Liamine Zéroual
Liamine Zéroual (1994)

Liamine Zéroual (arabisch اليمين زروال, DMG al-Yamīn Zarwāl; * 3. Juli 1941 in Batna) ist ein algerischer Militär und Politiker. Von 1994 bis 1999 bekleidete er das Amt des Staatspräsidenten.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zéroual wurde 1941 in Batna geboren und erhielt in Moskau und Paris seine militärische Ausbildung.

Zéroual schloss sich als Sechzehnjähriger der FLN-Guerilla im Algerienkrieg an. Während des Krieges diente er innerhalb des kolonialisierten Landes und bei der in Marokko und Tunesien stationierten Auslandsarmee der FLN. Nach dem Krieg machte er Karriere innerhalb der Algerischen Streitkräfte.[1]

1988 wurde er Oberbefehlshaber der Armee, trat aber bald wegen Meinungsverschiedenheiten mit Chadli Bendjedid ob der zukünftigen Ausrichtung der Streitkräfte zurück. Danach wurde er Botschafter in Rumänien aber zog sich nach einem Monat in den Ruhestand zurück. 1993 bekleidete er als Verteidigungsminister sein erstes hohes politisches Amt.[1]

1994 wurde er vom Hohen Rat zum Staatspräsidenten ernannt und 1995 in einer Wahl bestätigt. Durch eine Verfassungsreform wurden die Rechte des Präsidenten erheblich erweitert.

Während seiner Regierungszeit dauerte der Bürgerkrieg mit den radikalen Islamisten an. Mit der Armee kam es zunehmend zu Unstimmigkeiten über die Behandlung der islamistischen Gruppen. Zéroual trat für Verhandlungen mit einigen Gruppen ein, während das Militär die Vernichtung der islamistischen Terroristen forderte. Wegen dieser Auseinandersetzungen kündigte Zéroual 1998 seinen Rücktritt an und übergab 1999 die Regierung an Abd al-Aziz Bouteflika.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Bernhard Schmid: Algerien – Frontstaat im globalen Krieg? Neoliberalismus, soziale Bewegungen und islamistische Ideologie in einem nordafrikanischen Land. Unrast, Münster 2005, ISBN 3-89771-019-6

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Hugh Roberts: The Battlefield Algeria 1988–2002 – Studies in a Broken Polity. Verso, London 2003, S. 157, 245.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Liamine Zéroual – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien