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Denn wie der Begriff, den sich die Mörder und Opfer von den Ereignissen gemacht haben, ihr Handeln beeinflusst hat, so ergeben sich ... unsere Reaktionen auf die uns umgebende Welt ganz unmittelbar aus dem Verständnis der Ereignisse und aus der Art und Weise, wie wir diese erinnern. „Letter to (...)
„Bewohner des Staunens“ (Habitante del asombro)
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Die hier vorgestellten Zeichnungen sind Teil einer kleinen Serie, die Eduardo Cohen aus „Spass“ am Sterbebett während des Jahres 1994 produzierte. Sie stellen Cohens durchsichtige und klare Praxis dar, mit der er in Ausübung einer außergewöhnlichen Sparsamkeit der Mittel und mit freiem, synthetischem (...)
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Der Fall Marcus Omofuma hat die Aufmerksamkeit vieler Menschen auf den Umgang Österreichs mit ausländischen Staatsangehörigen gelenkt. Es ging dabei nicht — wie häufig — um den im Volke unterschwellig weit verbreiteten Rassismus, sondern um die Institutionalisierungen desselben: vor allem um das (...)
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Die Entwicklungen der letzten Jahre in Afghanistan werden auch Auswirkungen auf seine Nachbarstaaten haben. Während sich dabei alle Augen auf die beiden Regionalmächte Iran und Pakistan richten, scheint das kleine Tajikistan vorerst weiter in der Vergessenheit zu verschwinden. Während die (...)
Der David der lateinamerikanischen Legende
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Buenos Aires am 24. März 2003: Auf der Plaza de Mayo gedenken Menschen der Opfer der argentinischen Militärdiktatur. Am Vortag vor 27 Jahren hatten sich hohe Armeeangehörige an die Regierung des Staates geputscht. Mit Unterstützung der US-amerikanischen Regierung begann eine Zeit der brutalen (...)
„Sogar am Erdbeben waren wir Juden schuld ...“
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Die Soziologin Esther Shabot unterrichtet an verschiedenen mexikanischen Universitäten und Privateinrichtungen Internationale Politik mit Schwerpunkt Naher Osten und Judaistik. Sie ist Autorin mehrer Bücher und Kolumnistin der Tageszeitung Excelsior. Der Krieg gegen das Ba’th-Regime im Irak zog (...)
„Die Situation hat sich verändert“
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Während rechte wie linke Medien die Positionen der iraqischen Parteien selbst kaum zu Wort kommen ließen, entschied sich die Redaktion von Context XXI Kasim Talaa von der Iraqischen Kommunistischen Partei (IKP) und Nareman Darbandi von der Patriotischen Union Kurdistans (PUK) zu einem (...)
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Dieser und die zwei folgenden kurzen Artikel sind persönliche Blitzlichter auf die Friedensbewegung insbesondere in Österreich bzw. in Deutschland, die an Diskussionen, die innerhalb der Redaktion geführt wurden, anknüpfen. Sie stehen also zueinander in — wie zu lesen ist — streitbarer Beziehung, (...)
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Wir erleben es in rascher Abfolge, das politische Weltgeschehen hält Entscheidungen für uns parat, wir sollen Angebote affirmieren: kauft Frieden Leute, bejaht den Krieg! Wir sollen uns daran gewöhnen, für oder gegen etwas zu sein, Niederlagen machen uns nicht klüger, zum mitspielen sind wir (...)
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Folgt mensch Heribert Schiedel ist der typische Friedensdemonstrant, so er nicht gerade mit seinesgleichen um die Wette betet, damit beschäftigt, Fahnen abzufackeln, um schon einmal das Verbrennen von Menschen zu üben; dies alles, um Saddam, dem Sprecher der arabischen Welt, wohlgefallen zu sein. (...)
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Anlässlich des Irak-Krieges ist ein altbekanntes Phänomen zu beobachten: In der öffentlichen Agitation ist immer von „der“ Friedensbewegung die Rede, die einig und entschlossen gegen die amerikanisch dominierte Kriegspartei in Stellung gebracht wird. Sobald jedoch Kritik an bestimmten Inhalten (...)
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Juden sind der Abschaum der menschlichen Rasse. (Saddam Hussein im irakischen Radio, 9.6.2001) Jörg Haider hat die Eindrücke von seinen Solidaritätsbesuchen im Irak zu Papier gebracht: Unter dem Titel „Zu Gast bei Saddam. Im ‚Reich des Bösen‘“ erschien Ende März beim Ibera Verlag ein gut (...)
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Der neue Feind ist fast unsichtbar. Anders als der russische Bär, der allein durch die Tundra trottet, versteckt sich der islamische Terrorist wie eine Ameise unter gleich Aussehenden, vor allem in den großen Städten. Zwischendurch zieht er sich in Höhlen zurück“ (138). Diese Sätze stammen nicht (...)
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Amerika wird für die Folgen der dunklen Seite der Moderne haftbar gemacht; die USA werden zur notorischen Projektionsfläche abgespaltener Anteile von Selbsthass. Dan Diner, S. 16, in Referenz auf Ludwig Marcuse Bis auf das letzte Kapitel besteht das Buch aus einer Überarbeitung des 1992 (...)
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Polemik ist eine zweischneidige Angelegenheit. Sie kann schnell ausufern und Selbstzweck werden, sich von Tatsachen entfernen und damit unglaubwürdig. Oder sie kann ängstlich am Gegenstand orientiert bleiben, dann klingt sie fad und gegessen. Götz Aly beherrscht die Polemik wie kaum ein andrer (...)
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Änneke Winckel: Antiziganismus Rassismus gegen Roma und Sinti im vereinigten Deutschland. Unrast-Verlag, Münster 2002, 200 Seiten, EUR 14,— Ausgehend von der Analyse überregionaler Wochen- und Tageszeitungen gibt Winckel einen Überblick über Verbreitung und Ausdrucksformen des Antiziganismus im (...)
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Der von Ljubomir Bratic herausgegebene Sammelband mit Artikeln von verschiedensten Aktivistinnen in antirassistischen Zusammenhängen gibt eine gute Zusammenfassung des Diskussionsstandes antirassistischer Aktivitäten in Österreich, aber darüber hinaus auch in England, Frankreich, Deutschland, (...)
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Der Deuticke-Verlag hat vor kurzem eine neue Werkausgabe Jura Soyfers herausgebracht. [(Lied des einfachen Menschen Menschen sind wir einst vielleicht gewesen Oder werden’s eines Tages sein, Wenn wir gründlich von all dem genesen, Aber sind wir heute Menschen? Nein! Wir sind der Name auf dem (...)
