Josef Taus

Geboren am: 8. Februar 1933

Geboren 1933 in Wien. Von 1966 bis 1967 war der Wirtschaftsjurist Staatssekretär für Verkehr und verstaatlichte Industrie, von 1967 bis 1975 Aufsichtsratsvorsitzender der ÖIG beziehungsweise ÖIAG, von 1975 bis 1991 Abgeordneter zum Nationalrat, 1975 bis 1979 Parteiobmann der ÖVP. Seit 1989 ist er als Unternehmer tätig und gilt als einer der vermögendsten Österreicher.

Beiträge von Josef Taus
FORVM, No. 148-149

Zur Mythologie des Budgets

April
1966

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Das ist machbar! Mit der fördernden Mitgliedschaft

FORVM, No. 303/304

Eier-Tänze

Österreichische Autoren diskutieren mit dem ÖVP-Obmann
März
1979

Im Vorfeld der ÖVP-Wahlkampagne machte die Bürger- und Bauernpartei ihre Muckerbrigade mobil. Schwarze Abgeordnete und Lehrer regten sich künstlich über einige Textstellen von Nachwuchsautoren auf, die im Rahmen der Stückereihe „Souffleurkasten“ des Wiener Theaterverlags Thomas Sessler erschienen. (...)

Beiträge zu Josef Taus
FŒHN, Heft 15

Diese Demokratie ist ein Mißbrauch des Wortes Demokratie.

Mai
1991

Wer Volksvertretung zum Nationalrat sagt, hat noch Probleme mit seiner Sprache. Das Parlament in Wien, der Landtag in Innsbruck: das ist alles Unfug, hat mit uns nichts zu tun, ist milliardenteurer Bluff. Betrug an uns, den wir selbst bezahlen (s. Parteien). Die leeren Parlamentarierbänke haben (...)

Bundesregierung Klaus II, Josef Taus, stehend, erster von rechts.

Josef Taus (* 8. Februar 1933 in Wien) ist ein österreichischer Industrieller, Manager und ehemaliger Politiker (ÖVP).

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Josef Taus stammt aus einfachen Verhältnissen, wurde im Krieg katholisch sozialisiert und erarbeitete sich als Werkstudent seine akademische Ausbildung. Noch vor Abschluss seines Studiums der Rechtswissenschaften an der Universität Wien arbeitete Taus als Wirtschaftsredakteur der Wiener Zeitung, engagierte sich im ÖAAB und schrieb Reden für die Finanzminister Eduard Heilingsetzer und Josef Klaus. Nach seinem Studium begann er, sich im Institut für Sozialpolitik und Sozialreform, dem späteren Dr. Karl-Kummer-Institut, zu engagieren, wo er auch seinen damaligen Mentor, den Sozialpolitiker und Philosophen Karl Lugmayer, kennenlernte. Taus war danach viele Jahre lang selbst Obmann des Dr. Karl-Kummer-Institutes[1].

Taus war in der Bundesregierung Klaus II (1966–67) Staatssekretär für Verkehr und verstaatlichte Industrie. Der auch beim politischen Gegner SPÖ angesehene Taus war von 1967 bis 1975, also auch unter der Kanzlerschaft von Bruno Kreisky Aufsichtsratsvorsitzender der ÖIG bzw. ÖIAG. Von 1968 bis 1975 war er Vorstandsvorsitzender der Girozentrale der österreichischen Sparkassen, in der er schon vorher in Spitzenpositionen tätig war.

Von 1975 bis 1979 war er Bundesparteiobmann der Österreichischen Volkspartei, von 1975 bis 1991 Abgeordneter zum Nationalrat und Wirtschaftsexperte der ÖVP. Am 17. Januar 1978 übernahm er von Stephan Koren an der Seite des geschäftsführenden Vorsitzenden Alois Mock das Amt des Klubobmanns des ÖVP-Parlamentsklubs[2], das er am 7. Juli 1979 vollständig an Mock abgab.[3] Bei den Nationalratswahlen in Österreich 1975[4] und 1979 kandidierte er als ÖVP-Bundesparteiobmann mit der Absicht, Bruno Kreisky als Bundeskanzler zu ersetzen.[5]

Taus war in der Folge einige Jahre in Spitzenpositionen der 1969 vom Industriellen Herbert Turnauer gegründeten Constantia Industrieholding AG tätig. Die Sanierung der KTM AG misslang zu Ende der 1980er Jahre und es kam zu einer konflikthaften Trennung von Turnauer. 1989 verließ Taus gemeinsam mit den Vorstandskollegen Manfred Leeb und Herbert W. Liaunig die Turnauer-Gruppe. Mit der neu gegründeten Management Trust Holding AG (MTH) wollten sie einen österreichischen Privatkonzern aufbauen und angeschlagene Firmen kaufen. Taus hat sich seither immer mehr von der Politik zurückgezogen. Sein Engagement in osteuropäischen Mobilfunkgesellschaften gemeinsam mit Martin Schlaff seit 2002 (Mobiltel Bulgarien) wurde vor allem 2005 bei staatlichen Sanktionen Serbiens gegen Mobtel international bekannt.

Er ist Mitglied der katholischen Studentenverbindungen K.A.V. Bajuvaria Wien (seit 1951) und K.Ö.H.V. Nordgau Wien (seit 1963) im ÖCV.[6]

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Jörg Mahlich, Robert Schediwy (Hrsg.): Zeitzeugen und Gestalter österreichischer Wirtschaftspolitik. Lit-Verlag, Wien 2008 (lebensgeschichtliches Interview mit Taus)

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. http://www.kummer-institut.at/institut/ehrenobmann
  2. https://www.parlament.gv.at/PAKT/VHG/XIV/WD/WD_00001/imfname_215529.pdf
  3. https://www.parlament.gv.at/PAKT/VHG/XV/WD/WD_00001/imfname_214891.pdf
  4. http://tvthek.orf.at/program/Archiv/7648449/TV-Duell-Kreisky-Taus/6240717/TV-Duell-Kreisky-Taus/6240719
  5. Josef Taus: "Ich hatte Kreisky unterschätzt". In: derStandard.at. 21. Januar 2011, abgerufen am 4. Dezember 2017.
  6. Cartellverband der katholischen österreichischen Studentenverbindungen (Hrsg.), Gesamtverzeichnis des Österreichischen Cartellverbandes 2014, Wien 2014, IV. Teil - S. 601.
  7. http://www.landespressedienst.steiermark.at/cms/beitrag/10061659/374565/
  8. Christoph Leitl verleiht Julius Raab Ehrenmedaille an Josef Taus. APA-Meldung vom 6. Februar 2013, abgerufen am 19. März 2015.