Chiapas — Guerrero
In dem mexikanischen Bundesstaat Chiapas ist Bischof Samuel Ruiz aus der Vermittlungskommission zwischen der Regierung und den Zapatistas zurückgetreten. Als Folge löste sich die Kommission selbst auf. Wenn man die Ausweisung von Menschenrechtsaktivisten und deren Organisationen aus Mexico hinzuzählt, stehen alle Zeichen auf Sturm: auf einen Sturm, den die Regierung aller Wahrscheinlichkeit nach auslösen oder zumindest haben will. Mit der Nichterfüllung des Abkommens von San Andrés Larráinzar über die Rechte der Indios durch die Regierung und verstärkte militärische Präsenz vor Ort sind die Gespräche sowieso schon lange tot.
In der Provinz Guerrero kam es zu einem Feuergefecht zwischen der Revolutionären Volksarmee (EPR) und der mexikanischen Armee.
Wie am 10.6.1998 bekannt wurde, kamen bei einem Angriff der mexikanischen Armee auf eine der 30 autonomen, guerillafreundlichen Stadtverwaltungen in Chiapas sieben Menschen ums Leben. Obwohl im Vertrag die Errichtung solcher autonomer Gemeinden vorgesehen ist, haben die Armee, die Polizei und Paramilitärs diese wiederholt angegriffen. Diesmal kam es zu Gefechten zwischen Militär und Zapatistas. Der Gouverneur der Provinz verkündete, daß mit den „ungesetzlichen“ Zuständen Schluß sein müßte.
