Architektur
Über biologisch richtige Ernährung finden wir heute bereits eine reichliche Anzahl von Artikeln in den diversen Zeitschriften. Diskusionen finden bereits quer durch alle Bevölkerungsschichten statt. Naturverbundenes Leben wird bereits langsam zu einer neuen Lebensform.
Wie steht es aber mit unseren Behausungen?
Zwar ist bereits ein lauter Schrei gegen die herkömmliche Betonarchitektur ausgebrochen, ein oft mißverstandenes „Holz ist heimelig“ als Alternative angeboten, jedoch das Kernproblem wird gerne verschwiegen. Eine ganze Industriekette, bis hinein ins kleinste Detail, hat sich den Baumarkt erobert und gibt unter den fadenscheinlichsten Behauptungen Werte an den Konsumenten weiter, deren er sich schwer behaupten kann. Teilweise hirnspinstige Baunormen, und Bauordnungen, die die Verwendung von biologischen Baumaterialien wenn schon nicht verbieten, dann schon solche Erschwernisse auflegen, daß der Konsument, vor der Fülle von Auflagen erschrickt, und dann doch so baut, wie es die Industrie vorschreibt.



Dies hat auch den Verlust unserer Phantasiewelt zur Folge (Kreativität beschränkt sich nur mehr auf die Tapetenauswahl und auf die Farbgebung der „Wohnlandschaft“) und unsere sog. Volkskultur erreicht bereits nicht mehr überbietbare Tiefen. Nicht allein das Loswerden der Emmentalerarchitektur sollte unser Ziel sein, sondern das Verdammen aller Elemente, die eine solche Bauweise ermöglichen.
Der Bauherr und der Architekt müssen sich von Werbung und einseitigem Kahlenkult befreien, um wieder Baustoffe wählen zu können, die sowohl baubiologisch, als auch technisch den Anforderungen am besten geeignet sind.
Ich möchte hier an dieser Stelle Kennzahlen veröffentlichen, die sicherlich nicht jeder Baustoffproduzent seinen Kunden weitergibt.
Messungen der Radioaktivität von Bauten in Schweden ergaben | |
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für Holzhäuser | bis 50 mrad/a |
für Ziegelhäuser | bis 90 mrad/a |
für Sandsteinhäuser | bis 1oo mrad/a |
für Granithäuser | bis 120 mrad/a |
für Betonhäuser | bis 250 mrad/a |
Vergleichswerte für die elektrostatische Aufladbarkeit
(nach Prof. Dr. Kleinwächter) | |
für Unbehandeltes Eichenholz | 0 V/m |
für Eichenparkett naturbehandelt | -200 V/m |
für Unbehandelte Spanplatte | -250 V/m |
für Polystyrol | -660 V/mv |
für DD-chemischer Lack | -20000 V/m |
für PVC-Platte | -34000 V/m |
für Polyäthylene | -65000 V/m |
Vergleichswerte für die Wärmeleitzahl
(in kcal/m.h.Grd) | |
für Holzfaserplatten | 0,05 |
für Backstein | 0,45-0,90 |
für Kokos | 0,031 |
für Porotonziegel | 0,24-0,29 |
für Erde | 0,11 |
für Kalksandstein | 0,43-0,95 |
für Kork | 0,095 |
für Flachglas | 0,70 |
für Stroh | 0,038 |
für Stahlbeton | 1,30-1,75 |
für Holz | 0,12 |
für Stahl | 50,0 |
für Ziegelsplitt | 0,39 |
für Aluminium | 175,0 !!! |
Vergleichswerte für Feuchtigkeitsausgleichszeiten | |
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für Backstein | 60 Tage |
für Kalksandstein | 1205 Tage |
für Beton 1278 | Tage |
Strahlungsverluste im Mikrowellenbereich verschiedener Dächer | |
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für Betondach mit Bitumen gedeckt | 89% |
für Betondecke mit PVC Belag | 82% |
für Aluminium-Abdeckung | 83% |
für Betonziegel-Abdeckung | 11% |
für Asbestzement-Abdeckung | 14% |
für Tonziegel-Abdeckung | 17% |
für Holzschindel-Abdeckung | 6% |

Diese nüchterne Aufzählung verschiedener technischer Richtwerte sollte ein kleiner Denkanstoß an alle sein wobei mir durchaus klar ist, daß ich mich der gleichen Methode wie die der Industrie bedient habe.
Es sollte jedoch aufzeigen, wie sehr differenziert Tabellenwerte anzusehen sind, und mit welcher Vielfalt man die verschiedensten Dinge betrachten kann. Eine detailiertere Ausführung und einige Anwendungsbeispiele vom biologischen Bauen werde ich in einer der nächsten Ausgaben behandeln.
