Café Critique, Jahr 2007
September
2007

Berichte zur Iran-Kundgebung

ÖSTERREICH IRAN ISRAEL JUDENTUM DEMONSTRATION ATOM OMV
Protest gegen das iranische Atomprogramm in Wien
Utl.: Israelitische Kultusgemeinde und Gruppen kritisieren Geschäfte mit "Mullahs" - Auch OMV am Pranger

Wien (APA) - „Keine Geschäfte mit den iranischen Mullahs“ haben die Israelitische Kultusgemeinde und die Gruppe „Cafe Critique“ bei einer Kundgebung am Sonntag in Wien gefordert. Gemeinsam mit weiteren jüdischen sowie anti-faschistischen Organisationen protestierten sie auf dem Stephansplatz gegen Unternehmen, die mit ihren Investitionen den Iran und dessen Politik unterstützen würden. Hintergrund der Demonstration: der Streit um das umstrittene Atomprogramm der Islamischen Republik.

Kritisiert wurde vor allem ein geplantes Geschäft der OMV mit dem Iran zur Entwicklung eines Gasfelds. Damit laufe die OMV Gefahr, zum „Terrorpaten“ zu werden, sagte Matthias Künzel von „Scholars for Peace in the Middle East“.

Auf lange Sicht würden „Geschäfte mit der iranischen Diktatur“ Österreich und Europa zu strategischen Partnern der „apokalyptischen Märtyrerbanden in Teheran machen, die in neuen religiösen und politischen Formen an den Vernichtungswahn des NS-Staates anzuknüpfen drohen“, so Simone Dinah Hartmann von „Cafe Critique“.

Durch konsequente politische Isolation und ökonomischen Boykott gelte es, die Aufstockung des iranischen Vernichtungspotenzials mit Atomwaffen zu verhindern, so Hartmann weiter. In letzter Instanz seidie Option gezielter Militärschläge gegen den Iran offen zu halten - gerade dann, wenn es nicht nur um die existenzielle Bedrohung Israels, sondern auch Europas gehe.

Dass auch die EU-Länder bedroht seien, betonte Ariel Muzicant, Präsident der Israelitischen Kultusgemeinde: „Wenn es zu einer Auseinandersetzung kommt, brennt nicht nur der Nahe Osten, dann brennt viel mehr.“

Die Gefahr des iranischen Atomprogramms sei ernst zu nehmen, erklärte auch Kazem Moussavi von der „Green Party of Iran“. Die Zusammenarbeit mit dem Iran führe zu Krieg, betonte der Oppositionelle. Enttäuscht sei er vom Generaldirektor der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA bzw. IAEO), Mohammed ElBaradei, dessen Rücktritt er forderte. „Mit der Einschätzung, dass der Iran keine wesentliche Gefahr darstelle, verhält sich ElBaradei politisch nicht neutral.“

(Schluss) fpr/sl/mri

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