Löcher im Himmel
In den USA befürchten UmweltschützerInnen, daß mit Hilfe des sogenannten „Skybuster“ Löcher in die Ionosphäre gebrannt oder geschossen werden, die zu verheerenden Folgen für Wetter und Menschen führen könnten. In Anbetracht dessen, daß man jetzt erst Wechselwirkungen zwischen Atmosphäre, schweren Gewittern und heftigen Entladungen in den Schichten dazwischen bildlich festhalten und beobachten konnte, ist eine stärkere öffentliche Kontrolle dieses Projektes durchaus wünschenswert. Dazu kann das vorliegende Buch als vorläufig erste deutschsprachige Publikation über dieses Projekt dienen.
Die zwei engagierten BuchautorInnen verfolgen ein Projekt in der Eiswüste Alaskas, genannt High Frequency Active Auroral Research Project. Als Fortsetzung von Star Wars mit anderen Mitteln bezeichnen UmweltschützerInnen, kritische JournalistInnen und WissenschafterInnen die Anlage bei Gakona, Alaska. Der Projektleiter John Heckscher, der gleichzeitig im Phillips-Forschungszentrum der Hanscom Air Force Base, Massachusetts, arbeitet, spricht hingegen von einer Forschungsanlage (das eine schließt das andere wohl nicht aus).
Auf der einen Seite scheint es sich um eine der üblichen paranoiden Verschwörungsabhandlungen von UmweltschützerInnen zu handeln, die gerade in den USA der Regierung finsterste Absichten unterstellen, auf der anderen Seite ist die Liste der Betreiber dieses Projektes nicht dazu geeignet, Vertrauen zu erwecken. Da wäre zuerst die US Air Force mit ihrem Plan „Spacecast 2020“, bei dem es um Wetterbeeinflussung geht, zu nennen, dazu kommen der Rüstungskonzern Raytheon und die National Security Agency. Die Gelder sind vom Kongreß bewilligt worden. Auch andere Länder wie Kanada, Grönland, Norwegen und Rußland, dem früheren Konkurrenten in Sachen Wetterbeeinflussung, sollen beteiligt sein, was wiederum etwas beruhigend erscheint.
Jeane Manning & Nick Begich: Löcher im Himmel. Der geheime Ökokrieg mit dem Ionosphärenheizer HAARP. Zweitausendeins Verlag, Frankfurt am Main 1996,
370 S., ca. öS 230,—
