François Bondy

Geboren am: 1. Januar 1915

Gestorben am: 27. Mai 2003

François Bondy ist Herausgeber und Chefredakteur unserer Pariser Schwesterzeitschrift Preuves und schreibt (alternierend mit Lorenz Stucki) politische Leitartikel für die Zürcher „Weltwoche“.

Beiträge von François Bondy
FORVM, No. 3

Dreifache Spiegelung, leicht getrübt

Brasseur spielt Keans Othello in Sartres Dumas
■  François Bondy
März
1954

Sie wollen diesen Text online lesen?
Das ist machbar!

FORVM, No. 11

Mendès-France und der „Mendèsismus“

■  François Bondy
November
1954

Sie wollen diesen Text online lesen?
Das ist machbar!

FORVM, No. 35

Bei den Budapester Schriftstellern

Gespräche in den Revolutionstagen
■  François Bondy
November
1956

Sie wollen diesen Text online lesen?
Das ist machbar!

FORVM, No. 38

Ungarn und die französischen Intellektuellen

■  François Bondy
Februar
1957

Sie wollen diesen Text online lesen?
Das ist machbar!

FORVM, No. 40

Spaniens natürliche Ermüdung

■  François Bondy
April
1957

Sie wollen diesen Text online lesen?
Das ist machbar!

FORVM, No. 54

Der Retter vor sich selbst

De Gaulle an der Macht
■  François Bondy
Juni
1958

Sie wollen diesen Text online lesen?
Das ist machbar!

FORVM, No. 93

Frankreichs Ein-Mann-Dynastie

■  François Bondy
September
1961

Sie wollen diesen Text online lesen?
Das ist machbar!

FORVM, No. 98

Polens phantastische Realisten

Zu den Büchern von Bruno Schulz und Witold Gombrowicz
■  François Bondy
Februar
1962

Sie wollen diesen Text online lesen?
Das ist machbar!

FORVM, No. 99

Polens phantastische Realisten (II)

■  François Bondy
März
1962

Sie wollen diesen Text online lesen?
Das ist machbar!

FORVM, No. 140-141

Gedrucktes hüben und drüben

■  François Bondy
August
1965

François Bondy, prominenter französich-schweizerischer Publizist Wiener Herkunft, lieferte im „Europa-Gespräch“ während der Wiener Festwochen folgenden erwägenswerten Beitrag: Sie wollen diesen Text online lesen?
Das ist machbar!

Beiträge zu François Bondy
Context XXI, Heft 4-5/2004

Die drei Musketiere in der toten Klasse

Gombrowicz, Schulz, Witkacy, Kantor
Juni
2004

In der Traumaforschung gibt es den Begriff Men-made-desaster, er bezeichnet eine durch Menschenhand, bzw. durch vieler Menschen Hand produzierte Katastrophe unter der wiederum (meist andere) Menschen zu leiden, zu sterben haben. Wenn mensch die Shoah als ein durch Menschen verursachtes Desaster (...)

François Bondy bei einem Forumsgespräch zur Kieler Woche 1963
François Bondy (1963)

François Bondy (* 1. Januar 1915 in Berlin; † 27. Mai 2003 in Zürich) war ein Schweizer Essayist, Literaturkritiker und Journalist.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

François Bondy, Sohn des Autors und Regisseurs Fritz Bondy (aka N. O. Scarpi), wurde 1915 in Berlin geboren und wuchs nach dem frühen Tod seiner Mutter Margrit (geb. Breuer, gestorben 1919)[1][2] in Davos, Lugano und Nizza auf. Als Schüler im Lycée de Nice (seit 1963 Lycée Masséna), wo er im September 1933 das Baccalauréat erwarb, wurde er zu einem Freund von Romain Gary[3] (damals noch Roman Kacew). Er studierte Germanistik an der Sorbonne in Paris und schloss sein Studium mit einem Lizentiat bei Richard Alewyn 1940 ab. Bis zu seiner Internierung im Camp du Vernet 1940, da er jüdischer Abstammung war, und der daran anschliessenden Ausweisung lebte er als Redakteur in Paris. In Zürich war er ab 1941 als politischer Redakteur bei der Zürcher Weltwoche tätig. Danach war er als redaktioneller und auch als freier Mitarbeiter für renommierte schweizerische und ab 1945 auch für deutsche Zeitungen und Zeitschriften, darunter Der Monat, Merkur, Akzente sowie die Süddeutsche Zeitung, tätig. In Paris wurde er als Herausgeber der Zeitschrift Preuves[4], die von 1951 bis 1969 erschien, bekannt. Seit 1975 wirkte er als Redakteur für die Schweizer Monatshefte. Er war später auch für Die Zeit, Die Welt, die New York Times, die NZZ und weiter für die Süddeutsche tätig. Er verfasste mehrere Bücher zur Gegenwartsliteratur[5] sowie historisch-politische Werke und machte sich als Übersetzer von Werken von Benedetto Croce, Guglielmo Ferrero, Émil Cioran und Johann Heinrich Merck sowie mit seiner Monographie über Witold Gombrowicz (mit Konstanty Jeleński, 1978) einen Namen. Autoren wie Ignazio Silone und Nathalie Sarraute sind durch seine Vermittlung einem grösseren Publikum bekannt geworden. Im Wintersemester 1966/1967 hielt er als Gastdozent an der Technischen Universität Berlin am Lehrstuhl von Walter Höllerer die Vorlesung Moderne Literatur von Paris aus gesehen.

Er war Mitglied der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung.

François Bondy war seit 1945 verheiratet mit Lillian Blumenstein; er war der Vater des Theaterregisseurs Luc Bondy.

Bondy starb 2003. 2021 wurde sein privater Nachlass nach einer Vereinbarung von Bondys Töchtern Dominique und Beatrice mit Dieter Schlenker, dem Leiter des Historischen Archivs der Europäischen Union, in dessen Archivbestände aufgenommen[6].

Ehrungen und Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Werke (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sachbücher[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1940 Rapport sur le Camp du Vernet (Ariège) et sur les conditions de l'arrestation et de l'internement de nombreux étrangers en France in: Hanna Schramm: Menschen in Gurs, S. 321–328 „de F. B., interné en juin et juillet (1940)“
  • 1970 „Aus nächster Ferne. Berichte eines Literaten in Paris“
  • 1972 „Der Rest ist Schreiben. Schriftsteller als Aktivisten, Aufklärer und Rebellen“
  • 1973 „Deutschland - Frankreich, Geschichte einer schwierigen Beziehung“, zusammen mit Manfred Abelein
  • 1985 „Der Nachkrieg muß kein Vorkrieg sein. Europäische Orientierungen“, DNB-Link
  • 1988 „Pfade der Neugier. Zehn Portraits.“
  • 1990 „Mein dreiviertel Jahrhundert. Erinnerungen, Begegnungen, Portraits“ (Autobiografie)
  • 1995 Italo Svevo (mit Ragni Maria Gschwend), Verlag Rowohlt, Reinbek bei Hamburg, ISBN 978-3-499-50459-4.
  • 2002 Eugene Ionesco – mit Selbstzeugnissen und Bilddokumenten, Verlag Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 2002, 3. Aufl., ISBN 978-3-499-50223-1.

Essays[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Romain Gary, in: Deutsche Zeitung - Christ und Welt, 3.–4. Februar 1962; wieder in: Verena von der Heyde-Rynsch (Hrsg.): Vive la littérature! Französische Literatur der Gegenwart. Hanser, München 1989, S. 109, 111 (mit Ganzfoto Garys)
  • Romanciers für die Welt, Kritiker für die Provinz?, in: Sprache im technischen Zeitalter, Nr. 9–10 (1964), S. 686–689.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Wer Europa sagt...: Essays und Ehrungen von und für Francois Bondy. Hrsg. von Iso Camartin, Hanser, München 1995
  • François Bondy, in: Internationales Biographisches Archiv 35/2003 vom 18. August 2003, im Munzinger-Archiv (Artikelanfang frei abrufbar)

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Rosmarie Zeller: Scarpi, N.O. In: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS). 21. Februar 2011, abgerufen am 24. Mai 2022.
  2. Peter Hölzle: François Bondy: „Meine Welt ist eine Welt anderer“. Deutschlandfunk, Kalenderblatt, 1. Januar 2015, abgerufen am 10. November 2021.
  3. Myriam Anissimov: Romain Gary. Paris 2004, S. 96, 102 usw.
  4. Preuves (magazine). In: Wikipedia. The Free Encyclopedia. Abgerufen am 10. November 2021 (englisch).
  5. François Bondy: Eugène Ionesco mit Selbstzeugnissen und Bilddokumenten, Rowohlt Verlag, Reinbek bei Hamburg 1991, DNB-Link
  6. François Bondy archives deposited at the Historical Archives. European University Institute, Historical Archives of the European Union, 29. September 2021, abgerufen am 10. November 2021 (englisch).