Heft 6/2000

Medieninhaber: Bureau № 2 — Agentur für Kommunikation und Information
Herausgeberin: Arbeitsgemeinschaft für Wehrdienstverweigerung, Gewaltfreiheit und Flüchtlingsbetreuung
Redaktion: diE nOt, Manfred Gmeiner, Stephan Grigat, Elfriede Hufnagl, Markus Kemmerling, Robert Kogler, Marianne Kreutzer, Markus Pinter, Thomas Schmidinger (koordinierender Redakteur), Alexander Schürmann-Emanuely (Hereingeber der Internet-Ausgabe), Markus Zingerle und Robert Zöchling (geschäftsführender Redakteur)
Titelgraphik: diE nOt
Layout: Kemmerling Zöchling & Partner Medien- und Informationsdienste KEG
Hersteller: resch & vana, 1150 Wien
Context XXI ist Mitglied der VAZ — Vereinigung alternativer Zeitungen und Zeitschriften.

Liebe Leserin, lieber Leser!

Von den einschneidenden Sparmaßnahmen der Regierung zur „Erhöhung der sozialen Treffsicherheit“ sind nicht nur, aber auch, die Universitäten und ihre Studierenden massiv betroffen. Wir wollen dies nicht zum Anlaß nehmen, in das weit verbreitete Gejammer linksliberaler StudentInnenfunktionärInnen einzustimmen, die den freien Bildungszugang bedroht sehen, sondern einige grundsätzliche Fragen zur Funktion von Bildung in einem kapitalistischen Nationalstaat stellen. Eröffnet wird diese Debatte in der (...)

Beitræge

Vom Dilemma der Bildungspolitik

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Bildungspolitik heute heißt offiziell dafür Sorge zu tragen, daß dem nationalen Standort genügend Eliten entspringen, die ihrerseits wiederum dafür Sorge tragen, daß der Standort selbst in Zukunft attraktiv bleibt. Studierende sind diesem nationalen Konsens mehr oder weniger ausgeliefert oder (...)


Feindbild Political Correctness

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Es wäre Zeit sich über die Struktur und Funktion des „political-correctness“-Diskurses, der nicht nur von der neuen Rechten und der FPÖ betrieben wird, Gedanken zu machen. Derzeit handelt es sich bei der Meinungsfreiheit wohl um die — von der FPÖ und ihren Regierungsmitgliedern — am meisten in (...)


Estudiar, aprender, para el pueblo defender!

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Während die StudentInnen Mexikos versuchen, ihre Bewegung gegen Studiengebühren und Privatisierung wieder aufzubauen, geht die neue Rechtaußenregierung daran, die Privatisierung sowohl der Bildung als auch anderer wichtiger Bereiche voranzutreiben. Dem Süden versprach der neue Premier Vincente Fox (...)


Wer Klarinette spielt, nimmt keine Drogen!

Die Mythologie des Klarinettenspiels

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Wie sollte jemand, der nichts tut als Klarinette in einem beschissenen Blasmusikverein eines immer noch in klerikalfaschistischer Tradition stehenden Dorfverbandes zu spielen, auf vernünftige Gedanken kommen? Und umgekehrt: Wie sollte jemand dessen Gedanken zwischen Dorfgasthaus, dem zehnten (...)


Der Fetisch im Spektakel

Guy Debord als Gesellschaftskritiker

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Guy Debords Kunst- und Medienkritik kann nur vor dem Hintergrund seiner allgemeinen Kritik bürgerlicher Vergesellschaftung begriffen werden. Guy Debord und die Situationistische Internationale erfahren in den letzten Jahren auch im deutschsprachigen Raum vermehrte Aufmerksamkeit. Zum einen (...)


Wenn Linke vergleichen

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AnttimperialistInnen sehen überall Holocauste; AntirassistInnen setzen Schubhäfen, MenschenrechtlerInnen Lager während des Bosnienkrieges, TierrechtlerInnen „Tierfabriken“ mit KZs gleich. Sollen mit Holocaustrelativierungen die Massen erreicht werden? RevisionistInnen freuen sich jetzt schon. Wer (...)


Idealfreier Begriffsfetischismus

Eine Kritik an Grigats Kritik „idealistischer Weltmarktkritik“

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Markus Kemmerling ärgert es, daß Stephan Grigat in seiner Kritik „idealistischer Weltmarktkritik“ (Context XXI, 5/2000) mit Äpfeln auf Birnen schmeißt. Mit reichlich Häme bedenkt Stephan Grigat in seinem Beitrag all jene, die — „im wertfetischistischen Bewußtsein verhaftet“ — „gerechten Tausch“ (...)


Botswana

Afrikanisches Musterland?

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Für viele europäische und nordamerikanische Medien ist der Staat Botswana ein afrikanisches Vorzeigeland, eine Art demokratische und wirtschaftlich erfolgreiche Enklave in einer Region, die ansonsten hauptsächlich als „hopeless continent“ (The Economist) oder „dark continent“ (The Guardian) (...)


Wehrdienstverweigerung — ein Recht?

Was davon bleibt, ist nicht mehr viel ...

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Bereits im April 2000 wur­de mit den Stimmen der Regierungsparteien eine Zivildienstgesetznovelle beschlos­sen. Die Zivildiener bekom­men seither nur mehr 3.648,— Schilling Pauschalvergütung. Das Recht, die Zuweisung zu beantragen und somit ein ge­wisses Maß an Lebenspla­nung zu ermöglichen, ist (...)


Wir essen nicht mit Gabel und Messer ...

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... mit Hammer und Sichel gehts viel besser — meinen Drahdiwaberl auf ihrer neuen CD Torte statt Worte. Böser und politischer denn je kommt die neue CD von Österreichs ältester und wildester Polit-Punk-oderwasauchimmer-Band daher. Schuld daran ist jedoch nicht nur die seit über 30 Jahren (...)

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