Erich Slupetzky

Erich Slupetzky (* August 1922 in Linz; † November 1994 ebenda) war ein österreichischer Unternehmer und FPÖ-Politiker.[1]

Leben und Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der älteste Sohn von Anton Slupetzky war während des Deutschen Reiches Führer der Linzer Hitlerjugend. Nach dem Zusammenbruch des Dritten Reiches wurde er im Rahmen der Soucek-Rössner-Verschwörung, dem ersten prominenten Fall nationalsozialistischer Wiederbetätigung in Österreich nach dem Zweiten Weltkrieg mit 80 weiteren Personen verhaftet und ins Gefangenenhaus Graz eingeliefert.[2]

1952 gründete Slupetzky ein Großhandelsunternehmen zum Handel und Vertrieb von chemischen Rohstoffen. Für seine berufliche Tätigkeit wurde ihm der Titel Komm.-Rat verliehen.[3]

Von 1960 bis 1973 war er Obmann des Turnvereines Linz 1862, von 1962 bis 1973 Obmann-Stellvertreter des Allgemeinen Turnvereines Linz und von 1973 bis 1977 Erster Bundesobmann-Stellvertreter des ÖTB. Schließlich wurde Slupetzky 1978 zum Bundesobmann des ÖTB bestellt. In seiner bis 1983 dauernden Obmannschaft wurde die Schreibweise der Bundesturnzeitung vom Wiener Landesgericht als neofaschistisch rechtskräftig festgestellt.[4]

Weiters war Slupetzky Inserent in den Mitteilungen der Wohlfahrtsvereinigung der Glasenbacher.[4] 1986 unterstützte er die Kandidatur von Otto Scrinzi bei der Bundespräsidenten-Wahl.[4] Im Oktober 1991 kandidierte er für die FPÖ bei der Linzer Gemeinderatswahl.[2][4][5]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 50 Jahre ARED, Broschüre zum Firmenjubiläum, Wels 1975 (Eigenverlag)[6].
  • Eva Hallama: "Bis dann der Krieg kam..." Selbstdarstellung und Unternehmensgeschichte des 'Allgemeinen Reinigungs- und Entwesungsdienstes Anton Slupetzky' im Kontext von Reinigung, Seuchenbekämpfung und nationalsozialistischem Massenmord. Diplomarbeit Universität Wien 2013, 161 S., mit umfangreichem Literaturverzeichnis[7].
  • Eva Hallama: Von der Seuchenbekämpfung zum NS-Massenmord. Die Tätigkeitsbereiche der Reinigungs- und Entwesungsanstalt Anton Slupetzky in Mauthausen und Gusen. Mauthausen Memorial 2013, Wien 2014, S. 45–58, ISBN 978-3-7003-1900-9.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. ↑ Eva Hallama, Diplomarbeit Univ. Wien 2013
  2. ↑ a b Hans-Henning Scharsach: Haiders Clan: Wie Gewalt entsteht. Orac Verlag, Wien 1995, S. 23f., ISBN 3-7015-0349-4
  3. ↑ WKO – Linzer Traditionsbetrieb seit mehr als 50 Jahren, Linz 2011, S. 174, PDF, 20 MB Archivlink (Memento vom 29. November 2014 im Internet Archive)
  4. ↑ a b c d Stiftung Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes (Hg.), Handbuch des österreichischen Rechtsextremismus, aktualisierte und erweiterte Neuausgabe, Wien 1994, S. 23f., 351, 493, ISBN 3-216-30099-4
  5. ↑ Tatblatt vom 9. Dezember 1992 PDF [1]
  6. ↑ Buchcover bei Google books [2]
  7. ↑ Eva Hallama, Diplomarbeit Univ. Wien 2013 PDF; 3,8 MB [3]