Arbeitsmarkt
Beitræge
FORVM, No. 235/236

Die Sklaven des Südens stehen auf

Arbeitsaristokratie, Binnenkolonialismus, Gastarbeiter
Juli
1973

Der Text wurde im November 1972 von der italienischen Linksgruppe „Lotta Continua“ zur Diskussion gestellt. Er ist von Guido Viale redigiert, der am 28. Jänner 1973 von der Turiner Polizei nach einer antifaschistischen Demonstration unter absurden und konstruierten Beschuldigungen verhaftet wurde. (...)

FORVM, No. 237/238

Taylor hat ausgespielt

September
1973

Work in America. Report of a Special Task Force to the Secretary of Health, Education, and Welfare. MIT-Press, Cambridge (USA) und London 1973, pp. XIX + 262, Bibliographie und Index, Paperback 2,95 Dollar. Die vielleicht beste Studie über die Arbeitsverhältnisse in den USA kommt ironischer (...)

FORVM, No. 241/242

Frauen sind Fremdarbeiter

Die Konjunkturen der Weiblichkeit
Januar
1974

Düstere Wolken ziehen auf am Himmel des Kapitalismus: ist die Krise da, so werden Gastarbeiter und Frauen ihre ersten Opfer. Alle Schwankungen in der Arbeitsmarkt- und Beschäftigtenpolitik wirken sich stets zum Nachteil dieser beiden Gruppen aus; die Frauen sind „Gastarbeiterinnen in einer (...)

FORVM, No. 245

Marschallstab im Gen?

Fähigkeit — ein klassenabhängiger Begriff — II. Teil
Mai
1974

Ob die Schwarzen eine niedrigere Intelligenz haben als die Weißen, ist immer noch ein beliebtes Konversationsthema amerikanischer Intellektueller. Ähnlich für südeuropäische Arbeiter in unseren Breiten. Beides ist ein typisches Mittelstandsvorurteil gegen die Unterklassen. Der historisch exakte (...)

FORVM, No. 267

Klassenverrat und Arbeiteraristokratie

Die Geschichte der Sozialpartnerschaft am Beispiel Schweiz
März
1976

Nicht daß der Hungernde stiehlt oder daß der Ausgebeutete streikt ist zu erklären, sondern warum die Mehrheit der Hungernden nicht stiehlt und die Mehrheit der Ausgebeuteten nicht streikt. Wilhelm Reich; Massenpsychologie des Faschismus, 1933 Der dreißigjährige Friede Seit Jahrzehnten ist die (...)

FORVM, No. 277/278

Die Wohnungsfresser

Konzentration des Industrie- & Immobilienkapitals im Ruhrgebiet
Januar
1977

Biedenkopfs Wahlkampfkampagne gegen gewerkschaftliche Filzokratie lenkte geschickt von einer beispiellosen Konzentrationswelle im Ruhrgebiet ab. VEBA, Thyssen, Krupp regieren über das Leben von Millionen Menschen (vgl. Heidi Pataki, Roter Himmel über der Ruhr, NF November 1973). Jörn Janssen, (...)

FORVM, No. 279

Leckerli für Banken

Krisenmanagement in der Schweiz
März
1977

lm Wirtschaftsteil der bürgerlichen Zeitungen gilt die Schweiz als die wahre Insel der Seligen: eine rigorose Deflationspolitik mit stahlharter Währung und geringer Inflationsrate, aber fast ohne Arbeitslose. Nur in der Schweiz konnte sich der Kapitalismus am eigenen Zopf aus dem Sumpf der Krise (...)

FORVM, No. 282/283

Hoch die Arbeitslosen!

Das Recht der industriellen Reservearmee auf Unterhalt und Unterhaltung
Juni
1977

I. „Recht auf Arbeit“ gibt’s nicht Neuerdings wird wieder das Recht auf Arbeit gefordert, sogar gleichmäßige Verteilung der vorhandenen Arbeit. „Recht auf Arbeit“, sagt Marx, sei „erste unbeholfene Formel, worin sich die revolutionären Ansprüche des Proletariats zusammenfassen“. Wer solche Parolen (...)

FORVM, No. 288

Die gespaltene Klasse

Zur Soziologie der westdeutschen Arbeitslosigkeit
Dezember
1977

Sinkende Profitrate: Kapital frißt Arbeitsplätze Die gegenwärtige Wirtschaftskrise, die schwerste in der Geschichte der BRD, hängt mit strukturellen Wandlungsprozessen zusammen, deren Konsequenzen für Arbeitsmarkt und Arbeitslosigkeit weit über die Wechsellagen der Konjunktur hinausreichen. Auf den (...)

FORVM, No. 291/292

Hier sind Arbeitsplätze!

Plädoyer für Arbeitszeitverkürzung
März
1978

Durch keine wie auch immer gesteuerte Wachstumspolitik, selbst mit irreparablen ökologischen Schäden erkauft, ist das 30-Millionen-Heer der Arbeitslosen in den westlichen Industrieländern aus der Welt zu schaffen. Die „westlichen“ Arbeitslosenheere sind nämlich nicht mehr vorübergehende Erscheinungen (...)

FORVM, No. 291/292

Hände auf den Tisch

Bildung kontra Arbeitslosigkeit
März
1978

Gesamtschule, kooperative Schule, Lehrpläne, Numerus clausus und über allem die „Schulangst“ spielen eine wichtige Rolle in den westdeutschen Wahlkämpfen. Horst Speichert, jahrelanger Chefredakteur von betrifft: erziehung, untersucht das Schicksal der Parole „Chancengleichheit“. Er weist nach, daß (...)

FORVM, No. 339-341

Alle Macht für Otto Bauer!

Rede über Sozialdemokratie heute
Mai
1982

Alfred Dallinger, Sozialminister der Republik Österreich, Obmann der Gewerkschaft der Privatangestellten, gehört zu den wenigen Grundsatzdenkern des österreichischen Sozialismus, die Otto Bauer und die marxistische Tradition noch nicht vergessen haben. Über Wirtschaftsdemokratie, (...)

FORVM, No. 364/365

Arbeit über kurz oder lang

April
1984

Der Politiker der 80er Jahre trägt wieder Farben. Ein Busek glänzt in wohlgenährtem Grün, ein Mock, der sich in würdig tiefem Schwarz als Konservativer internationalen Ranges zu profilieren sucht, ein Kanzler Sinowatz im bisher blassesten Altrosa der vergangenen Dekade — an den Rändern schon leicht (...)

FORVM, No. 409/410

Schafft Dauerarbeitsplätze!

Januar
1988

Seit 1984 existiert die Aktion 8000. Sie ist ein Arbeitsbeschaffungsprogramm im Non-profit-Bereich. Die Aktion 8000 zielt darauf ab, Langzeitarbeitslosen eine berufliche Perspektive zu ermöglichen und gleichzeitig gesellschaftlich sinnvolle Bedarfsbereiche zu befriedigen. Beschäftigungsträger (...)

MOZ, Nummer 49
Asylland Österreich

... und draus bist du

Februar
1990

Österreichs Asylpolitik war immer eine für ‚Kommunismus-Flüchtlinge‘. Ansonsten wird abgewiesen und abgeschoben. Der Zustrom osteuropäischer Arbeitskräfte wird die Situation für Flüchtlinge verschärfen. ‚Ungarnlager‘ wird das Flüchtlingslager Traiskirchen im Volksmund genannt. Und das nicht (...)

MOZ, Nummer 49
Loden Frey:

Akkord ist Mord

Februar
1990

Löhne und Arbeitsbedingungen in der Bekleidungsindustrie sind miserabelst. Die Dividenden hingegen recht hübsch. Daran wird auch das Ergebnis der neuesten Gehaltsrunde kaum etwas ändern. Für ein modisches Lodenjäckchen samt Rock zahlt die Dame schon mal an die 10.000 Schilling. Ihr Herr steht um (...)

MOZ, Nummer 52
Arbeitsmarkt:

Von Rosinen und Minderleistern

Mai
1990

Die Forderung nach einer kollektivvertraglichen Absicherung eines Mindestlohns sowie die Frage der Integration ausländischer Arbeitskräfte rückten den Arbeitsmarkt in den Mittelpunkt der sozialpolitischen Auseinandersetzung. Es diskutieren: Gerd Gotz, Assistent an der Philosophischen Fakultät der (...)

MOZ, Nummer 54
Kinderarbeit in Süditalien:

Zwischen Familie und Mafia

Juli
1990

Zehntausende Kinder schuften in Garagen und Kellerlöchern, anstatt zur Schule zu gehen. Autoscheiben putzen, Jeans nähen, betteln ... der karge Lohn wandert meist direkt ins Familienbudget, nachdem die Mafia ihre Schutzgebühr eingestreift hat. „Süditalien? Das gehört nicht mehr zur 5. (...)

MOZ, Nummer 57

Weltmarkt der Arbeitskräfte

November
1990

Wenn ich groß bin, gehe ich nach Amerika — der Traum, es vom Tellerwäscher zum Millionär zu bringen, spukte über ein Jahrhundert in den Köpfen abenteuerlustiger Menschen in Europa. Das In-die-Fremde-Gehen hielt noch eine Option zur Verbesserung der Lebensumstände bereit, allerdings mit einem (...)

MOZ, Nummer 58
In Indiens Teppichindustrie arbeiten Tausende von Kindern:

Jeder Schritt ein Tritt

Dezember
1990

50 Millionen Kinder arbeiten in Indien. Die meisten in der Landwirtschaft oder in den Haushalten der wachsenden indischen Mittelschicht. Mehrere Millionen schuften unter härtesten Bedingungen in der Industrie. „Mit jedem Schritt auf einem schönen Teppich tritt der europäische Käufer eigentlich das (...)

FORVM, No. 485/486

Arbeitsbeschaffung im Dritten Reich

Juni
1994

Jörg Haider hat in einem Interview mit der »Kleinen Zeitung« gesagt, sein Ausspruch über die »ordentliche Beschäftigungspolitik im Dritten Reiche« tue ihm nicht leid. Der abermalige Versuch, uns blöd und »»Untergangster des Abendlandes« (Karl Kraus) harmlos zu machen, weil sie schließlich auch ihre guten (...)

FORVM, No. 487-492

Träumen nach vorn!

Dezember
1994

Die nachstehende Rede* wurde in den österreichischen Medien nicht oder lustvoll verdreht reportiert, z.B. als hätte H. S. seinen »ersten Schritt zu wertschöpfungsbezogenen Abgaben« im Ausmaß von 1,2 Milliarden Schilling zwecks Budget-Sanierung vorgeschlagen — eine Entlastung von nur einem Prozent für (...)

Weg und Ziel, Heft 1/1997

Industriepolitik? Arbeitsplätze schaffen?

Der Versuch, eine Illusion zu zerstören
März
1997

Die österreichische Politik bewegt sich auch im neuen Jahr zwischen Illusion und Angeberei, wenn es um ihre Hauptaufgabe geht, den Moloch Marktwirtschaft mit seinen unheilba­ren Geschwüren Arbeitslosigkeit, Unsicherheit, Ausbeutung und Fi­nanzspekulation nicht nur durch staatliche Eingriffe am (...)

Context XXI, ZOOM 6/1997

Macht die Arbeit EUROFIT!

So lautet die Devise in EUropa. Doch was passiert danach?
Oktober
1997

Knapp zwei Jahre brauchten die EU-Staats- und Regierungschefs (man beachte: seit dem Labour-Sieg in Großbritannien ist die Runde der 15 sozialdemokratisch dominiert!), um unter der blauen Goldsternfahne nicht nur gewaltige Sozialabbaumaßnahmen in ihren Ländern durchzusetzen, sondern den – in (...)

Context XXI, ZOOM 1/1998

Arbeitslose Schnäppchenjäger

März
1998

Die Arbeitslosigkeit in Europa tritt immer stärker ins Problembewußtsein der Öffentlichkeit und der Politik. Viel Grund zur Hoffnung auf eine Lösung gibt es allerdings nicht. Erstmals kam es in Frankreich zu heftigen Protestkundgebungen von Arbeitslosen, jener ständig wachsenden Gruppe, denen es (...)

Context XXI, ZOOM 2/1998

Fluchtgrund: Elend

Die ökonomische Situation in den Ländern Osteuropas
Mai
1998

Niemand spricht heute mehr von den Anwerbungsbüros für Hilfsarbeiter, die mit Unterstützung der Bundeswirtschaftskammer und sozialpartnerschaftlichem Segen in türkischen Städten um Arbeitskräfte gebuhlt haben. Keine 30 Jahre ist es her, daß man ausreisewilligen jungen Männern aus Istanbul von guten (...)

Context XXI, ZOOM 6-7/1998

Es wächst zusammen was zusammen gehört

Stellt die EU-Osterweiterung die Verhältnisse vor 1918 wieder her?
Dezember
1998

Die Grenzen der Europäischen Gemeinschaft rücken nach Osten. Die nationalstaatliche Zerteilung des Habsburger Reiches 1918 und die Spaltung Europas in zwei verfeindete Lager dreißig Jahre später hat ein Ende genommen. Die EU-„Frontstaaten“ Italien, Österreich, Deutschland und Finnland werden (...)

radiX, Nummer 1

„Über sieben Richtlinien zur Gleichberechtigung“

Dezember
1998

Die Gleichbehandlungsrichtlinien sind neben den (bis dato) vier „Aktionsprogrammen für Chancengleichheit von Frauen und Männern“ die wichtigsten Hebel der Gleichstellungspolitik der Europäischen Union. Bei genauerer Betrachtung wird vor allem eines sichtbar: ihre Unzulänglichkeit. „Das Buch II“, (...)

radiX, Nummer 2

Das Grüne Zwangsarbeitsmodell

Juni
1999

Was die Grünen als Modell einer Grundsicherung ver­kaufen hat auch Aspekte von Zwangsarbeit an sich. Wer nicht arbeitswillig ist wird durch Kürzung seiner „Grundsicherung“ bestraft. Stellt sich die Frage warum das Ganze dann noch „Grundsicherung“ heißt. Was die Grünen der Öffentlichkeit als (...)

Context XXI, Heft 3/1999

Diplomatische Sklaverei

Frauenhandel in gehobenen Kreisen
September
1999

Dieselben Vertreter internationaler Organisationen, die öffentlich die Menschenrechte preisen, halten sich zu Hause Sklaven. Luis Cid, Syndicat sans frontières Immer wieder werden in Österreich Fälle publik, wo Migrantinnen in Haushalten von UN-Bediensteten und DiplomatInnen unter miserablen (...)

Streifzüge, Heft 1/2003

Einfach umwerfend!

Wenn eine arbeitslos ist, kann sie was erzählen
März
2003

Aus dem Spiegel blickt mir ein Zombie entgegen. Ein völlig verquollenes rotes Gesicht, das sich wie ein Reibeisen anfühlt. Meine legendären großen blauen Augen, meine Stupsnase sind buchstäblich im Lymph-Stausee ertrunken. Was, wenn dieses Aussehen nicht mehr verschwindet? Als ob ich nicht schon (...)

Streifzüge, Heft 1/2003

Informalisiertes Elend

Über den Zusammenhang von informellem Sektor und moderner Warenproduktion
März
2003

Der Trend der Informalisierung der Weltökonomie wird sich noch gewaltig beschleunigen und in weit größerem Maße als bisher auch die kapitalistischen Metropolen erfassen. Oberflächlich betrachtet, mag dies als eine Rückkehr des Frühkapitalismus erscheinen. Tatsächlich jedoch kündigt sich eine viel (...)

Streifzüge, Heft 2/2003

Wie moderne Prediger

Juni
2003

Arbeitslosenkurse mögen im Einzelfall hilfreich sein, ja sogar zu einem Job verhelfen. Für die meisten sind sie jedoch so überflüssig wie ein Kropf. Durch Kurse werden ja keine Jobs geschaffen, höchstens die Konkurrenz verschärft. Es war einmal eine Zeit, da herrschten ziemlich verrückte (...)

Grundrisse, Nummer 7

Ausländer/innenbeschäftigungspolitik und Migration

Zur Rolle des österreichischen Gewerkschaftsbundes und zur Bedeutung von Migration aus Weltsystemperspektive
September
2003

Der folgende Artikel gibt einen Überblick über die politischen Auseinandersetzungen, die Anfang der 1960er Jahre am Beginn der Ausländerbeschäftigung in Österreich standen. Daran anschließend werden beispielhaft Bestimmungselemente der gewerkschaftlichen Haltung zur Ausländerbeschäftigung aufgezeigt. (...)

Context XXI, Heft 2-3/2004

Gastarbejteri — 40 Jahre Arbeitsmigration

Eine Ausstellungsbesprechung
März
2004

Der Ausstellungskomplex Gastarbajteri umfasst drei Vermittlungsebenen und -orte: die historisch-doku­mentarische Ausstellung im Wien-Museum, die künstlerischen Darstellungen in der Wiener Hauptbücherei und Filme zum Thema im Film­archiv Austria. Die Ausstel­lung besteht somit aus meh­reren (...)

Streifzüge, Heft 31
2000 Zeichen abwärts

Die Arbeitslosen – wie zähl’ ma’s denn?

Juni
2004

Der Unmut über die Art der Berechnung der Arbeitslosenzahl findet schön langsam mediales Echo. Die offizielle Zahl beinhaltet nur jene, die beim AMS als „arbeitssuchend“ gemeldet sind. Das sind meist nur jene, die einen Bezug erhalten. Arbeitslose ohne Bezug sind beim AMS selten gemeldet. Dass die (...)

Streifzüge, Heft 31
2000 Zeichen abwärts

Arbeitslose unter Wohnort-Arrest?

Juni
2004

Arbeitslose dürfen bei Bezug einer Unterstützung nicht ins Ausland fahren. Darauf werden sie stets hingewiesen. Wenn sie die Landesgrenzen überschreiten wollen, müssen sie sich abmelden und für diese Zeit auf das Arbeitslosengeld verzichten. Das heißt, WienerInnen dürfen zwar ins 700 km entfernte (...)

Grundrisse, Nummer 10

Strukturelle Diskriminierung von MigrantInnen am Arbeitsplatz

Juni
2004

Einleitung Der vorliegende Artikel ist ein „Zwischenstopp“ in meiner Arbeit mit den Themen Migration und der Diskriminierung von MigrantInnen am Arbeitsmarkt. Als solcher beinhaltet er meine Erfahrungen, Gedanken und Analysen über die Probleme, mit denen ich sowohl als Migrantin der ersten (...)

Streifzüge, Heft 32

Es brennt, aber Hauptsache, Gleichbehandlung ist gesetzlich garantiert

Dezember
2004

[(Heute aktueller denn je dieser fast 14 Jahre alte Text. Die hier kritisierte Tendenz, strukturelle Benachteiligungen, strukturelle Gewalt zu übersehen, ist seither noch stärker geworden. Anstatt dessen nimmt das postmoderne Starren auf das Konzept von Ungleichheiten, Identitäten und Diversität (...)

Streifzüge, Heft 33
2000 Zeichen abwärts

Bordelle als Retter von Standort und Arbeitsmarkt

März
2005

In den Oberösterreichischen Nachrichten vom 31. Jänner konnten LeserInnen die schnoddrige Artikelüberschrift lesen: „Edelbordell erhöht ‚Verkehrs-dichte‘ in Ansfelden“. Zwar ist das krebsartige Wuchern von Rotlichtunternehmen in der Dienstleistungsgesellschaft sattsam bekannt, die Begleitumstände (...)

Grundrisse, Nummer 19

Bridget Anderson: Doing the Dirty Work?

Migrantinnen in der bezahlten Hausarbeit in Europa — ein Rezensionsessay
Minimol
März
2006

Anhand einer Fülle von empirischem Material aus den Jahren 1995 und 1996, das Interviews mit Hausarbeiterinnen und Arbeitgeberinnen in Privathaushalten ebenso wie Befragungen in Arbeitsvermittlungsagenturen und NGOs umfasst, untersucht Bridget Anderson die Lebens- und Arbeitsbedingungen von (...)

Grundrisse, Nummer 18

Workfare, German-Style

Ein Interview mit Mag Wompel zu Hartz IV, Ein-Euro-Jobs und der Kampagne Agenturschluss
Juni
2006

Konzentriert auf ihre arbeitsmarktregulatorische Essenz ließe sich die Funktion von Workfare-Politiken mit dem britischen Theoretiker Jamie Peck dahingehend resümieren, dass es bei ihnen weniger um die Schaffung von Jobs für Menschen geht, die keine Arbeit haben, denn vielmehr um die “Schaffung” (...)

Streifzüge, Heft 38
Dead Men Working

Vollbeschäftigtes Irrenhaus

Oktober
2006

Heuer, im österreichischen Wahljahr, hat die Regierung eine Menge Geld locker gemacht – das AMS-Budget wurde um ein Drittel erhöht –, um die Arbeitslosen noch erfolgreicher aus der Statistik zu entfernen. Gemeinnützige Personalüberlasser sind die neuen Wundertäter. Arbeitslose verwandeln sich in ihren (...)

Grundrisse, Nummer 21

Wie entsteht ein gesamtösterreichisches Arbeitshaus?

Wer nicht kuscht und dient, ist draußen!
März
2007

Menschen, die sich weigern, eine Arbeit anzunehmen oder eine „Maßnahme“ zu besuchen, haben keinerlei Anspruch auf Unterstützung durch öffentliche Gelder. Die Plattform FrauenLesben gegen Zwangsarbeit und strukturelle Gewalt entlarvt das neue „Grundsicherungsmodell“ für Österreich. Gemein/nütziger (...)

Streifzüge, Heft 39
Dead Men Working

Durchstarten!

März
2007

Auf der Pampers-Windel-Werbung prangt unter dem Foto eines friedlich schlafenden Säuglings der Schriftzug: „Bitte nicht stören. Arbeite auf Hochtouren.“ Dass „dein Gehirn während der Nacht Millionen von Verbindungen herstellt, um all das zu verarbeiten, was du tagsüber erlebt hast“, wird klein (...)

Streifzüge, Heft 40

Unser blaues Jobwunder

Juni
2007

„Jobwunder – 832.000 Arbeitslose weniger“, mit dieser Schlagzeile wartete Bild am ersten Werktag nach dem Tag der Arbeit auf. Und auch der Rest der Standortgemeinschaft zeigt sich derzeit ausgesprochen aufgeräumt und in Sektlaune. Die Konjunktur brummt, die Steuereinnahmen sprudeln, die (...)

Grundrisse, Nummer 23

„Ich kann in Österreich als Putzfrau arbeiten. Vielen Dank, ja.“

Bedingungen der bezahlten Haushalts- und Pflegearbeit von Migrantinnen
September
2007

Der folgende Artikel wird sich mit den Bedingungen bezahlter Haushaltsarbeit von Migrantinnen in Österreich auseinandersetzen. Wir versuchen die Herausbildung eines „transnational care space“ durch die argumentative Verknüpfung von aktueller österreichischer Migrationspolitik und (...)

Streifzüge, Heft 41
Dead Men Working

Zwangsarbeit ante portas

Oktober
2007

Wer früher ohne Job war, war ein Versicherungsfall und wurde am Arbeitsamt wie ein Versicherungskunde behandelt – im Großen und Ganzen höflich, zuvorkommend, jedenfalls ohne Repressalien. Heute aber – wo sich das Arbeitsamt Arbeitsmarktservice (AMS) nennt und die Arbeitslosen großspurig als „Kunden“ (...)

Grundrisse, Nummer 24

Raus aus der Sackgasse!

Dezember
2007

[(Einleitende Bemerkung von Klaus Neundlinger Ausfransen und Polarisierung oder „Sollen wir uns überhaupt mit dem Arbeitsmarkt beschäftigen“? 1. Der im Anschluss abgedruckte Text von Sergio Bologna wurde anlässlich des EuroMayday 2007 in Mailand geschrieben und bezieht sich deshalb vor allem auf (...)

Grundrisse, Nummer 24

Mindestsicherung und ALVG Novelle, oder: wie Menschen auf die Lohnarbeit zugerichtet werden

Dezember
2007

Ab 1. Jänner 2008 soll die Novelle zum Arbeitslosenversicherungsgesetz (ALVG) in Kraft treten, ein Jahr später die „Bedarfsorientierte Mindestsicherung“ realisiert werden. Beide Entwürfe ergänzen einander und sollen daher gemeinsam diskutiert werden. Mit einer Reihe von anderen Vorschlägen, (...)

Grundrisse, Nummer 25
Brigitta Kuster und Renate Lorenz:

Sexuell Arbeiten

Eine queere Perspektive auf Arbeit und prekäres Leben
März
2008

b­_books: Berlin 2007, 332 S., 18 Euro Sexuelle Arbeit ist keineswegs neu, schreibt Robert Foltin in seinem in dieser Nummer der Grundrisse veröffentlichten Text „Produktive Körper“. Wenn nun sexuelle Arbeit nicht neu ist, dann haben bisher lediglich die entsprechenden Analyseinstrumente gefehlt, (...)

Grundrisse, Nummer 26

Mobilität, Kontrolle und Klassenkampf: Eine zweischneidige Angelegenheit

Mai
2008

Mobilität ist eines der wichtigsten Schlagwörter der kapitalistischen Gesellschaften im Westen geworden. Kein Tag vergeht, an dem wir nicht erinnert werden, dass wir mobiler and flexibler werden müssen. Dieser Artikel soll hingen zeigen, dass die Mobilität der Menschen und auch ihrer Arbeitskraft (...)

Grundrisse, Nummer 28

Zwischen Freiheit und Zwang

Neue Selbständige in der Kreativwirtschaft – Eine Collage
Dezember
2008

Als Holm Friebe und Sascha Lobo 2006 das Buch „Wir nennen es Arbeit“ veröffentlichten, wirbelte ihre Rede von der „digitalen Bohème“ in der Diskussion um die Bedeutung der neuen selbständigen Arbeitsverhältnisse durchaus Staub auf. Ihre provozierende These, dass es im Zeitalter immaterieller (...)

Grundrisse, Nummer 28
Pun Ngai und Li Wanwei:

Dagongmei. Arbeiterinnen aus Chinas Weltmarkfabriken erzählen

Dezember
2008

Berlin und Hamburg: Assoziation A, 2008. 260 Seiten. 18.00 Euro „Sie sind geschickt, geschickter als Männer. Sie konzentrieren sich gut und lange. Sie sind fleißig. Sie mucken nicht auf. Überall sind sie am Werk.“ So beschrieb ein Artikel des Nachrichtenmagazins Spiegel im Februar 2005 die (...)

Streifzüge, Heft 45
Dead Men Working

Im Puff & im Krieg

März
2009

Viel wird über die Wirtschaftskrise berichtet – überwiegend Nonsens, selten Richtiges. Vor dem Hintergrund der medialen Gesundbetmühle lässt die Feststellung eines Psychologen aufhorchen: Nachrichten über eine Katastrophe werden zuerst vehement verdrängt und viel später erst leidvoll wahrgenommen – (...)

Grundrisse, Nummer 32

Vom Leben in prekären Milieus

(oder: Wie mit dem nackten Leben abschließen?)
Dezember
2009

Von Ende Oktober bis Anfang November 2005 waren viele von uns zögerlich angesichts der Frage, wie die Ereignisse in den Banlieues politisch zu lesen waren. Nicht dass die Revolte an sich eine Überraschung gewesen wäre – was das betrifft, stellte sich vielmehr die Frage, wie es kam, dass sie sich (...)

Grundrisse, Nummer 36

Über die Zurichtung von Arbeitskraft im Zeitalter des Neoliberalismus

Oder: Was haben „Bologna-Prozeß“ und Hartz IV gemein?
November
2010

I: Vorbemerkung Im Sommer vergangenen Jahres erschien in der Süddeutschen Zeitung ein Artikel, in dem Gustav Seibt sich mit der Frage befaßt, ob die „Bologna-Prozeß“ genannte Hochschulreform nicht dem gleichen „Geist“ (Seibt 2009) entstammt wie die Hartz-IV-Reform. Seibts Antwort ist ein (...)

Grundrisse, Nummer 37

Lohn für Hausarbeit reloaded

Die Debatte um den Lohn für Hausarbeit und was daraus wurde
März
2011

Die Verteilung von Haus- und Sorgearbeit ist ein mehr als leidiges Thema. Bis heute ist diese Arbeit zwischen den Geschlechtern nicht egalitär verteilt, vielmehr haben sich neue intrageschlechtliche Arbeitsteilungen nach Klasse und Ethnie gebildet. Schon in den 1970er Jahren stand die Forderung (...)

Grundrisse, Nummer 38

Car(e) Workers

Große Krise und (noch) kleine Kämpfe in der Steiermark
Mai
2011

Lange Zeit war es ruhig hinter dem Semmering. Krise hin oder her, an der „Kernölrepublik“ schien das alles vorüberzugehen, auch wenn uns am „Höhepunkt der Krise“ die erschütternde Nachricht ereilte, dass nur 5 von 26 Kernölen wirklich steirisch sind, und der Rest aus chinesischen Kürbiskernen gepresst (...)

Grundrisse, Nummer 38
Pun Ngai / Ching Kwan Lee:

Aufbruch der zweiten Generation

Wanderarbeit, Gender und Klassenzusammensetzung in China
Minimol
Mai
2011

Berlin/Hamburg: Assoziation A, Oktober 2010, 296 Seiten, 18,00 Euro „Aufbruch der zweiten Generation“ ist nach „Unruhen in China“ (Beilage zu Wildcat #80, Dezember 2007) und „Dagongmei. Arbeiterinnen aus Chinas Weltmarktfabriken erzählen“ (Assoziation A, September 2008) die bereits dritte (...)

Streifzüge, Heft 53
2000 Zeichen abwärts

Die Nehmer

Oktober
2011

Wenige heutige Ausdrücke sind so rücksichtslos demaskierend wie der Ausdruck „Arbeitnehmer“. Er stammt natürlich von den Arbeitgebern. Und da Geben seliger ist denn Nehmen, fällt auf den dem Ausdruck „Arbeitnehmer“ entsprechenden Ausdruck „Arbeitgeber“ sogar ein gewisser religiöser Schimmer. In meiner (...)

Grundrisse, Nummer 43

Schulden und Arbeitslosigkeit

Interview mit Wolfgang (Trainer im AMS-Bereich)
September
2012

grundrisse: Wolfgang, du arbeitest schon seit längerer Zeit mit Arbeitslosen. Kannst du kurz beschreiben, was du genau machst? Wolfgang: Insgesamt sind es jetzt 12 Jahre, 4 Jahre für ein Projekt in der Resozialisierung, seit 2005 vorwiegend als Trainer im AMS-Bereich, d.h. mit Arbeitslosen, vor (...)

Grundrisse, Nummer 47
Harald Rein (Hg):

1982 – 2012. Dreißig Jahre Erwerbslosenprotest

Dokumentation, Analyse und Perspektive
Mai
2013

Neu-Ulm: AG SPAK Bücher 2013, 260 Seiten, Euro 22,— 1982, vor dreißig Jahren, fand in Frankfurt am Main der erste Arbeitslosenkongress nach dem Zweiten Weltkrieg statt. Harald Rein vom Frankfurter Arbeitslosenzentrum (FALZ) nahm diesen Jahrestag zum Anlass, eine Bestandsaufnahme der (...)

Grundrisse, Nummer 47
Elisabeth Koch, Manuela Saringer, Rosemarie Schöffmann, Viktorija Ratković:

„Gastarbeiterinnen“ in Kärnten

Auf Spurensuche der weiblichen Arbeitsmigration
Mai
2013

Klagenfurt: Drava Verlag 2013, 142 Seiten, Euro 14,80 „Gastarbeiterinnen“ in Kärnten resultiert aus einem Forschungsprojekt an der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt, das die Spuren der weiblichen Arbeitsmigration untersucht. Es ist in drei Teile gegliedert: Nach der Einleitung wird der (...)

Streifzüge, Heft 58

Fetisch Überleben

Juni
2013

Nein, es geht diesmal nicht darum, ob die menschliche Zivilisation als Ganzes die Wirrnisse des Klimawandels und des Peak Everything zu überleben vermag. Es geht nur um mich und um Dich in unserm ganz gewöhnlichen Alltag. Hier ist uns die Überlebensfrage so nahe gerückt, dass das Klimaproblem (...)

Grundrisse, Nummer 49
Bettina Haidinger:

Hausfrau für zwei Länder sein

Zur Reproduktion des transnationalen Haushalts
März
2014

Münster: Westfälisches Dampfboot 2013, 289 Seiten, Euro 29,90 Den meist unsichtbaren „Putzfrauen“ ein Gesicht zu geben, das versuchen aktuell verschiedene Formate wie der Dokumentarfilm „Mama illegal“ von Ed Moschitz, die Ausstellung der Künstlerin Anna Jermolaewa oder die Undercover-Reportage (...)

Grundrisse, Nummer 50
Roland Atzmüller:

Aktivierung der Arbeit im Workfare-Staat

Arbeitsmarktpolitik und Ausbildung nach dem Fordismus
Mai
2014

Münster: Verlag westfälisches Dampfboot, 2014, 198 Seiten, Euro 24,90 Roland Atzmüller ist ein ausgezeichneter Kenner der Regulationsschule und ihrer Debatten. Aus diesem Blickwinkel thematisiert der Autor die Transformation des so genannten Welfare-Staats in den Workfare-Staat. Schon in der (...)

Streifzüge, Heft 64
Dead Men Working

Böses Erwachen

Juni
2015

Angenommen, ich wäre vor genau 35 Jahren in einen Dornröschenschlaf gefallen. Damals im Frühsommer 1980, nachdem ich die – neben meinem Universitätsstudium besuchte – damals zweijährige Sozialakademie mit dem Diplom abgeschlossen hatte. In jener Zeit blühten nicht nur in der Sozialarbeit viele bunte, (...)

Streifzüge, Heft 64

Aussortiert

Ältere werden in die Armutsfalle „zweiter Arbeitsmarkt“ abgeschoben
Juni
2015

Zunehmend sortiert „die Wirtschaft“ ältere Menschen aus und die Politik reagiert hilflos. Im Februar 2014 präsentierte die rot-schwarze Regierung ein Arbeitsmarktpaket für die „Generation 50+“: 350 Millionen Euro würden investiert und neben Lohnsubventionen sollte auch der „zweite Arbeitsmarkt“ (...)

Streifzüge, Heft 64

Sozialkritik als Marktsignal

Juni
2015

Hegemonie beruht auf der Integration von Dissens. Als Herrschaftstyp setzt sie Gramsci folgend die Fähigkeit voraus, im Antagonismus der Klassen eigene Interessen als gesellschaftliche Allgemeininteressen zu definieren und durchzusetzen. Hegemonie meint also die Anziehungskraft einer politischen (...)

Streifzüge, Jahrgang 2017
VORLAUF ARBEITS-LOS

„Eine Umschulung Richtung IT oder Wirtschaft! Sonst geht’s nur bergab!“

Phänomenale Erlebnisse einer arbeitslosen Geisteswissenschaftlerin
Oktober
2017

„… Dummheit stand hoch im Kurs, die Sozialämter hatten wegen Lieferschwierigkeiten meistens zu, Arbeit gab’s nur für Crashtestdummies, und die Liebe war in Urlaub.“ Ahne, in: Wladimir Kaminer (Hg.): Frische Goldjungs, München 2001 Aus dem Spiegel blickt mir ein Zombie entgegen. Ein völlig (...)

Streifzüge, Jahrgang 2017

Aussortiert

Ältere werden in die Armutsfalle „zweiter Arbeitsmarkt“ abgeschoben
Oktober
2017

Zunehmend sortiert „die Wirtschaft“ ältere Menschen aus und die Politik reagiert hilflos. Im Februar 2014 präsentierte die rot-schwarze Regierung ein Arbeitsmarktpaket für die „Generation 50+“: 350 Millionen Euro würden investiert und neben Lohnsubventionen sollte auch der „zweite Arbeitsmarkt“ (...)

Streifzüge, Jahrgang 2017
VORLAUF ARBEITS-LOS

Die Maßnahmen des AMS

November
2017

Die Maßnahmen Die Faulen werden geschlachtet, die Welt wird fleißig. Die Hässlichen werden geschlachtet, die Welt wird schön. Die Narren werden geschlachtet, die Welt wird weise. Die Kranken werden geschlachtet, die Welt wird gesund. Die Alten werden geschlachtet, die Welt wird jung. Die (...)

Streifzüge, Heft 71

Symptomatisch

Januar
2018

Das AMS vermittelt den Absolventen eines Lehramtsstudiums an das Chocolate Museum Vienna, das didaktisch erfahrene Mitarbeiter für Führungen und Präsentationen sucht. Auf die Bewerbung per Email und mehrere Nachfragen erfolgt über Monate keine Antwort des Unternehmens, eine Telefonnummer ist weder (...)

Streifzüge, Heft 71

Die Inquisition ist tot, es lebe das AMS

Ideologische Operationen zur symbolischen Rettung der Arbeitsgesellschaft
Januar
2018

In Zeiten schwerer Systemkrisen verstärken sich meist die Anstrengungen zur ideologischen Rechtfertigung, ja zur Überhöhung jenes Zustands, der von Systemerhaltern zu bewahren versucht wird und der verunsicherten Masse Stabilität suggeriert. Die kompensatorische Überaffirmierung der schwankenden (...)

Streifzüge, Heft 71

Critical employment studies

Gedanken zur Abwertung Arbeitsloser
Januar
2018

Arbeitslosigkeit ist ein strukturelles Problem. Dennoch werden insbesondere Langzeitarbeitslose geächtet. Folgendes erörtert, auf welche Privilegien Arbeitende vertrauen können und warum kein Grundeinkommen vor der Diskriminierung rettet. „Arbeitslose erleiden mit dem Lohnausfall zugleich die (...)

Streifzüge, Heft 71
Leopoldine Evelyne Kwas:

Ich bin das Volk

Februar
2018

Leopoldine Evelyne Kwas: Ich bin das Volk. edition a, Wien 2017, 139 Seiten, ca. 20 Euro Eine Rarität! Leopoldine Evelyne Kwas macht nicht das, was die allermeisten in ihrer Lage machen: sich zu verstecken und sich ihrer Armut zu schämen. Sie macht sich Luft! Sie schildert auf sehr plastische (...)

Streifzüge, Heft 71

Hart arbeiten?

Februar
2018

Völlig unbeeindruckt herrscht in der politischen Arena der Jargon der Arbeit. Ob das der ehemalige niederösterreichische Landeshauptmann Erwin Pröll ist, der in der ihm eigenen Penetranz stets „Hart arbeiten“ plakatieren ließ, oder Kurzzeitkanzler Christian Kern, der im abgelaufenen Wahlkampf nicht (...)

Streifzüge, Jahrgang 2018

Achtung Armutskonferenz: Anerkennung, Wertschätzung und Würde nur für angepasste Arme

Kritische Stimmen bleiben beim Armutsspektakel ausgeschlossen
März
2018

(Wien, 6.3.2018) Alle zwei Jahre trifft sich die boomende Armutsbranche, um sich auf einer groß angelegten „Armutskonferenz“ gegenseitig zu bestärken, wie gut man(n) & frau doch im Kampf gegen die Armut sei. Auch wenn diese nicht und nicht verschwinden will, weil die versammelten Sozialkonzerne (...)

Streifzüge, Heft 72

Die Inquisition ist tot, es lebe das AMS

Ideologische Operationen zur symbolischen Rettung der Arbeitsgesellschaft — Teil II: Glaubenslehre
Mai
2018

Im ersten Teil dieses Artikels wurde ein Wandel der staatlichen Arbeitslosenversicherung in Österreich im Zuge der Krise der Arbeitsgesellschaft hin zu einer quasireligiösen, Ideologie (re-)produzierenden Einrichtung postuliert, die ihrer ursprünglichen Aufgabe zur Regulation der (...)

Streifzüge, Jahrgang 2018

Auf den Kopf gestellt!

Mai
2018

Wie der AMS Geschäftsführer Mythen bemüht, die seit Jahrzehnten nicht funktionieren. Eine Antwort auf „Die Zukunft der Arbeitslosigkeit“ von Johannes Kopf.

Streifzüge, Heft 72

Willkommen im arbeitsreligiösen Gulag!

Mai
2018

Ein Wiener Arbeitsloser wird mit einer „vorsorglichen“ (heißt vor Abhaltung eines ordentlichen Ermittlungsverfahrens verhängten) Bezugseinstellung belegt, weil er eine – wie sich später auch bestätigen sollte – unzumutbare Stelle in einem nicht mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbaren Tiroler (...)

Streifzüge, Jahrgang 2018

Kopf im Aufschwung: Wanderarbeit für alle?

September
2018

Alles wird besser, wenn man den neuen Wortspenden des AMS-Kopfs im Standard vom 24. 8. 2018 glaubt. Die Zukunft ist des Wanderarbeiters, der die niedrigsten Lebenshaltungskosten in der Puszta mit dem niedrigstmöglichen Arbeitskosten für Tiroler Wirte und Hoteliers sowie andere Stützen des (...)

Streifzüge, Heft 73

Die Inquisition ist tot, es lebe das AMS

Ideologische Operationen zur symbolischen Rettung der Arbeitsgesellschaft — Teil III: Opferrituale
Dezember
2018

Wenn die Aktivitäten der staatlichen Arbeitsvermittlung in Österreich (AMS) in ihrer Substanz als versteckte Opferrituale zur quasireligiösen Verkultung der Arbeit zum Zeitpunkt ihrer realen Krise verstanden werden, müssen zwei logische Bedingungen erfüllt sein. Der vorgebliche Zweck der (...)

Streifzüge, Heft 73

Besondere Beschäftigungsverhältnisse

Ergänzungen zu „Die Inquistition … – Teil III“
Dezember
2018

„Besondere Beschäftigungsverhältnisse* für besondere Menschen“ Besondere Beschäftigungsverhältnisse sind eine der Kategorien, die ein Arbeitssuchender in der AMS-Stellendatenbank wählen kann, neben Saison- und Ferialstellen sowie Dauerdienstverhältnissen (inkl. Teilzeit und Niedriglohn). Während die (...)

Streifzüge, Jahrgang 2019

Leistung – die letzte Karte der Sozialdemokratie

Juli
2019

Wir leben in einer Leistungsgesellschaft. Über diese Gesellschaftsdiagnose sind sich die meisten ebenso einig wie über die Berechtigung der allseits erklingenden Forderung nach der gerechten Anerkennung erbrachter Leistungen sowie der damit einhergehenden Notwendigkeit gerechter Quantifizierung (...)

Streifzüge, Jahrgang 2019

Ein scharlachroter Buchstabe für Arbeitslose

Oktober
2019

Bei aller Berechtigung von Frau Spiekermanns grundsätzlicher Kritik an der Verwendung von Algorithmen in den Entscheidungsprozessen über die „Betreuung“ von Arbeitslosen täte ein kritischer Blick auf den Zweck dieses Einsatzes not. Denn jedes Werkzeug wird in einem sozialen Kontext eingesetzt, der (...)

Streifzüge, Heft 77

Willkommen im Arbeitslager!

Januar
2020

Bereits bei ihrer Gründung 1993 weist die EU steigende Erwerbslosenzahlen auf. Auch wenn die Union in der Sozialpolitik keine Regelungskompetenz hat, so war doch im Laufe der Jahre in vielen Staaten eine ähnliche Entwicklung festzustellen: Statt den Staat in die Verantwortung für die ausreichende (...)

Streifzüge, Heft 87

Enforce Flexibility, Punish the Flexible

Juni
2023

Jüngst hat Göran Therborn mit großer Geste die soziale Substanz des Neoliberalismus als „Sado-Liberalismus“ charakterisiert. Dessen Kern bildet ein Mechanismus der Responsibilisierung. Darin wird den Verlierer:innen des Prozesses der atypisierten Flexibilisierung der Lohnarbeit, der Vermarktlichung (...)