Peter Samol

Geboren 1963, lebt in der kleinen ostwestfälischen Kreisstadt Herford. Studium der Philosophie und der Soziologie in Marburg, Promotion in Jena. Nach jahrelanger unbefriedigender Auseinandersetzung mit Theorien der Gerechtigkeit bei der Wertkritik angelangt. Heute freier Journalist und „hauptberuflicher“ Vater eines 2-jährigen Sohnes.

Beitræge von Peter Samol
Streifzüge, Heft 34

Ersatzdroge für Arbeitssüchtige – Zwangstherapie für Arbeitsunwillige

Ein-Euro-Jobs: Die neue amtliche Zwangsarbeit
Juni
2005

In Deutschland ist die Parole „Jede Arbeit ist besser als keine“ unter Peter Hartz und Gerhard Schröder zur unmittelbaren materiellen Gewalt geworden. Seit am ersten Januar dieses Jahres die berüchtigte Hartz IV-Reform in Kraft getreten ist, können Langzeitarbeitslose, d. h. Menschen, die über ein (...)

Streifzüge, Heft 34

Wechselseitige Geiselhaft

Die Beziehung von Kapital und freier Software
Juni
2005

In der öffentlichen Debatte wird seit den Achtziger Jahren ein Bereich gehandelt, in dem sich künftig angeblich enorme Felder für produktive Arbeit auftun sollen. Es handelt sich um die Verheißungen der so genannten „Wissensgesellschaft“, in welcher Wissen zur wichtigsten Produktivkraft und zum (...)

Streifzüge, Heft 35

Wertkritik im Comic

Oktober
2005

Zwei Comic-Alben eröffnen interessante Einblicke in die Irrungen und Wirrungen der Arbeitsgesellschaft. Wer sich den gesellschaftlichen Verhältnissen im Kapitalismus mit einer kindlich naiven Grundhaltung nähert, kann zu Erkenntnissen gelangen, die dem unbedarften Normalzeitgenossen schlichtweg (...)

Streifzüge, Heft 40

Ein Perry-Rhodan-Heftchen für Kammerjäger

Juni
2007

Jürgen Elsässer sieht die Heuschrecken am Werk und will dagegen platten Populismus als DDT einsetzen. Unverkennbar verschlechtern sich die Lebensbedingungen für immer mehr Menschen auf diesem Globus. Nicht nur in den so genannten „Entwicklungsländern“, sondern längst schon in den reichen Zentren der (...)

Streifzüge, Heft 42
2000 Zeichen abwärts

Wähl das Licht – und bezahl dafür

März
2008

Immer mehr Dinge des täglichen Lebens werden nur noch denen gewährt, die dafür bezahlen. Ein neuer exemplarischer Fall ist seit kurzem in der 9000-Seelen-Gemeinde Dörentrup im lippischen Bergland (Nordrhein-Westfalen) zu verzeichnen. Seit einiger Zeit wird dort aufgrund von städtischen Finanznöten (...)

Streifzüge, Heft 42
2000 Zeichen abwärts

Hunger 1

März
2008

Es soll ja wirklich Menschen mit der Auffassung geben, Armut fange erst mit dem Hunger an. Aber selbst solche müssen inzwischen der Aussage zustimmen, dass in Deutschland die Armut um sich greift. Seitdem im Januar 2005 die Hartz-IV-Gesetze in Kraft getreten sind, können Lehrer immer häufiger von (...)

Streifzüge, Heft 45

Kreislaufprobleme

Warum Dienstleistungen als tragender Wirtschaftszweig nicht in Frage kommen
März
2009

Die Krise ist noch gar nicht richtig eingetreten, da wird bereits bekundet, ihr Ende sei in Sicht. So äußerte etwa der gerade zurückgetretene deutsche Wirtschaftsminister Michael Glos (CSU) kurz vor seinem Ausscheiden, es stünde zwar ein heftiger, aber nur kurzer Abschwung bevor und der nächste (...)

Streifzüge, Heft 45
2000 Zeichen abwärts

Wir basteln eine Blase – Eine Geschäftsidee

März
2009

Im Kern besteht eine Finanzblase darin, dass angelegtes Geld scheinbar in Vermögenswerten anwächst, während es faktisch in den Warenkonsum geht. Der wiederum führt zu Investitionen und Beschäftigung und hält so den maroden Kapitalismus einige Jahre am Halbleben. Dass dabei das angelegte Geld (...)

Streifzüge, Heft 49

Wahl und Qual

Von der Unterschiedslosigkeit der Parteien
Juni
2010

Angeblich werden in Demokratien durch Wahlen wesentliche Fragen der Gesellschaftsordnung frei bestimmt. Aber zur Wahl stehen ausschließlich Personen und Parteien. Die gesellschaftlichen Grundstrukturen, die ihrerseits wesentlich ökonomisch bestimmt sind, stehen dagegen nicht zur Disposition. (...)

Streifzüge, Heft 50
Dead Men Working

Sucharbeit

Oktober
2010

Maria Wölflingseder hat mich gebeten, in dieser Ausgabe den Text für ihre Kolumne zu schreiben. Dazu gekommen ist es, weil ich auf einen Roman gestoßen bin, der die Erfahrungen mit sogenannten „arbeitsfördernden Maßnahmen“, wie sie Maria häufig an dieser Stelle beschreibt, zum Thema hat. Das Buch (...)

Streifzüge, Heft 53

Sp(r)itzenleistungen

Doping am Arbeitsplatz dürfte langsam aber sicher zum Normalfall werden
Oktober
2011

Um in der Arbeitsgesellschaft als vollwertiges Mitglied zu gelten, genügt es für gewöhnlich nicht, eine Arbeit zu haben. Man muss darüber hinaus auch ein gewisses Maß an Leistung vorweisen. Meistens ein sehr hohes. Sonst drohen Anerkennungsverlust, Druck von Seiten der Kollegen bzw. Vorgesetzten und (...)

Streifzüge, Heft 55

Pauschalausfälle

Juni
2012

Seit 1977 reißt in Deutschland die Kette der „Gesundheitsreformen“ nicht ab. Anlass ist jedes Mal die Senkung der so genannten Lohnnebenkosten. Der Löwenanteil des Gesundheitssystems wird nämlich durch Krankenversicherungsbeiträge finanziert, die auf der Grundlage gesetzlich festgelegter Prozentsätze (...)

Streifzüge, Jahrgang 2017

Leistung muss sein

Für hart arbeitende Menschen, die sich an die Regeln halten
März
2017

Die SPD und ihre Anhänger sehen in Martin Schulz den großen Hoffnungsträger. Doch die Änderungen der Agenda 2010, die der Kanzlerkandidat fordert, dienen lediglich der Bewahrung des Leistungsprinzips. Martin Schulz muss zurzeit nicht viel tun, um die Menschen zu begeistern. Seit der von seinem (...)

Streifzüge, Heft 70

Der „beruhigende“ Terror des Geldes

Juni
2017

Am 11. April diesen Jahres wurde in Dortmund ein Bombenanschlag auf den vollbesetzten Mannschaftsbus des Bundesligavereins Borussia Dortmund (BVB) verübt. Drei mit Metallstücken versehene Sprengsätze, die vor dem Hotel der Spieler deponiert waren, explodierten, kurz nachdem sämtliche (...)

Streifzüge, Jahrgang 2017

Die Privatisierung öffentlichen Eigentums geht weiter

September
2017

Es war die schnellste Grundgesetzänderung aller Zeiten. Am 1. Juni 2017 hat in Deutschland die große Koalition aus CDU und SPD mit ihrer zweidrittel Stimmenmehrheit insgesamt 13 Grundgesetzänderungen und eine große Reihe einfacher Gesetzesänderungen beschlossen. Obwohl die endgültige Fassung des (...)

Streifzüge, Heft 74

Die Hochhausspringerin

März
2019

Dieser Roman spielt in einer Stadt in der nahen Zukunft. In ihr werden die Häuser zum Zentrum hin immer höher, die Wohnungen darin luxuriöser. Am Rand herrscht das nackte Elend. Dort leben die Minderleister. Wer von dort in die Stadt gelangen will, muss bei einer Casting-Show gewinnen. In der (...)

Streifzüge, Heft 74

Robo-Recruiting

März
2019

Roboter und Computerprogramme dringen immer weiter in die industrielle Fertigung vor, schicken sich an, selbstständig Autos zu fahren, treffen automatisierte Investitionsentscheidungen an den Finanzmärkten und sollen zunehmend die Betreuung pflegebedürftiger Menschen unterstützen. Der neueste Trend (...)

Streifzüge, Jahrgang 2019

Hotline-Spionage

Juli
2019

Computerprogramme dringen immer weiter in unser Leben ein. Als ich in der letzten Ausgabe der Streifzüge schrieb, dass Algorithmen zunehmend an den Personalentscheidungen von Unternehmen beteiligt werden, ahnte ich noch nicht, dass uns ähnliche Programme auch bald im außerberuflichen Alltag (...)

Streifzüge, Jahrgang 2019

Kommt die Inflation auf Umwegen?

November
2019

In Deutschland sind die Preise für Ackerland von 2008 bis heute auf das 2,5-fache angestiegen. Zur Zeit kostet ein Hektar (100 mal 100 Meter) im Durchschnitt 25.500 Euro. Spitzenpreise gehen bis zu 65.000 Euro. Ganz ähnlich sieht es in Österreich aus. Hier liegt die Spitze bei ca. 50.000 Euro. Der (...)

Streifzüge, Jahrgang 2020

Bestseller-Algorithmen

Februar
2020

Die Anwendung von Computer-Algorithmen erfasst immer neue Lebensbereiche. Mittlerweile sind davon auch Buchautoren und Buchautorinnen betroffen. Jährlich gehen bei den Buchverlagen Tausende unverlangter Manuskripte ein. Dort haben die Lektoren und Lektorinnen pro Text oft nur wenige Sekunden (...)

Streifzüge, Heft 81

Der Sozialstaat als Erziehungsanstalt

Juni
2021

Das Vorhandensein von Arbeitslosigkeit ist in kapitalistischen Gesellschaften eigentlich der Normalzustand. Während des 70-jährigen Bestehens der Bundesrepublik Deutschland betrug die Zeit der Vollbeschäftigung gerade einmal zwölf Jahre. Das war von 1961 bis 1973, ist also schon sehr lange her. (...)