Grundrisse, Nummer 35

Medieninhaberin: Partei „grundrisse“
Herausgeberin: Redaktion „grundrisse“
An dieser Ausgabe haben mitgearbeitet: Martin Birkner, Robert Foltin, Birgit Mennel, Wolfgang Neulinger, Minimol, Karl Reitter, Gerold Wallner
Layoutkonzept & Covergestaltung: Lisa Bolyos unter Verwendung eines Fotos der Kommune I
Layout: Karl Reitter
Erscheinungsort: Wien
Herstellerin: Digidruck, 1100 Wien
Offenlegung: Die Partei „grundrisse“ ist zu 100% Eigentümerin der Zeitschrift „grundrisse“. Grundlegende Richtung: Förderung gesellschaftskritischer Diskussionen und Debatten.
Der Inhalt der grundrisse steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation, außer wenn anders angegeben.

Editorial

Liebe Leserinnen und Leser,
Vorweg möchten wir uns bei Philippe Kellermann in aller Form entschuldigen. Sein Artikel Marxistische Annäherung an den Anarchismus?, erschienen in der # 33, wurde ohne seine Zustimmung beim Korrekturlesen verändert. Auf unserer Webseite ist die richtige Version zu finden.
Eigentlich wäre ja für die Nummer 35 kein Themenheft geplant gewesen, dennoch ist es eines geworden! Aus diesem Überschwang heraus haben wir auch gleich beschlossen, ab sofort jede Ausgabe mit einem (...)

Beitræge

Organisierungsschwäche und relative Orientierungslosigkeit

Das sechste Europäische Sozialforum in Istanbul

5

Im Mittelpunkt des sechsten Europäischen Sozialforums in den ersten Julitagen in Istanbul - nach Florenz 2002, Paris, London, Athen und Malmoe 2008 – stand natürlich die aktuelle Krise. Schwerpunkte waren die Wirtschafts- und Finanzkrise, dieses Mal besonders prominent die Klimakrise und, bedingt (...)


Gemeinschaft, Multitude oder das Kommune

Begriffsperspektiven im Spannungsfeld zwischen nationaler Identifikation und kollektiver Aneignung

8

In den letzten Jahren ist es deutlich geworden: Gemeinschaft, ein Begriff, der besonders in Deutschland einige Jahrzehnte diskreditiert war, ist wieder im Kommen. Das Problem der Gemeinschaft stellt sich heute auf vielfache Weise und es beansprucht auch im politischen Vorstellungsraum der (...)


Gemeinsam Werden

Prekarisierung als politische Konstituierung

19

Politisch-kulturelle Durchqueerungen Im Laufe der 2000er Jahre hat sich ein in erster Linie in Europa geführter Diskurs zu Prekarisierung herausgebildet, in dem ein außerordentlich komplexes Verständnis von sozialer Unsicherheit und deren Produktivität entstanden ist. Diese Diskurse wurden immer (...)


Etwas Mehr als das Commune

Dividuum und Condividualität

26

Welches Mit für die Vielen? Welche Form, welche „Mit-Förmigkeit“ kann die Verkettung von Singularitäten annehmen? Wie kann eine solche Mit-Förmigkeit gedacht werden, ohne sie aus dem Einen herzuleiten oder zum Einen zu verschmelzen? Welche Begrifflichkeit ist adäquat für eine spezifische Form der (...)


Produktivität als Autonomie?

Zum Abschluss der Trilogie Empire, Multitude, Commonwealth von Antonio Negri und Michael Hardt

35

Dieser kleine Text stellt selbstverständlich keine umfassende Analyse und Einschätzung der im Jahre 2000 mit Empire begonnen und nun mit Commonwealth abgeschlossenen Trilogie dar. Ob ein derartiges Unterfangen angesichts der oftmals unscharfen und schillernden Begriffsbildung und (...)


Die Krise des Wertgesetzes. Der Profit wird zur Rente

Bemerkungen zur systemischen Krise des kognitiven Kapitalismus

44

Vorbemerkung der Redaktion: Wir freuen uns, diesen Text, der in einem von Sandro Mezzadra und Andrea Fumagalli herausgegebenen Sammelband mit dem Titel „Die Krise denken. Finanzmärkte, soziale Kämpfe und neue politische Szenarien“ voraussichtlich im Oktober 2010 im Unrast-Verlag erscheinen wird, (...)


Delegation und politische Dilemmata

Mit Pierre Bourdieu auf zapatistischem Gebiet

62

Wenn es in einem Land Parteien gibt, entsteht früher oder später eine Sachlage, in der es unmöglich ist, wirksam auf die öffentlichen Angelegenheiten Einfluss zu nehmen, ohne in eine Partei einzutreten und das Spiel mitzuspielen. Wer immer sich für die Sache der Allgemeinheit interessiert, möchte (...)


Nach dem Operaismus?

76

In den 1950er Jahren setzte in Italien ein Industrialisierungsschub ein, der die Sozialstruktur des Landes nachhaltig veränderte. Waren 1951 noch 83 Prozent der aktiven Bevölkerung in der Landwirtschaft beschäftigt, so sollten es zwei Jahrzehnte später nur noch 18 Prozent sein. Allein zwischen 1951 (...)


Elitenbildung und Hochschulen im chinesischen Sozialismus

Überlegungen zu „Rise of the Red Engineers“ und darüber hinaus

87

Rezensionsessay Joel Andreas: Rise of the Red Engineers: The Cultural Revolution and the Origins of China’s New Class, Stanford University Press 2009, 28 Euro Die Studierendenproteste in Österreich und Deutschland im Herbst 2009 haben die Fragen aufgeworfen, was der Sinn und Zweck von (...)


Imperialismus und Geopolitik

93

Rezensionsessay Tobias ten Brink: Geopolitik. Geschichte und Gegenwart kapitalistischer Staatenkonkurrenz Münster, Westfälisches Dampfboot, 2008, 307 Seiten, 27,90 € Tobias ten Brink versucht sich mit seinem Buch „Geopolitik“ an einem mehr als schwierigen Thema. Es geht um nichts weniger, als einen (...)


Mattersburger Kreis für Entwicklungspolitik an den österreichischen Universitäten (Hg.):

Solidarische Ökonomie zwischen Markt und Staat

Gesellschaftsveränderung oder Selbsthilfe?

100

Journal für Entwicklungspolitik 2009/3 Wien: Mandelbaum Verlag, 2009, 120 Seiten, 9,80 Euro Die Krise des Kapitals lässt die Linke merkwürdig kalt. Nicht viel mehr als Altbekanntes wird da ventiliert: wir zahlen nicht, wir wollen Arbeit, der Staat soll sozial sein. So wichtig Abwehrkämpfe sind, (...)


Jens Erik Ambacher & Romin Khan (Hg.):

Südafrika. Die Grenzen der Befreiung

Minimol

102

Berlin/Hamburg: Assoziation A, 2010, 263 Seiten, Euro 16,00 Die Lösung lautet immer ‚educate the poor‘. Wenn wir Cholera kriegen, dann erklären sie uns, dass wir unsere Hände waschen sollen, statt uns sauberes Wasser zu geben. Wenn unsere Baracken abbrennen, erklärt man uns die Gefahr von offenem (...)


Walden Bello:

Politik des Hungers

105

Berlin: Assoziation A, 2010, 199 Seiten, 16 Euro Walden Bellos Verteidigung des Kleinbauerntums Der Titel der deutschen Übersetzung „Politik des Hungers“ täuscht etwas über den Inhalt des Buches hinweg. In Walden Bellos „The Food Wars“ geht es eigentlich weniger um Hunger, als um die Verhältnisse in (...)

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