Liebe Leserin, lieber Leser!
Nach der Broschüre „Siegfrieds Köpfe“, deren Erstellung die Redaktion doch insgesamt vier Monate beschäftigt hat und die bereits mehrmals mit Podiumsdiskussionen präsentiert wurde, erscheint nun — spät aber doch — die erste reguläre Nummer von Context XXI in diesem Jahr. Ganz gewöhnlich ist sie deshalb aber nicht. Denn es gibt einige Jubiläen zu feiern: Die ARGE für Wehrdienstverweigerung, Gewaltfreiheit und Flüchtlingsbetreuung, Herausgeberin sämtlicher Vorgängerinnen von Context XXI und derselben bis heute feiert ihren 25. Geburtstag und damit nicht genug: Context XXI selbst ist so alt, nicht unter dem selben Namen, zugegebenermaßen, aber was sind schon Namen ...? Auch die Deserteurs- und Flüchtlingsberatung, einer der Zweigvereine der ARGE ist schon 10 Jahre alt. Genaueres dazu gibt es auf den Seiten 10 bis 12.
Der Schwerpunkt dieser Nummer — Deserteure der Deutschen Wehrmacht — steht in Zusammenhang mit der Ausstellung „Verbrechen der Wehrmacht. Dimensionen des Vernichtungskrieges 1941-1944“ in ihrer zweiten Fassung, die derzeit in Wien zu sehen ist, und mit den — nach wie vor auf große Widerstände stoßenden — Bemühungen um eine Rehabilitation der Wehrmachtsdeserteure. Neben einem einleitenden Artikel von Markus Kemmerling, der Beschreibung des langen Wegs zur Thematisierung und Erforschung der österreichischen Wehrmachtsdeserteure von Hannes Metzler und der Zusammenfassung der zentralen Ergebnisse des derzeit laufenden Forschungsprojekts „Österreichische Opfer der NS-Militärjustiz“ von Walter Manoschek und Maria Fritsche, findet sich hier auch ein Text zu den grausamen Behandlungsmethoden der „Kriegsneurosen“ von Herwig Czech. Ein kritischer Rundgang durch die Ausstellung von Jutta Sommerbauer und Thomas Schmidinger bildet den vorläufigen Abschluss dieses Schwerpunkts, zu dem in den nächsten Nummern noch Beiträge folgen sollen.
Einen Vorgeschmack auf den geplanten Lateinamerika-Schwerpunkt der nächsten Nummer bietet das Interview mit dem Guatemaltekischen Studenten und politischen Aktivisten Fernando Quisquinay, geführt von Mary Kreutzer. Die in Nr. 06/01 begonnene Serie zu Roma und Sinti in Österreich wird fortgesetzt mit einem Artikel zu Roma-Sprachen und Literaturen von Thomas Schmidinger.
Aber auch die jüngste Eskalation im Nahost-Konflikt versuchen wir — abseits von Sensationsjournalismus — zu bearbeiten, in einer Serie von Interviews mit politischen Aktivistinnen vor Ort, deren erstes mit Uri Avnery für uns eine Herausforderung zum Widerspruch und zur weiteren Diskussion bedeutete.
Schließlich möchten wir noch auf die Fehler, die uns leider beim Erstellen der Broschüre passiert sind, hinweisen (siehe Kasten) und uns dafür entschuldigen!
Sonst bleibt nur noch, viel Freude beim Context XXI Lesen, Hören, Surfen und Abonnieren zu wünschen!
Errata „Siegfrieds Köpfe“
ad) Claude Haddad: Als ich nach Österreich kam. (S.13-17) — S.14 = S.15, S.15 = S.16, S.16 = S.17, S.17=S.14 • ad) Ines Garnitschnig: Neutralität der Wissenschaft. Neutralität der Weißheit (S.52-62) So lautet der Titel richtig! • ad) Mary Kreutzer: Konrad Lorenz und die Vergleichende Verhaltensforschung. (S.120-126) Es fehlen die Fußnoten! — vollständig unter: http://contextXXI.mediaweb.at • ad) Unterstützerinnen (S.142) Es sollte heißen Ökoli statt „Ökoli-Studentlnnen“! • ad) Ausstellungsankündigung „Verbrechen der Wehrmacht“ (Cover Rückseite) — Der Untertitel lautet richtig: „Dimensionen des Vernichtungskrieges 1941-1944“!
