FORVM, No. 485/486

Internationale Zeitschrift für kulturelle Freiheit, politische Gleichheit und solidarische Arbeit, begründet 1954 von Friedrich Hansen-Loeve, Felix Hubalek, Alexander Lernet-Holenia und Friedrich Torberg; 1966-1986 fortgeführt von Günther Nenning. Medieninhaber/Verleger und Herausgeber Gerhard Oberschlick. Hersteller: Typographische Anstalt, 1190 Wien

Beitræge

Opfer? Pose?

1

Sehr geehrter Herr Oberschlick! Gerade weil Ihre Zeitschrift immer wieder sachliche Beiträge zur Verdrängung der Nazizeit in Österreich bringt und besonders auch das Engagement von Christian Michelides dabei glaubhaft und existentiell erscheint, ist dieser Leserbrief leider nötig. Ilse Aichinger (...)


Anthropologie der Arbeitslosen

Paris 1933. Erste Woche Emigration

1

Die nachstehenden Überlegungen schrieb der Autor als zweiten Teil seines »Versuchs einer Selbstverständigung«; der erste, etwas längere und gleichfalls unfertige »Sieg des Methodenmangels. Zu Sieg des Nationalsozialismus« erschien im Heft Dezember 1993. Wir geben wieder — unkommentiert, unsortiert (...)



Renationalisierung — Europa vor dem Scheitern?

4

Europa leidet Qualen. Maastricht hat die EU-Mitglieder gespalten, der Prozeß der inneren Einigung ist trotz und auch wegen neuer Beitrittskandidaten ins Stocken geraten, daran kann das Wort von der »Union« nichts ändern. Der alte ist heute ein verunsicherter Kontinent, auf dem vorwiegend die (...)


Ein Nachmittag im Salzkammergut

Das unendliche Panorama, 39. Folge

4


Demokratie ohne Grenzen

6

Jacques Attali verteidigt das freie Zirkulieren von Menschen und Ideen auf dem europäischen Kontinent. Ich bin immer wieder über einen Satz erstaunt gewesen, den ich in meiner Jugend gelesen und als Motto für mein erstes Buch genommen habe; der Ausspruch fiel in einem Gespräch von Niels Bohr mit (...)


Warum Nein am 12. Juni 1994?

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Alle, auch Staatssekretärin Ederer, stimmen überein, daß Österreich nicht untergehen wird. Die Abstimmung über die EU hat Auswirkungen für viele kommende Generationen, die Nationalratswahl nur für 5 Jahre. Das Durchziehen der EU Abstimmung innerhalb von 6 Wochen nach dem Nationalratsbeschluß, um sie (...)


Ist mir die SPÖ abhanden gekommen?

Kommentar zu FORVM April 1994, S. 8 und ›Zukunft‹, Mai 1994, S. 40

9

In der Einleitung zu dem Artikel »Der österreichische Heimatbegriff und die EU-Debatte« meinte Gerhard Oberschlick mit der Freiheit der sensiblen Person, deren Geist die Kulissen penetriert, daß ich ehemaliges SPÖ Mitglied bin. Ich möchte das dahingehend berichtigen, daß ich immer noch Mitglied, aber (...)


Europa vor den Toren der EU

Probleme mit der Erweiterung der Brüsseler Gemeinschaft

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Jetzt stellt sich heraus, daß ihr Europa von Anfang an eine Einbildung war, sein Glaube und sein Fundament das Nichts Czeslaw Milosz Brüssel, 1. Februar 1993. An diesem Montagnachmittag eröffnete die Europäische Gemeinschaft das Beitrittsverfahren für die Aufnahme neuer Mitgliedsländer. Nachdem die (...)


Europacup

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Die Entscheidung auf den Punkt bringen, das ist das größte Gefühl. Otto Konrad, Fußballtormann* Wäre es zu weit hergeholt, den Fußball als Spiegel für die Politik zu sehen? Man könnte es versuchen. Was im Sport recht ist, scheint für die Politik nur billig zu sein. Das Elfmeterschießen etwa, das (...)


Die letzten (demokratischen!) Wahlen in Italien!

Die grossen Feste des Vorteils

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Non si deve mai lasciar seguiré un disordine per fuggire una guerra, perché la non si fugge, ma si differisce a tuo disavvantaggio. Niccolò Machiavelli, Il principe Das ist also nun der Dank! Nun beschimpft man uns in Europa schon wieder als Faschisten! Wieder nichts aus der Geschichte gelernt! (...)


Wien auf dem Weg zur Umweltmusterstadt

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M.H. ist, außer Landesparteivorsitzender der SPÖ Wien und FORVM-Autor, auch Wiener Umweltstadtrat — aus diesem Bereich seiner Engagements berichtet er hier. -Red. Wien hat sich das ehrgeizige Ziel gesetzt um das Jahr 2000 unter den Großstädten der Welt gleichsam als die »Umweltmusterstadt« zu (...)


Dr. Fri / Mag. Schle

Eine blaßblaue Programmschrift

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Das FORVM trifft auf das Liberale Forum: Friedhelm Frischenschlager, Klubobmann, diskutiert mit Robert Schlesinger über sein Programm. Wer ist der bessere Liberale? Robert Schlesinger: Wozu braucht man eine liberale Partei? Friedhelm Frischenschlager (LF-intern »Dr. Fri«): Jede liberale Partei (...)


Arbeitsbeschaffung im Dritten Reich

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Jörg Haider hat in einem Interview mit der »Kleinen Zeitung« gesagt, sein Ausspruch über die »ordentliche Beschäftigungspolitik im Dritten Reiche« tue ihm nicht leid. Der abermalige Versuch, uns blöd und »»Untergangster des Abendlandes« (Karl Kraus) harmlos zu machen, weil sie schließlich auch ihre guten (...)


Das Rendezvous der Löwen und der Lämmer

29

Freiheit und Verantwortung. Jahrbuch für politische Erneuerung 1994 Herausgegeben von Lothar Höbelt, Andreas Mölzer und Brigitte Sob Freiheitliches Bildungswerk Wien im Eigenverlag, 1993 Das »Jahrbuch für politische Erneuerung 1994« der FPÖ ist ein gefundenes Fressen. Aber ich bin nicht hungrig, (...)


Zusätzliche Veranstaltung Germanistik — Neue Literatur — Fortführung des Kolloquiums

»Literatur aktuell: Gertrud Fussenegger«

Mittwochs 12:15-13:45 — Uni Heidelberg, Seminarraum 38, Germanistik

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Für das laufende Semester wurde von Dr. Huber ein Kolloquium zu literarischer Qualität und Preiswürdigkeit der Werke von Gertrud Fussenegger angeboten. In der Ankündigung hieß es: „Bereitschaft zur Aufarbeitung historischer Fakten und zur gründlichen Textdiskussion wird vorausgesetzt“. Obwohl sich bei (...)


Jagdszenen an der Uni Wien

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Der Autor erzählt hier von einer gegenwärtigen Entwicklung am Forschungsinstitut für Genossenschaftswesen: ein Paradigma für die Unfähigkeit der institutionellen Wissenschaft, sich noch selbst zu reformieren. Am 2. Dezember 1993 hat der Akademische Senat der Universität Wien, ihr höchstes (...)


Jazz — Zwischen Anpassung und Aufmüpfigkeit

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Im Verlauf seiner Geschichte offenbarte sich Jazz immer wieder als etwas Widerspenstiges, schwer Kalkulierbares und nicht recht in das Gefüge der bürgerlichen Anständigkeit Hineinpassendes. Wer glaubte, Jazz ein für allemal definiert zu haben, sah sich nicht selten mit Erscheinungsformen (...)


Gleichheitsrecht und Höchstgericht

Traktat übers gegenwärtige Legiferieren abseits des Normenmaterials

39

5. Teil: Refeudalisierung und Resubstantialisierung 1979 bis zur Gegenwart Wir sparen uns im Rahmen dieses Beitrages die detaillierte Nachzeichnung der weiteren Entwicklung und legen unser Augenmerk gleich auf den Beginn der heutigen Gleichheitsjudikatur: Das Erkenntnis vom 31. Jänner 1979 über (...)


Die Rassistenrepublik wird zum Staat des ganzen Volkes

Südafrika

45

Dem europäischen politischen Verstand gilt die Auflösung der südafrikanischen Homelands im Zuge der Abschaffung der Apartheid ebenso als Erfolg wie die Einrichtung derartiger Gebilde in den von Israel besetzten Gebieten Gaza und Jericho — durchaus schon ein Hinweis darauf, daß die Beurteilung (...)


Das Ende der Gemütlichkeit

Die ordentliche Planungspolitik des III. Reiches — 4. Teil

49

Die ersten drei Teile dieser Untersuchung erschienen in den Heften November und Dezember 1993 sowie im April 1994; jede Folge ist für sich verständlich und setzt die Kenntnis der vorhergehenden nicht voraus. -Red. Eingedenk dessen, wem der »humane« Ordner eine »diffizile« Behandlung zugesteht, nimmt (...)


Das Jesus-Kind und das falsche Matriarchat der Christenheit

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Der Wille zur Macht ist ein Naturinstinkt, er entspricht ganz dem ursächlichen Impuls alles Seins, das ein Beharren, ja ein Aufstand gegen das Vernichtende ist. Ein Kind wird geboren als reiner Wille, der nichts von sich weiß, sein Schreien ist ein Protest gegen seine Hilflosigkeit, die es zum (...)


Wir brauchen einen Guru

59

W.R.R., Enkel der Anni, Sohn eines SS-Mannes, der sich vom Dienst im KZ an die Front meldete, wo er alsbald fiel; war Aktivist des Volksbegehrens gegen das Bundesheer, Historiker (Die Deutsche Gemeinschaft, Europa Verlag Wien), Mitarbeiter des ORF (Journal-Moderator; Im Brennpunkt, u.a. über die (...)


Gut informierte Kreise

Die Reformen in Osteuropa in der westlichen Presse

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Die früheren Freunde der vom Kommunismus unterdrückten Völker sind ehrlich betroffen: Jetzt ist es weg, das Reich des Bösen, und anstatt daß die stillschweigend als Normalität unterstellten mitteleuropäischen Zustände dort einreißen, versinken die Staaten Osteuropas in Elend und Bürgerkrieg. Das geht (...)


Türckische Märchen

64

Ich habe in meinem Artikel den Rassismus, mit dem der Mißerfolg der freien Marktwirtschaft in Rußland und anderswo besprochen wird, angeprangert. Gerade das, was Rassismus ist, so meine These, ist jedoch weder der Leitung noch dem Umfeld des »konkret« klar. Ein Beleg dafür ist die seit geraumer Zeit (...)


Süffisanz statt Sprachkritik

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Wie man konjunkturbewußt der Macht des Bestehenden und der bestehenden Macht huldigt. Die neue Sprachregelung Von allen Seiten verkünden uns Autoren ungefragt ihren Ekel vor dem Typus, den sie die »guten Menschen« nennen. Konrad Liessmann kann die »guten Menschen nicht leiden, die Jörg Haider (...)


Unbe-Hagen oder Wie Menti Mediensponsor wurde

Von Prof. Dr. pr. Dipl. Werb. Alois J. P. Kaeufflich

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Also zuerst muß ich den Titel kritisieren. Nicht grundsätzlich, wo würd’ ich denn, Titel sind etwas Gutes, nicht nur das, sie sind das einzig Gute! Alles, was dann kommt, ist eigentlich überflüssig, um nicht zu sagen: unprofitabel. Titel, Schlagzeilen — noch besser: einfach ein Wort, zugleich (...)

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