Franz Theodor Csokor

Geboren am: 6. September 1885

Gestorben am: 5. Januar 1969

Prof., Präsident des PEN-Clubs, Altmeister österreichischer Dramatik.

Beitræge von Franz Theodor Csokor
FORVM, No. 6

Der erste Nachruf

Juni
1954

Erschienen am 7. Juni 1924 in der „Frankfurter Zeitung“ Sie wollen mehr Texte online lesen?
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FORVM, No. 9

„Belvedere“ (ital.): Häßlicher Anblick

Kritik an der neuen „Österreichischen Galerie“
September
1954

Vor kurzem ist im Oberen Belvedere die „Österreichische Galerie des XIX. und XX. Jahrhunderts“ eröffnet worden — ohne die Bilder von Manet, Daumier, Renoir, Monet, van Gogh, Legér und anderen, die sie früher als „Moderne Galerie“ enthalten hat. Jetzt stellt sie sich als Exodus Österreichs aus Europa vor (...) Sie wollen mehr Texte online lesen?
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FORVM, No. 24

Die vermutlichen Bestseller 1955

Antworten auf eine FORVM-Rundfrage
Dezember
1955

In der Annahme, daß die weihnachtsüblichen Rundfragen nach den „besten Büchern des Jahres“ den immer wieder rundbefragten Schriftstellern und Kritikern allmählich ebenso langweilig geworden sind wie uns, haben wir unsere Frage diesmal ein wenig anders gestellt: sie bezog sich nicht auf die „besten“, (...) Sie wollen mehr Texte online lesen?
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FORVM, No. 82

Szenen aus einer Genesis der Macht

Oktober
1960

Im Vormonat wurde der Dichter Franz Theodor Csokor 75 Jahre alt. Wir glauben nicht, daß die Leser des FORVM aus diesem Anlaß einer Würdigung seiner Persönlichkeit und seines Werkes bedürften, um zur richtigen Einordnung des Jubilars in die Werthierarchie der österreichischen Literatur zu gelangen. (...) Sie wollen mehr Texte online lesen?
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FORVM, No. 84

Die Anti-Bestseller 1960

Eine Umfrage nach guten Büchern, die schlecht gehen
Dezember
1960

Schlechte Bücher, die gut gehen, sind an der Tagesordnung, und das ist traurig. Es gibt auch schlechte Bücher, die schlecht gehen, und das ist erfreulich. Es gibt auch gute Bücher, die gut gehen, und das ist selten. Mit keinem dieser drei Phänomene wollen wir uns im folgenden beschäftigen. Daran, (...) Sie wollen mehr Texte online lesen?
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FORVM, No. 85

In Sachen Paul Celan

Januar
1961

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FORVM, No. 86

Erbeutetes Leben

Zu den Memoiren von Alma Mahler-Werfel
Februar
1961

Es ist nicht leicht, ein so leidenschaftlich diskutiertes Buch wie die Lebenserinnerungen Alma Mahler-Werfels leidenschaftslos zu begutachten, und es gibt nur ganz wenige, die dazu befugt und in der Lage sind. Wir freuen uns, in der Person Franz Theodor Csokors einen dieser ganz wenigen (...) Sie wollen mehr Texte online lesen?
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FORVM, No. 110

Büchners „Woyzeck“ — Versuch einer Vollendung

Februar
1963

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FORVM, No. 113

George Saiko zum Gedächtnis

Mai
1963

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FORVM, No. 125

Bevor die Welt in Scherben ging

Die Bühne Österreichs um die Jahrhundertwende
Mai
1964

Auch in Wien besinnt man sich nun, wie allerorten, auf den „Anbruch unseres Jahrhunderts“; die im Mai beginnenden Wiener Festwochen stehen unter diesem Motto und versprechen einen Blick auf „Kunst und Kultur um 1900“. Mag die emsige Beschäftigung mit der Jahrhundertwende anderswo eine Reaktion auf (...) Sie wollen mehr Texte online lesen?
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FORVM, No. 152-153

Der Meister von Bergamo

September
1966

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FORVM, No. 167-168

Grenzzwischenfall

Teile einer Komödie
November
1967

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Franz Theodor Csokor (1938)
Gedenktafel für die deutschen und österreichischen Flüchtlinge in Sanary-sur-Mer, unter ihnen Franz Theodor Csokor

Franz Theodor Csokor (* 6. September 1885 in Wien; † 5. Jänner 1969 ebenda) war ein österreichischer Schriftsteller und Dramatiker. Er gilt als einer der bedeutendsten Dramatiker des Expressionismus in Österreich. Sein erfolgreichstes und auch bekanntestes Stück ist 3. November 1918, das den Untergang der k. u. k. Monarchie thematisiert. In vielen Werken spiegelt sich die Beschäftigung des Autors mit der Antike und dem Christentum.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Csokor entstammte einer gutbürgerlichen Familie; der Name Csokor ist ungarisch und bedeutet (Blumen-)Strauß. Er wohnte in seiner Jugend von 1890 bis 1908 in Mödling[1] wenige Kilometer südlich von Wien und legte am dortigen Gymnasium 1905 die Matura ab. Er begann dann ein Studium der Kunstgeschichte, das er aber nicht abschloss. Schon früh fühlte er sich zum Dramatiker berufen und verfasste erste Stücke vor dem Ersten Weltkrieg. 1913/14 verbrachte er in Sankt Petersburg, wurde im Ersten Weltkrieg als Soldat eingezogen und letztlich im Kriegsarchiv in Wien in einer literarischen Gruppe mit Stefan Zweig, Alfred Polgar und Felix Salten beschäftigt.[2] Von 1922 bis 1928 war Csokor Dramaturg am Raimundtheater und am Deutschen Volkstheater in Wien. 1926 inszenierte er im Festsaal des Czartoryski-Schlössels für die neu geschaffene (freie) Bühne der Jungen (Verwaltung: Riemergasse 11, Wien-Innere Stadt) von Lenz Grabner (1892–1943) das Stück Diebstahl,[3] an dessen Uraufführung, 1921, Karl Skraup bereits mitgewirkt hatte.[4]

Seit 1933 war Csokor entschiedener Gegner des Nationalsozialismus und unterzeichnete beim P.E.N.-Kongress in Dubrovnik eine Stellungnahme, in der sich der P.E.N. gegen die „Gleichschaltung“ der deutschen Literaturszene durch das nationalsozialistische Regime und den Ausschluss jüdischer Deutscher aus der Reichskulturkammer wandte. Er weigerte sich, dem 1936 gegründeten Bund deutscher Schriftsteller Österreichs beizutreten.

Nach dem „Anschluss Österreichs“ an das Deutsche Reich 1938 emigrierte er nach Polen, wo ihn Freunde aufnahmen. Er erlebte 1939 die Bombardierung Warschaus durch die deutsche Luftwaffe, flüchtete von dort nach Bukarest und bald weiter nach Jugoslawien, wo er 1941 die Bombardierung Belgrads überlebte. Von dort flüchtete er, um nicht den Deutschen in die Hände zu fallen, auf die dalmatinische Insel Korčula weiter, die vorerst vom faschistischen Kroatien beherrscht, dann vom faschistischen Italien als Curzola annektiert wurde. Eine wohlhabende Dame verschaffte ihm dort eine Unterkunft.

Nach dem Sturz Mussolinis 1943 wurde er mit anderen älteren Flüchtlingen vor der Landung der Wehrmacht auf der Insel von einem Partisanensegelschiff nach Bari im bereits befreiten Teil Italiens gebracht. Nach der Eroberung Roms durch die Alliierten 1944 erlebte er dort das Kriegsende. Er war Terrorangriffen gegen Zivilisten und Geiselerschießungen sehr nahe gewesen, durch Glück davon aber selbst nicht betroffen.

Ab 1951 wohnte er in Wien 3., Neulinggasse 11.

Er arbeitete nun für die BBC[1] und konnte den bestehenden Reisebeschränkungen zum Trotz im Frühjahr 1946 in britischer Uniform nach Wien zurückkehren. Im Dezember 1946 nahm er, wie Carl Zuckmayer in seinen Memoiren erwähnte, in US-amerikanischer Uniform an der Zürcher Welturaufführung von Zuckmayers Drama Des Teufels General teil.[5]

Franz Theodor Csokor zählte auch zu den namhaften freien Mitarbeitern der Wiener Zeitung.[6] 1947 wurde Csokor Präsident des Österreichischen P.E.N.-Clubs, für den er bis ins hohe Alter tätig blieb. Seit 1951 wohnte er im 3. Wiener Gemeindebezirk, somit im bis 1955 britischen Sektor der Stadt. 1968 wurde Csokor auch Vizepräsident des Internationalen P.E.N.-Clubs.

Csokor trat als überzeugter Humanist in seinen Dramen für Frieden, Freiheit und Menschenrechte ein. Sein Schaffen war immer auch eng mit der Arbeiterbewegung verbunden.

Auszeichnungen und Ehrungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Csokor wurde vom Staat ehrenhalber der Titel „Professor“ verliehen.

Er ruht in einem Ehrengrab auf dem Wiener Zentralfriedhof (Gruppe 32 C, Nummer 55).[7]

Seit 1970 verleiht das österreichische P.E.N.-Zentrum den nach ihm benannten Franz-Theodor-Csokor-Preis.

1975 wurde im Bezirksteil Kaiserebersdorf des 11. Wiener Gemeindebezirks die Csokorgasse nach ihm benannt.

1994 gab die Österreichische Post eine Sonderbriefmarke zu seinen Ehren heraus.

Grabstätte von Franz Theodor Csokor (nondum = noch nicht)
Liste der Ehrungen

Werke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Theaterstücke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Die rote Straße, 1918
  • Die Stunde des Absterbens, 1919
  • Gesellschaft der Menschenrechte, 1929
  • Besetztes Gebiet, 1930
  • 3. November 1918, 1936; Ephelant 1993.[8] ISBN 3-900766-07-X.
  • Gottes General, 1939; Ephelant 1993.[10] ISBN 3-900766-07-X.
  • Kalypso, 1942
  • Der verlorene Sohn, 1943; Ephelant 1993.[11] ISBN 3-900766-07-X.
  • Cäsars Witwe, 1954
  • Pilatus, 1954
  • Hebt den Stein ab, 1957
  • Jadwiga, 1966
  • Der tausendjährige Traum, 1966
  • Alexander, 1969
  • Der Kaiser zwischen den Zeiten, 1969

Prosa[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Hildebrands Heimkehr, eine deutsche Sage, 1905
  • Schuß ins Geschäft (Der Fall Otto Eißler), 1925
  • Über die Schwelle, Erzählungen, 1937
  • Der Schlüssel zum Abgrund, Roman, 1955 (Titel ab der 2. Auflage: Da hat der Teufel gelacht)
  • Der zweite Hahnenschrei, Erzählungen, 1959
  • Ein paar Schaufeln Erde, Erzählungen, 1965
  • Auch heute noch nicht an Land. Briefe und Gedichte aus dem Exil. Enthält auch: Das schwarze Schiff und Zeuge einer Zeit. Ephelant, 1993, ISBN 3-900766-05-3.

Lyrik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Die Gewalten, 1912
  • Der Dolch und die Wunde, 1917
  • Ewiger Aufbruch, 1926
  • Das schwarze Schiff, 1945, 1947; 1993[12]
  • Immer ist Anfang, 1952

Autobiographisches[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Als Zivilist im polnischen Krieg, Allert de Lange, Amsterdam 1940
  • Als Zivilist im Balkankrieg, Ullstein, Wien 1947
  • Auf fremden Straßen. 1939–1945, Verlag Kurt Desch, Wien / München / Basel 1955
  • Zeuge einer Zeit: Briefe aus dem Exil 1933–1950, Langen-Müller, München 1955
  • Autobiographische Skizze von Franz Theodor Csokor, ca. 1914 an Franz Brümmer; In: Digitale Edition des lexikographischen Nachlasses Franz Brümmer

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Lilly Adler: Die dramatischen Werke von Franz Theodor Csokor. Univ. Diss. Wien 1950.
  • Joseph P. Strelka (Hrsg.): Immer ist Anfang. Der Dichter Franz Theodor Csokor. Lang, Frankfurt am Main u. a. 1990, ISBN 3-261-04254-0.
  • Eckart Früh: F. Th. Csokor, ein Frondeur. In: 3. November 1918. Der verlorene Sohn. Gottes General. Ephelant, 1993, ISBN 3-900766-07-X, S. 249–254.
  • Harald Klauhs: Franz Theodor Csokor. Leben und Werk bis 1938 im Überblick (= Stuttgarter Arbeiten zur Germanistik; 204). Heinz, Akad. Verlag, Stuttgart 1988, ISBN 3-88099-208-8.
  • Ulrich N. Schulenburg (Hrsg.): Lebensbilder eines Humanisten. Ein Franz Theodor Csokor-Buch. Löcker, Wien 1992, ISBN 3-85409-182-6.
  • Paul Wimmer: Der Dramatiker Franz Theodor Csokor (= Dramatiker, Stücke, Perspektiven; 4). Wagner, Innsbruck 1981, ISBN 3-7030-0086-4.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Kulturzeitschrift Medelihha: Liebeserklärung an eine Stadt. Ausgabe 12/2014
  2. Gregor Gatscher-Riedl: Ein schwarz-gelbes Requiem in den Heimatkundlichen Beilagen zum Amtsblatt der BH Mödling, Ausgabe 4., 2018, S. 25.
  3. (Victor) WittnerEine Uraufführung auf der Bühne der Jungen. „Diebstahl“ von Lenz Grabner. In: Die Bühne, Jahrgang 1926, Heft Nr. 68/1926, S. 15. (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/bue
  4. Lenz Grabner (Textdichter): Diebstahl 3.11. Bildliche Darstellung (1-Bogen-Plakat). Schneider & Lux, Mödling 1921, OBV
  5. Carl Zuckmayer: Als wär’s ein Stück von mir. Horen der Freundschaft. Fischer Taschenbuch Nr. 1049, Fischer Verlag, Frankfurt am Main 1969, ISBN 3-596-21049-6, S. 470.
  6. Rebecca Unterberger: Vom Diarium zur Zeitung: Wiener Zeitung auf litkult1920er.aau.at, verfasst März 2017, redaktionell ergänzt Februar 2019.
  7. Kunst und Kultur in Wien: Ehrengrab von F. T. Csokor, abgerufen am 27. Juli 2014.
  8. Enthält auch: Der verlorene Sohn und Gottes General.
  9. (Bildunterschrift:) (…) „3. November 1918“ (…). In: Arbeiter-Zeitung. Wien 31. Oktober 1965, S. 9, unten rechts.
  10. Enthält auch: 3. November 1918 und Der verlorene Sohn.
  11. Enthält auch: 3. November 1918 und Gottes General.
  12. In: Auch heute noch nicht an Land. Briefe und Gedichte aus dem Exil. (Siehe Prosa).
  13. Auszug in FTC, Der 25. Juli in Zwischenwelt. Zs. der Theodor Kramer Gesellschaft Jg. 27 #4, Februar 2011 ISSN 1606-4321 S. 46f.