Staat & Politik
Themen

Demokratie

  • Die Verfassungslosen
  • Demokratie und Schöpfertum durchsetzen!
  • Hochgradig nervös
  • Die Preislage der Parteien
  • Orwell nach dem Countdown
  • (...)

Faschismus

  • Faschismus und Demokratie
  • Nichts gelernt seit Hitler
  • „Eine — äh — freiheitliche Partei“
  • Rede in/über Spanien
  • Von Krucken-, Haken- und anderen Kreuzen
  • (...)

Imperialismus

  • Ändert die 1. Welt!
  • Von der Hoffnung und den Zwängen
  • Vietnam Nr. 2
  • Rohstoffplünderung
  • Für 2. Revolution im Ostblock
  • (...)

Kolonialismus

  • Zwischen Kultur und Folklore
  • Eine Kuh gibt Milch? Welche Lüge! Sie wird ihr genommen!
  • Fluchtgrund: Elend
  • Symmetrische und asymmetrische Kriege
  • Frantz Fanon wiederlesen?
  • (...)

Nation, Nationalismus

  • Im Westen nichts Neues? – Der Osten ruft!
  • Von Israel nach Palästina
  • Die neuen Patrioten
  • „Die armenische Frage existiert nicht mehr“*
  • Nationale Identität
  • (...)

Nationalsozialismus

  • „Rückkehr nicht erwünscht“
  • Widerstand vom Himmel
  • Damit nicht alle TäterInnen straflos ausgehen
  • Vom „Lernen aus der Geschichte“ zur „Friedensmacht“ mit Ambitionen
  • Achter Mai — Ein Fest zur Befreiung
  • (...)

Populismus

  • Wut des Gegenwärtigen
  • Durchmarsch vertagt
  • Gemma Haider schaun’n!
  • Rache
  • Postfaschistische Intimität
  • (...)

Realsozialismus

  • Polen — ein Volk ohne Chance?
  • Stell dir vor es ist Sozialismus und keiner geht weg
  • Das Massaker auf dem Tian’anmen-Platz
  • Perestrojka in Ö
  • Realsozialismus dankt ab
  • (...)

Recht & Justiz

  • Datenverarbeitung & Datenschutz
  • Drogenpolitik
  • Gefängnis
  • Geheimdienste & Überwachung
  • Geistiges Eigentum / Immaterialgüterrechte
  • Grundrechte
  • Kriminalität
  • Polizei
  • Völkerrecht


Regulierung & Deregulierung

  • Agenda 2000
  • Arbeit muss sich wieder lohnen
  • Wessen Gene?
  • ATTAC — Protest gegen die neo-liberale Globalisierung
  • Bildung der Elite
  • (...)

Totalitarismus

  • To know the worst
  • Neuer Mensch als kollektives Ungeheuer
Rubriken
FŒHN, Heft 18

Heft 18

Geld regiert

  • Zu Heft „Geld regiert“
  • Geld regiert
  • Eine Politik, die von Millionen unterstützt wird
  • Für Politiker gibt’s Geld. Für Geld gibt’s Politiker.
  • Eine kleine Abschweifung
  • Eine Demokratie, wie sie im Büchl steht: im Scheck-Büchl
  • Reger Parteienverkehr
  • In dieser Demokratie entscheidet die Mehrheit des Geldes
  • Unser Staat?
  • Kapitalismus heißt, daß man alle(s) kaufen kann
  • Das Bundesheer schützt die Geldhäuser
  • Der Apparat
  • Eine Schein-Demokratie? Ja, eine Scheine-Demokratie!
  • Die Genommenklatura in Tirol
  • Der Kurs der Politiker bestimmt ihren Kurs
  • Sie packln, tausenderpackln, ja hunderttausenderpackln
  • Miteinander habern und sich miteinander verhabern sind eins
  • Wahltag ist Zahltag
  • Unsere Geduld gehört ins Buch der Rekorde        
  • Geziefer
  • FOEHN-Post
Streifzüge, Heft 75

Heft 75

(αντι-)Politik

  • Glanz und Elend des Politisierens
  • Call for Papers 75
  • Ein Leben in Stress
  • Rechtsextremistischer Bolsonaro ist Brasiliens neuer Präsident
  • Geisterbahn der Sozialpolitik
  • Akademische Ausgüsse
  • Politik
  • Einlauf 75: Antipolitik
  • Was heißt denn hier „anti-“?
  • Jenseits der Politik
  • Anti- oder Politik?
  • Von der Unmöglichkeit der Politik zum kommunistischen Horizont
  • Redundantes zur Antipolitik
Beitræge
Grundrisse, Texte außerhalb der Grundrisse

Buchbesprechung von Gerhard Hanloser: David Graeber: Bürokratie

 
2024

Anarchisten, das sind doch die Helfershelfer der Neoliberalen mit ihrem Ruf nach schrankenloser Freiheit, Eigenverantwortung und ihrer Staatskritik, die nur im Abbau staatlicher Leistungen münden kann. So weiß jeder Stalinist zu erzählen. Und so weiß es auch der ein oder andere Linksliberale, dem (...)

FORVM, No. 23

Über den Autoritätsbegriff

Ein Versuch zur Unterscheidung von „autoritär“, „tyrannisch“ und „totalitär“
November
1955

Plato, Rom und die Kirche Der Autoritätsbegriff ist, wie das Wort selbst, römischen Ursprungs. Weder die griechische Sprache noch die vielfältigen politischen Erfahrungen der altgriechischen Geschichte kennen ihn. Am nächsten kam griechisches Denken dem Begriff der Autorität in Platos politischer (...)

FORVM, Heft 173
Glossen zur Zeit

Alle Dogmatiker sind Defaitisten

Mai
1968

Genosse Professor, Sie haben vor kurzem die Ansicht geäußert, daß sich in neuerer Zeit in der Welt eine Situation herausbilde, die dem zunehmenden Einfluß der marxistischen Lehre sehr günstig sei. Im Westen, sagten Sie damals, erfasse das Interesse für den Marxismus immer breitere Kreise und die (...)

FORVM, No. 179-180

Zur Psychopathologie der Parteien

November
1968

Nachfolgendes wird manchen meiner Parteifreunde zu pauschal sein. Mir eigentlich auch (außer in der konkreten Kritik an mir, die ich als richtig akzeptiere). Anderseits ist dies endlich ein saftiger Beitrag zur längst anständigen wissenschaftlichen Kritik des Parteiwesens in Österreich. Er bedarf (...)

FORVM, No. 184/II

Warnung an die Neue Linke

April
1969

Milovan Djilas, mehrfach FORVM-Autor ist nach neun Jahren Gefängnis entlassen und sogar mit einem Paß versehen worden. Er wird in Wien, auf Einladung des NEUEN FORVMS und des Kritischen Klubs, einen Vortrag halten: „Die unvollkommene Gesellschaft/jenseits der Neuen Klasse“. Dies ist auch der Titel (...)

FORVM, No. 186/187

Alle Macht den Räten?

Juni
1969

„Die Wiedertäufer der Wohlstandsgesellschaft“, hrsg. von Erwin K. Scheuch, Markus Verlag, Köln, 1968. Eric Ertl: „Alle Macht den Räten?“‚ Europäische Verlagsanstalt, Frankfurt, 1968. Daß die bestehende Welt die beste aller möglichen sei, war für Leibniz kein Glaubensartikel; es resultierte aus dem (...)

FORVM, No. 204/I/II

Ist die EWG demokratisierbar?

III. Teil einer Analyse
Dezember
1970

4. Am Übergang zur „definitiven“ Phase der EWG ist eigentlich nur eines definitiv: das Defizit an Politik. Die gemeinschaftlichen „Sachzwänge“ haben zugenommen, auch die Bereitschaft, ihnen zu entsprechen, aber die dazu benötigte politische Macht ist nicht mitgewachsen. 4.1. Wie wahrscheinlich ist (...)

FORVM, No. 215/I/II

Apriorische Gesellschaft

Über Max Adler / Vortrag in Wien 1967
November
1971

I. Erkenntnistheorie Max Adler, ein bedeutender Theoretiker der österreichischen Sozialdemokratie, gehört zu den wenigen marxistischen Philosophen, deren Werk durch die Einordnung in eine Richtung oder Schule nicht ausreichend gekennzeichnet ist. Max Adler ist als Kantianer und Austromarxist, (...)

FORVM, No. 217

Politisch verbildete politische Bildung

Januar
1972

I. Kürzlich stand ich in der Südsteiermark vor einer Klasse des Polytechnischen Lehrgangs, und zwar einer reinen Bubenklasse. Ich sollte und wollte dort in einer Doppelstunde vorführen, was ich — im Sinn eines „Einstiegs“ — unter demokratischem politischem Unterricht verstehe, wofür ich seit mehr als (...)

FORVM, No. 222

Grundgesetz deckt Linksradikale

Juni
1972

Der vierte Kanzler der Bundesrepublik Deutschland ist nicht ein altersgrauer Zeuge der wechselvollen Perioden deutscher Geschichte auf dem Wege vom 19. zum 20. Jahrhundert; er ist nicht Repräsentant des deutschen Bürgertums, geschweige denn ein so penetrant typischer, wie es seine beiden letzten (...)

FORVM, No. 226/227

Sowjetunion: bürgerlicher Staat ohne Bourgeoisie

Probleme der Übergangsgesellschaft
Dezember
1972

Was sind Übergangsgesellschaften, welche Entwicklungslinien lassen sich nachzeichnen, von welchen Widersprüchen werden sie.geformt und was sind ihre Perspektiven? Die Frage nach dem Charakter der Übergangsgesellschaften: Gesellschaftsformationen auf dem Weg zum Sozialismus sind theoretisch und (...)

FORVM, No. 235/236

Handelskrieg

Die Krise der amerikanischen Bourgeoisie
Juli
1973

P. M. Sweezy und H. Magdoff sind die gegenwärtig bedeutendsten marxistischen Ökonomen der USA. Sie haben schon mehrfach die gegenwärtige Entwicklung des Kapitalismus untersucht (H. Magdoff, Das Zeitalter des Imperialismus; Baran/Sweezy, Monopolkapital). Ihre Analysen publizieren sie fortlaufend in (...)

FORVM, No. 247/248

Ohne Rüstung Krise

Diagnose des amerikanischen Kapitalismus
Juli
1974

1 Illusionen der Keynesianer Bis auf wenige Ausnahmen stimmen die Ökonomen der kapitalistischen Länder, liberale wie konservative, darin überein, daß die Regierungen in den fast vier Jahrzehnten seit der Veröffentlichung von Keynes’ „General Theory of Employment, Interest, and Money“ über Mittel (...)

FORVM, No. 247/248

Die Weichteile des Kapitalismus

Marxistisches Inflationsmodell am Beispiel Englands
Juli
1974

Im Jänner/Februar-Heft behandelte Jacob Morris die Inflation aus amerikanischer Sicht. Während der amerikanische Kapitalismus nach Vietnam einen leichten Rückschlag erlitten hat, kämpft der britische seinen Todeskampf. Entsprechend den nationalen Besonderheiten heben die englischen Autoren Gamble und (...)

FORVM, No. 249/250

Von der Kapitalbürokratie zur Sozialbürokratie

Bürokratie in Ost und West
September
1974

1 Die Ost-West-Links-Rechts-Verkehrung Die gegenwärtige Situation der Linken in den Industrieländern ist, offen gesagt, beklagenswert. Ein großer Teil dieser Linken ist schon etabliert oder ist gerade im Begriff, sich in das gesellschaftliche Establishment zu integrieren. Diesem Teil der Linken (...)

FORVM, No. 252

Die schwarze Spur

Attentate und Putschversuche der Neofaschisten
Dezember
1974

1 Die Alternativen: Linksregierung, Gaullismus, Faschismus Marx hat einmal gesagt, daß alle großen weltgeschichtlichen Ereignisse zweimal passieren — das eine Mal als Tragödie, das andere Mal als Farce. Als Mussolini im Oktober 1922 seinen „Marsch auf Rom“ im Schlafwagen zurücklegte, vollzog sich — (...)

FORVM, No. 252

KP hilf!

Wie Italiens KP durch einen historischen Kompromiß das Land vor dem Faschismus rettet
Dezember
1974

Seitdem der Generalsekretär der KP Italiens Enrico Berlinguer die Formel des „historischen Kompromisses“ lanciert hat, beflügeln kindliche Hoffnungen die Vorstellungswelt so mancher Aktivisten. Mit glänzenden Augen, wie von einer langerwarteten Belohnung, sprechen sie vom „historischen Kompromiß“: „An (...)

FORVM, No. 253/254

Eins, zwei, drei — 1984 !

Januar
1975

Wie der Kapitalismus seine Krise überwinden will. Interview mit der italienischen Linkszeitung Il Manifesto. Manifesto: Die gegenwärtige Krise ist unserer Ansicht nach eine Phase der allgemeinen Krise des Gesamtkapitalismus. Dieser ist heute, selbst in Konjunkturzeiten, sowohl außerstande, die (...)

FORVM, No. 253/254

Die Profitspirale

Ein marxistisches Modell zur Erklärung der Inflation
Januar
1975

Warum steigen die Preise seit dem Zweiten Weltkrieg nahezu ununterbrochen an? Warum klettern sie seit 1970 beschleunigt? Wie kommt es, daß selbst bei rückläufigem Absatz die Preise angehoben werden können, daß also wirtschaftliche Stagnation mit Inflation zusammenfällt („Stagflation“), wo es doch in (...)

FORVM, No. 255

Dem Kapital geht die Luft aus

Der Staat muß den ganzen Laden übernehmen
März
1975

1 Hochzins: Wie der Staat den Privatbanken Kapital entzieht Der Kapitalismus liegt im Sterben. In einem Land nach dem anderen drängt der Staat die privaten Banken in die Ecke, indem er höhere Zinsen für Spareinlagen bietet als sie. Das kapitalistische Unternehmertum kann folglich nicht mehr auf (...)

FORVM, No. 256

Was tun gegen einen Putsch?

Portugal und Italien im Frühjahr 1975
April
1975

Seit dem Putsch in Chile von 2. September 1973 ist unter den Linken ein gewisser Fatalismus bezüglich der bürgerlichen Exekutive verbreitet. Unser italienischer Mitarbeiter Alexander Langer zeigt anhand von jüngsten Beispielen aus Portugal und Italien, daß und wie man einem reaktionären Putsch bzw. (...)

FORVM, No. 259/260

Sozial-industrieller Komplex statt Rüstung?

Juli
1975

James O’Connor: Die Finanzkrise des Staates, Suhrkamp 1974, 395 Seiten, DM 12, öS 92,40 Die politische Ökonomie der USA erscheint dem Europäer häufig in einer Vielzahl verwirrender Facetten. Es ist das Verdienst James O’Connors, in dieses Bild erstmals ordnende Gesichtspunkte hineingebracht zu (...)

FORVM, No. 267

Das Lohnkorsett

Wie die Sozialpartnerschaft nach 1945 in Österreich installiert wurde
März
1976

Den Wiederaufbau haben die Arbeiter bezahlt — durch Mehrarbeit und Lohnverzicht. Hans Prader erklärt, wie es der Gewerkschaft gelang, die Arbeiter an die Kandare zu nehmen. Die Arbeit erscheint in erweiterter Form demnächst unter dem Titel „Die Angst der Gewerkschaft vorm Klassenkampf“ als erstes (...)

FORVM, No. 271/272

zerstörte fighter

letzte aufzeichnungen aus der zelle
Juli
1976

Staatssschutzwissen und Staatsschutzmeinung über Baader/Meinhof füllt mittlerweie Tonnen von Papier. Als Ulrike Meinhof am 9. Mai 1976 tot in ihrer Zelle in Stuttgart/Stammheim aufgefunden wurde, versuchten die Behörden sofort, die Ursache in Streitigkeiten innerhlab der Gruppe zu verlegen, um (...)

FORVM, No. 279

Raubvögel der Krise

Dramaturgie der westdeutschen Wirtschaftspolitik 1967 bis 1976
März
1977

Innerhalb des modernen Marxismus wird heftig über die Frage debattiert, ob der Staat durch seine Interventionen den Krisencharakter des Kapitalismus beseitigen könne. Der Darmstädter Nationalökonom Dirk Ipsen beschreibt in seinem folgenden Aufsatz die Grenzen des Staatsinterventionismus: Die (...)

FORVM, No. 279

Leckerli für Banken

Krisenmanagement in der Schweiz
März
1977

lm Wirtschaftsteil der bürgerlichen Zeitungen gilt die Schweiz als die wahre Insel der Seligen: eine rigorose Deflationspolitik mit stahlharter Währung und geringer Inflationsrate, aber fast ohne Arbeitslose. Nur in der Schweiz konnte sich der Kapitalismus am eigenen Zopf aus dem Sumpf der Krise (...)

FORVM, No. 286

Kein Putsch

Legendenkehraus zum Oktoberstreik 1950
Oktober
1977

Manche historischen Prozesse verdeutlichen anschaulicher als jede theoretische Erläuterung die Schwierigkeiten der positivistischen Forderung nach „objektiver‘‘ Geschichtsbetrachtung. Sie soll sich ausschließlich an den konkreten historischen Fakten orientieren, wird aber gerade dadurch dem (...)

FORVM, No. 286

Gott erhalte, Gott beschütze*

Oktober
1977

Daß ein Text erscheint, der mit wissenschaftlicher Fundierung den offiziellen Geschichtsmythos vom KP-Putsch 1950 zerstört, geschieht in Erfüllung jener typischen Funktion des NEUEN FORVM, Gegeninformation unter die Leute zu bringen und sozialistischen Pluralismus zu beweisen. Hingegen stimme ich (...)

FORVM, No. 286

Staatsschuld

Die RAF hat recht
Oktober
1977

Am 2. September 1977 gab sich Jean Genet als Sympathisant zu erkennen, und das gleich auf der ersten Seite von Le Monde, wo dieser Essay unter dem Titel „Gewalt und Brutalität“ erschien, quasi als Solidaritätsadresse zum Hunger- und Durststreik der RAF-Häftlinge. Notabene drei Tage vor der (...)

FORVM, No. 289/290

lm Krisensumpf

3 Jahre Krise, 10 Jahre Neue Linke
Januar
1978

Aike Blechschmidt hat mit seiner Krisenprognose, die er vor zwei Jahren im NEUEN FORVM publizierte, recht behalten. Er prophezeite keinen Kladderadatsch, sondern eine Summe von Teilkrisen, worauf die Regierungen mit flexibler Staatsintervention antworten würden. Dafür prägte er das inzwischen (...)

FORVM, No. 291/292

Neubeginnen

Brief aus dem Kerker
März
1978

An wem liegt es, wenn die Unterdrückung bleibt? An uns. Brecht Tegel, im Jänner/Februar 1978 Die Gralshüter des Goldenen Kalbes sind auf der Suche nach den Ursachen und Gründen des Terrorismus. Doch für die Reaktion ist nichts gefährlicher, für unser Überleben nichts wichtiger als die wahre Antwort (...)

FORVM, No. 291/292

Staatsverliebt wie der alte Hegel

März
1978

Lieber Horst Mahler, ich finde Deinen Text faszinierend, eine zukunftsträchtige Bankrotterklärung, ein Wende- und Umschlagspunkt in der Theorie der Linken. Im Schwenken und Schwanken von links nach rechts gibst Du vielleicht dem Dregger ein Stück allzu recht. Du bist ja fast so in den Staat (...)

FORVM, No. 293/294

Hegel wieder ausbuddeln ...

Mai
1978

Tegel, den 15. März 1978 Lieber Günther, die Büchersendung und Dein Brief haben mich erreicht. Herzlichen Dank! In Deinem Buch habe ich erst das Schlußkapitel und die Seiten 7-120 gelesen. Schon in Deinem NF-Aufsatz „Gegenangriff“ hatte ich viele Berührungspunkte entdeckt. Dein Buch hat diesen (...)

FORVM, No. 293/294

... aber bitte auf die Füße stellen

Mai
1978

Wien, 6. April 1978 Lieber Horst, das mit dem notwendigen Überziehen eines Arguments zwecks Überwindung (s)eines Standpunktes sehe ich ein, und Ausdifferenzieren ist immer gut. Aber sehr weit würdest Du dabei nicht kommen, denn Dein Malheur ist, daß Du vom guten alten Hegel ausgehst, als er noch (...)

FORVM, No. 293/294

Staat muß sein

Brief aus dem Kerker II
Mai
1978

Als die feudale Produktionsweise noch die herrschende, aber nicht mehr die historisch notwendige war, nahm sich der absolutistische Staat der ökonomischen Interessen der aufstrebenen Bourgeoisie an. „Die zentralisierte Staatsmacht, mit ihren allgegenwärtigen Organen — stehende Armee, Polizei, (...)

FORVM, No. 297/298

Welt-Mark

Pyrrhussieger Schmidt
September
1978

Die wirtschaftliche Lage der BRD ist weiterhin labil, die politische scheint zunehmend labiler zu werden. Je länger ein labiles Gleichgewicht dauert, um so spannender wird es: Übergang zur Stabilität oder ein Ende mit Schrecken? Man will die westdeutsche Konkurrenzfähigkeit am Weltmarkt stärken, um (...)

FORVM, No. 297/298

Der letzte Walzer

Tanz ums Atom in Wien und Bonn
September
1978

Von Schweden gelernt Die norddeutschen Wahlerfolge der Grünen und Bunten am 4. Juni — Schwalben, die einen Sommer machten — haben paradoxerweise ihre ersten und deutlichsten Konsequenzen in Österreich bewirkt. Die Landtagswahlen in Niedersachsen und Hamburg elektrisierten die Wiener Politik. Hier (...)

FORVM, No. 297/298

Papier und Wirklichkeit

Innovation und Viskosität politischer Programme am Beispiel SPÖ
September
1978

Ernsthafte Revolutionäre denken nicht an blutige Revolutionen. Musil: Mann ohne Eigenschaften, 79. Kapitel 1. Theorie 1.1 Programm als Spiegelbild In einer arbeitsteiligen Gesellschaft sind auch die Parteien arbeitsteilig. Unter den Funktionären machen die einen Politik, die anderen Programm. (...)

FORVM, No. 307/308

Der Stern von Zwentendorf zog mich her

Von der DDR nach Österreich aus ökologischen Gründen
Juli
1979

Wie jetzt bekannt wurde, wird der Philosoph Wolfgang Harich, 55, von einer nach Spanien und Österreich unternommenen Reise vorerst nicht in die DDR zurückkehren, sondern sich in Wien niederlassen. Hier sprach mit ihm über seine Motive der Diplomchemiker und Wissenschaftspublizist Hans Werner (...)

FORVM, No. 342/343

Wirtshaus is beautiful

Kleinzellen-Philosophie
Juli
1982

Der österreichische Denker Leopold Kohr wurde Ende April in Salzburg geehrt. Landesregierung und Rundfunk veranstalteten ein Symposium mit dem Titel „Rückkehr zum menschlichen Maß”. Kohr hielt dort die folgende Ansprache. Ich muß mich zuerst entschuldigen für mein stolperndes Deutsch. Ich habe (...)

FORVM, No. 358/359

Wie man sich hinaufturnt und was wird in der Politik

November
1983

Mit Staunen haben viele von uns in den letzten Monaten erlebt, wie man zu den hohen und höchsten Amtern des Staates vorstößt. Manche sind schon zum zweiten — oder gar zum dritten mal — Minister geworden (jeweils in einem anderen Ministerium!) — andere haben trotz innigsten Anstrengungen nicht einmal (...)

FORVM, No. 358/359

Sozialismus als radikale Kritik am Staat

31 Thesen zu einem verfehlten Thema, gestellt vom Bayerischen Seminar für Politik
November
1983

REMOTA IGITVR JVSTITIA QVID SUNT REGNA NISI MAGNA LATROCINIA Augustinus De civitate Dei IV/4 1) Spricht man über Sozialismus als radikale Kritik am Staat, kann man das Thema nur radikal verfehlen. Der traditionelle Sozialismus ist keine radikale Kritik am Staat. Der traditionelle Sozialismus (...)

FORVM, No. 361/363

Zwischen Verstaatlichung und Wiedereinbürgerung

Die politische Kultur Österreichs und ihrer Intellektuellen aus ausländischer Perspektive
März
1984

Ihr Intellektuellen wir

FORVM, No. 397/398

Brauchen wir einen neuen Contrat Social?

April
1987

Es gibt sie, eine humane Liberalität urbaner Bürgerlichkeit. Sie hat es in Österreich nie zu relevanter Parteienbildung gebracht, aber hervorgebracht hat sie — wenige genug — Persönlichkeiten des öffentlichen, mehr noch des Wirtschaftslebens, die berufliche Kompetenz mit Intellektualität verbinden. (...)

FORVM, No. 397/398

Freiheitlich demokratische Grünzeug-Ordnung

April
1987

Für Freda, wie wir sie gar nicht kannten, war er eine der „Fransen, die man abschneiden muß“, ein „Totalitärkommunist“ für Nenning, der ihn aber jetzt dem FORVM zugeführt hat (danke!); geboren 1960, gelernter Historiker, in Heidenreichstein Gemeinderat der Alternativen Liste, deren Mitglied seit 1982; (...)

FORVM, No. 413/414

Links wie normal

Mai
1988

Alle Gedenkjahre wieder sind die Österreicher aufgerufen, Antifaschismus zu üben. Die nationalsozialistische Vergangenheit wird verurteilt, der Austrofaschismus schon etwas weniger, die Gegenwart wird vor diesem düsteren Hintergrund ausdrücklich gelobt. Wir, die guten Demokraten verschiedenster (...)

FORVM, No. 415/416

In die Schlangengrube

Wie die EG unsere Verfassung abschafft
Juli
1988

Allüberall wird geeifert: Ministerialbeamte durchforsten auf Weisung übergeordneter Dienststellen das österreichische Recht auf seine EG-Verträglichkeit, kleinere und größere Geister des in Österreich ohnedies aufs Parteipolitische verkürzten Öffentlichen Lebens mahnen unentwegt zum raschen Beitritt; (...)

MOZ, Nummer 43

Gesinnungs-Forschung

Juli
1989

Mit methodischer Exaktheit stöbern Sozialwissenschaftler abspenstig gewordene Wähler für die Parteien auf. Während altbewährte Strukturen des österreichischen Parteiensystems zersplittern, finden Meinungsforschungsinstitute neue Aufgaben und Märkte infolge einer „Amerikanisierung“ österreichischer (...)

MOZ, Nummer 43
10 Jahre Nicaragua:

Von der Hoffnung und den Zwängen

Juli
1989

Vor genau 10 Jahren wurde der nicaraguanische Diktator Somoza gestürzt. Das „Neue Nicaragua“, das nach der Machtübernahme der Sandinisten als soziales Modell Hoffnungen erweckte, ist heute in die ökonomische Krise geraten. Über die Einschätzung von 10 Jahren Sandinismus lud die MOZ zur Diskussion: (...)

FORVM, No. 428/429

Aus Staatsraison

August
1989

Stellen Sie sich vor: Sie lassen Ihren Wagen langsam in eine ruhige Kreuzung rollen, hören hinter sich plötzlich ein tierisches Gebrüll und einige unverständliche Worte. Im Rückspiegel sehen Sie, mitten in der Gasse, einen mit ausgebreiteten Armen und wehendem Mantel auf Ihren Wagen losstürmenden (...)

FORVM, No. 428/429

Politvergnügen

August
1989

Wahlergebnisse im TV. Die einen kleben weiterhin an ihrer jeweiligen Großpartei — der Posten oder der erwarteten Schlagworte und vertrauten Slogans wegen — und die anderen, diese Zuwachsin-Prozent-Sieger, sind schon dabei, ihre alte politische Heimat neu zu besetzen. Das am Wahlabend vom TV (...)

Context XXI, Robert Zöchling
JURIDIKUM-THEMA: Freiheit und Demokratie

Vorsatz

Oktober
1990

Der Anlaß für das THEMA dieser Nummer liegt auf der flachen Hand. In der Zeit der Umstürze in den Ländern des real nicht existierenden Sozialismus kommen auch in den Ländern des Westblocks einige Vorstellungen von „Freiheit und Demokratie“ ins Rutschen. Nicht nur bei den Katecheten des (...)

MOZ, Nummer 56
Parlamentarismus und Grüne:

Man läßt sich nicht ungestraft wählen

Oktober
1990

Am 7. Oktober hat die Grüne Alternative gute Chance, Stimmen und Mandate zu vermehren. Was Grüne im Parlament sollen und können, darüber denkt hierzulande jedoch kaum jemand nach. Die MONATSZEITUNG lud deshalb zum Streit: Thomas Ebermann war Abgeordneter der Grünen in der Hamburger Bürgerschaft und (...)

Context XXI, Robert Zöchling
Thoreau, Anders, Noll:

Ungehorsam gegen den Staat

März
1991

Was ist das: Es sieht aus wie eine Videocassette, enthält eine Broschüre mit Texten über den „Ungehorsam gegen den Staat“ und ein Tonband, auf dem Helmut Qualtingers Stimme mit den Worten eines prominenten US-Renegaten aus 1848 zum Steuerboykott aufruft? Ein Multimedia-Agitationspaket der (...)

FŒHN, Heft 15

Nicht wählen!

Mai
1991

Wählen ist beschämend primitiv, von entwürdigender Lächerlichkeit, alt und gestrig. In nichts, dem was wir wollen, angemessen. In nichts. Eine elende, niedrige, verrottete, steife Gewohnheit. Jeder Universitätsprofessor läuft wie ein Trottel zur Wahl. Wählen heißt: seine Stimme abgeben, seine (...)

FORVM, No. 448-450

Kritische Politologie und politische Triebtheorie

Zwei wiederaufgelegte Grundlagentexte der ersten APO* in der Bundesrepublik Deutschland
Mai
1991

1987 brachte der Freiburger Ça ira-Verlag ein Reprint von Frank Böckelmanns im März 1966 erstmals veröffentlichtem Essay über „Die schlechte Aufhebung der autoritären Persönlichkeit“, im Frühjahr 1990, beinahe auf den Tag seiner Emeritierung, Johannes Agnolis 1967 im Rahmen eines gemeinsamen Projekts mit (...)

FORVM, No. 452-454

Demos und Büros

30 Thesen über Bürokratie und Staat, Freiheit und Sozialismus
Juli
1991

Wir erleben gegenwärtig einen immer stärkerern Durchbruch planwirtschaftlicher Gedanken in der Wirtschaft. Bruno Kreisky 1967 I. Wenn es in der Öffentlichkeit um die Bürokratie geht, dann wissen wir schon, daß es gegen die Bürokratie geht. Angesagt ist, was gefällig ist: Denunziation statt Debatte. (...)

FORVM, No. 456

Föderalismus als Mode
Regionalismus als Ideologie

Dezember
1991

Was verbirgt sich hinter dem „Europa der Regionen“? Regionalismus und Föderalismus werden meist in einem Atemzug genannt. Die Begriffe werden synonym verwendet, obwohl sie konzeptuell durchaus zu unterscheiden wären. Aber auf Unterscheidungen und Differenzierung scheint die derzeitige Debatte (...)

FORVM, No. 460/461

Gleichheitsrecht und Höchstgericht

Traktat übers gegenwärtige Legiferieren abseits des Normenmaterials
Mai
1992

1. Teil: Das Reichsgericht und seine Umgebung (1867-1918) Avant propos Als sich der Herr Professor Ahrens im April des Jahres 1850 in Graz einfand, um seinen Lehrstuhl für Philosophie und die philosophische Rechts- und Staatswissenschaft zu besetzen, da brachte er eine deutsche Übertragung (...)

FORVM, No. 465-467

Zur Entblätterung des Haider-Mythos

November
1992

I. Haider, der Oppositionspolitiker Das »profil« und andere Medien führen gegen Jörg Haider eine „Kampein“, wie Waldheim sich ausdrücken würde — und daran ist nichts kritikabel. Wenn dort Einwände gegen diesen Herrn vorliegen, warum sie nicht publizieren? Entscheidend ist doch wohl die Qualität dieser (...)

FORVM, No. 468

Wie Hans und Magnus einmal herzlich lachen mußten

Der kritische Geist steht stramm
Dezember
1992

... Vorwürfe ... sagen womöglich mehr über die Ankläger als über die Beschuldigten aus. (H. M. Enzensberger) Wer sich in die politischen Diskurse der deutschen Öffentlichkeit einmischt, der tut es auf eigene Gefahr. ... Wer sich auf die Prämissen des jeweiligen Talkmasters einläßt, ist schon (...)

FŒHN, Heft 18

Eine Politik, die von Millionen unterstützt wird

 
1993

Dieser Bachmann ist genau jener Bachmann, der seit 1965 im Tiroler Landtag fußfrei erste Reihe sitzt. Als er selbst bei ÖVP-internen Vorwahlen für die Landtagswahl 1989 nur von 30 Prozent gewählt wurde, hat der Landeshauptmann ihn als Parteinotwendigkeit durchgedruckt. Nicht genug damit, diesem (...)

FŒHN, Heft 18

Für Politiker gibt’s Geld. Für Geld gibt’s Politiker.

 
1993

Greifen wir uns, um das Türaus-Türein im Haus der Industriellen anschaulich zu machen, einen einzigen Tag heraus. Den 26. Juni 1975, an dem auch O. Keimel dort reich bescheckt wurde. Schon einige Zeit vor ihm war der Landesgeschäftsführer der FPÖ, H. Heinrich, bei den Industriellen aufgekreuzt. Er (...)

FŒHN, Heft 18

Reger Parteienverkehr

 
1993

Obige Aktennotiz von Geschäftsführer Bachmann verrät den Handel. Wie sieht denn eine Rate aus, die nicht ‚im Wege offener Zahlung (35% Abzug)‘ erfolgt? Wir werden’s sehen. Die erbetenen 150.000 Schilling reduzieren sich netto auf einen Barscheck im Wert von 111.105 Schilling, der auch am (...)

FŒHN, Heft 18

Unser Staat?

 
1993

In der Volksschule bereits werden wir infiziert mit dem Gift, daß es sich bei diesem Staat um unseren Staat handle. Dieses in die wehrlosen Kinderköpfe geschmuggelte falsche Bewußtsein vom Zweck des kapitalistischen Staates sichert ihn gegen unsere Bedürfnisse ab und verschafft seinen Nutznießern (...)

FŒHN, Heft 18

Sie packln, tausenderpackln, ja hunderttausenderpackln

 
1993

Sind’s Kaufpreise oder Mietpreise? Ist’s die Leihgebühr, wenn der Landesparteisekretär der ÖVP, R. Fiala, einen VÖI-Scheck über S 370.370.- in Empfang nimmt (24.4.1978)? Ist’s Personal-Leasing? Mit Rückgaberecht? Was ist’s, wenn Fiala einen Scheck der Industriellen in der Höhe von S 240.740.— kassiert (...)

FORVM, No. 469-472

Der gebändigte Staat

Kurzer Nachtrag zu einer unterbliebenen Diskussion über eine These von Rudolf Burger
April
1993

Rudolf Burger hat sich anläßlich einer »profil«-Bitte um „Grundsätzliches” prinzipiell zum staatlichen Gewaltmonopol über das gemeingefährliche Volk bekannt und es sich dabei unter dem Titel „Populismus und Demokratie“ in einem klassischen „Nest von Widersprüchen“ bequem gemacht: Man sollte Haiders (...)

FORVM, No. 473-477

Über Nationalismus und Staatsgründungen

in der Umgebung von Österreich und überhaupt
Juli
1993

Eine Erscheinung beunruhigt die Gemüter, die angeblich als „überwunden“ galt, geistesgeschichtlich im vorigen Jahrhundert und politisch bei Extremisten und Querulanten angesiedelt wurde: „Nationalismus“ macht sich breit in Europa, wird mit Lichterketten und frommen Wünschen bzw. ernsten Warnungen (...)

FORVM, No. 485/486

Demokratie ohne Grenzen

Juni
1994

Jacques Attali verteidigt das freie Zirkulieren von Menschen und Ideen auf dem europäischen Kontinent. Ich bin immer wieder über einen Satz erstaunt gewesen, den ich in meiner Jugend gelesen und als Motto für mein erstes Buch genommen habe; der Ausspruch fiel in einem Gespräch von Niels Bohr mit (...)

FORVM, No. 496-498

Im Wirtshaus Zur Staatsgewalt

Juni
1995

Onkel Klestil macht Quatsch. Nebst zwei Briefen des Herausgebers. Am 24. Dezember des Vorjahres war es, high noon zwischen dem Herbeischleppen der letzten Geschenke und dem Beginn des Baumschmückens, als knapp nach 13 Uhr im Rahmen der Sendung ‚Licht ins Dunkel‘ auf FS 2 des ORF die beiden (...)

FŒHN, Heft 22

Wie läßt sich viel Altes am besten verstecken? Hinter viel Neuem!

 
1996

Will die Reaktion erfolgreich sein, muß sie sich schick anziehen. Modernität hat nichts zu tun mit Fortschritt, sie dient nur dessen Vortäuschung. Sein Büro mit höchst schrägen Designerstühlen einrichten lassen hat sich z.B. ein Wolfgang Schüssel, der politisch in den 50er Jahren sitzen geblieben ist. (...)

Streifzüge, Heft 1/1996

Der gesellschaftliche Stau

März
1996

Dialektik des Kapitalismus bedeutet, daß er konstruktive wie destruktive Züge aufweist. Unzweifelhaft positiv sind die Potenz zu Demo­kratie und Rechtsstaat, zu sozialer Fürsorge und Mobilität. In den westlichen Zentren dominier­ten bisher durchaus die progressiven Momente. Mehr Recht bedeutete mehr (...)

Context XXI, CONTEXTXXI Nº 2

Nicht engagiertes und engagiertes Handeln

März
1996

Nicht engagiertes Handeln war: Joe Berger informierte mich, daß Helmut Zilk und Ursula Pasterk Das Verantwortungsbüro, ein Theaterstück, sehr gut gefällt, es aber, wie mit dem Volkstheaterintendanten ausgemacht, nicht am 26, Oktober 1984 gespielt werden kann, weil der Kurier und andere Medien (...)

Context XXI, ZOOM 3/1996
Joachim Hirsch:

Der nationale Wettbewerbsstaat

Staat, Demokratie und Politik im globalen Kapitalismus
Juni
1996

Joachim Hirsch geht in diesem Buch den einschneidenden Ver­änderungen nach, denen der Kapitalismus unterliegt, und fragt nach Auswirkungen auf Demokratie und Staat sowie nach neuen Ansätzen für politi­sches Handeln. Die neu entstehende Form des globalen Kapitalismus be­zeichnet Hirsch als den (...)

Streifzüge, Heft 2/1997

Populistische Televisionen

Notizen zur kulturindustriellen Auflösung der Politik
Juni
1997

Politik reduziert sich immer mehr auf die Inszenierung medialer Auftritte: Diskussionsrunden, Konfrontationen, Talk-Shows sind in. Besonders vor den Wahlen. Besonders im Fernsehen. Grund genug also, zwischen den Wahlgängen nachzufragen, was da abläuft. Die aufgeführten Debatten selbst bringen (...)

Context XXI, ZOOM 3/1997

Die albanische Tragödie

Juni
1997

Robert Pichler über den Zerfall Albaniens und dessen historische Wurzeln in der fehlenden Erfahrung mit Staatlichkeit. Innerhalb weniger Wochen ist es in Albanien zu einem fast vollständigen Zusammenbruch der Staatsmacht gekommen. Der innere Zerfall eines ethnisch relativ homogenen Staates (...)

Café Critique, Jahr 1997

Beten zu Dionysos

Antonio Negris und Michael Hardts Staatskritik
Dezember
1997

Antonio Negri zählte neben Mario Tronti und den Autoren der Zeitschrift Quaderni Rossi in den 60er und 70er Jahren zu den wichtigsten Theoretikern der operaistisch orientierten italienischen Neuen Linken. Im deutschsprachigen Raum hatte er vor allem bei Spontis und Autonomen seine Fans. In der (...)

Weg und Ziel, Heft 5/1997

Was heißt Politik?

Dezember
1997

Politik hat es nicht immer gegeben. Soweit stimmt, was Franz Schandl schreibt. Unrichtig ist, daß „Politik schlechthin“ ein bürgerliches Formprinzip, ein Phänomen der Moderne sei. Was immer unter „der Moderne“ verstanden werden mag, die polis ist meines Wissens darunter noch nicht subsumiert worden. (...)

Amelie Lanier, 1. Zur Wirtschaftsgeschichte Österreich-Ungarns

Von der Moral als staatsmännischer Qualität

Zur Person des Hofkammerpräsidenten Kübeck
 
1998

Über den Staatsbeamten Carl Friedrich Freiherr von Kübeck, von 1840 bis 1848 Präsident der Hofkammer – was damals dem Amt des Finanzministers entsprach –, herrscht in der Geschichtswissenschaft die einhellige Meinung, er sei ein besonders fähiger Kopf gewesen. Darin habe er sich sowohl von seinen (...)

Context XXI, ZOOM 2/1998
Heinz Kleger (Hg.):

Transnationale Staatsbürgerschaft

Mai
1998

Eine durchaus vielseitige Bandbreite von Autorin­nen unternimmt den Versuch, sich dem schillernden Begriff der transnationalen Staats­bürgerschaft anzunähern. Man ist versucht zu erwarten, daß in den Beiträgen der an­scheinend unausweichlich gewordene „natürliche“ Natio­nalismus im Zusammenhang mit der (...)

Streifzüge, Heft 4/1998

Was bleibt von Perry Andersons „Entstehung des absolutistischen Staats“?

Dezember
1998

Der 1938 geborene Perry Anderson gehörte in den siebziger Jahren zu den wichtigsten marxistischen Autoren des angelsächsischen Raums; er war Herausgeber der Zeitschrift New Left Review. Bekannt wurde er im deutschsprachigen Raum durch seine Auseinandersetzung mit Antonio Gramsci (Antonio Gramsci. (...)

Context XXI, ZOOM 1/1999
Mitch gab den letzten Anstoß

Der Staat zerfällt

Januar
1999

Die durch den Hurrikan Mitch hervorgerufenen Überschwemmungen hätten nicht die Katastrophe verursachen müssen, die sie erzeugten, aber laut dem Soziologen Orlando Nuñez fiel der Regen auf eine kranke Gesellschaft. Dazu das folgende Interview , das der Journalist William Grigsby Vado in seinem (...)

Context XXI, ZOOM 2/1999

Gesellschaftliches Marodieren

Ungeordnete Mosaiksteine eines Zerfalls
März
1999

Was macht eine Gesellschaft, wenn sie an die Grenzen ihrer Entwicklung stößt? Unsere These lautet: Sie verfällt nicht in Wohlgefallen, sondern wird noch einmal all ihre destruktiven Kräfte entfalten. Jeder Niedergang setzt zerstörerische Energie frei, die alles andere als automatisch in Emanzipation (...)

Context XXI, Heft 1-2/1999

Die Bande als Spätform des Staats

Einige Thesen am Beispiel Jörg Haiders
Juni
1999

Keine Verstaatlichung des Menschen, sondern eine Vermenschlichung des Staates — Zeitung des Freiheitlichen Bildungswerkes 1995 1. Voraussetzungen Selbst das Wunder der Nachkriegszeit, die vom Vernichtungskrieg gezeugte Wohlfahrt, währt nicht ewig. Mit dem Schrumpfen der Wachstumsraten, und vom (...)

Context XXI, Heft 4-5/1999

Inszenierte Politik — Politik durch Inszenierung

November
1999

Die Darstellung von Macht, Herrschaft und Politik war immer eine der Lieblingsbeschäftigungen der politischen Eliten. Die Formen und Mittel der Inszenierung können dabei sehr unterschiedlich sein. Die Nationalratswahl ist vorbei. Der Streß des Wahlkampfes, der zwei Hauptdarsteller, den (...)

Streifzüge, Heft 4/1999

Zur Typologie der Bürgerinitiative

Dezember
1999

Auszug aus Franz Schandl/Gerhard Schattauer, Die Grünen in Österreich. Entwicklung und Konsolidierung einer politischen Kraft, Promedia-Verlag, Wien 1996, S. 81ff. Bürgerinitiativen sind die größtmögliche Regression des gesellschaftlichen Widerstands. Sie sind Regungen, nicht Bewegungen, sie stehen (...)

Café Critique, Jahr 2000

Agnolis Kritik der Politik, das Elend der Politikwissenschaft und der Staatsfetisch in der marxistischen Theorie

 
2000

(Bruhn, Joachim u. a. (Hg.): Kritik der Politik. Johannes Agnoli zum 75. Geburtstag. Freiburg i. Br.: ça ira-Verlag, 2000) Als Johannes Agnoli aufhörte an der Freien Universität in Berlin zu lehren, begann ich dort zu studieren. Einen Eindruck davon, was ich dadurch versäumt habe, bekam ich (...)

Context XXI, Heft 1/2000

Widerstand, Staat und Gewalt

Februar
2000

Ausländer, Fremde sind es meist, die unter uns gesät den Geist der Rebellion. Dergleichen Sünder gottlob! sind selten Landeskinder. Heinrich Heine - Die Strategie, die Heine 1853 ironisch auf den Punkt brachte, erfreut sich auch heute noch ungebrochener Beliebtheit: So machte an den Tagen nach (...)

Streifzüge, Heft 1/2000

Appellatives zur Problematik emanzipatorischer Kommunikation

März
2000

Bei nachfolgendem Text handelt es sich um ein Diskussionspapier des Autors, worin dieser in pointierter Form seine Position darzulegen versucht. Wie kommuniziert man, ohne einerseits zu bevormunden, aber andererseits auch nicht den unmittelbaren Stimmungen hinterherzulaufen. Wir wissen es (...)

Streifzüge, Heft 1/2000

Was bleibt von Agnolis Kritik der Politik?

März
2000

Stark gekürzte und leicht überarbeitete Fassung eines Beitrags für die Anfang April erscheinende Festschrift zu Agnolis 75. Geburtstag. (Bruhn,J oachim/Dahlmann, Manfred/Nachtmann, Clemens (Hg.): Kritik der Politik. Freiburg 2000) In seiner „Subversiven Theorie“ versucht Agnoli von den antiken und (...)

Streifzüge, Heft 1/2000

Kurswechsel am sinkenden Schiff

Der Staat und seine historischen Schranken. Notizen
März
2000

Was könnte die kapitalistische Produktionsweise besser charakterisieren als die Notwendigkeit, ihr durch Zwangsgesetz von Staats wegen die einfachsten Reinlichkeits- und Gesundheitsvorrichtungen aufzuherrschen?, schrieb Marx vor mehr als 130 Jahren. Das Diktat der Produktionsverhältnisse ist (...)

Context XXI, Medienecke

Kritik statt Sektor

April
2000

1. Weil viele von uns mit dem Markt immer schon ihre Probleme hatten und mit dem Staat neuerdings noch größere, möchten sie gerne in einem Zwischenraum ihr Lager aufschlagen. Der soll „Dritter Sektor“ oder auch „Zivilgesellschaft“ heißen und sich als Raum oder Feld irgendwie zwischen den Räumen oder (...)

Context XXI, Heft 3-4/2000

Der Mythos der Repression

Juni
2000

Polizisten benehmen sich wie Polizisten. Repression bedeutet jedoch etwas anderes als Übergriffe von Staatsorganen. „Repression“, das ist Kultur, Identität und Show. Nicht des Staates, nein, einer sich oppositionell wähnenden Strömung ubiquitärer Jugendlichkeit. „Repression“, das ist der Götze eines (...)

Streifzüge, Heft 3/2000

Un-heimliche Verwandtschaft

Zum Naheverhältnis von Zivil- und Bürgergesellschaft
Oktober
2000

Bei einer Diskussion im Depot sah Oliver Machart einen Erfolg des Protestes gegen die blau-schwarze Regierung in der Durchsetzung des Begriffes der Zivilgesellschaft gegen den der Bürgergesellschaft. Indiz dafür sei, daß auch Kanzler Schüssel den Begriff aufgenommen und positiv konnotiert habe. Ob (...)

Streifzüge, Heft 3/2000

Positive Postpolitik

Kurze Replik zu Schandls „Bewegungsversuche auf Glatteis“ (Streifzüge 2/00)
Oktober
2000

I. Franz Schandl meint, das Kritierium der Praxis habe die Wirkung zu sein, nicht die Wahrheit. Theorie soll sagen, „was warum ist“. Praxis hingegen solle versuchen, „was geht“. Nun, ohne den Anspruch auf Wahrheit geht gar nichts. Weder in der Theorie, noch — so man die von Schandl vorgenommene (...)

Streifzüge, Heft 4/2000

Wer ist totalitär?

Die Abgründe eines ideologischen Allzweck-Begriffs
Dezember
2000

Das Wort „Totalitarismus“ ist für die westliche politische Philosophie zu einer Art Kinderschreck geworden. Als totalitär gilt immer das, was Marktwirtschaft und Demokratie nicht sind: der ausschließliche Anspruch einer Partei auf die politische Herrschaft; ein zentralistischer bürokratischer (...)

Streifzüge, Heft 4/2000

„Menschenrecht bricht Staatsrecht“

Vordenker und Vollstrecker deutschen Völkerrechts oder Zu den völkischen Traditionen des rot-grünen Interventionismus
Dezember
2000

Die deutsche Expansionsideologie bedarf noch eines neuen Völkerrechts, stellte Franz Neumann 1942 fest und unterstrich gleichzeitig, daß der Nationalsozialismus großen Wert darauf legte, seine Politik international zu legitimieren und deshalb zahlreiche Beiträge zu einer Veränderung des (...)

Context XXI, Heft 3-4/2001

Die politische Philosophie Antonio Negris

Juli
2001

Die politische Philosophie Antonio Negris ist nur vor dem Hintergrund der außergewöhnlich heftigen und radikalen Klassenkämpfe der 60er und 70er Jahre in Italien zu verstehen. Die Klassenkämpfe im Italien der 60er und 70er Jahre lassen sich grob gesagt in zwei Zyklen unterscheiden, erstens die (...)

Context XXI, Heft 3-4/2001

Im Empire

Negri und Hardt im postfordistischen Kapitalismus
Juli
2001

In ihrem Buch Empire analysieren Hardt / Negri die Umstrukturierung des Kapitalismus vom Imperialismus zum Empire. Dieses Buch führt in eine Diskussion, die sich weder auf das Beklagen der Schrecken des kapitalistischen Systems noch auf das Hochjubeln einer wie auch immer gearteten (...)

Grundrisse, Nummer 1
Joachim Hirsch, Bop Jessop, Nicos Poulantzas:

Die Zukunft des Staates

März
2002

VSA-Verlag Hamburg 2001, 224 S., Euro 15,80 Ausgangspunkt der Frage nach der „Zukunft des Staates“ bildet der bereits 1973 veröffentlichte Text „Die Internationalisierung der kapitalistischen Verhältnisse und der Nationalstaat“ des griechischen marxistischen Theoretikers Nicos Poulantzas (...)

Grundrisse, Nummer 1
Marco Revelli:

Die gesellschaftliche Linke

Jenseits der Zivilisation der Arbeit
März
2002

Münster: Westfälisches Dampfboot, 1999, 224 Seiten, Übersetzung aus dem Italienischen, im Original: „La sinistra sociale“ 1997, (Seitenzahlen der Zitate in Klammern) Das Thema des Übergangs vom Fordismus zum Postfordismus zählt zweifellos zu den wichtigsten Themen, die jene Linke, die sich um die (...)

Grundrisse, Nummer 2

Immaterielle Arbeit, Empire, Multitude, neue Begrifflichkeiten in der linken Diskussion. Zu Hardt/Negris „Empire“

Juni
2002

Das Buch „Empire“ von Michael Hardt und Antonio Negri ist im Jahr 2000 erschienen, geschrieben wurde es in den neunziger Jahren des zwanzigsten Jahrhunderts, zwischen dem Golfkrieg 1991 und der Bombardierung Jugoslawiens 1999. Im Jahr 2001 wurde das Buch zu einem Bestseller („Empire war ein (...)

Grundrisse, Nummer 2

Repräsentation und Multitude — ein Bericht

Juni
2002

Dienstag 19. März 2002. Die SPÖ Ottakring hat zu einer Diskussionsveranstaltung über das Sozialstaatsvolksbegehren in ein bekanntes Wirtshaus im 16. Bezirk eingeladen. Der Gastraum ist ziemlich voll, am Podium VertreterInnen des unabhängigen Personenkomitees und zwar: die Theaterdirektorin Emmy (...)

Streifzüge, Heft 3/2002

Anti-Politik ist eine Möglichkeit

Oktober
2002

Von einer emanzipatorischen Praxis ist zu sprechen, wenn es gelingt, Menschen gegen ihre Charaktermasken zu mobilisieren, d. h. die innere Front der Staatsbürger, Arbeiter, Wähler, Unternehmer, Rechtspersonen, Käufer, Verkäufer, Konsumenten etc. aufzubrechen und den Panzer des falschen Ich zu (...)

Risse, Risse 2

Die soziale Fassade bröckelt

Die Notwendigkeit radikaler Staatskritik
Oktober
2002

Um die Jahrtausendwende war vom Ende des Nationalstaats die Rede. Solcherlei Äusserungen haben viel mit Ideologie, aber wenig mit der Realität zu tun. Der Staat hat zwar seine Aufgaben geändert, bleibt aber zentrale politische Instanz des modernen Kapitalismus. Radikale Staatskritik ist nötiger (...)

Grundrisse, Nummer 4

Staat, Kapital und Geschlecht

Eine Bestandsaufnahme feministischer Staatskritik
Dezember
2002

Gerade vor dem Hintergrund der neoliberalen Rede vom Bedeutungsverlust staatlicher Macht ist es nach wie vor von zentraler Bedeutung, die ungebrochene Wirkungsmacht von staatlichen Institutionen und Prozessen zu begreifen. Aus gesellschaftskritischer Sicht gilt es, die veränderten Formen und (...)

Grundrisse, Nummer 4

Symbolik der Neuen Ökonomie oder wie staatliche Politik neoliberalisiert wird

Dezember
2002

Soziale Realität kann nur interpretiert oder gedeutet wahrgenommen werden, sie stellt sich uns nicht „an sich“ dar. Entscheidend ist, welche politischen Kräfte die Interpretations- und Definitionsmacht besitzen, die menschlichen Wahrnehmungs- und Bewertungsschemata beeinflussen und beherrschen zu (...)

Grundrisse, Nummer 5

Verdopplung und Entgegensetzung — die Staatsthematik in der Marxschen Frühschrift „Zur Judenfrage“

März
2003

Ein Ergebnis des grundrisse-Seminars zum Staat am 10. Jänner war – jedenfalls für mich – die Erkenntnis, daß sich die Themen Staat einerseits und Kapital andererseits in einem Punkt klar unterscheiden. Wie Marx im „Kapital“ gezeigt hat, ist es möglich und auch notwendig die Gesetze der (...)

Grundrisse, Nummer 5

Der Staat als Verhältnis?

März
2003

Die einfachsten Fragen sind, auch wenn sie die wirklichen Fragen sind, auch die kompliziertesten. (Nicos Poulantzas 2002: 42) Alex Demirovic, Joachim Hirsch und Bob Jessop haben 2002 das letzte Buch des griechisch–französischen Marxisten Nicos Poulantzas ‚Staatstheorie – Politischer Überbau, (...)

Streifzüge, Heft 1/2003

L’État c’est quoi …*

Nachträgliche Betrachtungen zu einer Diskussionsveranstaltung
März
2003

Gehen wir einmal davon aus, dass verschiedene Menschen mit linker Tradition, linken Neigungen, linker Vergangenheit und linken Perspektiven einander zu einem Seminar über den Begriff des Staats treffen. Gehen wir davon aus, dass ich einer davon war. Gehen wir davon aus, dass zur Erhellung des (...)

Grundrisse, Nummer 5

Skizzen zum Staat

März
2003

oder ein als Bericht etwas verunglückter Aufsatz zum grundrisse-Staatsseminar nebst einigen kritischen Anmerkungen zu Lenins „Staat und Revolution“ Am 10. 1, 2003 fand in der „Kunst Marke Ideal“ das Seminar der „grundrisse“ zum Staat statt. Ein Häuflein Unerschrockener hatte sich durchs tief (...)

Streifzüge, Heft 2/2003

Ratlos unzufrieden

1 Beobachtung und 8 Behauptungen zur Frage, warum es eine gute Zukunft nur jenseits von Markt und Staat geben kann
Juni
2003

Ein Beitrag zum Workshop „Jenseits von Markt und Staat — Perspektiven radikaler Transformation“ am Austrian Social Forum in Hallein am 31. Mai 2003 Zu Beginn eine Beobachtung: Soviel Unzufriedenheit war schon seit Jahrzehnten nicht. So viel Ratlosigkeit auch nicht. Seit einigen Jahren schon gehen (...)

Streifzüge, Heft 2/2003

Sozialkritik in Zeiten der Konterreform

Juni
2003

Schön langsam spüren es auch die krisenresistenten Geister. Irgendwie funktioniert das alles nicht mehr. Die Portionen an Ideologie, die notwendig sind, die Wahrnehmung von der Wahrheit abzuhalten, werden größer. Doch unbarmherzig schlägt die Wirklichkeit zu. Was wir erleben, das ist die Abwicklung (...)

Grundrisse, Nummer 6

Staatstheorien oder „BeckenrandschwimmerInnen der Welt vereinigt euch!“

Juni
2003

… und der Staat ist kein Traum, sondern bleibt wie mein Kissen, ein mich gestaltender, die Fäden, die rissen und Welt verwaltender Zustand, der sich durch mich und mich bewegt … Blumfeld Bürgerliche Geschichtsschreibung hat es an sich, Begriffe, die aus der modernen Verfasstheit der (...)

Context XXI, Heft 4-5/2003

„… eines konstruktiven Gedankens nicht fähig …“

August
2003

Professor XY: Wenn Sie an die Macht kommen, stellen Sie mich sicher an die Wand! Agnoli: Wo denken Sie hin, Herr Professor. Wenn wir an die Macht kommen, sind Sie auf unserer Seite. Sie sind doch immer auf der Seite der Macht. Was machen Revolutionäre in Zeiten, die so gar nicht revolutionär (...)

Grundrisse, Nummer 7

Gespräch mit Joachim Hirsch über Staat, Kapital, Kräfteverhältnisse, „Empire“, Gramsci und Poulantzas

September
2003

Das Gespräch wurde am 21.3.03 in Wien aufgezeichnet. Ausgangspunkt war das letzte Buch von Joachim Hirsch „Herrschaft, Hegemonie und politische Alternativen“, Hamburg 2002. grundrisse: In manchen Passagen ihres Buches entsteht der Eindruck, daß das Verhältnis Staat (im engeren Sinne) und Hegemonie, (...)

Streifzüge, Heft 3/2003

Lob der Politikverdrossenheit

Oktober
2003

Das aktuelle politische Geschehen gleicht zusehends einer Hochschaubahn. Zumindest wenn wir uns ihre oberflächlichen Gestaltungen, das Parteiengezänk, die Wahlen und die mediale Verarbeitung so anschauen. In Wahrheit aber liegt die Politik völlig flach. Was ist bloß mit den Wählern los? Immer (...)

Context XXI, Radiosendungen 2003

Ein Staatsfeind mit Lehrstuhl

Oktober
2003

Johannes Agnoli führt aus, warum der Staat notwendigerweise ein Zwangsverhältnis darstellt, das für allerlei Dinge zu gebrauchen ist, aber ganz sicher nicht für die Emanzipation der Menschen von Herrschaft und Ausbeutung. Gegen die heimtückische Frage, wo denn das Positive bleibe, favorisiert Agnoli (...)

Context XXI, Heft 8/2003 — 1/2004

Staat ohne Faschismus, Subjekt ohne Regression

John Holloways Versuch, die Welt zu verändern
Dezember
2003

Über ein Unterfangen, die Revolution zu ret­ten, ohne vom Faschis­mus zu reden. Die Welt verändern, ohne die Macht zu überneh­men — so der Titel von Hol­loways letztem Buch — klingt zwar wie eine Headline aus dem letzten Pfarrblatt, den­noch gibt es darin kaum eine Zeile, die für ein solches (...)

Context XXI, Heft 8/2003 — 1/2004

Der sozialdemokratische Leviathan

Dezember
2003

Über einen Versuch, die Sozialfaschismusthese zu retten und gegen ihre Urheber zu wenden. Es gibt Menschen, die sich im Deutschland des Jahres 2003 empört in eine anklägerische Pose werfen, ihren Austritt aus der Sozialdemokratie erklären und laut „Verrat“ schreien. Und es gibt immer noch einige (...)

Context XXI, Radiosendungen 2004

Das Rätsel der Macht

Manfred Dahlmann über Michel Foucault
Januar
2004

Das Rätsel der Macht Michel Foucaults unfreiwillige Anthropologie von Manfred Dahlmann (aus: BAHAMAS 26/1998) Bezeichnend für das Denken von Foucault ist dessen Leitfaden für das Alltagsleben, den er nach der Lektüre des Anti-Ödipus von Deleuze/Guattari zusammengestellt hat: Befreie die (...)

Grundrisse, Nummer 9

Warenform, Rechtsform, Staatsform

Paschukanis’ Explikation rechts- und staatstheoretischer Gehalte der Marxschen Ökonomiekritik
März
2004

Der folgende Text ist Teil einer umfangreicheren Untersuchung über die Entwicklung der sowjetischen Rechts- und Staatsdebatte hin zu einem Konzept des ‚adjektivischen Sozialismus’, einer Position, die, bei allen Ambivalenzen, bereits in Lenins und Petr Stutschkas (...)

Streifzüge, Heft 31
Vorlauf Sozialkritik

Out Of Area – Out Of Control

Warengesellschaft und Widerstand im Zeitalter von Deregulierung und Entstaatlichung — 1.Teil: Der fatale Endsieg der Ware
Juni
2004

I. Die Unselbständigkeit der Politik 1. Seit den Tagen des Ersten Weltkriegs bis tief in die 70er Jahre hinein galt es als ausgemacht: Zukunft hat nur eine durch Staatseingriffe modifizierte und sozial eingehegte Marktwirtschaft. Insbesondere zur Zeit des Nachkriegsbooms teilten alle (...)

Grundrisse, Nummer 10

Fit mach mit?

Theoretisch-politsche Perspektiven des Regulationsansatzes — ein Rezensionsessay
Juni
2004

Im Jahr 2001 fand in Wien die internationale Tagung „Fit für den Postfordismus? Theoretisch-politische Perspektiven des Regulationsansatzes“ statt, die von Ulrich Brand und Werner Raza, die auch die Herausgeber des vorliegenden Sammelbandes sind, organisiert wurde. Die ReferentInnen und (...)

Grundrisse, Nummer 11

Politik im Postfordismus?

Versuch einer verbindenden Interpretation dreier kleiner Texte von Agamben, Moreau und Negri
September
2004

Vorbemerkung Im Folgenden sollen nicht die zur Diskussion stehenden drei kurzen, politisch-philosophischen Texte einfach referiert und/oder ihre Korrelationen beschrieben oder ausgewertet werden. Vielmehr soll versucht werden, gestützt auf ihre Überschneidungen aber auch Differenzen (und (...)

Grundrisse, Nummer 11
Jürgen Behre:

Volkssouveränität und Demokratie

Zur Kritik staatszentrierter Demokratievorstellungen
September
2004

Hamburg: VSA-Verlag 2004, 246 Seiten, 17 Euro Dass der Staat kein Mittel für Emanzipation und gesellschaftliche Transformation sein kann, war innerhalb der linken Debatte zumeist unumstritten. Ebenso, dass Demokratie keineswegs mit dem System der repräsentativen Demokratie gleichzusetzen ist. (...)

Streifzüge, Heft 32

Out of Area – Out of Control

Warengesellschaft und Widerstand im Zeitalter von Deregulierung und Entstaatlichung — 2.Teil: Fight Back
Oktober
2004

[( Resümee des ersten Teils Den gegenwärtigen Kapitalismus kennzeichnet das Auseinandertreten von sinnlich-stofflichem und monetärem Reichtum. Für die Warengesellschaft hat Reichtum nur insofern Existenzrecht, als er als Darstellungsform abstrakter Arbeit taugt. Diese Transformation wird aber (...)

Grundrisse, Nummer 12

Von der Menge zur Polis. Quantität und Qualitäten der Menge

Dezember
2004

Anthrôpos phusei politikon zôon, das menschliche Wesen ist von Natur ein politisches – diese einzigartige, immer wieder neu übersetzte und kommentierte Definition, hat nichts an Aktualität eingebüßt. Sie besteht als Grundlage jeder Reflexion über die Gesellschaft oder Politik bzw. das Politische. Die (...)

Grundrisse, Nummer 12

Arbeit an der Veränderung

Überlegungen zur Staatstheorie im Postfordismus
Dezember
2004

I. Einleitung – Postfordistische Staatsbegriffe Die kapitalistischen Gesellschaften befinden sich seit den 1970er Jahren in einer Periode grundlegender Veränderungen und Übergänge (Hirsch 2002, Jessop 2002). Traditionelle Gewissheiten über wirtschaftliche, politische und gesellschaftliche (...)

Grundrisse, Nummer 13
Alain Badiou:

Über Metapolitik

März
2005

Zürich-Berlin: diaphanes 2003, 193 Seiten, 19,90 Euro Systematischer Ausgangspunkt der Metapolitik ist eine Kritik der politischen Philosophie Hannah Arendts, die als symptomatische Theorie für die politische Philosophie nach Kant gelesen wird. Das politische Geschehen werde von ihr als (...)

Context XXI, Heft 1-2/2005

Der Tyrann und der Warlord

Der Irak zwischen „failed state“ und beginnendem „nationbuilding“
Mai
2005

Die Warlordisierung nach dem Sturz des Ba’th-Regimes im Irak zeigt wie eng totalitärer Staat und Staatszerfall verbunden sind. Aus den rivalisierenden Banden, die die iraki­sche Ba’th-Partei vor ihrer Machtergreifung darstellten, wurden nach dem Zerfall ihrer Macht wieder rivalisierende Banden. (...)

Grundrisse, Nummer 14

Multitude & Empire oder Negris gar nicht so heimlicher Spinozismus

Juni
2005

Die Vielheit der Multitude bedeutet nicht nur, unterschiedlich zu sein, sondern auch unterschiedlich zu werden. Werde anders als du bist! (Hardt/Negri 2004; 391) Mit Empire (2000) trafen Michael Hardt und Antonio Negri offenbar das Theoriebedürfnis rebellierender und widerständiger Schichten. Es (...)

Grundrisse, Nummer 15

Politik der gesellschaftlichen Arbeit

Kämpfe im Kapitalismus bei Silver, Castel und Hardt/ Negri
September
2005

Der Klassenbegriff hatte in der bundesdeutschen Politiklandschaft immer eine Signalfunktion. Wer von Klassen sprach, wies sich als Teil der radikalen, mindestens marxistischen Linken aus. In der radikalen Linken der Gegenwart scheint der Begriff der Klasse oft mit dem Versprechen verknüpft, (...)

Grundrisse, Nummer 20

Die Reife der Zeit: Zur Aktualität der Multitude

Gespräch von Colectivo Situaciones mit Paolo Virno
Juni
2006

Colectivo Situaciones: Wir glauben, ein Gespräch mit dir muss von einer Prämisse ausgehen, die sowohl für deine Werke als auch für die so vieler anderer italienischer GenossInnen von großer Bedeutung ist: die Theoretisierung des Postfordismus vom Standpunkt der Arbeit und ihrer Veränderungen. (...)

Grundrisse, Nummer 18

Kampffeld Repräsentation

Juni
2006

Die gute und die schlechte Regierung (Ambrogio Lorenzetti Fresken im Palazzo Pubblico, Siena) Regierung ist nicht die Lösung, sondern das Problem (Ronald Reagan) Im nachfolgenden soll aufzuzeigen versucht werden, wie politische Prozesse entstehen und wo Ansätze einer alternativen Politik (...)

Grundrisse, Nummer 18

Kampffeld ohne Kampf?

Kritisch-polemische Bemerkungen zu Johanna Klages’ Text „Kampffeld Repräsentation“
Juni
2006

[(Redaktionelle Vorbemerkung Der Text von Johanna Klages rief in der grundrisse-Redaktion intensive Diskussionen hervor. Vor allem ihre Sicht auf das „politische Feld“, die Darstellung von „Besonderem“ und „Allgemeinem“ hinsichtlich politischer Repräsentation wurde von allen Redaktionsmitglieder (...)

Streifzüge, Heft 37
Unumgänglich

Kampf? Bewegung? Politik?

Juni
2006

Dort, wo der Klassenkampf sich als Alternative zum Kapital versteht, missversteht er sich selbst. Als Formierung ist er dazu da, jenes in Bewegung zu halten, indem er die Interessen der Ware Arbeitskraft vertritt. Sei es puncto Arbeitslohn, Arbeitszeit, Arbeitsbedingungen, soziale Sicherheiten (...)

Grundrisse, Nummer 18

Autonomist & Open Marxism

Juni
2006

OperaistInnen und PostoperaistInnen schauten gerne auf die Klassenkämpfe in den USA. Das hatte zum einen mit der Radikalität und Militanz der sozialen Auseinandersetzungen zu tun, und außerdem damit, dass sie so wenig ideologisch waren. Die Klasse stand dem Kapital ohne Vermittlung durch (...)

Grundrisse, Nummer 20

Was ist die Organisation politique?

Juni
2006

Im Artikel „Wie hältst Du es mit der Demokratie“ in diesem Heft wird an mehreren Stellen auf die „Organisation politique“ Bezug genommen. Bekannte Namen dieser Organisation sind neben Alain Badiou auch Sylvain Lazarus. Die Organisation war in den letzten Jahren vor allem im Umfeld der „Sans Papier“ (...)

Café Critique, Jahr 2007

Ruf nach dem Gegensouverän

Eine Intervention von Café Critique
Januar
2007

Die übelsten Hinterlassenschaften der Arbeiterbewegung sind jene Denkformen, in denen die illusorischen Vorstellungen der bürgerlichen Gesellschaft über sich selbst mit dumpfen antibürgerlichen Ressentiments amalgamiert wurden, statt als verkehrtes Weltbewusstsein einer verkehrten Welt der Kritik (...)

Streifzüge, Heft 40

Unpopuläres zum Populismus

1. Teil: Entwürfe zur immanenten Transzendierung der Politik
Juni
2007

Nehmen wir nur eines der vielen Bücher, die heute zum Thema veröffentlicht werden. Vor uns liegt ein von Susanne Frölich-Steffen und Lars Rensmann herausgegebener Sammelband mit dem Titel „Populisten an der Macht. Populistische Regierungsparteien in West- und Osteuropa“ (Braumüller, Wien 2005, 237 (...)

Streifzüge, Heft 40

Notizen aus der Begriffswerkstatt

Juni
2007

Mummenschanz, den das demokratische Staatswesen treibt, um gegen die als Sachzwang erscheinende objektive Fatalität des Kapitalverhältnisses, der der gesellschaftliche Prozess gehorcht, einen Anschein von menschlicher Willensfreiheit, von subjektiver Entscheidungsfindung aufrecht zu erhalten. (...)

Streifzüge, Heft 41

Demokratie als Form

1.Teil
Oktober
2007

Schon „das Wort Demokratie selbst ist ein Wert, ein Talismanwort, ein Zauber- und Legitimationswort, ein Ja-Wort: das einzige, das heute zählt“ (d’Arcais 2004, 8). Auch viele Linke wollen immer nur als Kandidaten gelten, die die Demokratie besser, eigentlich oder wahrhaft verwirklichen und die (...)

Grundrisse, Nummer 24

Give the Anarchist a Theory

Renaissance des libertären Kommunismus?
Dezember
2007

Vielleicht ist es ja ein subjektiver Eindruck – aber scheinbar sind in den letzten anderthalb Jahren so viele Bücher über den Anarchismus erschienen wie in kürzerer Vergangenheit selten zuvor. Teilweise lässt sich das mit dem 70jährigen Jubiläum der Spanischen Revolution erklären, teilweise, wie im (...)

Streifzüge, Heft 42

Demokratie als Form

Der Beitrag demokratischer Politik zur Erhaltung und Stärkung der menschlichen Weltlosigkeit (2. Teil)
März
2008

„,Menschen ohne Welt‘ waren und sind diejenigen, die gezwungen sind, innerhalb einer Welt zu leben, die nicht die ihrige ist; einer Welt, die, obwohl von ihnen in täglicher Arbeit erzeugt und in Gang gehalten, ,nicht für sie gebaut‘ (Morgenstern), nicht für sie da ist; innerhalb einer Welt, für die (...)

Streifzüge, Heft 42

Unpopuläres zum Populismus

3. Teil: Skizzen einer Antipolitik
März
2008

Ob wir wollen oder nicht, wir sind nicht nur populistisch zugerichtet, sondern auch populistisch ausgerichtet. Was denn sonst? Der Unterschied liegt lediglich darin, dass einige das auch wissen und vielleicht sogar reflektieren, während die allermeisten es bloß handhaben. Weder die negative (...)

Grundrisse, Nummer 26

Von der Harmlosigkeit radikaler Demokratie

Mai
2008

Martin Nonhoff (Hg.), Diskurs – radikale Demokratie – Hegemonie. Zum politischen Denken von Ernesto Laclau und Chantal Mouffe, Bielefeld: transcript, 2007. Als einen der „einflussreichsten Beiträge zur politischen Theorie der Gegenwart“ bezeichnet Martin Nonhoff in seiner Einleitung den Ansatz von (...)

Grundrisse, Nummer 27

Staatsgewalt im globalen Kapitalismus

September
2008

Die Globalisierung nationalstaatlicher Souveränität Von wenigen Ausnahmen und der Hohen See abgesehen, gehört heute jedes Gebiet der Erde zu einem souveränen Staat oder ist ein sogenanntes abhängiges Gebiet eines solchen Staates. Diese Aufteilung der Welt unter souveräne Nationalstaaten ist das (...)

Grundrisse, Nummer 27
Gabriel Kuhn:

Jenseits von Staat und Individuum

Individualität und autonome Politik
September
2008

Münster: Unrast Verlag, 168 Seiten, 14 Euro Seit dem Auftauchen des neuzeitlichen Individuums im 16. Jahrhundert sind die Menschen einem permanenten Prozess der Individualisierung ausgesetzt. Diese Entwicklung bedeutet Befreiung und neue Unterwerfung. Der Neoliberalismus bedeutet zum einen (...)

Grundrisse, Nummer 27
Joachim Hirsch, John Kannankulam, Jens Wissel (Hrsg.):

Der Staat der bürgerlichen Gesellschaft

Zum Staatsverständnis von Karl Marx
September
2008

Baden-Baden: Nomos Verlag, 2008, 223 Seiten, 29 Euro Der in der Reihe Staatsverständnisse herausgegebene Sammelband bietet einen interessanten Überblick über die fragmentarische, unausgearbeitete Staatstheorie bei Karl Marx und dessen divergenten in der Tradition des „westlichen“ Marxismus (...)

Grundrisse, Nummer 28
Jens Wissel:

Die Transnationalisierung von Herrschaftsverhältnissen

Zur Aktualität von Nicos Poulantzas’ Staatstheorie
Dezember
2008

Baden-Baden: Nomos Verlag, 2007, 229 Seiten, 34 Euro Jens Wissel hat sich mit Nicos Poulantzas einen der bedeutendsten marxistischen Staatstheoretiker der 1970er Jahre vorgenommen, um seine Theorie des Staates auf aktuelle globale und nationale Veränderungsprozesse hin zu überprüfen und die (...)

Café Critique, Jahr 2009

Fetisch und deutsche Ideologie

Januar
2009

Erstaunt verkündet das Feuilleton eine Marx-Renaissance. Die Krise habe das Marxsche Kapital zum Verkaufsschlager werden lassen. Lesekreise zur Kritik der politischen Ökonomie würden nur so aus dem Boden sprießen. Nach einem Jahrzehnt der weit gehenden Abwesenheit von kapitalismuskritischen Tönen (...)

Grundrisse, Nummer 29

Die andere Politik, die Politik der Wut der Würde

März
2009

1. Wut, Wut, Wut. Wut, wie die der jungen Menschen in Griechenland in den letzten Wochen. Wut über Polizeigewalt, Wut über niedrige Löhne und Mangel an Chancen. Wut heute über das Massaker der israelischen Armee an den Palästinensern im Gazastreifen. Wut über die fünf Jahre Ermordung und Zerstörung (...)

Streifzüge, Heft 46

Reanimation statt Aufbruch

Katja Kipping hat ein Buch geschrieben
Juni
2009

Worte sind schneller als Gedanken. Bevor wir den Inhalt rezensieren, besprechen wir doch Titel und Untertitel. Kauf, Politik und Demokratie, drei Schlüsselbegriffe werden hier genannt und in Beziehung gesetzt. Verwendet werden sie als plakative Postulate. Katja Kipping, 31 Jahre jung, (...)

Grundrisse, Nummer 30
Anja Flach im Gespräch mit Minimol

„Frauen- und Volksräte versuchen, Funktionen zu übernehmen, um den Staat überflüssig zu machen“

Minimol
Juni
2009

Anja Flach ist Mitarbeiterin der Informationsstelle Kurdistan (ISKU). Sie war von 1995 bis 1997 als Internationalistin in den Bergen Kurdistans und teilte dort das Leben von Guerilla-Einheiten der kurdischen Befreiungsbewegung. Auf Basis ihrer Tagebuchaufzeichnungen aus dieser Zeit entstand das (...)

Grundrisse, Nummer 32

Die Staatskrise in Iran

Entwurf für eine marxistische Analyse
Dezember
2009

Einleitung Vier Monate nach den Präsidentschaftswahlen ist die Krise im politischen System Irans nicht nur nicht überwunden, sondern auch stärker denn je vorhanden. Auf den Straßen Teherans herrscht zwar Ruhe. Umso mehr hat sich die Krise tief in das System hineingebohrt. Das herrschende (...)

Streifzüge, Heft 49

Kein Staat zu machen

Oder: Warum Keynes unsexy ist
Juni
2010

Die Krise gilt großen Teilen der Linken als Spätfolge politischer Entscheidungen, deren Korrektur mehr als überfällig ist. Entsprechend harsch fällt das Urteil gegen die herrschende politische Klasse aus: wenig einsichtig, unwillig, hörig gegenüber den Interessen der Finanzindustrie. „Obwohl die (...)

Streifzüge, Heft 49

Der bürgerliche Staat

Kritik und Alternativen
Juni
2010

Der bürgerliche Staat übt per Staatsgewalt Herrschaft über ein Staatsvolk in einem gewissen Territorium aus. Er beansprucht diesbezüglich das Gewaltmonopol. Seine heutige Herrschaftsform ist die Demokratie, seine Wirtschaftsform der Kapitalismus. Der Zweck dieses Staates besteht in der Benutzung (...)

Streifzüge, Heft 49

Das Besondere und das Allgemeine

Spurenelemente einer Kritik des Staates. Inklusive Hegels Hymnen
Juni
2010

Die Frage, was der Staat ist, ist doch von eminenter Bedeutung. Unsere Sicht soll noch einmal resümiert und an einigen Punkten auch präzisiert werden. Freilich ist das alles nur kursorisch und kann keine umfassende Untersuchung ersetzen. Keinesfalls handelt es hier um einen systematischen (...)

Streifzüge, Heft 49

Staat ohne Staatsapparat

Juni
2010

Am Anfang war … War was? Die Dichter und Denker sind sich uneinig. Der eine sagt: das Wort! Der andere: die Tat! Wieder ein anderer: der Schrei! Nietzsche: Der Wille, „aber nicht Wille zum Leben, sondern – so lehre ich’s dich – Wille zur Macht“ (Bd. II, S. 371f., Also sprach Zarathustra). Hegel sagt: (...)

Streifzüge, Heft 49

Krise und staatliche Transformation

Juni
2010

Glaubt man den PolitikerInnen und ExpertInnen, so dauert die große Krise zwar noch an, aber man habe die Wirtschaft doch wieder im Griff. War also alles gar nicht so schlimm oder ist zumindest das Schlimmste überstanden? Wohl nicht, denn gleichzeitig wird die Bevölkerung auf zukünftige schwere (...)

Streifzüge, Heft 49
„... ums Ganze!“-Bündnis (Hg.):

Staat, Weltmarkt und die Herrschaft der falschen Freiheit

Juni
2010

Die Broschüre umfasst zwei Teile: eine „Kritik des kapitalistischen Normalvollzugs“ und ein Interview mit zwei Vertreter_innen des „... ums Ganze!“-Bündnisses, 2009 bestehend aus sieben Antifa-Gruppen, zum „Verhältnis von Staatskritik und (anti-)politischer Praxis“. Das Bündnis hat damit eine (...)

Streifzüge, Heft 49

Der Staat und ich

Juni
2010

L’état et moi Der Staat und ich – geht’s vielleicht eine Nummer kleiner? Ich meine, beides ist thematisch etwa so breit wie Russland oder ein Nachmittag im Zahnarztzimmer. Aber weil ich die Streifzüge so innig leiden mag, werfe ich flugs die stotternde Assoziationsmaschine an. Erstes kopfinternes (...)

Grundrisse, Nummer 35

Gemeinschaft, Multitude oder das Kommune

Begriffsperspektiven im Spannungsfeld zwischen nationaler Identifikation und kollektiver Aneignung
September
2010

In den letzten Jahren ist es deutlich geworden: Gemeinschaft, ein Begriff, der besonders in Deutschland einige Jahrzehnte diskreditiert war, ist wieder im Kommen. Das Problem der Gemeinschaft stellt sich heute auf vielfache Weise und es beansprucht auch im politischen Vorstellungsraum der (...)

Grundrisse, Nummer 35

Delegation und politische Dilemmata

Mit Pierre Bourdieu auf zapatistischem Gebiet
September
2010

Wenn es in einem Land Parteien gibt, entsteht früher oder später eine Sachlage, in der es unmöglich ist, wirksam auf die öffentlichen Angelegenheiten Einfluss zu nehmen, ohne in eine Partei einzutreten und das Spiel mitzuspielen. Wer immer sich für die Sache der Allgemeinheit interessiert, möchte (...)

Streifzüge, Heft 50

Staat und Schlepper

Oktober
2010

Was jeder Ware erlaubt ist, und dem Geld sowieso, das wird den allermeisten Menschen kategorisch verweigert. Die freie Wahl des Raumes, in dem sie sich bewegen wollen, ist kein Menschenrecht, sondern Bürgerrecht. Und Bürger ist nur der Staatsbürger. Wenn Ausländer in dessen Burg, den Staat wollen, (...)

Grundrisse, Nummer 40

Das Schwere, das schwer zu machen ist

Erbauliches zum 10. Geburtstag der Grundrisse*
Dezember
2011

Die (vor allem) gegen den Marxismus in Form einer Frage gerichtete Kampfansage der Rivoluzione Sociale, Zeitschrift der italienischen Sektion der Ersten Internationale, wurde schon kurze Zeit später von Engels implizit für entschieden erklärt, als er seinen Artikel „Die Bakunisten an der Arbeit“, (...)

Grundrisse, Nummer 41
Hendrik Wallat:

Staat oder Revolution

Aspekte und Probleme linker Bolschewismuskritik
März
2012

Edition Assemblage, 2012. ca. 380 Seiten. Warum, könnte man sich fragen, heute (schon wieder?) ein Buch über die Bolschewiki und ihre linken KritikerInnen? Ist dieser Zug nicht endgültig abgefahren und Slavoj Žižek recht zu geben, wenn er vor nicht allzu langer Zeit erklärte, dass der, der heute (...)

Grundrisse, Nummer 42

„Der Parlamentarismus ist eine Fiktion“

Vorlesung über Demokratie, Wahlen und den „arabischen Frühling“
Mai
2012

Lassen Sie mich mit einem Thema beginnen, das zurzeit in Mode und das gleichzeitig ein ideologisches Thema ist: Die Volksaufstände, die in der arabischen Welt und darüber hinaus (Spanien, Wallstreet, …) stattfanden und weiterhin stattfinden. Der Punkt, den ich dazu anmerken will, ist, dass die (...)

Grundrisse, Nummer 43

Genauer Hinblicken

Pascal Jurt im Gespräch mit Juliane Rebentisch über die Kunst der Freiheit und die Kritik der Ästhetisierungskritik
September
2012

In ihrem neuesten Buch „Kunst der Freiheit“ zeigt die in Offenbach lehrende Philosophin Juliane Rebentisch, dass sich für das Verständnis der demokratischen Freiheitskultur viel von den ästhetisierungskritischen Motiven von Platons Kritik der demokratischen Kultur bis hin zur Kritik der (...)

Grundrisse, Nummer 44
Harald Wolf (Hg.):

Das Imaginäre im Sozialen

Zur Sozialtheorie von Cornelius Castoriadis
Dezember
2012

Göttingen: Wallstein Verlag 2012, 136 Seiten, Euro 24,90 Dem aus Griechenland stammenden und ab dem Endes des II. Weltkriegs in Paris lebenden Philosophen und Psychoanalytiker Cornelius Castoriadis (1922 – 1997) blieb der große Durchbruch bis dato versagt. Ursprünglich Trotzkist wandte er sich in (...)

Grundrisse, Nummer 49

Revolutionäre Subjekte & Organisation

März
2013

KommunistInnen sind eine kleine Minderheit der politisch Aktiven, gesellschaftliche Umwälzungen von unten erfordern jedoch Massenbewegungen. Es ist also notwendig, breite Allianzen zu schmieden, um grundlegende Veränderungen gesellschaftlicher Strukturen durchzusetzen. Das bedeutet nicht, dass (...)

Grundrisse, Nummer 45

Zwischenruf zum Thema „das Politische“

März
2013

Wir befinden uns manches Mal in Situationen, die einerseits eine Intervention erfordern, zu der uns andererseits aber Zeit und Muse fehlt. Wir, die Redaktion der Zeitschrift „grundrisse“, haben unsere LeserInnen ersucht, uns Beiträge zum Thema „Demokratie“ zu senden. Wie zu erwarten gab es auch (...)

Grundrisse, Nummer 45

Die Eroberung der Demokratie

März
2013

Die Diskussion über die politische Form der künftigen Gesellschaft spielte bei Kommunisten und Sozialisten, welche die Modelle der Sowjetunion, China usw. als Modelle sozialistischer Gesellschaften zurückwiesen, nur eine marginale Rolle. Häufig wurde hier Bezug auf Äußerungen von Marx und Engels (...)

Grundrisse, Nummer 45

Verklärt & Vergessen: Die Räte und ihre Macht

März
2013

Die linken Auseinandersetzungen mit der Demokratie, sind meist geprägt von Vorstellungen, es muss ja eine „echte“, „wirkliche“ Demokratie geben. Bei der Suche danach kommt die Rede immer wieder auf die Idee einer „Arbeiterdemokratie“ – und damit auf die historische Erfahrung der Räte. Seit im Frühling (...)

Grundrisse, Nummer 45

Über Postfaschismus

Wie Staatsbürgerschaft ein exklusives Privileg wird
März
2013

Wie Staatsbürgerschaft ein exklusives Privileg wird Ich habe ein Interesse anzumelden. Die Regierung meines Landes, Ungarns, ist – zusammen mit der Bayrischen Landesregierung (ländlich in mehr als einem Sinne) – die stärkste ausländische Unterstützerin von Jörg Haiders Österreich. Das (...)

Grundrisse, Nummer 47

Die Tränengasdemokratie

Istanbul, Frankfurt und der globalisierte Widerstand
Mai
2013

Wer Meldungen zu den Protesten in Frankfurt anlässlich der Blockupy-Aktionen 2013 verfolgte und zeitgleich die Mitteilungen zur Revolte in der Türkei, die über die social networks eintrudelten, wusste manchmal nicht mehr genau, wovon die Rede war. So ging es einem Facebook-Leser, so ging es mir. (...)

Grundrisse, Nummer 46

Foucaults Verflüssigung

Postfundamentalistische Kritik und normative Institutionentheorie
Mai
2013

Wir wissen nicht, wie eine emanzipative und kritische Institutionentheorie aussehen kann, weil wir in einem theoretischen Dilemma stecken: Traditionelle politische Theorie, von Liberalismus bis Marxismus, ist machtblind und damit unrealistisch – dies hat Foucaults Kritik gezeigt. Unrealistische (...)

Streifzüge, Heft 58

Wahlverruf

Juni
2013

Wieder mal sind Wahlen. Nationalratswahlen in Österreich, Bundestagswahlen in Deutschland. Die nächsten Monate stehen ganz im Zeichen unerträglicher Kampagnen, die über alle Medien laufen. Dem ist nicht zu entgehen. Wir sind umstellt und umzingelt. Niemand kann sich heute mehr seiner Wähler sicher (...)

Amelie Lanier, Sonstiges

Eurokrise und Euro-„Rettung“ im Lichte der Stirnerschen Staatsauffassung

Juli
2013

1. Die Staatsauffassung Stirners Nach Stirner gehört alles eigentlich dem Staat: Ich empfange Alles vom Staate. Habe Ich etwas ohne die Bewilligung des Staates? Was Ich ohne sie habe, das nimmt er Mir ab, sobald er den fehlenden »Rechtstitel« entdeckt. Habe Ich also nicht Alles durch seine (...)

Streifzüge, Heft 59

Demokratie macht auch nur Staat

Oktober
2013

1. Demokratie – Das Volk herrscht. Im Staat. Was wir heute unter den Namen Staat und Volk kennen, ist aber so alt gar nicht. Dieses Amalgam wurde in die Welt gesetzt und wuchs heran als Kampfmaschine der Fürsten in der Zeit der frühen Feuerwaffen. Kanonenrüstung und Festungsbau sowie (...)

Streifzüge, Heft 59

Das Ende der Politik

Die Hassliebe des Bildungsbürgers gegenüber der Politik
Oktober
2013

Die Haltung des Bildungsbürgers – also des prototypischen etablierten Vertreters der Industriegesellschaft – gegenüber Politik ist von einer eigentümlichen Ambivalenz gekennzeichnet. Politik erscheint ihm als „notwendiges Übel“ – er glaubt zwar emphatisch an Politik als Prinzip, verachtet sie jedoch (...)

Streifzüge

Repariert nicht, was euch kaputt macht!

Gegen das bürgerliche Dasein – für das gute Leben!
Oktober
2013

1. Durch die Politik können keine Alternativen geschaffen werden. Sie dient nicht der Entfaltung unserer Möglichkeiten und Fähigkeiten, sondern in ihr nehmen wir bloß die Interessen unserer Rollen in der bestehenden Ordnung wahr. Politik ist ein bürgerliches Programm. Sie ist stets eine auf Staat (...)

Grundrisse, Nummer 48

„Das Kapital wird identisch mit dem Staat“*

Entstehung und Entwicklung der marxistischen Staatskritik beim frühen Negri**
Dezember
2013

Bereits als Student setzte sich Toni Negri, damals noch stark hegelianisch geprägt, mit staatstheoretischen Fragestellungen auseinander. Seine Doktorarbeit aus dem Jahr 1958 trägt den Titel Stato e diritto nel giovane Hegel, also Staat und Recht beim jungen Hegel. Im Laufe seiner darauffolgenden (...)

Grundrisse, Nummer 49

Mario Tronti und die Entwicklung des italienischen Operaismus

März
2014

Einleitung Der offene Widerspruch der operaistischen Tradition […] und der politischen Philosophie der Multitude, die ihr gefolgt ist – der Widerspruch der trotzdem den grundlegenden Marxschen Einsichten treu bleibt – ist die doppelte Bekräftigung, einerseits der integralen Immanenz (...)

Streifzüge, Heft 62

Oligarchie und Staatszerfall

Ein kurzer Blick auf Ursachen und weitere Entfaltung des Ukraine-Konflikts
Oktober
2014

Winter is coming – und in der Ukraine wird er ungeachtet aller konkreten Witterungsbedingungen sehr hart ausfallen. Zwar ließ der scheidende EU-Kommissionspräsident Barrosso Ende Oktober anlässlich der vorläufigen Einigung zwischen der Ukraine und Russland über künftige Gaslieferungen verlauten, dass (...)

Streifzüge, Heft 62

Democrazy!

Verächtliche Widerreden zu einem Form- und Glaubensprinzip
Oktober
2014

Große Hoffnungen setzte man einst auf die Demokratie, aber Demokratie bedeutet lediglich, dass das Volk durch das Volk für das Volk niedergeknüppelt wird. Man ist dahintergekommen,“ schrieb Oscar Wilde 1891 in seinem brillanten Essay Der Sozialismus und die Seele der Menschen (Zürich 1982, S. 29). (...)

Streifzüge, Heft 62

Freedom and Democracy

Oder: Über die Obsoletheit der Privatperspektive im Bereich der Gesellschaft
Oktober
2014

… und alles schrie: Freiheit und Democracy. (Bertolt Brecht, Der anachronistische Zug) 1. Was ist der Staat, was auch immer seine Form sei, in welcher Weltregion und in welcher Epoche man ihn auch immer antreffen mag? Er ist die volonté générale der herrschenden Klasse, also der Klasse, welche (...)

Grundrisse, Jour Fixe
Jour fixe am Montag, den 12. Jänner 2015

Abdullah Öcalans neue politische Orientierung und die Situation in syrisch Kurdistan

November
2014

Impulsreferat: Max Zirngast Wo und wann? Amerlinghaus, Teestube, Stiftgasse 8, 1070 Wien, 19 Uhr Schon seit einigen Jahren gibt es in den von der PKK in der Türkei bzw. ihrer Schwesterorganisation der PYD in Syrien Versuche neue und weniger hierarchische Formen der Selbstverwaltung zu (...)

Streifzüge, Heft 63

Innocent Power

Oder: Die unschuldige Macht und ihre Effekte
März
2015

Um die Macht zu verstehen, sollten wir zunächst ihre Effekte ins Auge fassen. Macht zerstört und unterjocht, wie wir alle wissen. Betrachten wir also die Folgen ihres destruktiven Wirkens. Es gibt fünf Arten von Ruinen. Es gibt romantische Ruinen, alte Burgen und Festungen, Tempel und Kirchen. (...)

Grundrisse, Buchbesprechungen
David Graeber:

Bürokratie

April
2016

David Graeber: Bürokratie. Die Utopie der Regeln. Verlag Klett-Cotta, Stuttgart 2016. 330 Seiten, 22,95 Euro. Anarchisten, das sind doch die Helfershelfer der Neoliberalen mit ihrem Ruf nach schrankenloser Freiheit, Eigenverantwortung und ihrer Staatskritik, die nur im Abbau staatlicher (...)

Streifzüge, Heft 71

Aus Ratlosigkeit weitermachen?

Mit Politik und Wirtschaft wird nichts besser
Dezember
2017

„Wenn Wahlen etwas änderten, wären sie längst verboten“, ob das nun von Rosa Luxemburg, Kurt Tucholsky, Emma Goldman oder sonstwem stammt, so falsch ist der Spruch nicht, und in kritischen Kreisen ist er auch ganz geläufig. Dass es dann aber wenig Sinn macht, Wahlen allzu große Bedeutung beizumessen (...)

Streifzüge, Heft 71

Alles Alte ist besser als alles Neue?

Reflexionen über die voranschreitende Auflösung des politischen Koordinatensystems
Dezember
2017

Das allgegenwärtige krisenbedingte Gefühl, dass etwas in Auflösung übergeht, dass verfestigte Strukturen und Lager in Bewegung übergehen und sich verflüssigen, hat längst auch die Sphäre des Politischen erfasst. Das etablierte politische Koordinatensystem rechts- und linksgerichteter politischer (...)

Streifzüge, Heft 75

Was heißt denn hier „anti-“?

Mai
2019

Ach, wenn sie nur endlich begreifen würden! Endlich wieder die Menschen – bevorzugt „die Unsrigen“ – in den Mittelpunkt stellen, endlich für Gerechtigkeit sorgen, endlich faire Rahmenbedingungen schaffen, endlich Maßnahmen gegen den Klimawandel setzen, endlich das Richtige tun …! Aller stoßseufzenden (...)

Streifzüge, Heft 75

Glanz und Elend des Politisierens

Mai
2019

Protestanten meinen, sie hätten jeweils als Individuum eine unmittelbare Beziehung zu Gott. Politisierende Menschen glauben, zur Gesellschaft so umstandslos Stellung nehmen zu können, als sei sie ihnen direkt zugänglich. Der politisierende Verstand nimmt die Realität durch die Brille seiner (...)

Streifzüge, Heft 75

Politik

Mai
2019

Normalerweise geht es in einem Artikel über Politik um eine bestimmte Politik. Diese wird begründet und erklärt, kritisiert oder verworfen. Ganz anders in diesem Beitrag: Er beschäftigt sich mit dem gesellschaftlichen Formprinzip der Politik schlechthin, stellt also nicht einer Politik eine andere (...)

Streifzüge, Heft 75

Ein Leben in Stress

Notizen gegen Staat und Politik
Mai
2019

„Politik“ ist griechisch und meint die „Technik“, das Leben der politai/Bürger in der polis/dem (Stadt-)Staat zu regeln. In den Politai wie den Bürgern steckt die Mauer, die der Stadt, die der Burg. Verteidigung und Angriff, Gewalt und Krieg. Konstitutiv für „Politik“ ist der Stress des Fremden und (...)

Streifzüge, Heft 75

Jenseits der Politik

Mai
2019

Die Menschen, die in wachsender Zahl auf die Straße gehen, um dort mit Wut in der Stimme zu verkünden, sie seien „das Volk“, pochen damit auf die Einhaltung eines Versprechens, von dem sie glauben, dass es ihnen mit der demokratischen Staatsform gemacht worden sei. Laut diesem Glauben ist es in der (...)

Streifzüge, Heft 75

Anti- oder Politik?

Mai
2019

Die Frage, ob Politik oder Antipolitik der richtige Ansatz ist, scheint mir müßig zu sein. Beide bewegen sich im Rahmen von Macht und Herrschaft. Während sich Politik positiv auf die Erringung von Macht oder wenigstens Einfluss bezieht, die sie für Veränderungen nutzen will, lehnt Antipolitik genau (...)

Streifzüge, Heft 75

Von der Unmöglichkeit der Politik zum kommunistischen Horizont

Mai
2019

„Keine Politik ist möglich“, ist auf den Pickerln der Streifzüge zu lesen, die ab und zu im Wiener Stadtbild mein Herz erfreuen. Wertkritik kritisiert Politik fundamental. Ihre Kritik verweist den politischen Kampf auf ein Binnenverhältnis der Vergesellschaftung über den Wert. Da der Wert aber ein (...)

Streifzüge, Heft 78

Am Anfang des Rechts

Mai
2020

Der Staats- und Soziallehre von Thomas Hobbes (1588–1679) wird allenthalben ein grundsätzlicher Individualismus nachgesagt. Eine Vielzahl moderner Hobbes-Interpreten will darin die Grundlage für einen liberalen Hobbes erkennen; mitunter sehen sie darin sogar das Fundament des neuzeitlichen (...)

Streifzüge, Jahrgang 2020

Gegenwelten?

September
2020

Ich habe die Demonstrationen vom 29. August in Berlin eingehend verfolgt. Mehrheitlich, so der erste Eindruck, nahmen daran Menschen eines solchen Habitus teil, an deren Seite ich oft selbst mitzog, so bei Demos gegen den Irak- und andere Kriege, gegen Rechtspopulismus und zuletzt bei der große (...)

Streifzüge, Heft 80

Patchwork-Totalitarismus

Zur Konstruktion postmoderner Subjektivität in einem „postideologischen“ Zeitalter
Dezember
2020

Franz Schandl hat mir vorgeschlagen, einen Artikel zur bürgerlichen Ideologie zu schreiben. Diesen Vorschlag unterlaufe ich eine Spur weit: das drängendste Problem unserer Zeit scheint mir nämlich weniger Ideologie als solche zu sein als eine massive ideologische Verwirrung. Zuerst einmal ein (...)

Streifzüge, Heft 81

Politik und Bürger. Zivilität und Konvivialität

April
2021

1. Die Herkunft eines Wortes und die Geschichte seiner Bedeutung helfen nicht selten zu klarerem Verständnis. So bewohnt und verteidigt schon dem Wortsinn nach der „Bürger“, der „Bourgeois“ die „Burg“, das feste Haus auf dem „Berg“, den Marktflecken, die selbstverwaltete Stadt(burg, die Akro-polis). (...)

FORVM, Philosophie im Kontext

Gewalt und Politik bei Günther Anders und Hannah Arendt

Vortrag an der Tagung „Technik – Macht – Gewalt. Günther Anders und die Politik / das Politische“, Freiburg 16.–18. November 2017
September
2021

Dieser elfte der zweiundzwanzig Beiträge konfrontierte am zweiten Tag präzise das Tagungsthema. Günther Anders’ späte Thesen zur Gewalt hatten dem beinahe Neunzigjährigen fast ausschließlich heftigen Widerspruch, Schelte und die Verdächtigung als senil eingetragen. Er selbst konstatierte schmunzelnd, (...)

Streifzüge, Jahrgang 2022

Der Reiz des Rackets

November
2022

Man kennt ihn zwar kaum, aber er ist überall dabei. Zumindest, wenn und wo es nach Geld duftet. Zweifellos hat hier einer einen Riecher ähnlich dem Twitter-Elon. Denn im Geld aufstellen, da ist er wirklich Kaiser. Alfred Gusenbauer, der in den letzten Jahren einer der engsten Kompagnons des (...)

Streifzüge, Jahrgang 2023

Corona als ein Moment des Neuen

Januar
2023

Der Covid-Konsens im deutschsprachigen Raum ist weiterhin erdrückend. Er basiert auf unhinterfragten Glaubenssätzen. Die ihn verteidigen, tun es mit intellektuell schlichten Mitteln. Jede Analogie, jede schiefe Metapher – ob von Flugzeugabstürzen oder der „Wand“ der Infektionen – verbreitet sich in (...)

Streifzüge, Jahrgang 2023

Ein postideologischer Totalitarismus

Februar
2023

Zuweilen konnte man sich in den vergangenen zwei Jahren nur wundern, mit welcher Selbstverständlichkeit der Großteil der Linken davon überzeugt war, mit ihrer vorbehaltlosen Unterstützung der rigorosesten staatlichen Corona-Maßnahmen auf der politisch richtigen Seite zu stehen, auf der linken (...)

Streifzüge, Jahrgang 2023

Dein Fernseher lügt

April
2023

Althusser’s Bild der ideologischen Staatsapparate (Presse, Radio, Fernsehen, Internet, Schulen, Fachhochschulen, Universitäten) ist ein kaleidoskopisches. Man kann den Blick auf seine instrumentelle (Demagogie und Indoktrination mittels selektiver Information), seine physikalische (...)

Streifzüge

Das „Spielfeld“ und das Kapital

Bemerkungen zu einigen Verfallserscheinungen der bürgerlichen Gesellschaft
September
2023

1. Man könnte, wenn man denn will, den Gesellschaftskomplex analytisch in verschiedene „Strukturen“ zerlegen, die sich, auf die eine oder andere Art, aufeinander beziehen und aus denen in ihrer Gesamtheit das „Gebäude“ der bürgerlichen Gesellschaft (oder auch jeder sonstigen historischen Ordnung) (...)

Streifzüge, Heft 87

Wo blieb der Aufschrei?

September
2023

Im Zusammenhang mit der Pandemiepolitik wurde in Wissenschaft, Medien und Literatur häufig und mit Recht auf den von Michel Foucault geprägten Begriff der Biopolitik zurückgegriffen. Foucaults Diskurstheorie jedoch wurde in diesem Zusammenhang kaum beachtet. Seine Beschreibung der Materialität der (...)

Streifzüge, Jahrgang 2023
Diskussion zu den Büchern

„Schwerer Verlauf“ und „Corona als gesellschaftliches Verhältnis“

November
2023

mit Andreas Urban und Karl Reitter Rezensionen der beiden dort vorgestellten Bücher von Felix Wegner finden sich hier: Schwerer Verlauf: Corona als Krisensymptom Die Gesinnungspolizei demokratischer Herrschaft

Streifzüge, Jahrgang 2024

Nachsommer der wehrhaften Demokratie

Januar
2024

Anlass für den folgenden Text ist eine Meinungsverschiedenheit bezüglich des Ukrainekriegs, die im Herbst 2022 bei einem Telefongespräch mit Franz Schandl zutage trat. Meine unzweideutige Parteinahme für die Ukraine (einschließlich der westlichen Waffenlieferungen) wurde mir als Parteinahme für die (...)

Streifzüge, Jahrgang 2024

Antipolitik als Dissidenz

Februar
2024