Manfred Gmeiner ist seit 1996 gemeinsam mit Amalia Hernández Páez aus Motril in der Provinz Granada in Andalusien Buchhändler in Wien (La Librería) und nachweislich treuestes Redaktionsmitglied von Context XXI (von Anbeginn bis 2006).



Dieses neuerschienene Buch, dessen Schwerpunkt Texte von Häftlingen bilden, die gegen die Zerstörung ihrer Persönlichkeit ankämpfen, will eine neue Auseinandersetzung über das System des Strafens und die „Notwendigkeit“ von Gefängnissen auslösen. Hinter den Gefängnismauern, wo der Rechtsstaat zur (...)

Elmar Rieger stellt in seinem Artikel in der Kölner Zeitschrift für Soziologie die These auf, daß die EU-Agrarpolitik zu einer Vertiefung von bereits bestehenden wirtschaftlichen und sozialen Ungleichheiten und regionalen Ungleichgewichten geführt hat. Die westeuropäische Landwirtschaft ist einem (...)

Eine Redaktionssitzung irgendwann im Spätsommer, die Wärme war verflogen, die Erinnerungen noch wach, und der Herbst und die Produktion der nächsten Nummer standen vor der Tür. Wir wollten uns einmal in einem anderen Genre erproben und taten dies auch. Das Ergebnis liegt nun vor Ihnen. Wenn Sie, (...)

Großbritannien hat den Prozeß der Ratifizierung der Europolkonvention bereits am 8. Dezember vergangenen Jahres im Alleingang eingeleitet. Alle anderen Mitgliedstaaten wollen dies erst tun, wenn auf der Regierungskonferenz eine Einigung über den noch strittigen Punkt — die Rolle des Europäischen (...)

Die Polizei beschränkt sich längst nicht mehr darauf, die Täter eines begangenen Verbrechens zu suchen, wie dies in Fernsehkrimis vorgeführt wird, sondern hat sich zur Aufgabe gemacht, die Kriminalität — insbesondere die organisierte — zu bekämpfen. Gesucht wird nicht mehr nach Verbrechern, sondern (...)

Ein belgischer Journalist recherchierte die neue Abschiebungspraxis in der Festung Europa. Während 1990 15.000 Personen abgeschoben wurden, schätzt Chris de Stoop die Zahl der Abschiebungen 1994 auf bereits 200.000. Die systematische Steigerung der Abschiebungen begann nach der Berlin-Konferenz, (...)

Prolog: Als ich vergangenen Sommer in Rom eine Bank betreten wollte, um einen Scheck einzulösen, hatte ich den Eindruck, daß ich dem elektronischen Pförtner genauso unsympathisch war, wie er mir. Erst beim dritten Versuch öffnete er mir die Tür zur Bank. Drinnen – in der Warteschlange stehend – (...)

Die Wahrnehmung ist eine komplizierte Sache, die Erkenntnis gleich noch komplizierter. Bevor im „Truppendienst“ die LeserInnen daher mit Erkenntnistheorie überfordert werden, beschränkt sich der Autor lieber auf die „Wahrnehmung von psychisch relevanten Tatsachen“, da dabei die größten (...)

Leben online
In den buntesten Farben wird uns die Zukunft der Computerwelt geschildert. Wir brauchen kein Kleingeld mehr herumtragen, keine Automaten mehr, vor denen wir zu Bettlern werden. Mit der elektronischen Geldbörse (Chipkarte) können wir überall bezahlen. (Die Bettler existieren nicht mehr in dieser (...)

Am 3. März dieses Jahres wählte Spanien. Dreizehn Jahre sozialistische Regierung wurden beendet. Wer sind die neuen Machthaber? Während in Österreich von einem Sieg der Konservativen in Spanien die Rede ist, warnten die Sozialisten (PSOE) vor einem Sieg der (...)

Nach dem Regierungswechsel in Spanien von den Sozialisten (PSOE) zur konservativen Partido Popular (PP) wurde auch in Spanien beschlossen, die Wehrpflicht abzuschaffen. Innerhalb der nächsten sechs Jahre soll die Umwandlung in eine Berufs- bzw. Freiwilligenarmee vollzogen werden. Die Armee und (...)

Der nationale Wettbewerbsstaat
Joachim Hirsch geht in diesem Buch den einschneidenden Veränderungen nach, denen der Kapitalismus unterliegt, und fragt nach Auswirkungen auf Demokratie und Staat sowie nach neuen Ansätzen für politisches Handeln. Die neu entstehende Form des globalen Kapitalismus bezeichnet Hirsch als den (...)

Schengen ist zum Symbol für die Festung Europa geworden. Es ist eine gute Strategie zur Verwirklichung der kühnsten Polizeiwünsche ist, doch nur ein Teil in einer Vielzahl von Polizeikooperationen. Kurz nach dem Beitritt Österreichs zur Europäischen Union konnte der (...)

Was ist eigentlich so schlimm an den neuen Polizeibefugnissen? Die Warnungen von KritikerInnen werden vielfach nicht ernst genommen. Der Kern des Problems bleibt dabei leider oft unberücksichtigt. Die Behauptung der Sicherheitskräfte, man müsse Verbrechen bekämpfen, bevor sie begangen werden, (...)

Festung Europa auf der Anklagebank
Basso-Sekretariat Berlin (Hrsg.), Westfälisches Dampfboot, Münster 1995, 292 S, öS 145,— Bis zuletzt bestand zwischen Deutschland und Österreich ein Streit um den Status als vollwertiges Mitglied beim Schengener Abkommen. Deutschland wollte Österreich diesen Status noch nicht zuerkennen, da die (...)

Hunderttausende Hispanos müssen heuer im Herbst die USA verlassen, wenn es ihnen nicht gelingt, ihren Aufenthaltsstatus zu legalisieren. Dies ist die Folge des neuen Immigrationsgesetzes, dessen Frist zur Legalisierung des Aufenthaltes bereits Ende September abgelaufen wäre, jedoch auf Drängen (...)

Seit drei Jahren besteht die antimilitaristische Gruppe SERPAJ – OCA (Servicio Paz y Justicia – Objecion de Conciencia) in Ecuador. Einer ihrer Begründer, der 26jährige Jurist Vinicio Jiménez, war vom 17. September bis 9. Oktober in Österreich, um in Vorträgen und Diskussionen über die Situation in (...)

Die Arbeitslosigkeit in Europa tritt immer stärker ins Problembewußtsein der Öffentlichkeit und der Politik. Viel Grund zur Hoffnung auf eine Lösung gibt es allerdings nicht. Erstmals kam es in Frankreich zu heftigen Protestkundgebungen von Arbeitslosen, jener ständig wachsenden Gruppe, denen es (...)

Die spanische Bewegung der Wehrdienstverweigerer aus Gewissensgründen (MOC) verfolgt seit März vergangenen Jahres eine neue Strategie gegenüber dem Militär. Neue Strategien sind vor allem durch die Umbildung des spanischen Militärs zu einer Berufsarmee ab 1. Jänner 2003 notwendig. Ziel ist die (...)

Im letzten ZOOM schrieb Franz Schandl „Über Dialektik und Dimension der Gewalt“. Hier eine erste Kritik. Der Autor schrieb den Artikel erstmals nach den Ereignissen von Ebergassing, geht darin aber mit keinem Wort auf diese allen gänzlich unverständlichen (...)

Über das Demokratiedefizit der EU ist schon viel gesagt und geschrieben worden. Auch im Vertrag von Amsterdam ist wiederum an der „Demokratisierung“ gearbeitet worden. Das Problem liegt aber tiefer. In einem Vorwort zum Vertrag von Amsterdam meint Jacques Santer: "Auch was die institutionellen (...)

Der Staat zerfällt
Die durch den Hurrikan Mitch hervorgerufenen Überschwemmungen hätten nicht die Katastrophe verursachen müssen, die sie erzeugten, aber laut dem Soziologen Orlando Nuñez fiel der Regen auf eine kranke Gesellschaft. Dazu das folgende Interview , das der Journalist William Grigsby Vado in seinem (...)

Untersuchungsrichter Garzón hat seine Anklage gegen Pinochet Mitte Juni neuerlich um 36 weitere Folteropfer ausgeweitet. Die Streitgespräche rund um die heilige Tunika des General Pinochet überraschen mich auf einer Reise durch Südamerika und ich empfinde eine außerordentliche Neugier für den (...)

Heiner Busch geht in seinem Buch der fatalen Verstrickung nach, die die herrschende prohibitive Drogenpolitik hervorgebracht hat. Mit Hilfe des international ausgerufenen „Drogenkriegs“ wurde die Polizei modernisiert und aufgerüstet. Die ideologische Prämisse für die Drogenbekämpfung wurde in den (...)

Dieses Land ist nach den Wahlen, was es auch vorher schon war. Die Rückkehr zur Normalität ist nicht die Lösung, sondern das Problem.

Ein Buch von Winfried Wolf — gelesen von Winfried Wolf analysiert die Ursachen des Golfkrieges vor dem Hintergrund des militärisch-industriellen Komplexes. Er bietet damit ein weiteres Erklärungsmodell neben den bisher in Context XXI veröffentlichten Analyseversuchen. Das Erklärungsmodell (...)

Manfred Gmeiner sprach mit Erwin Riess über dessen ersten Roman „Giordanos Auftrag“, über die Situation der Linken in Österreich und über die Möglichkeit von Gesellschaftskritik in Kriminalromanen.

Erwin Riess hat mit Giordanos Auftrag seinen ersten Roman vorgelegt. Context XXI sprach mit dem Autor über den Text, die Situation der Linken in Österreich und die Möglichkeit von Gesellschaftskritik in Kriminalromanen. Context XXI: Ihr erster Roman Giordanos Auftrag hat die Form eines Krimis. (...)

In den aktuellen Bildungsdiskussionen wird immer wieder auf die Brauchbarkeit oder Verwertbarkeit von Studien hingewiesen. Hier ein kurzes Plädoyer für die in diesen Diskussionen geschmähten „Orchideenstudien“. Die heutige Bildungspolitik ist von Schlagworten der Nützlichkeit, Brauchbarkeit und (...)

1993 wurde in Frankreich ein Appell zur Wachsamkeit von Intellektuellen veröffentlicht, der vor der Vereinnahmung von Wissenschaftern durch die neue Rechte warnt, die versucht durch Einbindung demokratischer Persönlichkeiten in ihre Publikationsorgane ihren scheinbaren Wandel, ihre scheinbare (...)

Nichts ist unmöglich in Argentinien. Jenseits der politischen Vorhersage und seit der institutionellen Explosion Mitte Dezember 2001 initiierte die Bevölkerung spontan Praktiken der direkten Aktion und ließ nicht zu, dass die “piquetes” und lokalen Versammlungen unter die Kontrolle der (...)

Das Buch von Gerhard Scheit und Wilhelm Svoboda behandelt die Rezeptionsgeschichte Gustav Mahlers von 1918 bis in die 90er Jahre. Das Werk kommt in den zahlreichen Zitaten der MusikkritikerInnen ausführlich auf die Musik Mahlers zu sprechen, sodaß ein Interesse an der Musik für eine Lektüre sicher (...)



In ZOOM 1/98 veröffentlichten wir Franz Schandls Beitrag „Über Dialektik und Dimension der Gewalt“. In der letzten Ausgabe folgte eine nicht unscharfe Kritik von Manfred Gmeiner („Schwafeln über Gewalt“). Unterschiedlicher können Positionen und Begriffe schwerlich sein – Franz Schandl versucht in (...)