Kiço Ngjela

Kiço Ngjela (* 25. Dezember 1917 in Sheper, Kreis Gjirokastra; † 16. Juni 2002[1]) war ein albanischer Politiker der Partei der Arbeit Albaniens.

Biografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1945 wurde er Mitglied der Konstituierenden Versammlung (Asamblea Kushtetuese) und im Anschluss 1950 zum Mitglied der Volksversammlung (Kuvendi Popullor) gewählt. Dieser gehörte er als Vertreter für den Kreis Tirana bis zum 10. Oktober 1975 an. Später war er zeitweise Vize-Vorsitzender der Staatlichen Planungskommission.[2]

Am 6. Februar 1948 wurde Ngjela Nachfolger von Ramadan Çitaku als Finanzminister in der Regierung von Ministerpräsident Enver Hoxha.[3] Bereits am 28. November 1948 folgte ihm jedoch Abdyl Këllezi in diesem Amt nach.

Als Nachfolger von Gogo Nushi war er zu einem späteren Zeitpunkt Handelsminister. Darüber hinaus war er Mitglied des Zentralkomitees (ZK) der PPSh.[4] Als Handelsminister sah er Mitte der 1960er Jahre in einem Leitartikel in der Zeitschrift Ekonomia Popullore die Steigerung der Exportquote als staatlichen Auftrag von hoher Bedeutung.[5]

Ministerpräsident Mehmet Shehu berief ihn später am 1. Januar 1966 zum Außenhandelsminister in dessen Regierung, der er bis zu seiner Entlassung am 1. September 1975 angehörte.[6]

Im September 1975 wurde er zusammen mit anderen führenden Wirtschaftspolitikern wie den Mitgliedern des Politbüros der PPSh Këllezi und Koço Theodhosi im Rahmen einer parteiinternen „Säuberungswelle“ durch die Geheimpolizei Sigurimi verhaftet.[7]

Sein 1948 geborener Sohn Spartak Kiço Ngjela, der sich nach der Verhaftung seines Vaters zwischen 1975 und 1991 ebenfalls als politischer Gefangener in Haft befand, wurde nach dem Zusammenbruch des Kommunismus ebenfalls Politiker und war unter anderem Mitglied des albanischen Parlaments sowie 1997 Justizminister.[8]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Robert Elsie: Historical Dictionary of Albania (= Historical Dictionaries of Europe; 75). Scarecrow Press, Lanham/Toronto/Plymouth, 2. Auflage, 2010, ISBN 978-0-8108-6188-6, S. 327.
  2. Profile: Kico Ngjela. In: History Commons. Archiviert vom Original am 30. Dezember 2010; abgerufen am 9. August 2022 (englisch).
  3. Albania: Ministries, etc.: Finance. In: rulers.org. Abgerufen am 9. August 2022 (englisch).
  4. List Of The Member Of Leading Albanian Party. In: RFE/RL Background Reports. 20. Februar 1961, archiviert vom Original am 28. März 2014; abgerufen am 9. August 2022 (englisch).
  5. Attempts to Expand Albanian Foreign Trade. In: RFE/RL Background Reports. 1. Juni 1964, archiviert vom Original am 4. März 2016; abgerufen am 9. August 2022 (englisch).
  6. Dag Larsson: The Governments of the Socialist People’s Republic of Albania 1944–1991. In: elisanet.fi. Archiviert vom Original am 24. November 2005; abgerufen am 9. August 2022 (englisch, Kabinette Shehu 3–6).
  7. Letters on the Rock Face. 9. April 1976, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 12. Januar 2016; abgerufen am 9. August 2022 (englisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.snap.archivum.ws
  8. Ngjela: Nëse humbas, iki nga politika: Avokati Spartak Kiço Ngjela – kandidati i PD-së për Bashkinë e Tiranës. In: Shkoder.net. Archiviert vom Original am 31. August 2003; abgerufen am 9. August 2022 (albanisch).