Alva Myrdal

Geboren am: 31. Januar 1902

Gestorben am: 1. Februar 1986

Beitræge von Alva Myrdal
FORVM, No. 167-168

Was kostet die Abrüstung?

November
1967

Diesen Text präsentierte Alva Myrdal, Schwedens Minister für Abrüstungsfragen, Botschafter bei der Genfer Abrüstungskonferenz (und Gattin des sozialdemokratischen Nationalökonomen sowie Ex-Ministers Gunnar Myrdal), auf der Internationalen Kernwaffentagung in Toronto, Juni 1966. Die fortdauernde (...)

Alva Myrdal (1968)

Alva Myrdal, (Aussprache [ˌalːva ˈmyːɖɑːl]), geb. Reimer (* 31. Januar 1902 in Uppsala; † 1. Februar 1986 in Danderyd) war eine schwedische Soziologin, Politikerin und Friedensnobelpreisträgerin.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Alva und Gunnar Myrdal im Arbeitszimmer ihres Hauses (1945)
Alva Myrdal vor dem Haus ihrer Familie in Stockholm (1945)
Alva Myrdal 1970 bei der Verleihung des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels

Myrdal stammte aus einem Elternhaus mit starken Sympathien für die sozialdemokratische Politik. Sofort nach dem Abitur immatrikulierte sie sich an der Universität Stockholm für die Fächer Philosophie, Psychologie und Sozialwissenschaften. Diese Fächer belegte sie auch in Uppsala, London, Leipzig und Genf.

1924 heiratete sie den Wirtschafts- und Sozialwissenschaftler Gunnar Myrdal. Mit ihm bekam sie einen Sohn und zwei Töchter: den späteren Schriftsteller Jan Myrdal, die in Amerika lebende Ethik-Professorin Sissela Bok und die Sozialwissenschaftlerin Kaj Fölster.

In den Jahren 1936 bis 1948 leitete sie das von ihr gegründete Sozialpädagogische Seminar in Stockholm. Zu dieser Zeit war sie schon weit über die Landesgrenzen als Sozialreformerin bekannt geworden. Einige ihrer Ideen wurden von der Schwedischen Arbeiterpartei verwirklicht, der sie und ihr Ehemann Gunnar Myrdal ab 1932 angehörten.

Zwischen 1945 und 1947 gab Myrdal das mehrsprachige Flüchtlingsmagazin Via Suecia heraus, und in den Jahren 1946 bis 1948 war sie die Herausgeberin der Zeitschrift Round table on social problems. Sie sprach mehrere Sprachen, doch ihre Bücher und Reden wurden alle auf Englisch veröffentlicht.

Nach Kriegsende war Myrdal maßgeblich an der Gestaltung des schwedischen Wohlfahrtstaates beteiligt. Auch vertrat sie ihr Land bei internationalen Konferenzen: ILO-Konferenz 1945 in Paris und 1947 in Genf, UNESCO-Konferenz 1946 in Paris und 1956 in Neu-Delhi u. a.

Von 1951 bis 1955 war Myrdal leitende Angestellte der UNESCO und wurde 1956 als Botschafterin ihres Landes nach Indien und Ceylon entsandt. 1961 wurde sie ins schwedische Außenministerium berufen und ab 1962 als Abgeordnete ins schwedische Parlament gewählt.

Im Alter von 84 Jahren starb Alva Myrdal am 1. Februar 1986 in Stockholm.

Werk[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mit ihrem Mann Gunnar schrieb Alva Myrdal das Buch Die Krise in der Bevölkerungsfrage (schwedisch: Kris i befolkningsfrågan, 1934), durch das der damalige schwedische Minister für Soziale Aufgaben, Gustav Möller, angeregt wurde, die Sozialhilfe für Familien einzuführen.

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Werke (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Crisis in the Population Problem (1934)
  • The Game of Disarmament (1976)
  • The missing Father (1936)
  • Nation and Family (1941)
  • Post War Planning (1976)
  • Women’s Two Roles (1956) mit Viola Klein [„Drei-Phasen-Modell“ zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Heike Brandt: Und Aufgeben ist des Menschen nicht würdig. In: Charlotte Kerner: Nicht nur Madame Curie – Frauen, die den Nobelpreis bekamen. Beltz Verlag, Weinheim / Basel 1999, ISBN 3-407-80862-3.
  • Yvonne Hirdman: Alva Myrdal. The Passionate Mind. Indiana University Press, Bloomington 2008, ISBN 978-0-253-35132-6.[3]
  • Thomas Etzemüller: „Die Romantik der Rationalität“. Alva & Gunnar Myrdal – Social Engineering in Schweden. Transcript Verlag, Bielefeld 2010, ISBN 978-3-8376-1270-7.
  • Jane C. Ollenburger: Alva Myrdal, in: Mary Jo Deegan (Hrsg.): Women in sociology : a bio-bibliographical sourcebook. New York : Greenwood Press, 1991, S. 306–312

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Alva Myrdal – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. 1970: Alva und Gunnar Myrdal. (PDF; 218 kB) Börsenverein des Deutschen Buchhandels, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 18. Juni 2013; abgerufen am 30. Oktober 2020.
  2. Member History: Alva Myrdal. American Philosophical Society, abgerufen am 4. Februar 2019 (englisch).
  3. Iris Carstensen: Rezension zu: Yvonne, Hirdman: Alva Myrdal. The passionate mind. Bloomington 2008. In: H-Soz-u-Kult. 22. Februar 2010, abgerufen am 30. Oktober 2020.