Werner Ruf

Geboren 1937 in Sigmaringen. Bis 2003 Professor an der Universität Kassel, Politologe und Friedensforscher.

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Werner Ruf
Beiträge von Werner Ruf
Context XXI, ZOOM 5/1998

Ökonomie und Politik

Wie ein Regime den Zusammenbruch des Staates überlebt
November
1998

Während in Europa Schlagzeilen über den algerischen Terror rar geworden sind, gehen die Bandenkriege um Ressourcen, die Abrechnungen und die Massaker an der Zivilbevölkerung weiter. Durch ein arabisches Sprachgesetz sind auch noch die Konflikte zwischen arabisch Sprechenden und der berberischen (...)

Werner Ruf auf einer Veranstaltung der Partei Die Linke (2011)

Werner Ruf (* 15. Oktober 1937 in Sigmaringen) ist ein deutscher Politikwissenschaftler, Hochschullehrer und Friedensforscher.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Werner Ruf studierte Politikwissenschaft und Soziologie, Romanistik und Geschichte in Freiburg im Breisgau, Paris, Saarbrücken und Tunis. Im Jahr 1967 wurde er in Politikwissenschaft in Freiburg promoviert. Von 1967 bis 1968 wurde Ruf als Senior Fellow am Center for International Studies der New York University übernommen. In den 1960er und 1970er Jahren verbrachte er mehrjährige Forschungsaufenthalte in Nordafrika.

Von 1971 bis 1975 wurde Ruf zum professeur associé an der Universität Aix-Marseille III ernannt und übernahm dort als Forschungsdirektor das CRESM (Centre de Recherches et d’Etudes sur les Sociétés Méditerranéennes, heute IREMAM: Institut de Recherches et d’Etudes sur le Monde Arabe et Musulman). Im Jahr 1974 folgte er einem Ruf als Professor für Soziologie an die Universität Duisburg-Essen und wechselte 1982 an die Universität Kassel, wo er bis 2003 als Professor für Internationale und Intergesellschaftliche Beziehungen und Außenpolitik tätig war.

Werner Ruf war mehrere Jahre Vorstandsmitglied der Arbeitsgemeinschaft für Friedens- und Konfliktforschung (AFK) und von 2010 bis 2013 Dozent an der European Peace University Stadtschlaining (Österreich).

Darüber hinaus übernahm Ruf gutachterliche Tätigkeiten u. a. für das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit, das Auswärtige Amt und die EU-Kommission.

Werner Ruf ist Mitglied der AG Friedensforschung an der Universität Kassel sowie Vertrauensdozent der Rosa-Luxemburg-Stiftung.

Im April 2022 gehörte Ruf zu den Unterzeichnern eines offenen Briefes, der Bundeskanzler Olaf Scholz aufforderte, im Zuge des russischen Überfalls auf die Ukraine keine weiteren Waffen zu liefern und sich für eine Verhandlungslösung einzusetzen. Als Gründe nannten die Unterzeichner die Gefahr eines dritten Weltkriegs oder atomaren Eskalation sowie das Leiden der ukrainischen Zivilbevölkerung.[1]

Publikationen (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Als Autor[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Der Burgibismus und die Außenpolitik des unabhängigen Tunesien, Bertelsmann Universitätsverlag, Gütersloh 1969, (Erschien in arabischer Übersetzung Ende 2013 in Tunis)
  • Die neue Welt-UN-Ordnung. Vom Umgang des Sicherheitsrates mit der Souveränität der "Dritten Welt", Münster 1994, ISBN 3-929-44038-5. (erschien in arabischer Übersetzung 2013 in Tunis)
  • Die algerische Tragödie. Vom Zerbrechen des Staates einer zerrissenen Gesellschaft, Münster 1997, ISBN 3-929-44094-6
  • Der Islam – Schrecken des Abendlandes. Wie sich der Westen sein Feindbild konstruiert., Köln 2012, ISBN 3-8943-8484-0
  • Islamischer Staat und Co. Profit, Religion und globalisierter Terror, Köln 2016

Als Herausgeber[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Politische Ökonomie der Gewalt – Staatszerfall und die Privatisierung von Gewalt und Krieg., Opladen, 2003, ISBN 3-810-03747-8
  • Periplus. Jahrbuch für außereuropäische Geschichte 2012: Wandel in der arabischen Welt, Berlin 2012, ISBN 3-643-11818-X

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Werner Ruf – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Der Offene Brief an Kanzler Scholz. Abgerufen am 1. Februar 2024.