Stefan Meretz

Stefan Meretz, geb. 1962, lebt in Berlin. Studium und Promotion der Werkstoffwissenschaften, Studium und Abschluss der Informatik. Theorie-Schwerpunkte: Freie Software, Informatik und Technikentwicklung. Unterstützer des Oekonux-Netzwerkes, Mitglied im Diskussionskreis „Wege aus dem Kapitalismus“, Betreiber der Websites kritische-informatik.de und opentheory.org, Blogger auf keimform.de. Organisiert in der ver.di-Bundesverwaltung — Projekte auf der Grundlage Freier Software; „Transformationsrat“ der Streifzüge.

Im WWW
Stefan Meretz
Beitræge von Stefan Meretz
Streifzüge, Heft 2/2001

Produktivkraftentwicklung und Aufhebung

Die „Keimform-Hypothese“ im Diskurs
Juli
2001

Meta-Replik zu C. Fuchs: „Die IdiotInnen des Kapitals ...“ in Streifzüge 1/2000. Erfreut habe ich zur Kenntnis genommen, dass sich zunehmend mehr Menschen mit dem „Phänomen Freier Software“ theoretisch auseinandersetzen. Da scheint was dran zu sein — nur was? Mit dem Artikel von C. Fuchs wird man (...)

Streifzüge, Heft 1/2003

Zur Theorie des Informationskapitalismus

Teil 1: Von der negatorischen Haltung zur Theorie der Aufhebung
März
2003

In der Reihenfolge der von Ernst Lohoff in seinem Artikel (Streifzüge 3/2002) angesprochenen Themenbereiche möchte ich folgende drei Aspekte in zwei Teilen diskutieren: Die Transformation denken: Zur Rolle des Keimform-Begriffes (Teil 1) Den Informationskapitalismus analysieren: Zur (...)

Streifzüge, Heft 2/2003

Zur Theorie des Informationskapitalismus

Teil 2: Produktive und unproduktive Arbeit
Juni
2003

Im ersten Teil dieser kleinen Artikelserie (Meretz 2003) ging es um die „Keimform-Debatte“, also um die möglichen Wege gesellschaftlicher Transformation. Die These von der Freien Software als Keimform einer gesellschaftlichen Konstitution jenseits der Warenform basiert auf einer bestimmten Analyse (...)

Streifzüge, Heft 30

What’s Copyleft?

Eine kurze politökonomische Betrachtung
März
2004

Ein juristischer „Hack“ – genannt „Copyleft“ – bringt den Widerspruch auf den Punkt: Reichtum muss nicht Wertform annehmen. Was steckt dahinter? Copyleft, der Name deutet es schon an, ist eine rechtsförmige Subversion der ursprünglichen Intention des Copyrights bzw. des Urheberrechts – mehr dazu (...)

Streifzüge, Heft 31
Immaterial World

Geistiges Eigentum

Rechtsfetisch sui generis
Juni
2004

Willkommen zum Streifzug durch die Welt der immaterialen Produktion! In den nächsten Ausgaben dieses Magazins werde ich meine Sicht auf Entwicklungen und Theorien im weiten Feld der immaterialen Produktion vorstellen. Alle Kolumnen erscheinen parallel online bei (...)

Streifzüge, Heft 32
Immaterial World

Knappheit

Eine Realabstraktion
Oktober
2004

Die freie Enzyklopädie Wikipedia (de.wikipedia.org als „das (zu) seltene Vorkommen angestrebter materieller oder ideeller Güter/Werte“. Die Klammer verrät die Unsicherheit bzw. das Ambivalente dieser Definition: Handelt es sich um ein „absolut“ seltenes Vorkommen oder bemisst sich Seltenheit an einem (...)

Streifzüge, Heft 32

„Haltet den Dieb!“

Copyleft again
Oktober
2004

Copyleft provoziert, na endlich. Wie ist dieses Phänomen zu fassen, zu begreifen, das es ja eigentlich nicht geben kann, nicht geben darf? Zwei JuristInnen bemühen sich das Copyleft in ihr Gedankengebäude einzubauen – der eine (Noll 2004) mit „antikritischer“ Intention, die andere (Haarmann 2004) mit (...)

Streifzüge, Heft 33
Immaterial World

Digital Restriction Management

März
2005

DRM steht offiziell für Digital Rights Management, von KritikerInnen treffend als Digital Restrictions Management übersetzt. Seit 1999 versucht eine Allianz großer Hard- und Softwarefirmen (derzeit AMD, HP, IBM, Intel, Microsoft, Sony, Sun u. a. in der Trusted Computing Group TCG) eine neue (...)

Streifzüge, Heft 34
Immaterial World

Wissensallmende

Wieviel Raub ist erlaubt? Rezension eines Attac-Buches
Juni
2005

Ein Autoren-Trio hat ein Büchlein vorgelegt, in dem die Arbeitsergebnisse der Attac-AG „Wissensallmende“ (BRD) zusammengetragen werden. Ziel der Schrift ist es, bislang getrennt behandelte Themen aus dem breiten Feld des so genannten „geistigen Eigentums“ zusammenzuführen. Gleich zu Beginn stellen (...)

Streifzüge, Heft 35
Immaterial World

The Next Free Project

Was kommt nach Freier Software und Wikipedia?
Oktober
2005

Der deutsche Mathematiker David Hilbert stellte auf dem Welt-Mathematikerkongress von 1900 zehn ungelöste Probleme der Mathematik vor, die er später auf 23 ausweitete. Sie beeinflussten die weitere Entwicklung der Mathematik erheblich. Auf dem Wikipedia-Kongress in Frankfurt/M. im August 2005 (...)

Streifzüge, Heft 36
Immaterial World

Wikipedia in der Krise

Freie Produktionsweise in einer unfreien Welt
März
2006

Mittlerweile ist die freie Online-Enzyklopädie Wikipedia interessierten Menschen ein Begriff. Mit dazu beigetragen hat eine Kette von „Rückschlägen“, über die genüsslich bis hämisch in der Presse berichtet wurde. Auch un/kritische KritikerInnen fühlen sich bestätigt, kann doch in ihrem Weltbild unter (...)

Streifzüge, Heft 37
Immaterial World

Alles für alle

Zur Debatte um eine freie Gesellschaft
Juni
2006

Jede Gesellschaft besitzt unabhängig von der Form eine basale Eigenschaft: Der Erhalt der Gesellschaft ist durchschnittlich auf die Beiträge der Menschen angewiesen, jedoch vom Beitrag des konkreten Einzelnen unabhängig. Damit sich eine Gesellschaft erhalten kann, braucht sie einen (...)

Streifzüge, Heft 38
Immaterial World

Make Copyright History!

Oktober
2006

Die globale Bewegung zur Befreiung digitaler Güter weitet sich aus. Was mit der Befreiung der Software begann, ist inzwischen zu einer Freien Kulturbewegung geworden. Das große „F“ im Adjektiv „Frei“ verweist auf die „vier Freiheiten“ der Freien Software, die für den Bereich digitaler Kulturgüter (...)

Streifzüge, Heft 39
Immaterial World

Copyright & Copyriot

Aneignungskonflikte
März
2007

Sabine Nuss, PROKLA-Redakteurin, hat ihre Dissertation als Buch veröffentlicht. Es handelt sich um ein Werk, um das die Debatte aktueller Entwicklungstendenzen im „informationellen Kapitalismus“ (Zitate aus dem Buch, sofern nicht anders gekennzeichnet) nicht herum kommt – leider bisher ohne größere (...)

Streifzüge, Heft 40
Immaterial World

Universalgüter

Informationsgüter als genuin gesellschaftliche Güter
Juni
2007

In der Zeitschrift krisis, Nummer 31, die im Juli erscheinen wird, hat Ernst Lohoff einen Aufsatz veröffentlicht, der es in sich hat. Titel: „Der Wert des Wissens. Grundlagen einer Politischen Ökonomie des Informationskapitalismus“. Es geht um die Frage, ob digitale Informationsgüter Waren sind und (...)

Streifzüge, Heft 41
Immaterial World

Peer-Ökonomie

Ein Übergangskonzept
Oktober
2007

In der wertkritischen Linken gibt es eine kleine Gruppe, die darauf verweist, dass es vor allem mit der Freien Software- und Kulturbewegung bereits Ansätze („Keimformen“) gibt, die auf neue Möglichkeiten jenseits von Ware, Geld, Markt und Staat verweisen. Solche Ansätze werden ihrerseits kritisiert, (...)

Streifzüge, Heft 42
Immaterial World

Kommunismus der Dinge

... und der Widerstand gegen RFID
März
2008

RFID ist die Abkürzung von Radio Frequency Identification. Es handelt sich um eine Funktechnik zur kontaktlosen Erkennung von elektronischen Chips. Mit Hilfe von speziellen Lesegeräten können solche Funkchips auf eine bestimmte Entfernung ausgelesen werden – unabhängig davon, worauf oder worin sie (...)

Streifzüge, Heft 43
Immaterial World

Über Logisches

Juni
2008

Mit dieser Kolumne beginne ich eine kleine Serie über Grundbegriffe der „immaterial world“. Es ist trotz häufiger Verwendung keineswegs klar, wovon etwa bei Information, Im/Materiellem, Algorithmus oder auch Gesellschaft die Rede ist. In gebotener Kürze will ich entsprechende Bestimmungen versuchen. (...)

Streifzüge, Heft 44
Immaterial World

Über Allgemeines

Oktober
2008

Nach dem „Logischen“ in der letzten Ausgabe der Kolumne gab es nettes Feedback und den Wunsch, es möge in der „Immaterial World“ mit philosophischen Grundbegriffen weitergehen. Nun ist das wahrlich nicht meine Domäne, aber einen dem Logischen sehr nahen Begriff will ich dann doch noch dranhängen: das (...)

Streifzüge, Heft 45
Immaterial World

Commons – Gemeingüter

März
2009

Ein neuer alter Begriff ist dabei, den politischen Diskurs zu erobern: Die Commons kommen. Erst jüngst wurde vom Weltsozialforum ein „Manifest zur Wiederaneignung der Gemeingüter“ verabschiedet. Gemeingüter werden als strategische Widerstandsperspektive entdeckt. Warum aber ist das so, sind (...)

Streifzüge, Heft 46
Immaterial World

Information

Juni
2009

Nach dem Logischen (Streifzüge Nr. 43/2008) und dem Allgemeinen (Nr. 44/2008) soll es nun in der kleinen Serie über Grundbegriffe der „immaterial world“ um die Information gehen. Man sollte annehmen, dass die Informatik die berufene Disziplin ist, eine genaue Fassung des Begriffes zu liefern, (...)

Streifzüge, Heft 47
Immaterial World

Gesellschaft

Oktober
2009

Der Gesellschaftsbegriff wird nach Auskunft der Online-Enzyklopädie Wikipedia von Soziologinnen und Soziologen nicht mehr verwendet. Für eine kritische Theorie ist er unverzichtbar. Wie könnte eine sinnvolle Annäherung aussehen? Zunächst einmal ist festzustellen, dass sich eine Gesellschaft aus (...)

Streifzüge, Heft 48
Immaterial World

Kritische Psychologie

März
2010

Schon mehrfach war in der Kolumne von dem Menschen die Rede, dem gar die Gesellschaftlichkeit als Natureigenschaft zugeordnet wurde. Die Formulierung der gesellschaftlichen Natur des Menschen ist kein rhetorischer Trick, um zwei eigentlich unverbundene Sphären zusammenzubringen, sondern wörtlich (...)

Streifzüge, Heft 49
Immaterial World

Kritische Kategorien

Juni
2010

Die Aufgabe kritischer Kategorien ist es, die immer vorhandene doppelte Möglichkeit, affirmativ oder alternativ handeln zu können, sichtbar zu machen. Der individuelle Mensch im Kapitalismus ist nicht nur Unterworfener der gegebenen, sondern auch Schöpfer von neuen Bedingungen. Die Beschaffenheit (...)

Streifzüge, Heft 50
Immaterial World

Fight ACTA, Create Commons!

Oktober
2010

Waren müssen knapp sein, um verkauft zu werden. Sind sie es nicht, so werden sie künstlich knapp gemacht: Die Ernte wird vernichtet, die Haltbarkeit reduziert und das Nachmachen oder Kopieren verboten. Der Staat regelt, überwacht und unterbindet die Nutzung von Gütern, Fertigkeiten und Wissen in (...)

Streifzüge, Heft 50

Zur politischen Ökonomie von Kopie und Kopierschutz

Teil 1
Oktober
2010

Warum gibt es einen Kopierschutz? Was schützt er vor wem? Schlichte Fragen, deren spontane Antworten auf die vorherrschende Denkform in der Warengesellschaft verweisen: Das „geistige Eigentum“ müsse nun einmal vor Diebstahl geschützt werden, denn ein jeder schließe auch seine Haustür ab, damit der (...)

Streifzüge, Heft 51

Zur politischen Ökonomie von Kopie und Kopierschutz

Teil 2
März
2011

Analoge Kopie und Kopierschutz Mit der Trennung von Ausführungsmaschine und Wissensträger richtet sich das Kopisten-Interesse nun auf beide Aspekte. Da die Ausführungsmaschine im analogen Zeitalter eine Spezialmaschine ist, die einen stofflich-spezifischen Wissensträger benötigt, um als komplette (...)

Streifzüge, Heft 52
Immaterial World

Kulturflatrate!

Juni
2011

Die Kulturflatrate ist ein Konzept für eine Art erweiterte AKM- (Österreich) bzw. GEMA-Abgabe (Deutschland) für digitale Inhalte. Die Erlöse sollen an Rechteinhaber digitaler Inhalte umverteilt und im Gegenzug die Verbreitung digitaler Kopien freigegeben werden. Die Verfolgung sogenannter (...)

Streifzüge, Heft 53
Immaterial World

Arbeit

Oktober
2011

Wenn alle gegen die Arbeit reden, soll hier für die Arbeit das Wort ergriffen werden. Nein, falsch, die Arbeit kann nicht belobigt werden, denn in einer abstrakten Redeweise kann man nicht für oder gegen die Arbeit sprechen bzw. schreiben. Wir kommen also auch hier nicht um die Mühe des Begriffs (...)

Streifzüge, Heft 54
Immaterial World

Demonetarisierung durch Entwarenformung

März
2012

Das Schlagwort von der Demonetarisierung ist ein neuer, schillernder Begriff im emanzipatorischen Diskurs. So ist es nicht verwunderlich, wenn sich schnell Missverständnisse und Abgründe auftun. Einige von ihnen sollen hier diskutiert werden. Naiv-anekdotisch tritt manchmal die lustig gemeinte (...)

Streifzüge, Heft 54

Peer-Produktion und gesellschaftliche Transformation

Zehn Diskursfiguren aus dem Oekonux-Projekt
März
2012

Alle Mittel für unsere Emanzipation entwickeln sich direkt vor unseren Augen, aber wir müssen auch in der Lage sein, sie theoretisch zu erfassen. Oekonux wurde als Reflexionsprojekt rund um Freie Software gegründet, aber von Beginn an gab es die These der Verallgemeinerung von Beobachtungen über (...)

Grundrisse, Nummer 42

Der schwierige Weg der Transformation

Ein Gespräch zwischen Andreas Exner und Stefan Meretz
Mai
2012

Andreas Exner und Stefan Meretz bloggen regelmäßig zu Fragen der gesellschaftlichen Transformation (auf http://social-innovation.org/ und http://keimform.de/) und unterstützen die Initiative http://demonetize.it/. Doch über das „Wie“ der Transformation und Demonetarisierung gibt es unterschiedliche (...)

Streifzüge, Heft 55
Immaterial World

Selbstentfaltung

Juni
2012

Have a lot of fun, lautet der legendäre Hackergruß. Spaß haben? Steht das nicht für die inhaltsentleerte dumpf-blöde „Spaßkultur“ von Comedy & Co? Weit gefehlt. Der Gruß verweist auf die Motivation, sich einer komplexen selbstgestellten Aufgabe hinzugeben – wie die der Entwicklung von Software oder (...)

Streifzüge, Heft 57
Immaterial World

Stigmergie

März
2013

Wenn Kooperation nicht das Gegenteil der Konkurrenz ist (vgl. Streifzüge 56/2012) – was dann? Gibt es Formen der Kooperation, die nicht konkurrenzförmig strukturiert sind? Die gibt es, und darum soll es im Folgenden gehen. Kooperation ist das Zusammenwirken von Individuen mit dem Ziel, ein (...)

Streifzüge, Heft 58
Immaterial World

Commoning und Commons

Juni
2013

Die globale Commons-Bewegung tut sich schwer mit der konsensualen Bestimmung ihres ureigenen Gegenstands, den Commons. Wie bei anderen emanzipatorischen Ansätzen so findet auch hier ein mühsames Freischwimmen aus den bürgerlichen Bedeutungsbesetzungen statt. Jede partielle Klärung wirft sogleich (...)

Streifzüge, Heft 56
Immaterial World

Konkurrenz und Kooperation

Oktober
2013

Die biologische Evolution wird keineswegs nur durch Konkurrenz und Egoismus vorangetrieben. Als ebenso wichtig im Kampf ums Dasein erweist sich die Kooperation der Individuen“ – fasst Biologie-Professor Martin Nowak seine Erkenntnisse zwei Jahrzehnte währender Forschung zusammen (Spektrum der (...)

Streifzüge, Heft 59
Immaterial World

Ursachen, Gründe und Interessen

Oktober
2013

Geschieht etwas, so wurde das Geschehene durch etwas bewirkt, angestoßen, ausgelöst. Der Aufstieg des Kapitalismus und mit ihm der von Natur- und Ingenieurwissenschaften hat den göttlichen Beweger entmachtet und Wirkungen fortan auf Ursachen zurückgeführt. Auf Ursachen, die fortan gezielt (...)

Streifzüge, Heft 60

Einlauf

März
2014

Ich hatte das Vergnügen, den Schwerpunkt als Gast-Kurator zu betreuen. Es lief einfacher als gedacht, am Ende hatten wir sogar mehr Artikel, als wir unterbringen konnten. Die Keimform-These spricht einen bestimmten, aber selten thematisierten Aspekt der an Marx orientierten Theorie an: Wie (...)

Streifzüge, Heft 60

Keimform und gesellschaftliche Transformation

März
2014

Der analytische Begriff der „Keimform“ hat eine gewisse Karriere hinter sich, und wie bei so manchen Karrieren ist nach einer Weile nicht mehr so recht klar, was damit eigentlich gemeint ist. Eine Klärung sei versucht. [( Doppelte Funktionalität Jede Tätigkeit in den herrschenden Formen (...)

Streifzüge, Heft 60
Immaterial World

Keimform und Elementarform

März
2014

Die Begriffe Keimform und Elementarform werden gerne in eins gesetzt, so etwa von Robert Kurz in dem Buch „Geld ohne Wert“ (Kap. 3, S. 57-67). Er verwirft beide Begriffe grundsätzlich. Das „Problem des methodologischen Individualismus …, hier in seiner historischen Dimension“ sieht er hier gegeben. (...)

Streifzüge, Heft 61
Immaterial World

Das motivierte Leben

Juni
2014

Ein gutes Leben ist eines, das wir voller Energie und Schöpfungskraft führen können, eines, das uns die Entfaltung unserer Individualität ermöglicht. Ein Leben voller Motivation. Doch wie geht ein „Leben voller Motivation“? Ist Motivation eine Individualtechnik, die jede und jeder erlernen kann? Wie (...)

Streifzüge, Heft 62
Immaterial World

Shareconomy

Oktober
2014

Für die Durchsetzung des Kapitalismus war es notwendig, die Menschen durch die „Einhegung der Commons“ von ihren Subsistenzmitteln zu trennen. Zu den traditionellen Commons gehörte die gemeinschaftliche Nutzung von Naturressourcen: Wiesen, Weiden, Wälder, Wasser. Gewohnheitsrechtlich wurden sie (...)

Streifzüge, Heft 63
Immaterial World

Utopie

März
2015

Utopie hat einen schlechten Ruf. Es ist der Nicht-Ort einer fiktiven zukünftigen Gesellschaft, die es nicht geben kann, weil eine Gesellschaft nicht nach einem Masterplan gebaut wird. Gleichzeitig haben wir, die wir etwas anderes als Kapitalismus wollen, Vorstellungen eines Zukünftigen. Wir (...)

Streifzüge, Heft 64
Immaterial World

Körper und Emanzipation

Juni
2015

Die gesellschaftliche Emanzipation wird zumeist als eine Sache des Kopfes aufgefasst. Ich solle doch kognitiv einsehen, dass der Kapitalismus abgeschafft gehört, argumentiert die Linke. Dabei manifestieren sich die alltäglichen Leiden vor allem körperlich: als Schmerzen, Depressionen, (...)

Streifzüge, Heft 65

Erziehung

November
2015

„Kinder brauchen Grenzen“, tönt es aus Erziehungsratgebern, sonst würden aus kleinen Menschen später maßlose Monster werden. Gerne werden die empfohlenen Grenzen mit moralischen Werten drapiert, die Heranwachsenden Orientierung bieten sollen. Erstaunlicherweise findet sich eine ähnliche Argumentation (...)

Streifzüge, Heft 66
Immaterial World

Review

August
2016

Im Jahr 2004 fragte mich die Redaktion der Streifzüge, ob ich eine regelmäßige Kolumne schreiben würde, und ich sagte zu. In 12 Jahren schrieb ich 35 Kolumnen, und es hat mir Freude bereitet. Eine anstehende Kolumne war immer wieder Anlass, entweder aktuelle Themen aufzugreifen oder über die Dinge (...)

Streifzüge, Heft 68

Grundrisse einer freien Gesellschaft

Januar
2017

Viele Ansätze erdenken neue Gesellschaften, indem sie interessante aktuelle Entwicklungen prognostisch verlängern. Im Zentrum stehen meist neue Technologien – Jeremy Rifkin (2014) machen es vor. Ob die prognostizierte neue Gesellschaft wirklich „neu“ oder doch nur eine modernisierte Variante des (...)

Streifzüge, Heft 66

Vermittlung

Januar
2017

Vermittlung verbindet Unterschiedenes. Die Pole des Unterschiedenen sind Pole des Gleichen. Sonst wären sie Getrennte. Unterscheiden heißt somit, den Zusammenhang des Unterschiedenen als Vermittlung zu begreifen, Trennen heißt ihn aufzulösen. Manchmal ist die Trennung jedoch nur Schein dessen, was (...)

Streifzüge, Heft 69
Kolumne Immaterial World

Schuld/en

Mai
2017

Die Diskussion um transkapitalistische Veränderungen ist durchzogen von anthropologischen Annahmen. Zu diesen gehört, dass tätigkeitsteilige Gesellschaften – also alle – notwendig soziale Verpflichtungen hervorbringen, die sich als „Schulden“ ausdrücken: Tut jemand etwas für mich, stehe ich in seiner (...)

Streifzüge, Heft 70
Kolumne Immaterial World

Gebrauchswert

Juli
2017

Karl Marx hat in genialer Weise die kategoriale Struktur des Kapitalismus analysiert. Dennoch gibt es auch in seinem Werk deutliche Widersprüche, und einer ist die Verwendung des Begriffs Gebrauchswert. Einerseits definierte Marx Gebrauchswert als überhistorisch gültige Kategorie: „Gebrauchswerte (...)

Streifzüge, Heft 71
Immaterial World

Freiwilligkeit und Utopie

Februar
2018

Freiwilligkeit ist nicht die Norm. Etwas freiwillig zu tun, schließt ungesagt mit ein, dass es normalerweise eine Gegenleistung oder gar ein Zwang ist, welche zur Tat anhalten. Es ist die Tauschlogik, die dahinter hervorlugt, und das setzt, was als normal gilt. Im Kapitalismus ist Freiwilligkeit (...)

Streifzüge, Heft 72
Immaterial World

Emergenz und Blockchain

Mai
2018

Den Begriff Emergenz betrachte ich seit jeher mit Skepsis. Ist nicht erklärbar, warum und wie aus einem Prozess etwas hervorgeht, so wird die Erklärungslücke mit dem Hinweis auf „Emergenz“ zugedeckt. Dabei gibt es tatsächlich systemische Ganzheiten, bei denen nicht kausal bestimmt werden kann, wie (...)

Streifzüge, Heft 73

Kapitalismus aufheben

Juli
2018

Ohne Ziel kein Weg. Ohne Utopie ist die Überwindung des Kapitalismus nicht erforschbar. Der Großteil der emanzipatorischen Bewegungen versucht die Utopie einer befreiten Gesellschaft durch negative Bestimmungen – kein Staat, kein Markt, keine Vergesellschaftung über Arbeit etc. – anzudeuten. (...)

Streifzüge, Heft 74
Immaterial World

Haben und Teilhaben

Januar
2019

Menschen sichern ihre Existenz, indem sie ihre Lebensbedingungen herstellen. Sie tun dies jedoch in der Regel nicht ad hoc, also wenn sie aktuell etwas brauchen, sondern vorsorgend für den Fall, etwas in der Zukunft brauchen zu können. Wer etwas braucht, greift auf mehr oder weniger lange zuvor (...)

Streifzüge, Heft 74

Kategoriale Utopietheorie

Februar
2019

Der folgende Text ist ein Auszug aus dem Buch „Kapitalismus aufheben. Eine Einladung, über Utopie und Transformation neu nachzudenken“, erschienen im VSA-Verlag. Das Buch ist online frei erhältlich unter [commonism.us->https://commonism.us. Sutterlütti und Meretz fassen Utopie in ihrem Buch als Raum (...)

Streifzüge, Heft 75

Anti- oder Politik?

Mai
2019

Die Frage, ob Politik oder Antipolitik der richtige Ansatz ist, scheint mir müßig zu sein. Beide bewegen sich im Rahmen von Macht und Herrschaft. Während sich Politik positiv auf die Erringung von Macht oder wenigstens Einfluss bezieht, die sie für Veränderungen nutzen will, lehnt Antipolitik genau (...)

Streifzüge, Heft 76
Immaterial World

Metapersonale Instanzen

August
2019

In unserem Buch „Kapitalismus aufheben“ (Sutterlütti & Meretz 2018) haben wir einen analytischen Rahmen entwickelt, um über Utopie und Transformation sprechen zu können. Ein wichtiges Begriffspaar ist dabei für uns das der interpersonalen und transpersonalen Beziehungen. Damit können wir zwischen (...)

Streifzüge, Jahrgang 2020

Vivihouse

Januar
2020

Ich möchte das Commons-Projekt Vivihouse vorstellen, und alle, die in Wien unterwegs sind, hätten eigentlich schon vorbeigehen können, um es sich anzuschauen. Hätten – leider steht der zweite Prototyp noch nicht. Dazu gleich mehr. Das Projekt Vivihouse baut Häuser, doch komplett anders, als wir es (...)

Streifzüge, Heft 78

Die Gesellschaft nach dem Geld (1)

Mai
2020

Das ganze wissenschaftliche Denken ist von Ware und Geld besetzt. Das ganze Denken? Nein, ein kleines gallisches Dorf …, ähm, ein kleines wissenschaftliches Forschungsprojekt erforscht eine Gesellschaft nach dem Geld (GndG). Und damit eine Gesellschaft jenseits von Ware, Tausch, Markt und Staat (...)

Streifzüge, Heft 79
Immaterial World

Die Gesellschaft nach dem Geld (2)

August
2020

In der letzten Ausgabe der Streifzüge (Frühling 2020) habe ich die Entstehung und Grundüberlegungen des Forschungsprojekts Die Gesellschaft nach dem Geld (GndG) vorgestellt. Letztere habe ich in vier Punkten zusammengefasst: (1) Beiträge und Entnahmen erfolgen freiwillig und bedürfnisbasiert; (2) (...)

Streifzüge, Jahrgang 2020

Corona Blues

Dezember
2020

Nach der ersten Welle ist das Virus zurück, und nichts hat sich verändert. Das Virus lehrt uns, in welch absurden Verhältnissen wir leben. Es zeigt uns erneut, wie der Kapitalismus den Zusammenhang von zweierlei Leben zerreißt: Gesundheit oder Existenzsicherung. Die gesundheitliche Sicherung von (...)

Streifzüge, Jahrgang 2021

Automatische Gesellschaft

Mai
2021

Die fetischismuskritische Richtung der marxschen Analyse betont den automatischen Charakter der kapitalistischen Vergesellschaftung. Und schließt manchmal daraus, dass eine freie, postkapitalistische Gesellschaft keinen automatischen Charakter haben dürfe. Warum das aus meiner Sicht falsch ist, (...)

Streifzüge, Heft 82

Monokultur

August
2021

Wie entstand das, was wir heute so selbstverständlich „Landwirtschaft“ nennen, und was ist das überhaupt? Diesen Fragen stellt sich Florian Hurtig in dem Buch „Paradise Lost – Vom Ende der Vielfalt und dem Siegeszug der Monokultur“ (Oekom Verlag, 2020). Hurtig rekonstruiert die Genese der modernen (...)

Streifzüge, Heft 83

Wachstum – dystopischer Wahn

Januar
2022

Der Kapitalismus ist ein Erfolgsmodell. Dumm ist nur, dass Bestandteil dieses Erfolgs ist, die natürlichen Lebensgrundlagen – uns darin eingeschlossen – zu zerstören. Dabei geht es nicht nur um die Klimakatastrophe, die der Kapitalismus erfolgreich produzierend in die Welt gesetzt hat. Viel weniger (...)

Streifzüge, Heft 84

Warum die Kopplung von Geben und Nehmen aufhören muss

April
2022

Corona zeigt uns die Verrücktheit unserer gesellschaftlichen Organisation. Und wie wir uns damit buchstäblich um unsere Existenz bringen. Wir halten Tauschen für eine der natürlichsten Sachen der Welt. Ist es aber nicht. Tauschen koppelt Geben und Nehmen aneinander. Du kriegst nur was, wenn du (...)

Streifzüge, Heft 84

Sortierungen zum Tausch

Mai
2022

Es ist gar nicht so einfach, eine scheinbar klare Sache wie den Tausch zu bestimmen. Franz Schandl hat vor 23 Jahren einen Entwurf einer Metakritik des Tauschs veröffentlicht, dem eigentlich ein weiterer, systematisch ausgearbeiteter Text folgen sollte. Dazu kam es nie, doch wie beim (...)

Streifzüge, Heft 85

Sortierungen zum Wert

August
2022

Um welche Art von Begriff handelt es sich beim Wert, so wie ihn Karl Marx entwickelte? Schnell wird klar, dass es nicht um oberflächliche Beschreibungen geht. Der Wert ist also nicht etwas einfach Daseiendes, (An-)Fassbares oder bloß subjektive Präferenz als „Ausdruck der Wichtigkeit eines Gutes, (...)

Streifzüge, Heft 86

Sorge

Januar
2023

Mit dem Begriff Care wird eine lange verunsichtbarte Voraussetzung für die produktive Verwertung von Arbeitskraft in die Aufmerksamkeit geholt: die reproduktive Herstellung (Kinder), Wiederherstellung (Lohnarbeitende) und Erhaltung (Kranke und Alte) menschlich-leiblicher Existenz. Alles, was der (...)

Streifzüge, Jahrgang 2024

Demokratischer Arbeitszwang

Februar
2024

Seit einigen Jahren wird erfreulicherweise wieder vermehrt über gesellschaftliche Planung diskutiert. In einer losen Folge will ich mich einzelnen Vorschlägen widmen. Los geht’s mit der Demokratischen Arbeitszeitrechnung (DAZ). Das Konzept geht zurück auf den Text Grundprinzipien kommunistischer (...)

Beitræge zu Stefan Meretz
Streifzüge, Heft 3/2002

Die Ware im Zeitalter ihrer arbeitslosen Reproduzierbarkeit

Zur Politischen Ökonomie des Informationskapitalismus
Oktober
2002

Der Siegeszug des Computers hat den vielen Spaltungen der Weltgesellschaft eine neue Dreiteilung hinzugefügt. Milliarden Menschen, insbesondere in der Dritten Welt, bleiben von den Segnungen des Internetzeitalters völlig ausgeschlossen; für einige hundert Millionen Nutzer ist der Rechner (...)