Howie Seago
Beiträge
Context XXI, ZOOM 2/1998

Gehörlosentheater ARBOS

Mai
1998

In einer Pressekonferenz im Literaturhaus am 19.3.1998 präsentierte sich das Gehörlosentheater ARBOS unter seinem künstlerischen Leiter Herbert Gantschacher der versammelten Presse, um das Programm des ersten Gehörlosentheaterfestivals in Österreich zu präsentieren. Sechs Produktionen wurden ab dem (...)

Howie Seago (2006)

Howie Seago (* 5. Dezember 1953 in Seattle,[1] Washington) ist ein US-amerikanischer Schauspieler und Theaterregisseur.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Howie Seago ist von Geburt an gehörlos und wuchs ausschließlich lautsprachlich auf, da sein ebenfalls gehörloser Vater ihm das Erlernen der Gebärdensprache verbot.[2] Zur Gebärdensprache kam er erst, als er an der California State University, Northridge, in Los Angeles sein Studium (Psychologie, Theaterwissenschaften) aufnahm und dort in die Theatergruppe eintrat. Später wurde Seago Mitglied im Tourneetheater National Theatre of the Deaf. Dort entdeckte ihn der Regisseur Peter Sellars und engagierte ihn fünf Jahre später für die Hauptrolle in seiner Theaterproduktion Ajax (1986), die Seago über die Landesgrenzen hinaus bekannt machte.[2] Im europäischen Raum erschien er in Rollen in „The Forest“ (Deutschland, 1988), „Die Perser“ (Salzburger Festspiele, Edinburgh Festival, 1993), Stravinskys „Bible Pieces“ (Holland Festival, 1999) sowie in dem Oscar-nominierten Kinofilm „Jenseits der Stille“ (Deutschland, 1996).[3] In diesem spielt er den Vater eines hörenden Mädchens, das mit gehörlosen Eltern aufwächst. In den USA hatte er weitere Filmrollen, darunter auch in Fernsehserien.

Seago setzt sich für die Anerkennung der Gebärdensprache und für die Kultur der Gehörlosen ein. Auf und an der Bühne arbeitet Seago sowohl mit Gehörlosen als auch mit Hörenden. In Österreich wirkte er als Regisseur für ARBOS – Gesellschaft für Musik und Theater und als Schauspieler bei den Wiener Festwochen. In der Gehörlosen-Gemeinschaft engagiert er sich intensiv als Autor und Lehrer. Bereits Ende der 1970er Jahre arbeitete er mit an der Produktion der Fernsehshow „Rainbow's End“ für gehörlose Kinder.[4] Zehn Jahre lang (1998–2008) managte er das Projekt „Shared Reading Video Outreach Project“ (SRVOP) an der Washington School for the Deaf (WSD),[5] das gehörlose Schüler mittels Videotechnologie in das Kommunikationsnetz der Bildungseinrichtungen im Bundesstaat Washington einbindet.

Seago wurde mehrfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Helen Hayes Award. Derzeit arbeitet er für das Oregon Shakespeare Festival (OSF) in Ashland, Oregon.[3] Er ist verheiratet und hat zwei Söhne.

Filmografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Veröffentlichungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Howie Seago: „In einer fremden Welt der Töne“ (englisch: „In an alien world of sound“), Theaterschrift Nr. 4 (1993), S. 142, Herausgeber: Kaaitheater, Hebbel-Theater, Theater am Turm, Felix Meritis, Wiener Festwochen (1992–1998).[6][7]

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1987: Helen Hayes Award für den „Outstanding Actor“
  • 1988: DramaLogue Award für „Excellence in Acting“
  • Emmy Award für „Excellence in Children's Programming“ (“Rainbow's End”)

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. H. G. Lang, B. Meath-Lang: Deaf Persons in the Arts and Sciences - A Biographical Dictionary. Greenwood Press, 1995. Seite 317.
  2. a b Howie Seago – Ein Star im Film und auf der Bühne. Porträt von Howie Seago in Sehen statt Hören, 1066. Sendung, 21. November 2001, Bayerischer Rundfunk in Co-Produktion mit WDR. Transkript (Memento vom 22. Juli 2011 im Internet Archive) veröffentlicht auf www.taubenschlag.de
  3. a b Oregon Shakespeare Festival (OSF) – meet the company: Howie Seago
  4. Bill Varble: Beyond Words. OSF actor Howie Seago employs sign language to find the rhythm of 'The Music Man' (Memento vom 2. Dezember 2016 im Internet Archive), Mail Tribune, 8. März 2009
  5. Shared Reading Video Outreach Project, Howie Seago (Memento vom 26. August 2009 im Internet Archive)
  6. Shop des Kaaitheater Archivlink (Memento vom 21. März 2009 im Internet Archive), abgerufen am 14. Dezember 2009.
  7. Archiv des Hebbel am Ufer (HAU) Archivlink (Memento vom 13. Dezember 2011 im Internet Archive), abgerufen am 14. Dezember 2009.