Eugen Gürster

Geboren am: 23. Juni 1895

Gestorben am: 1. Mai 1980

Essayist und Kulturkritiker, angesehener Mitarbeiter der „Neuen Rundschau“, des „Hochland“ und anderer Zeitschriften, ist Kulturattaché an der Botschaft der Deutschen Bundesrepublik in London.

Beiträge von Eugen Gürster
FORVM, No. 48

Die große Erbschaft

Dezember
1957

Zu dem Sammelwerk „Spectrum Austriae“, herausgegeben von Otto Schulmeister, Johann Christoph Allmayer-Beck und Adam Wandruszka im Verlag Herder, Wien. Sie wollen mehr Texte online lesen?
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FORVM, No. 57

Brecht soll trotzdem gespielt werden

Antworten auf eine FORVM-Umfrage
September
1958

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FORVM, No. 63

Ikonen und sonst nichts

Die Londoner Ausstellung sowjetischer Kunst
März
1959

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FORVM, No. 91/92

Magischer Bauern-Realismus

Zum Wesen und zur Geschichte der Hinterglasmalerei
Juli
1961

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FORVM, No. 97

Kultur als Illusion

Januar
1962

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FORVM, No. 112

Das Rätsel der Dummheit

Aus einem im Scheffler-Verlag, Frankfurt, erscheinenden Buch
April
1963

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Eugen Gürster (* 23. Juni 1895 in Fürth; † 1. Mai 1980 in München) war ein deutscher Dramaturg, Literaturwissenschaftler, Schriftsteller und Diplomat.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Enkelsohn des bayerischen Politikers Joseph Gürster und Sohn des Oberstleutnants Ludwig Gürster (1853–1933) und seiner Frau Valérie Meyer (1873–1963) besuchte das Wilhelmsgymnasium in München. Nach dem Abitur 1914 begann er ein Studium, war aber dann von 1915 bis 1918 zunächst Soldat im Ersten Weltkrieg. Von 1920 bis 1923 studierte er in München Philologie, Archäologie und Musikwissenschaften und promovierte über „Ferdinand Raimund und das Theater“. Als Student war er Mitglied der „Gemeinschaft sozialistischer Studierender“. Nach dem Studium arbeitete er schriftstellerisch und fand Anstellungen als Dramaturg 1924 in Breslau und Chefdramaturg 1932 in Darmstadt.

Nach der Machtübergabe an die Nationalsozialisten musste er in die Schweiz emigrieren.[1] Dort schrieb er unter dem Pseudonym Hermann Steinhausen 350 Essays und Aufsätze für die Basler Nationalzeitung, den Berner Bund, für Thomas Manns Zeitschrift Mass und Welt und für Radio Beromünster.[2] 1938 heiratete er die Opernsängerin Rose Delmar (1900–1968), sie hatten einen Sohn René Ludwig (* 1938). Am 29. April 1941 wurde er vom Deutschen Reich ausgebürgert und am 4. August 1941 wurde im Reichsanzeiger bekannt gegeben, dass die Universität München ihm den Doktorgrad entzogen hatte. 1941 emigrierte er in die USA, wo er in New York City bei der Zeitung Aufbau mitarbeitete. Er hatte Gastdozenturen an US-amerikanischen Colleges, Rose Delmar sang 1947 mit Set Svanholm an der Oper in Philadelphia. Bei seiner Rückkehr nach Deutschland im Jahr 1952 wurde er in den Auswärtigen Dienst aufgenommen und ging als Kulturattachée bis 1959 nach London und bis 1962 nach Wien.

Gürster war Mitglied des P.E.N. und der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung. Er wurde mit dem Bundesverdienstkreuz 1. Klasse und dem Bayerischen Verdienstorden ausgezeichnet.

Grab von Eugen Gürster und Rose Gürster-Delmar auf dem Münchner Nordfriedhof

Schriften (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Ferdinand Raimund und das Theater. 1920 Diss.
  • Der Spielleiter und das Bühnenbild, in: Schlesische Volkszeitung, 16. Juni 1925.
  • Calderón de la Barca. Ausgewählte Schauspiele. Das Leben ist ein Traum. Der wundertätige Magier. Der standhafte Prinz. Der Richter von Zalamea. Neue Nachdichtungen. C. H. Becksche Verlagsbuchhandlung, München 1928.
  • Wetter veränderlich! Komödie in 3 Akten, Drei Masken Verlag, Berlin 1932.
  • Die Zukunft der Freiheit. Europa-Verlag, Zürich 1938.
  • Volk im Dunkel. Vita-Nova-Verlag, Luzern 1946.
  • Die Macht der Dummheit. Herder, Freiburg (im Breisgau), Basel, Wien 1974.
Unter dem Pseudonym „Herrmann Steinhausen“
  • Die Zukunft der Freiheit. In: Thomas Mann, Konrad Falke (Hrsg.): Mass und Wert. Zweimonatsschrift für freie deutsche Kultur. Jg. 1, Heft 1 vom September/Oktober 1937, S. 63–74.
  • Die Rolle des Bösen in der Weltgeschichte. Bermann-Fischer, Stockholm 1939.
  • Die Judenfrage – eine Christenfrage. Vita-Nova-Verlag, Luzern 1939.
Bibliographie
  • John M. Spalek (Hrsg.), Deutschsprachige Exilliteratur seit 1933. Band 4, Bibliographien: Schriftsteller, Publizisten und Literaturwissenschaftler in den USA. Teil 1 (A–G), Francke, Bern 1994, ISBN 3-907820-47-9.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Eugen Guerster. In: John M. Spalek (Hrsg.): Deutschsprachige Exilliteratur seit 1933. Bibliographien. Teil 1, Saur, München 1994, ISBN 3-907820-47-9, S. 618–625.
  • Stefanie Harrecker: Degradierte Doktoren : die Aberkennung der Doktorwürde an der Ludwig-Maximilians-Universität München während der Zeit des Nationalsozialismus. Utz, München 2007, ISBN 978-3-8316-0691-7.
  • Hannes Heer, Sven Fritz, Heike Brummer, Jutta Zwilling: Verstummte Stimmen : die Vertreibung der „Juden“ und „politisch Untragbaren“ aus den hessischen Theatern 1933 bis 1945. Metropol, Berlin 2011, ISBN 978-3-86331-013-4, S. 231.
  • Werner Röder, Herbert A. Strauss (Hrsg.): Biographisches Handbuch der deutschsprachigen Emigration nach 1933 / International Biographical Dictionary of Central European Emigrés 1933–1945. Band II, Saur, München 1983, ISBN 3-598-10089-2, Teil 1, S. 433.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. bei Ender „gab er sein Amt in Darmstadt freiwillig auf“. Siehe Wolfram Ender: Konservative und rechtsliberale Deuter des Nationalsozialismus 1930 - 1945, eine historisch-politische Kritik. Lang, Frankfurt 1984. Freiburg (Breisgau), Univ., Diss., 1981, S. 193.
  2. Peter de Mendelssohn: Ein militanter Traditionalist. In: Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung: Jahrbuch 1980, 1. Schneider, Heidelberg 1980, S. 111.