Andrea Komlosy

Geboren am: 24. August 1957

Geboren 1957 in Wien, Wirtschafts- und Sozialhistorikerin ebenda.

Beitræge von Andrea Komlosy
MOZ, Nummer 10
MOZ-Diskussionsforum

„Wo steht die österreichische Friedensbewegung heute?“

September
1985

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Das ist machbar! Mit der fördernden Mitgliedschaft

MOZ, Nummer 19

Blick zurück nach vor

Marxismus und neue soziale Bewegungen
Mai
1987

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MOZ, Nummer 26

Mit einem lachenden und einem weinenden Auge

Januar
1988

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MOZ, Nummer 27

Privatisierung im Inselreich — Modellfall für Europa?

Februar
1988

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MOZ, Nummer 28
Der neue Anschluß:

Österreich — ein Fressen für die EG

März
1988

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MOZ, Nummer 29

Land in Sicht?

April
1988

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MOZ, Nummer 29

Geld oder Leben — ist das die Frage?

April
1988

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MOZ, Nummer 30

Erster Frauenstreik in Wien

Gumpendorfer Appreturarbeiterinnen im Ausstand
Mai
1988

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MOZ, Nummer 31

Wiener Katzenmusik

Sozialer Protest in der 1948er Revolution
Juni
1988

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MOZ, Nummer 31
Grüne in der EG

Greenhorns in der Europa-Politik

Juni
1988

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MOZ, Nummer 32

Der totale Ökonomismus

Juli
1988

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MOZ, Nummer 32
Aufhebung der bäuerlichen Untertänigkeit

Befreiung oder neue Last?

Juli
1988

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MOZ, Nummer 33
Internationale Verschuldung

Krieg der Zinsen

September
1988

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MOZ, Nummer 33
Die rot-blaue Elf

Zur Gründung des 1. Wiener Arbeiter Fußball Clubs

September
1988

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MOZ, Nummer 34
MOZ-Streit zu Österreichs Integration in die Europäischen Gemeinschaften

Durchlüftung von Südtirol nach Bayern

Oktober
1988

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MOZ, Nummer 34
Revolution unter Beschuß

Der Kampf in Wien im Oktober 1848

Oktober
1988

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MOZ, Nummer 35
Kongreß zur internationalen Verschuldungskrise in Berlin:

Die Schuldner sind die Gläubiger

November
1988

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MOZ, Nummer 35
Rot (Weiß) Rote Geburtswehen

Tumulte bei der Gründung der Republik Deutsch-Österreich

November
1988

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MOZ, Nummer 36
Österreichische Sozialdemokratie:

Auf dem Weg zur Staatspartei

Dezember
1988

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MOZ, Nummer 37

A scheene Leich’?

Januar
1989

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MOZ, Nummer 37

Landtag anno 1519

Wiens Bürger jagen kaiserliche Regierung in die Flucht
Januar
1989

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MOZ, Nummer 38

Hungerwinter 1919

Lebensmittelkrawalle in Österreichs Städten
Februar
1989

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MOZ, Nummer 39
Solidarität mit Räteungarn im März 1919

In Ungarn spricht man „russisch“

März
1989

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MOZ, Nummer 40
Ostersonntag 1889

Der Streik der Wiener Tramwaykutscher

April
1989

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MOZ, Nummer 41
Der Obrigkeit eins ausgewischt

Der Kalchgruber

Mai
1989

An einem Maitag des Jahres 1849 traf ein anonymer Brief beim Linzer Statthalter ein: „Die Beamten können den Kalchgruber jetzt ansehen; er liegt auf dem Laden“, hieß es da lapidar. 28 Jahre lang hatten die Behörden den Michael Huemer, nach seinem Hof im mühlviertlerischen Elmberg auch Kalchgruber (...)

MOZ, Nummer 42
Verzweifelte Gefechte auf dem Wiener Votivplatz

Räterepublik am Ende

Juni
1989

Sonntag 15. Juni 1919: Ein riesiges Aufgebot an Wachmannschaften, beritten wie zu Fuß, hatte an neuralgischen Punkten Stellung bezogen. Volkswehrbataillone, mit Sturmhauben ausgerüstet, marschierten durch die Straßen und besetzten Staatsämter und Hauptzollamt, Urania und Burgtheater. Bankinstitute (...)

MOZ, Nummer 43
Österreichische Jakobiner

„d’französischen Jaklgrundsätze überall ausgstreut ...“

Juli
1989

„Ich glaube, daß jedes Land ein Grundgesetz zwischen dem Volk und dem Souverän haben soll, welches die Macht und die Autorität des letzteren beschränkt; daß, wenn der Souverän dieses Gesetz nicht hält (...), man nicht mehr verpflichtet ist, ihm zu gehorchen.“ Bekenntnisse wie dieses aus dem Jahr 1790, (...)

MOZ, Nummer 45
Tschechen versus Deutsche:

Unversöhnliche Nationalitätenkonflikte in der Habsburgermonarchie

Oktober
1989

„Bauer! — Hier. Nagl! — Hier. Wurmbrand! Hier.“ Die k.u.k. Rekruten im mährischen Olmütz melden sich zum täglichen Morgenappell. „Jelinek! — Zögern. Jelinek (lauter)! — Undeutliches Gemurmel. Jelinek (der Offizier brüllt)! Zde.“ Das Eis war gebrochen. Auch Vabr, Vachalek, Vaclavik, Vaculka verweigerten an (...)

MOZ, Nummer 46
Bertha von Suttners „Die Waffen nieder!“

Pazifistischer Agitprop

November
1989

Da aus jedem Schüler ein Vaterlandsverteidiger herausgebildet werden soll, so muß doch schon des Kindes Begeisterung für diese seine erste Bürgerpflicht geweckt werden; man muß seinen Geist abhärten gegen den natürlichen Abscheu, den die Schrecken des Krieges hervorrufen könnten, indem man von den (...)

MOZ, Nummer 47
Wiener Arbeiter demonstrieren für Streik- und Versammlungsrecht

Im Schatten bürgerlicher Freiheit

Dezember
1989

„Warum hat die Behörde die gestern auf dem Paradeplatz stattgehabte Volksversammlung nicht verhütet, eventuell verhindert?“ lautele eine Interpellation der konservativen Herrenhausmitglieder Falkenhayn, Hoyos, Colloredo-Mannsfeld & gräfliche Genossen an Ministerpräsident Taaffe. Die kaisertreuen (...)

MOZ, Beilage

2 Jahre Intifada — 2 Jahre Selbstorganisation

Januar
1990

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MOZ, Nummer 48
Polizeihandbuch zur Abschaffung des Müßiggangs

Von Bettlern, Landstreichern und dergleichen gefährlichem Gesindel

Januar
1990

„Es mußte auffallen, daß nicht bloß krüppelhafte, sondern auch gesunde, zu anderem Erwerbe fähige Personen, als Bänkelsänger, Leiermänner und Musikanten, eigentlich aber als Müßiggänger und Bettler von Haus zu Haus herumziehen“ (§ 512). Von der kaiserlichen Administration als Nichtstuer entlarvt, war das (...)

MOZ, Nummer 49
Dämonisierung und Ausrottung gesellschaftlicher Außenseiter

Die Salzburger Zauberjackl-Bande

Februar
1990

Drei Morde an schwangeren Frauen gestand der Landstreicher Hans Reithueber, als ihm am 30. April 1681 in Salzburg erneut die Folterschrauben angesetzt wurden. Bei lebendigem leib habe er ihnen den Bauch aufgeschnitten, die Kinder herausgenommen und verbrannt, um aus der Asche einen (...)

MOZ, Nummer 55
Grenzkonflikte anno 1830

Steuerprotest am Wiener Linienwall

September
1990

Der Auflauf, der letzthin an der Lerchenfelder Linie stattfand, und eine ähnliche, obwohl weniger ernste Szene an der Taborlinie, gleichfalls aus Anlaß der Verzehrssteuer, haben nur dargetan, wie auch in Wien das Volk bereit ist, zu Gunsten desjenigen, den es in seinen Rechten gekränkt glaubt, (...)

MOZ, Nummer 56
Oktoberstreik 1950

Der Putsch, der keiner war

Oktober
1990

4. Oktober 1950, Straßenbahnremise Gudrunstraße, 10. Wiener Gemeindebezirk: Keine Straßenbahn kann den Bahnhof verlassen. Junge Arbeiter halten den Bahnhof besetzt und hindern die Züge an der Ausfahrt. Viele Straßenverbindungen in Wien und Niederösterreich sind an diesem Morgen von Barrikaden (...)

MOZ, Nummer 57
Wahlrechtskampf in Österreich-Ungarn

Nicht russischer als Rußland!

November
1990

Tausende WienerInnen drängten sich am Abend des 2. November 1905 vor den Sophiensälen im 3. Bezirk, wo die Sozialdemokratische Partei eine Versammlung für das allgemeine, gleiche und direkte Wahlrecht abhielt. Sie fanden keinen Einlaß in den überfüllten Saal. Die Kundgebung, die die (...)

MOZ, Nummer 58
Industriearchäologie im Waldviertel:

Die Region ins Museum?

Dezember
1990

Engelbrechts bei Kautzen: Herr Österreicher steht im Hoftrakt seines Bauernhauses, der vor 40 Jahren vom Stall zum Webraum umgebaut wurde. Die drei hölzernen Frottierwebstühle mit ihren mächtigen „Jacquard“-Maschinen, über ein System von Transmissionen angetrieben, sind voll funktionsfähig. Herr (...)

MOZ, Nummer 58
Inflationswinter 1920

Wegen Streik geschlossen

Dezember
1990

45 Teile Weizen, 20 Teile Roggen, 35 Teile Mais für die Tage Sonntag, Montag, Dienstag, geben die österreichischen Tageszeitungen am Samstag, dem 4.12.1920 die amtlich festgelegte Brotmischung für die kommende Woche bekannt. Um Abwechslung in den Speiseplan zu bringen, wird das Brot von Mittwoch (...)

FORVM, No. 465-467

»Gemeinsames Haus Europa«

Ohne Mauern geht es nicht
November
1992

Viel ist von der Heimkehr des Ostens nach Europa die Rede. So, als ob dieser nach 1945 von der westlichen Hälfte des Kontinents abgesprengt worden wäre. Jetzt sollen die Länder, die nach Horthy in Ungarn, Pilsudsky in Polen, Tiso in der Slowakei, König Michael in Rumänien, Zar Boris III. in (...)

FORVM, No. 469-472

Zwischenraum

Südböhmen im Übergang
April
1993

Eine Krähe sitzt am Schädel eines geköpften Türken und peckt diesem ein Auge aus: So zeigt es das Wappen der Fürsten von Schwarzenberg, die stolz sind auf die Leistungen ihrer Vorfahren im großen abendländischen Abwehrkampf gegen die osmanische Gefahr. Unter dem Oberbefehl Adolf von Schwarzenbergs (...)

Bilder
MOZ, Nummer 56
MOZ, Nummer 52
Europäische Integration:

Flaggschiff im Westen — Titanic im Osten

Andrea Komlosy (* 24. August 1957 in Wien) ist eine österreichische Historikerin. Ihre Tätigkeit liegt in der Forschung und Lehre an der Universität Wien mit dem Schwerpunkt zur Wirtschafts- und Sozialgeschichte der Habsburgermonarchie und ihrer Nachfolgestaaten im 18. bis 20. Jahrhundert, Migrationsforschung sowie Industrie- und Globalgeschichte (Theorie und Geschichte der Weltwirtschaft).

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Komlosy wuchs in Wien auf. Nach der Volksschule in Ober Sankt Veit maturierte sie am Bundesgymnasium XIII in Hietzing. Ihr Studium der Geschichte absolvierte Komlosy an der Universität Wien von 1976 bis 1984, nach einem Auslandsstudienaufenthalt in der Bretagne an der Université de Bretagne Occidentale in Brest 1975/76. Sie begann sich hauptsächlich mit der historischen Entwicklung und den sozialen Veränderungen der Arbeitswelt auseinanderzusetzen. 1984 promovierte sie im Bereich Wirtschafts- und Sozialgeschichte. Anschließend war sie Scholarin am Wiener Institut für Höhere Studien und wissenschaftliche Forschung in der Abteilung Politologie. Danach arbeitete sie in Museen (u. a. in dem Textil- bzw. Industriemuseum Weitra (Denkmallisteneintrag) und am Technischen Museum Wien) und hatte Lehrtätigkeiten in Wien sowie Linz, Graz, Innsbruck und Honolulu inne.

Ab 1993 war Komlosy als Assistentin am Institut für Wirtschafts- und Sozialgeschichte der Universität Wien tätig. Von 1992 bis 1995 arbeitete sie für Forschungsprojekte zur Industriegeschichte für die Waldviertel-Akademie (Waidhofen an der Thaya); von 1996 bis 1998 leitete sie diese Akademie. Von 1995 an arbeitete sie an ihrer Habilitationsschrift zum Thema Grenze und ungleiche regionale Entwicklung. Regionale Disparitäten und Arbeitskräftewanderungen in der Habsburgermonarchie im 18. und 19. Jahrhundert; die venia docendi wurde ihr im Jänner 2002 verliehen. 2003 war sie für einen zweimonatigen Forschungsaufenthalt an der École des Hautes Études en Sciences Sociales in Paris und 2014/15 für ein Jahr Schumpeter Fellow der Weatherhead Initiative on Global History am gleichnamigen Institute for International Affairs an der Harvard University im US-amerikanischen Cambridge, Massachusetts. Seit 2002 ist Komlosy Mitarbeiterin im Forschungsmodul Globalgeschichte an der Universität Wien. Sie ist seit 2011 Mitglied der Leibniz-Sozietät der Wissenschaften zu Berlin. Seit 2020 publiziert sie auch in den verschwörungstheoretischen Blogs Rubikon (bzw. Manova)[1] und NachDenkSeiten[2].

Komlosy ist Lebenspartnerin des Verlegers Hannes Hofbauer.[3]

Politische Aktivitäten und Standpunkte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Parteipolitisches Engagement[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Komlosy war ursprünglich Maoistin.[4] Bei den Nationalratswahlen 1986 war sie Spitzenkandidatin der linken Wiener Gruppe Die Grünalternativen – Demokratische Liste (Kurzbezeichnung: GAL)[5], von der sich die weit erfolgreichere Grüne Alternative abgespalten hatte, und erreichte lediglich 6.005 Stimmen.[6]

Geopolitische Positionen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Komlosy vertritt antiamerikanische, antiisraelische und anti-EU sowie prorussische Positionen. In der zweiten Hälfte der 1980er Jahre schrieb Komlosy für das von Muammar al-Gaddafi finanzierte Magazin MOZ.[7] Der Sowjetologe Kurt Marko warf Komlosy 1998 wegen ihrer Behauptung, die Errichtung des „Eisernen Vorhangs“ sei eine Reaktion auf die Gründung der NATO gewesen, „Geschichtsverdrehung“ vor.[8]

2002 bezeichnete Komlosy in einem Zeitungsartikel (Die Presse, 27. Juli 2002) Israel als einen von den Großmächten instrumentalisierten „Brückenkopf“, „ein geopolitisches Instrument für die politische, wirtschaftliche und militärische Kontrolle von Westasien, Nordostafrika und der Golfregion“, einen Fremdkörper, dem auch durch den Holocaust keine Daseinsberechtigung zukomme. Die Gründung Israels rückte Komlosy in die Nähe von Nazimethoden („Hitlers ethnische Neuordnungspläne nahmen posthum Gestalt an“).[9] 2003 war Komlosy Proponentin eines von der Antiimperialistischen Koordination (AIK) organisierten Kongresses „gegen Krieg und Embargo“ in Wien, der das Existenzrecht Israels in Frage stellte. 2009 beteiligte sie sich an einer weiteren AIK-Veranstaltung mit derselben Stoßrichtung. Die „Aktion gegen Antisemitismus in Österreich“ und weitere Organisationen bezichtigten sie aufgrund dieser Positionen wiederholt des Antisemitismus und Sympathien für die Hamas.[10][11][12][13]

Nach dem russischen Überfall auf die Ukraine 2022 war Komlosy mehrmals zu Gast in den von ServusTV ausgestrahlten Diskussionssendungen Talk im Hangar-7 und Links. Rechts. Mitte – Duell der Meinungsmacher. Dort behauptete sie, der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sei ein „ziemlicher Kriegstreiber“[14], der „die Ukraine in einen noch härteren Krieg hineintreibt“, „ständig eskaliert“ und das alles „als Show aufführt“.[15] Ihre Einschätzung zur Vorgeschichte des Krieges („selber schuld sind sie [die Ukrainer], weil sie den Krieg begonnen haben 2014 und dieser Krieg wurde jetzt 2022 internationalisiert“) wurde von den anderen Diskussionsteilnehmern nicht geteilt.[16] Zu den Ursachen des russischen Überfalls auf die Ukraine behauptete Komlosy, die (in Wirklichkeit durch den russisch-ukrainischen Grenzvertrag von 2003 geregelte) Grenzziehung sei unklar: „Es ist die Krim-Frage nicht eindeutig, die Donbass-Frage nicht eindeutig, also da stellt sich die Ukraine auf eine Position von 1991, die eigentlich nicht haltbar ist.“[17] In Anspielung auf das Benefizkonzert am 27. März 2022 auf dem Wiener Heldenplatz, bei dem sich der ukrainische Präsident mit einem knapp vierminütigen Videoclip an die Teilnehmer gewandt hatte,[18] sagte Komlosy: „Und ich finde, ehrlich gestanden, ich bin froh, dass im österreichischen Parlament kein Selenskyj auftritt, denn ich finde das eine Kriegspropaganda sondergleichen.“[16] Über die NATO meinte sie: „Die NATO ist eigentlich der Grund, warum wir bedroht werden. Die NATO schützt uns nicht, sondern durch die Kriege, die sie in den letzten Jahren immer wieder geführt hat, ist international eine total instabile Situation entstanden.“ Zu den Sanktionen gegen Russland sagte sie: „Ich find', dass Österreich seine Neutralität nicht voll ausschöpft. Ich seh's eigentlich eher als eine Chance. Das Problem ist ja zum Beispiel, dass es bei den Sanktionen mitgestimmt hat. Meiner Meinung nach sind die Sanktionen sozusagen auch ein Element der Kriegsführung, nämlich ein Wirtschaftskrieg. Ich finde nicht, dass es einem neutralen Staat ansteht, Sanktionen mitzubeschließen. Ich bin froh, dass Österreich sich wenigstens enthalten hat bei der EU-Abstimmung über die Militärhilfe.“[14] Nachdem der Ökonom Gunther Fehlinger den Luftangriff auf das Theater von Mariupol als Genozid bezeichnete, erwiderte Komlosy: „Das sind Kriegsopfer. Das hat mit Genozid überhaupt nichts zu tun. Genozid ist was ganz Spezifisches.“[14] Komlosy bezeichnete Präsident Putin als einen Modernisierer, der Russland „vor dem Zerfall gerettet“ habe und beharrte auf ihrem Standpunkt, dass die Ukraine 2014 den Krieg gegen die Provinzen (gemeint ist der Donbass) begonnen habe und der Westen den Krieg wolle.

Position zur Coronavirus-Pandemie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

2021 organisierte Komlosy an der Universität Wien die Ringvorlesung „Corona – eine transdisziplinäre Herausforderung“,[19] die bereits im Vorfeld für Kontroversen und Kritik sorgte (u. a. wegen der Einladung von Andreas Sönnichsen und Christian Schubert als Gastreferenten).[20][21] So warf die Österreichische Hochschülerinnen- und Hochschülerschaft der Vorlesung vor, aufgrund von Corona-verharmlosenden Aussagen mehrerer Vortragender eine „Plattform für menschenverachtende Haltungen“ zu bieten und forderte daher deren Absetzung.[22] Komlosy selber hielt drei Vorträge und „sieht ein riesiges Profitinteresse hinter der Impfung“ und verkündete ohne medizinische Kompetenzen „die Unsicherheit des Covid-19-Impfstoffes“. Den Grünen Pass hatte sie als ein „Mittel der staatlichen Ãœberwachung“ bezeichnet.[23][24]

In einem Gastbeitrag für die österreichische Tageszeitung Die Presse griff Komlosy die Kritik an der Vorlesung auf und verteidigte die Veranstaltung. Sie beklagte, dass „die Skandalisierung der Vortragenden“ jede Auseinandersetzung mit Argumenten abschnitt. „Stattdessen operierten die Wahrheitshüter mit Kontaktschuldvorwürfen und unterstellten Referenten sozialdarwinistisches oder rechtes Gedankengut.“[25]

Schriften (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • mit Hannes Hofbauer: Das andere Österreich: Vom Aufbegehren der kleinen Leute. Geschichten aus 4 Jahrhunderten. Promedia, Wien 1987.
  • An den Rand gedrängt: Wirtschafts- und Sozialgeschichte des Oberen Waldviertels. Verlag für Gesellschaftskritik, Wien 1988.
  • Waldviertler Textilstraße: Reiseführer durch Geschichte und Gegenwart einer Region. Waldviertler Textilmuseen, Groß-Siegharts 1990; 2., überarbeitete Auflage 1994.
  • Grenze und ungleiche regionale Entwicklung: Binnenmarkt und Migration in der Habsburgermonarchie. Promedia, Wien 2003 (Habilitationsschrift, Universität Wien, 2002).
  • (hg. mit Hans-Heinrich Nolte und Imbi Sooman): Ostsee 700-2000. Gesellschaft, Wirtschaft, Kultur. Promedia, Wien 2008.
  • Globalgeschichte: Methoden und Theorien. Böhlau, Wien 2011.
  • Arbeit: Eine globalhistorische Perspektive. 13. bis 21. Jahrhundert. Promedia, Wien 2014.
  • Grenzen – Räumliche und soziale Trennlinien im Zeitenlauf, Promedia, Wien 2018.
  • Zeitenwende: Corona, Big Data und die kybernetische Zukunft, Promedia, Wien 2022.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. ↑ Andrea Komlosy auf rubikon.news (umbenannt manova.news)
  2. ↑ Andrea Komlosy auf nachdenkseiten.de
  3. ↑ Klassischer Vorgang. In: Der Freitag. Abgerufen am 5. September 2023.
  4. ↑ Ãœber einige Proponenten eines Kongresses "gegen Krieg und Embargo" in Wien. Abgerufen am 5. September 2023.
  5. ↑ Gerhard Jordan: Die Grüne Alternative – woher sie kommt. Weblog des Grünen Archivs zur Geschichte der Grünen und Alternativen in Österreich, abgerufen am 10. März 2021.
  6. ↑ Bundesministerium für Inneres: Nationalratswahl vom 23. November 1986; abgerufen am 30. Dezember 2012.
  7. ↑ Christa Zöchling: Revolutionäre Spinner: Wie deutsche und öster­reichische Grüne nach Tripolis pilgerten und sich von Gaddafi sponsern ließen. In: profil.at. 12. März 2011, abgerufen am 9. März 2024.
  8. ↑ Kurt Marko: Sicherheit Vor, Mit Rußland? Nato-Osterweiterung und Folgen. In: Studies in East European Thought 50/3 (1998), S. 201–229.
  9. ↑ Wolfgang Neugebauer: Israelkritik als neuer Antisemitismus?, In: Schalom. Zeitschrift der Österreichisch-Israelischen Gesellschaft 3/4 (Oktober 2003). S. 28–30.
  10. ↑ Ãœber einige Proponenten eines Kongresses "gegen Krieg und Embargo" in Wien. Abgerufen am 5. September 2023.
  11. ↑ Österreichische Hamas-Unterstützer und die "Endlösung der Judenfrage". In: haGalil. 16. Februar 2009, abgerufen am 5. September 2023 (deutsch).
  12. ↑ Aktion gegen den Antisemitismus in Österreich. Abgerufen am 5. September 2023.
  13. ↑ Ruth Contreras: Zur Situation an Oesterreichischen Universitaeten - Analysis - SPME Scholars for Peace in the Middle East. In: SPME. 22. Januar 2008, abgerufen am 5. September 2023 (amerikanisches Englisch).
  14. ↑ a b c Krieg in Europa: Sind wir schutzlos ausgeliefert? ServusTV, 27. Oktober 2022, abgerufen am 7. November 2022.
  15. ↑ Heldenhafte Ukraine: Ãœbersehen wir die Schattenseiten? ServusTV, 19. Mai 2022, abgerufen am 7. November 2022.
  16. ↑ a b Der Talk am 27.03. ServusTV, 27. März 2022, abgerufen am 7. November 2022.
  17. ↑ Nach dem Putsch: Was, wenn Putin wirklich wackelt? ServusTV, 2. Juli 2023, abgerufen am 11. Juli 2023.
  18. ↑ Ukraine-Benefizkonzert am Heldenplatz mit Selenskyj-Video. Tiroler Tageszeitung, 27. März 2022, abgerufen am 7. November 2022.
  19. ↑ 070262 VO Ringvorlesung - Corona - eine transdisziplinäre Herausforderung (2021W). Universität Wien, abgerufen am 7. November 2022.
  20. ↑ Irene Brickner: Corona-kritische Ringvorlesung an Uni Wien sorgt für Kritik. Complexity Science Hub Vienna, 4. Oktober 2021, abgerufen am 7. November 2022.
  21. ↑ Aufregung an der Uni: Coronaverharmlosung im Hörsaal. In: ORF. 6. Januar 2022, abgerufen am 5. September 2023.
  22. ↑ Corona-Verharmlosung an Uni Wien sorgt für Wirbel. Kronen Zeitung, 7. Januar 2022, abgerufen am 7. November 2022.
  23. ↑ René Froschmayer: Aufregung an der Uni: Coronaverharmlosung im Hörsaal. FM4, 6. Januar 2022, abgerufen am 7. November 2022.
  24. ↑ Matthias Fuchs: Nach Covid-Verharmlosung: Uni macht neue Vorlesung. Kronen Zeitung, 13. Januar 2022, abgerufen am 7. November 2022.
  25. ↑ Andrea Komlosy: Umkämpfte Wissenschaft. (PDF) Die Presse, 10. März 2022, abgerufen am 7. November 2022.