Grundrisse, Nummer 21

Medieninhaberin: Partei „grundrisse“
Herausgeberin: Redaktion „grundrisse“ (Wolfgang Bacher, Dieter A. Behr, Martin Birkner, Bernhard Dorfer, Robert Foltin, Daniel Fuchs, Käthe Knittler, Birgit Mennel, Minimol, Franz Naetar, Paul Pop, Karl Reitter, Andrea Salzmann, Klaus Zoister)
Grafikkonzept: Harald Mahrer
Layout: Karl Reitter
Umschlag: Andrea Salzmann
Erscheinungsort: Wien
Herstellerin: Digidruck, 1030 Wien
Offenlegung: Die Partei „grundrisse“ ist zu 100% Eigentümerin der Zeitschrift „grundrisse“. Grundlegende Richtung: Förderung gesellschaftskritischer Diskussionen und Debatten
Der Inhalt der „grundrisse“ steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation.

Editorial / Leserinnenbrief

Liebe LeserInnen,
in dieser Ausgabe findet ihr einen Bericht von „Chto delat“ (Was tun?) aus Russland, über den wir uns ganz besonders freuen, sind wir doch stets bestrebt den Austausch der Linken auch und gerade jenseits der „üblichen“ Länder (und Sprachen) voranzutreiben. Nicht zuletzt die Sprachbarriere stellt dabei ein elementares Problem dar. Obwohl wir gerade in letzter Zeit Kontakte nach Slowenien, Ungarn und in die Slowakei knüpfen konnten, ist es uns bislang nur einmal gelungen, einen (...)

Beitræge

Die Aktualität des absoluten Mehrwerts und die Reproduktion der proletarischen Existenzsituation

Bemerkungen zu einigen Tendenzen des gegenwärtigen Kapitalverhältnisses

6

Im Programm der neuen österreichschen Bundesregierung findet sich ein Bündel von Maßnahmen, deren Tragweite ausgesprochen und verstanden werden muss: es geht um die Durchsetzung von formal freiwilliger Unterwerfung unter erzwungene Arbeit. Es handelt sich in der Geschichte der II. Republik um eine (...)


Wie entsteht ein gesamtösterreichisches Arbeitshaus?

Wer nicht kuscht und dient, ist draußen!

20

Menschen, die sich weigern, eine Arbeit anzunehmen oder eine „Maßnahme“ zu besuchen, haben keinerlei Anspruch auf Unterstützung durch öffentliche Gelder. Die Plattform FrauenLesben gegen Zwangsarbeit und strukturelle Gewalt entlarvt das neue „Grundsicherungsmodell“ für Österreich. Gemein/nütziger (...)


Von Brillen und Schlangen: Der Diskurs über die Roten Khmer

Ein Streifzug durch die politische Pol Pot-Kritik

23

„Pol Pot crazy“. Den Satz hört jede TouristIn, die es nach Kambodscha verschlägt gleich mehrmals am Tag auch ohne danach zu fragen. „Oral History for Tourists“ könnte man das Projekt nennen, an dem heute scheinbar die ganze kambodschanische Tourismusindustrie hängt: „Taxi? Killing Fields?“ fragen (...)


Vereinnahmung der Revolte

(Selbst-)Kritische Anmerkungen zur Diskussion um die französischen Vorstadtunruhen

36

Andrea Benino und ich haben in der Grundrisse 17 einen Beitrag über die Ende 2005 in den französischen Vorstädten (banlieues) stattgefundenen Unruhen veröffentlicht, auf den ich an dieser Stelle zurückkommen will. Der Beitrag war als kritische Auseinandersetzung mit den im November 2005 von (...)


Das Monster Prekariat

42

Wie es oft bei der Ausbreitung und Entfaltung neuer Begrifflichkeiten der Fall ist, hat auch die explosive Verbreitung des Begriffsfelds Prekarität – Prekarisierung – Prekariat in den letzten Jahren beträchtliche Verwirrung entstehen lassen. So muss es nicht verwundern, dass es im Laufe der (...)


Thesen zum allgemeinen Verhältnis von wissenschaftlicher Intelligenz und proletarischem Klassenbewusstsein

49

Die revolutionäre Bewegung in Westdeutschland steht aufgrund der politischen Verlaufsform ihrer antiautoritären Aktionsgeschichte und ihrer theoretischen Zurechnung zur kritischen Tradition des wissenschaftlichen Sozialismus vor dem revolutionstheoretisch und strategisch entscheidenden Problem: (...)


Bernhard Schmid

Der Krieg und die Kritiker

Die Realität im Nahen Osten als Projektionsfläche

58

Münster: Unrast Verlag, 2006, 80 Seiten, 8 Euro Mit diesem brillant geschriebenen Essay greift der Autor in die höchst kontroverse Debatte um Israel, Palästina und die Ereignisse im Nahen Osten ein. Ausgangspunkt ist ihm dabei der Feldzug der israelischen Armee im Jahre 2006 im Südlibanon und die (...)


Mona Singer:

Geteilte Wahrheit

Feministische Epistomologie, Wissenssoziologie und Cultural Studies

60

Wien: Löcker Verlag, 2005, 322 Seiten Mona Singer verwendet den Begriff „Epistemologie“, um die deutschen Begriffe „Erkenntnistheorie“ oder „Wissenschaftstheorie“ zu vermeiden. In diesem Buch geht es nämlich um Wissenschaftstheorie und Wissenschaftskritik, was sich aber nicht von Erkenntnistheorie, (...)


Luisa Accati:

Das Monster und die Schöne

Vater- und Mutterbilder in der katholischen Erziehung der Gefühle

62

Berlin: trafo verlag dr. wolfgang weist, 2006, 355 Seiten, 39,80 Euro Will man den Antisemitismus begreifen, muss man meiner Ansicht nach bei der Misogynie beginnen „Hüb-hübsche Mutti projiziert Vorhangs Tränen goldene Haarbüschel der Lady Maria – dieses Italienmodell, welches der Witwer an der (...)


Rainer Roth:

Zur Kritik des Bedingungslosen Grundeinkommens

66

Frankfurt: DVS, 2006, 84 Seiten, 3 Euro Als erklärter Befürworter des bedingungslosen garantierten Grundeinkommens eine Broschüre eines ebenso erklärten Kritikers besprechen zu wollen, was soll dabei herauskommen? Die Wiederholung von Argumenten, Polemik, spitze Formulierungen? So etwas will (...)

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