Grundrisse, Nummer 51
September
2014

Tabuthema 9/11

„Willst du dir das wirklich antun“ fragte mich ein guter Freund, als ich meine Absicht bekannt gab, das Schweigen eines großteils der Linken zu den Ereignissen im September 2011 in den USA zu kritisieren. Mit wenigen rühmlichen Ausnahmen wagt die Linke kaum, die offizielle Version des Pentagon zu den Flugzeuganschlägen zu bezweifeln. Wenn auf 9/11 Bezug genommen wird, dann wird die ideologische Nutzanwendung der US-Administration kritisiert. Die Ereignisse dienten als Vorwand, als ideologische Begründung, als probate Möglichkeit unter dem Banner des Krieges gegen den Terror weltweit militärisch einzugreifen, Bürgerrechte auszuhebeln, die USA in einem patriotischen Taumel zu versetzen und nicht zuletzt eine möglichst lückenlose, weltumspannende Überwachung zu installieren. Die offizielle Darstellung jedoch kritisch zu hinterfragen, das wagt kaum jemand. [1] Die Einschüchterung scheint funktioniert zu haben. Wer Zweifel anmeldet wird sofort zwangsweise in die Gesellschaft von Aluhuträgern, Antisemiten, Paranoikern und UFO Gläubigen eingemeindet. [2] Unter diesem Aspekt wird man im Internet leicht fündig. Eine Atombombe soll unterirdisch die Türme des Word Trade Centers zum Einsturz gebracht haben können wir lesen, andere Webseiten behaupten, es hätte gar keine Flugzeuge gegeben, sondern Hologramme hätten diese nur simuliert. Zum Glück werden wir vor diesen Irren gewarnt. Mit schöner Regelmäßigkeit melden sich um die Jahrestage dieses Ereignisses PsychologInnen und selbsternannte ExpertInnen zu Wort, die uns über die wirre Welt der Verschwörungstheoretiker aufklären. [3] Naiv wäre es auch zu meinen, die Diskussion um die Ereignisse würden sozusagen sich selbst überlassen bleiben. Systematisch läuft die Denunziation und Herabwürdigung all jener, die, wie einige kritische JournalistInnen, entsprechende Bücher schreiben und Blogs betreiben. Unseriöse Schaumschläger würden damit viel Geld verdienen, werden wir aufgeklärt. Think Thanks, deren Wirkung und Bedeutung von der Linken strukturell unterschätzt wird so meine Ansicht, gehen es grundsätzlicher an. Das britische Institut Demos etwa publizierte 2010 eine Studie, [4] die sich mit der systematischen Bekämpfung von sogenannten Verschwörungstheorien beschäftigt. Es steht für mich außer Zweifel, dass diese Denunziationen wirken. Wer also massive Zweifel an der offiziellen Darstellung äußert, dem kann passieren, dass ein Schenkelklopfer mit: „Ja klar, Elvis lebt und Bielefeld gibt es nicht“ antwortet. Wer also ernsthafte Zweifel anmeldet riskiert, seinen oder ihren guten Ruf zu verlieren.

Aber vielleicht ist das Risiko gegenwärtig gar nicht mehr so groß. Angesicht der Enthüllungen von Edward Snowden dürfte so manchen das Lachen vergangen sein. Wer wusste davor, dass eine Behörde wie die NSA überhaupt existiert und dass sie ernsthaft versucht, das Internet und alle damit zusammenhängenden Aktivitäten und Profile lückenlos zu überwachen? Wer vor Jahren behautet hätte, die NSA lässt Router manipulieren [5] um auch interne Netzwerke ausspionieren zu können, hätte bestenfalls ein mildes Lächeln geerntet. Nicht nur diese Enthüllungen, auch die aktuell tobenden Informationskriege – Stichwort Ukraine – haben die Sensibilität für den Wahrheitsgehalt offizieller Erklärungen und Behauptungen erhöht. Informationen aller Art sind durchaus zu haben, genaue Recherche genügt oftmals. Möglicherweise ist heute die richtige Situation um auch die Linke aufzufordern, endlich damit aufzuhören, die offizielle Darstellung unkritisch und unkommentiert nachzusprechen.

Ich möchte vorweg meine Sichtweise darlegen. Ich bin nach längerer Beschäftigung mit der Thematik zum Schluss gekommen, dass einflussreiche Kreise der us-amerikanischen Geheimdienste und/oder der Regierung direkt oder indirekt involviert gewesen sein müssen. Irgendwo auf der Skala zwischen passiver Duldung und aktiver Planung muss es Interventionen gegeben haben. Wer, wie und in welchem Ausmaß bleibt offen. Für mich steht außer Zweifel, dass die offizielle Version so nicht stimmen kann, mehr als diese negative Aussage ist jedoch nicht möglich. Als leitender Begriff meiner Beschäftigung fungierte die Kategorie der Plausibilität. Was ich unter Plausibilität verstehe ist leicht zu erklären. Plausibel sind Informationen, die unserem Wissenstand und unserer Erfahrung entsprechen, unplausibel sind jene, die damit nicht zu vereinbaren sind. Das heißt aber nicht, dass sie in jedem Fall zu 100% zutreffen oder nicht zutreffen müssen. Ich gebe ein Beispiel: Wenn uns jemand erzählt er oder sie habe ein Geldbörse mit 50 Euro gefunden, so halten wir diese Nachricht für plausibel. Menschen verlieren Geldbörsen mit diesem Inhalt und andere finden sie. Wenn uns jedoch erzählt wird, jemand habe einen Plastiksack mit 300.000 Euro gefunden, so halten sie dies für unplausibel. [6] Wenn nun die Kategorie der Plausibilität an die Ereignisse um 9/11 angewandt wird, so müssen die Darstellungen, manche mehr, manche weniger, als unplausibel oder höchst unplausibel eingeschätzt werden. Klar gab es auch leicht zu widerlegende, dreiste Lügen. Unverfroren behauptete zum Beispiel die damalige Sicherheitsberaterin Condoleezza Rice unmittelbar nach den Ereignissen, dass niemand es ahnen hätte können, dass Terroristen Flugzeuge entführen und als Waffe einsetzen. Selbstverständlich bezogen Militärs und Geheimdienste dieses Szenario in ihre Simulationen und Übungen mit ein. „Keine zwei Tage vor 9/11 simulierte die Luftverteidigungsbehörde NORAD die Entführung einer Passagiermaschine, die über New York zur Explosion gebracht werden sollte.“ [7] Aber darum geht es nicht. Es geht um jene Ereignisse, die gegen alle Erfahrungen und Einschätzungen behauptet werden.

Es existieren inzwischen jede Menge Berichte, sei es in Buchform, sei im Internet. Auch diese Recherchen beinhalten Fehler und Unstimmigkeiten. Zweifellos tummeln sich auch Obskuranten und Möchtegerns unter den KritikerInnen. Aber die Dokumentationen ergeben in Summe doch ein recht einheitliches Bild der Ereignisse. Ich kann und will hier nicht alle Fakten, die Anlass zum Kopfschütteln geben, anführen. Ich möchte mich auf eine knappe Skizze der zwei wesentlichen Aspekte konzentrieren, und weitere nur summarisch auflisten. Im Anhang findet ihr Hinweise auf weitere Quellen und Belege.

Wo blieben die Abfangjäger?

In einem beeindruckenden Interview [8] erklärt Oberstleutnant der NATO (A.D.) Jochen Scholz das übliche Prozedere, wenn Flugzeuge von ihrem Kurs abweichen oder sich nicht mehr melden. Es existiert ein genaues Protokoll, was und wann zu tun ist. Bei abweichendem Flugverhalten starten je nach den konkreten Bestimmungen die stets bereiten Jagdflugzeuge und nehmen Sichtkontakt auf, der Zeithorizont bewegt sich um die 20 Minuten. Dieser Einsatz ist nun keineswegs eine Seltenheit, sondern zählt zur Routine. Selbst im kleinen Luftraum Österreichs gibt es permanent Einsätze der Abfangjäger, wird auf Homepages des österreichischen Bundesheeres stolz berichtet. [9] Als im Februar 2014 eine Maschine entführt wurde und in Genf landete, geschah dies außerhalb der Dienstzeiten der Schweizer Luftraumüberwachung. Die Presse war voll des Spott und des Hohnes, ob denn Angriffe auf die Souveränität des Schweizer Luftraumes nur in den Bürozeiten erfolgen dürfen. [10] Aber keine Sorge, die entführte Maschine wurde von zwei französischen Kampfflugzeugen eskortiert. Diese Routinen wurden von den USA nach Pearl Harbor entwickelt und seither verfeinert. Und dass es sich um den Luftraum über New York und Washington nicht um irgendeine Zone handelt, dürfte sich von selbst verstehen. Wie lange waren die entführten Flugzeuge in der Luft? Flugzeug AA11 startete von Boston aus und erreichte nach 1 Stunde 44 Minuten in der Luft New York. Die Maschine mit der Flugnummer UA 93 flog 1 Stunde und 20 Minuten, bevor sie über Pennsylvania abgestürzt sein soll. Flug 175 benötigte 48 Minuten, bevor die Maschine in den Südturm des WTC einschlug. Flug 77 brachte es auf eine Flugzeit von 1 Stunde und 15 Minuten bis es das Pentagon erreichte. Wobei die Maschinen keineswegs den kürzesten Kurs einschlugen. Eine rationale Erklärung für diese Umwege waren die sogenannten „Funklöcher“, das sind schmale Bereiche, in denen die US-Militärs und die zivile Flugbehörde FAA „lediglich Primärdaten“, also bloße Punkte auf dem Radarschirm empfangen können. [11] Sekundärdaten liefern Informationen über Identität, Flughöhe, Fluggeschwindigkeit der Maschinen, Primärdaten sagen bloß, hier ist ein Objekt in der Luft. Exakt in diesen Korridoren wurden die Transponder [12] abgeschaltet, was zusätzliche Verwirrung hervorrufen musste. Die Frage, woher kannten die Entführee die exakte Lage solcher Korridore, blieb unbeantwortet. Fast auf Minuten genau verschleierten die Flugzeuge nach dem ersten Einschlag im WTC ihre Identität. [13] Kommunikation zwischen den Maschinen scheidet aus. Dass es Warnungen vor Flugzeugentführungen gab und das Szenario ihres Einsatzes als Selbstmordwaffe sogar geprobt wurde, kann wohl als Faktum verbucht werden. Und in einer solchen Situation soll die höchst entwickelte Flugabwehr der Welt in einer Gegend, die von militärischen Fliegerhorsten sozusagen gespickt ist (10 Meilen vom Pentagon entfernt befindet sich z.B. ein derartiger Stützpunkt), unfähig gewesen sein, auch nur ein Flugzeug zu erreichen? „NORAD (North American Aerospace Defense Command)“, so erklärt Jochen Scholz im Interview, „hat jede Maus auf dem Radarschirm“. [14]

Dass bei diesen Flügen nichts normal verläuft, musste jedem zivilen und noch mehr jedem militärischen Fluglotsen klar sein. Es stellt sich also die Frage, warum nicht unverzüglich Abfangjäger aufgestiegen sind, warum nicht ein einziger eines der vier Flugzeuge erreicht hat? Das kann nur unter zwei Voraussetzungen geschehen: Verwirrung und Verzögerung. Alle Untersuchungen, die sich mit den Ereignissen beschäftigen, berichten über diese Faktoren. Am 1. Juni 2001 wurde das Prozedere wesentlich verkompliziert, der Befehlsweg verlängert. Nach 9/11 wurde diese Verordnung wieder zurückgenommen. Ab diesem Zeitpunkt konnte nur Verteidigungsminister Donald Rumsfeld oder seine unmittelbare Vertretung den Einsatz von Abfangjägern erteilen. [15] Exakt an diesem Tage sind sechs bedeutende Militärübungen dokumentiert, wobei drei unmittelbar mit Flugzeugentführungen zu tun hatten (Vigilant Warrior, Vigilant Guardian, Global Guardian). „Zu diesen Manövern gehören neben einer fiktiven Flugzeugentführung sogenannte Inserts: virtuelle, doch eben von echten nicht zu unterscheidende Signale der Luftabwehr.“ [16] Ebenso wird von kaum erklärbaren Verzögerungen und Irreleitungen berichtet. Gestartete Abfangjäger wurden erstmals über den Atlantik beordert. Wir haben also die Wahl: Entweder halten wir es für plausibel, dass die angesagten Übungen ein derartiges Chaos angerichtet haben, sodass selbst die Profis bei NORAD nicht mehr in der Lage waren, echte von simulierten Radarsignalen zu unterscheiden. „Colonel Robert Marr soll sich später erinnern, es seien insgesamt 21 Flüge als entführt gemeldet, General Larry Arnold sprach gar von 29.“ [17] Oder wir halten das Chaos im Luftraum, die Verwirrung durch simulierte entführte Flugzeuge, die Tatsache, dass Entführer große Schleifen flogen um in Funklöchern die Transponder abzuschalten um ab diesem Zeitpunkt die Identität des Flugzeugs unkenntlich zu machen, sowie die vorher veränderte Prozederevorschriften für Fluglotsen für eine Folge von Pech, Pannen und Unzulänglichkeiten. Und dass sich all diese Geschehnissen exakt am 11. September kreuzten, war selbstredend Zufall.

Der Einsturz der drei WTC Gebäude

Auch der Einsturz der drei Gebäude des World Trade Centers ist keinesfalls so plausibel, wie suggeriert wird. Die Türme wurden so gebaut, dass sie Flugzeugeinschlägen standhalten. Dies wird offiziell offen zugegeben, allerdings wird darauf verwiesen, dass zum Zeitpunkt der Errichtung 1970 Verkehrsflugzeuge noch kleiner und leichter waren als 2001. Sicherheitsanforderungen müssen bei solchen gewaltigen Gebäuden klarerweise übererfüllt werden. [18] Dass 2001 Flugzeuge größer waren als zum Zeitpunkt der Errichtung, ist wohl ein schwaches Argument. Es wurde auch kaum benutzt. Als Ursache für den Einsturz wird keineswegs Erschütterung oder Beschädigung der tragenden Bauteile erwähnt, sondern Feuer. Nun haben Gebäude dieser Bauart stundenlang gebrannt ohne einzustürzen. Am 9. Februar 2009 brannte das vor der Fertigstehung 47-stöckige Hotel Mandarin Oriental in Peking stundenlang wie eine Fackel. Am 4. Mai 1988 brannte das 260 Meter hohe First Interstate Tower in Los Angeles auf mehreren Etagen. Am 12. November 2012 brannte in Dubai ein 34-stöckiges Hochhaus vollkommen aus. Am 4.4.2013 brannte ein 145 Meter hohes Wohnhaus in Grosny stundenlang lichterloh. Ein weiterer Großbrand ereignete sich in Philadelphia 1991, das Meridian Plaza 150 Meter hoch, brannte 18 Stunden lang in 8 Stockwerken. Keiner der Bauten ist zusammengestürzt.

Die Verbrennungstemperatur von Kerosin unter idealen Bedingungen (um die 800 Grad), die in einem Hochhaus unmöglich gegeben sein können liegt deutlich unter der Temperatur, bei der Stahl schmilzt (1200 Grad). Offiziell wurde argumentiert, dass die Stahlträger nicht geschmolzen sind, sondern bloß durch die Hitze ihre Festigkeit eingebüsst haben. Diese Theorie wurde später durch eine andere ersetzt: „In den ersten Tagen nach den Anschlägen war die einhellige Meinung, dass die Kersosinfeuer den Stahl in den betroffenen Bereichen geschmolzen hätten. Dann habe die Gewichtskraft der Gebäude den Rest erledigt. Wenn man die Bilder und die Art der Einstürze betrachtet muss man sagen völlig unmöglich. Also versuchte die FEMA [19] einen anderen Ansatz und zwar sahen sie den Grund für die Einstürze darin, dass die Verbindungen zwischen Kern und den Stockwerken nachgegeben hätten und daraufhin ein Stockwerk auf das tieferliegende geknallt war, dieses mitgerissen habe und eine Kettenreaktion ausgelöst hätte. Diese nunmehr zweite Version der Ereignisse bekam den bezeichnenden Namen Pancake Theorie.“ [20] Auch diese Theorie ist problematisch, da der Kern der Gebäude stehen bleiben hätte müssen. Zudem ist festzuhalten, dass fasst der gesamte Stahl in Windeseile nach Südostasien verkauft und eingeschmolzen wurde. Wissenschaftliche Untersuchungen waren in kürzester Zeit nicht mehr möglich. Es bleibt also eine offene Frage, warum die Türme praktisch mit Fallgeschwindigkeit (etwa 11 Sekunden, die Fallgeschwindigkeit liegt bei 9 Sekunden) zusammengebrochen sind, wie sie einer gezielten Sprengung entspricht. Aber es war nicht bloß der Einsturz der Türme, sondern der Kollaps von WTC 7, der mich zum Skeptiker werden ließ. Dieses Gebäue wurde erst 1987 fertig gestellt, es war mit 174 Metern Höhe selbst ein imposantes Hochhaus und beherbergte eine Reihe von bedeuteten Institutionen wie die Steuerbehörde IRS, die Finanzaufsichtbehörde SEC und eine Außenstelle des CIA. Interessen, mit dem Einsturz auch heikle Unterlagen verschwinden zu lassen, existierten also zuhauf. Durch herabstürzende Trümmer soll es in Brand geraten sein um 17:20 mit Fallgeschwindigkeit in sich zusammenzustürzen. Diesmal konnte jedoch kein Kerosin brennen, sondern eben das Gebäude selbst, welches als erstes in der Geschichte des modernen Hochausbaus durch diese Ursache kollabiert sein soll. Zudem trat der Brand lokal nur auf einer Ecke der den Türmen zugewandten Seite auf. Wie konnte es also symmetrisch zusammenstürzen? Wie auch bei der offenen Frage der nicht erfolgten Flugabwehr mussten Erklärungen präsentiert werden. Das National Institute for Standard and Technology (NIST) erstellte im Auftrag der 9/11 Kommission eine Computersimulation, die die offizielle Sichtweise belegen sollte. NIST hat die Tatsache der Einsturzzeit, die praktisch dem freien Fall entsprach, offen zugegeben. [21] Die Input-Daten für das Computermodell, welches die Brandhypothese belegen sollte, wurden jedoch nie veröffentlicht – im Interesse der nationalen Sicherheit, wie es hieß. [22] Stattdessen, man verzeihe mir etwas Zynismus, wurde auf ein erstaunliches Phänomen verwiesen. Es nennt sich „Thermal expansion“, also Ausdehnung der Stoffe unter Wärmeeinwirkung. Diese Erklärungen blieben nicht unwidersprochen: Auf der Webseite der Organisation Architects and Engineers for 9/11 Truth haben bis jetzt 2.216 Architekten und BautechnikerInnen folgende Petition unterschrieben: [23] „On Behalf of the People of the United States of America, the undersigned Architects & Engineers for 9/11 Truth and affiliates hereby petition for, and demand, a truly independent investigation with subpoena power in order to uncover the full truth surrounding the events of 9/11/01 — specifically the collapse of the World Trade Center Towers and Building 7. We believe there is sufficient doubt about the official story to justify reopening the 9/11 investigation. The new investigation must include a full inquiry into the possible use of explosives that might have been the actual cause of the destruction of the World Trade Center Twin Towers and Building 7” [24] Wer sich die zahlreichen Videos des Zusammenbruches von WTC 7 ansieht, wer es mit Bildern kontrollierter Sprengung und mit jenen von Gebäudeeinstürzen vergleicht, muss schon einige Phantasie besitzen, um die offizielle Version plausibel zu finden. [25]

Weitere Merkwürdigkeiten

Alle bisher angeführten Aspekte sind keineswegs Beweise für eine Beteiligung offizieller Stellen an den Anschlägen. Ob die offiziellen Erklärungen als plausibel eingeschätzt werden, kann und muss jede und jeder für sich entscheiden. Ich jedenfalls halte sie für keineswegs überzeugend. Es existieren nun eine ganze Reihe weiterer Merkwürdigkeiten, die ich hier summarisch auflisten möchte. Weder für sich genommen, noch in Summe stellen sie eindeutige Belege dar. Erklärungsbedürftig sind sie trotzdem. Eingereist sind 15 der 19 Attentäter mit Visa, die im US-Konsulat in Dschiddah, Saudi-Arabien ausgestellt wurden. Ein Konsulat, das offenbar unter der Kontrolle des CIA steht „und immer noch als Einschleusungsbüro für befreundete ‚Freiheitskämpfer’ benutzt wird.“ [26] Die Flugschule Huffman Aviation in Venice Beach in Florida, in der sie ihre Ausbildung als Piloten absolvierten, ist eine Einrichtung, die einer genaueren Durchleuchtung angesichts dubioser Machenschaften bedürfte. Die Attentäter haben sich keineswegs so verhalten, wie es von gläubigen und fanatischen Muslimen erwartet wird. Anstatt Moscheen zu besuchen frequentierten sie Striptease Clubs und genossen reichlich Alkohol. Anstatt sich klandestin zu verhalten, bezahlten sie buchstäblich jede Pizza mit ihrer Kreditkarte, so, als wollten sie bewusst Spuren legen. Tarnung? Dass der Koffer von Mohammad Atta nicht in die Maschine verladen wurde, die er bestieg, ist plausibel. Ebenso deponierte er in seinem Mietauto jede Menge belastendes Material. Aber warum ein zu allem bereiter Selbstmordattentäter alle nur erdenklichen Beweisstücke für die Spur zu Bin Laden darin verstaute, ist doch merkwürdig. Apropos Attentäter. Alle Welt weiß, dass der CIA mit Hilfe Bin Ladens al-Qaida aufgebaut hatte, um mit ihrer Hilfe die russische Präsenz in Afghanistan zu stürzen, was bekanntlich gelang. Das Zerwürfnis folgte nach dem Sturz der Moskau orientierten Regierung in Kabul. Dass dem CIA die Attentäter gut bekannt waren, wird selbst offiziell nicht dementiert. Wie konnten sie in die USA einreisen? Warum wurde ihre Observierung eingeschränkt oder gestoppt, wie etwa Lieutenant Colonel Shaffer, er arbeitete für den Militärgeheimdienst DIA, in einem Buch zu belegen versucht? [27] Zudem behauptete er, dass ein Teil der Attentäter durch das Programm Able Danger [28] den Behörden durchaus bekannt war. Die Daten dieser Untersuchung wurden überdies später komplett vernichtet. Die Berichte, mit welcher Offenheit und Selbstsicherheit sie sich in den USA bewegten, lässt die Vermutung als plausibel erscheinen, zumindest ein Teil von ihnen habe als Doppelagent auch für den CIA gearbeitet. Das würde auch erklären, warum der FBI angeblich so wenig über sie wusste – im Gegensatz zum CIA. Diese Diskrepanzen wurden nach 9/11 sogar als offizielle Begründung für ihre rechtzeitige Nichtenttarnung genannt. Die Geheimdienste hätten so schlecht zusammengearbeitet.

Nachdenklich stimmt auch die Information, dass knapp vor 9/11 in unüblichem Ausmaß Put-Optionen auf Aktien von US-Fluggesellschaften getätigt wurden. Bei diesen Optionen wird auf fallende Aktien gesetzt, und tatsächlich verloren sie nach 9/11 rasant an Wert. Das berichten alle Quellen, die sich kritisch mit 9/11 beschäftigen, Dementis konnte ich keine finden. Dieses Thema wurde offiziell deswegen ad acta gelegt, weil keine Spur zu Bin Laden führte. Wenn er mit diesen Börsengeschäften nichts zu tun hat, dann haben diese Börsengeschäfte mit 9/11 ebenso nichts zu tun. Sieben Wochen vor 9/11 wurde das WTC von Larry Silverstein für 99 Jahre gepachtet und mit 3,55 Milliarden $ versichert. Nach 9/11 klagte Silverstein auf zwei unabhängige Schadfälle und erhielt nach mehrjährigen Gerichtsverhandlungen 4,6 Milliarden $. [29] WTC 7 war seit Mitte der 80er Jahre in seinem Besitz. „Dessen 2001 noch zu Buche standen Bankverbindlichkeiten von 383 Millionen Dollar stand eine Schadensversicherungssumme von 861 Millionen Dollar gegenüber, die Silverstein 2002 ausbezahlt wurde.“ [30]

„According to some estimates we cannot track $2.3 trillion [kein Tippfehler K.R.] in transactions.“, das sagte Rumsfeld öffentlich am 10. September. “Track” meint hier nicht fehlt, sondern die Geldflüsse können nicht korrekt und eindeutig zugeordnet werden. Mit einem Wort, undurchsichtige Geldtransaktionen in gigantischem Ausmaß werden offenherzig zugestanden. Nach 9/11 war dieses Thema vom Tisch. Es war nicht zuletzt dank der Flugkünste von Hani Hanjour vom Tisch. Er soll die Maschine (Flug 77) hunderte Meter parallel zum Erdboden in das Pentagon gelenkt haben, zufällig in jenen Teil, der gerade renoviert wurde und jene Buchhaltungsunterlagen enthielt, die eventuell Licht in finanzielles Chaos hätte bringen können. Ein Manöver, das selbst erfahrene Piloten als höchst kompliziert erachten. Ihm jedenfalls wurde „von mehreren Fluglehrern bescheinigt, nicht einmal eine einmotorige Cessna handhaben zu können.“ [31] Eine ganz merkwürdige Geschichte ist auch der Fund des Passes von Satam Al-Suqami, einem der Entführer, die Flug 11 in einen der Türme gelenkt haben sollen. Dieser Pass habe das Flammeninferno heil überstanden und sei dann im Staub und den Trümmern gefunden worden. Diese Information ist keinesfalls eine Ente, das FBI hat diesen Pass 2006 bei einem Prozess, exakt mit dieser Geschichte verbunden, bei Gericht als Beweisstück vorgelegt. Bezüglich der Flugschreiber, die ja auch alle Gespräche im Cockpit aufzeichnen, existieren nur widersprüchliche Angaben. Offiziell wurde keine der vier Flugschreiber (jedes Flugzeug besitzt zwei Stück) in den Trümmern des WTC gefunden, Augenzeugen sagen hingegen anderes aus. [32] Die Flugschreiber jener Maschine, die das Pentagon als Ziel hatte, sollen unbrauchbar gewesen sein. Jener aus der offiziell über Pennsylvania abgestürzten Maschine blieb offenbar unversehrt. Aus der veröffentlichten Mitschrift der Worte aus dem Cockpit lässt sich jedoch nicht all zu viel ableiten. [33] Der offizielle 9/11 Report beziffert die Kosten für die Anschläge mit 400.000 bis 500.000 $. Woher das Geld stammte wurde aber nicht weiter untersucht. „Ultimately the question is of little practical significance.“ [34]

Befremdlich war auch das Verhalten des Verteidigungsministers Donald Rumsfeld. Anstatt sofort seine Aufgabe als Koordinator und Befehlshaber der Verteidigung der USA zu erfüllen, soll er zuerst nicht aufzufinden und dann minutenlang mit anderen Dingen beschäftigt gewesen sein um nach dem Einschlag der Maschine in das Pentagon medienwirksam auf dem Rasen davor den Sanitätshelfer zu mimen. Auch die Versteinerung des Präsidenten George W. Bush, als ihm bei einer Schulstunde in Sarasota (Florida) die Nachricht vom zweiten Flugzeugeinschlag mitgeteilt wurde, ist eigentümlich. Sie konnte in einem Film von Michael Moore bewundert werden. Warum er überhaupt die Schulklasse betrat, nachdem er die Nachricht vom ersten Einschlag erhalten hatte, ist ebenso merkwürdig. Und nicht zuletzt muss doch die Tatsache zu denken geben, dass bereits wenige Viertelstunden nach den Anschlägen Bin Laden und seine Truppe als Drahtzieher feststanden. Bin Laden wurde übrigens offiziell niemals beschuldigt, Mastermind von 9/11 gewesen zu sein, er selbst soll das stets entschieden bestritten haben. Ein Bekenntnisvideo, angeblich in einem verlassenen Gebäude in Afghanistan gefunden, war offensichtlich eine so plumpe Fälschung, dass rasch der Mantel des Schweigens über dieses Machwerk gelegt wurde. Während manche Prozesse am 11. September sich eigentümlich langsam und verzögert vollzogen, ging es bei anderen offenbar nicht schnell genug. Wer noch Bedürfnis an Eigentümlichkeiten besitzt, dem sei noch mitgeteilt, dass „Präsident Bushs Bruder Marwin und sein Cousin Wirt Walker III beide Direktoren in derjenigen Firma waren, die verantwortlich für die Sicherheit im WTC war.“ [35]

Bitte keine Spekulationen!

Ich wiederhole mich bewusst: Beweise sind all die seltsamen und höchst seltsamen Fakten nicht. Unter all jenen, die kritische Fragen stellen herrscht das Bedürfnis vor, eine lückenlose Indizienkette aufzubauen. Das kann nicht funktionieren. Nehmen wir noch mal die Passgeschichte her. Die Vermutung, ein Geheimdienst habe ihn einfach im Staub deponiert, ist kaum von der Hand zu weisen. Selbst wenn diese Annahme zutrifft, was beweist sie? Selbst wenn WTC 7 gesprengt wurde, wer hat den Auftrag dazu gegeben? Silverstein? Und wenn, dann wären wir bloß auf einen raffinierten Versicherungsbetrug gestoßen. Oft wird gegen all zuviel Skepsis eingewendet, irgendwer der Wissenden hätte sich doch an die Öffentlichkeit gewendet. Das führt zur Spekulation, was wurde von wem inszeniert, wie viele Personen waren daran beteiligt und in welcher Position? Das können nur diese Personen selbst wissen, zumal solche Operationen, und das wage ich zu sagen, in so viele Einzelschritte zerlegt werden können, sodass viele Involvierte nur über sehr eingeschränktes Wissen verfügen, welches für sich genommen, auch wenig besagt. Außerdem – wissen wir es, ob es nicht solche Versuche gab? Und was wäre wenn? Wenn z.B. ein Mitglied der Flugabwehr öffentlich behaupten würde, die Befehlskette sei bewusst verzögert worden? Abgesehen davon, dass diese Person um Leib und Leben fürchten muss und sie diese Enthüllungen nur aus dem Exil verlautbaren kann, über welche stichhaltigen Beweise würde diese Person verfügen? Oder betrachten wir den Flug UA 93. Offiziell hieß es, mutige AmerikanerInnen, die über ihre Mobiltelefone in Flughöhe von den Einschlägen in die Twin Towers informiert wurden, hätten die Entführer überwältigten, dabei aber das Flugzeug zum Absturz gebracht. Unmittelbar nach den Ereignissen wurde die Heldenstory tapferer Amerikaner jedenfalls medial ausgeschlachtet. Neil Young, dessen politisch republikanische Gesinnung kein Geheimnis ist, widmete dem zum amerikanischen Helden hochstilisierten Herrn Todd Beamer das Lied Let’s Roll. Angeblich soll dieser wesentlich daran beteilt gewesen sein, die Entführer zu überwältigen. Leider ist an dieser Geschichte kein Wort wahr. Dass die Passagiere ins Cockpit vordringen konnten, wird inzwischen sogar offiziös dementiert, [36] was freilich auf Webseiten, die sich über SkeptikerInnen lustig machen, immer noch behauptet wird. [37] Was war also die tatsächliche Ursache des Absturzes? Vor allem, ist es überhaupt abgestürzt? Nehmen wir einmal an, das Flugzeug sei, wie eigentlich zu erwarten, von Abfangjägern abgeschossen worden. Ich will auf die Details nicht eingehen, aber die Spuren auf der Absturzstelle lassen Zweifel aufkommen. Was wäre damit bewiesen? Doch nur das Faktum, dass das Weiße Haus einen unschönen Akt durch ein Heldenepos ersetzt hat. Wir können uns nur der Forderung nach lückenloser Aufklärung durch eine unabhängige Kommission anschließen, wie sie von einigen Organisationen in den USA erhoben wurden und erhoben werden.

Kein Interesse an Aufklärung

Eine derartige Kommission gab es bereits. Monate, ja jahrelang verweigerte die politische Führung der USA eine derartige Maßnahme. Erst auf Druck, insbesondere der Angehörigen der Getöteten, denen Respektabilität und ehrliches Interesse an Aufklärung nicht abgesprochen werden konnte, kam nach langen Zögern und politischen Manövern eine derartige Kommission zustande. Ein Novum bei Ereignissen dieser Tragweite. Sie folgte auf eine erste Untersuchung (FEMA Report), geleitet von den für die US-Nachrichtendienste zuständigen Ausschüsse des US-Kongresses. Im November 2002 wurde aufgrund des Drucks der Hinterbliebenen, die etwas abfällig als Jersey Girls [38] bezeichnet wurden, die eigentliche Kommission eingesetzt, die ihren Bericht im Juli 2004 vorlegte. Es wäre illusionär von einem Gremium, das ausschließlich von der politischen Elite der USA besetzt war, tatsächliche Aufklärung zu erwarten. Geleitet wurde sie von Philip Zelikow, einem engen Vertrauten der Sicherheitsberaterin Condoleezza Rice. Beide zählten zu jeder ultrarechten, republikanische Clique, die um den 11. September die Machtpositionen der USA in Händen hielten. Als wesentliche Quellen wurden die unter Folter erzwungenen Aussagen von Khalid Scheich Mohammed benutzt. Allerdings hat ihn niemand aus der Kommission jemals zu Gesicht bekommen, noch konnten ihm Fragen gestellt oder die Verhörprotokolle eingesehen werden. „Der sogar für die offiziellen Untersucher des 11. September komplett unsichtbare und nach permanenter Folter vollgeständige Chefplaner der 9/11 Anschläge befindet sich seit 2002 (möglicherweise) in CIA-Gewahrsam und wurde nie öffentlich gehört.“ [39] Ein ziviles Verfahren, später kurzfristig von Obama angepeilt, wurde wieder verworfen. Immerhin gab es kritische Stimmen und einen prominenten Rücktritt: Max Cleland kritisierte die Arbeit der Kommission grundlegend. [40] Die politisch gegängelte 9/11 Kommission brachte wenig überraschend keine wirkliche Klärung, aber manche Mitglieder konstatierten eindeutige Vertuschungen und vor allem den Willen von Behörden, schlichtweg die Unwahrheit zu sagen: „John Farmer, Jr., senior counsel to the Commission stated that the Commission ‚discovered that...what government and military officials had told Congress, the Commission, the media, and the public about who knew what when — was almost entirely, and inexplicably, untrue.’ Farmer continues: ‘At some level of the government, at some point in time … there was a decision not to tell the truth about what happened ...The (NORAD) tapes told a radically different story from what had been told to us and the public.’” [41] Wie sehr der US-Regierung an der Aufklärung der Ereignisse im September 2011 gelegen war zeigt, wenn ich das so zynische formulieren darf, auch das Budget, das zur Verfügung stand: Die Zahlen variieren, aber alle Quellen sprechen davon, dass der 9/11 Kommission die Hälfte oder weniger jener Summe zur Verfügung stand, die für die Untersuchung der Clinton-Lewinski Affäre vier Jahre zuvor ausgegeben wurde. [42] Standen für die Aufklärung der amourösen Abenteuer des Präsidenten je nach Quelle 30 bis 40 Millionen $ zur Verfügung, so waren für die Untersuchung der Ereignisse um 9/11 ursprünglich drei, nach Protesten bloß fünfzehn Millionen $ vorgesehen. [43] Das Budget für die Untersuchung des Absturzes der Columbiafähre betrug 2004 152 Millionen, für die Challenger-Katastrophe 175 Millionen $. [44] Im Bericht wurde übrigens der Zusammenbruch von WTC 7 mit keinem einzigen Wort erwähnt.

Die Entlarver der KritikerInnen

Es gibt eine Reihe von Webseiten, unter anderem vom Nachrichtenmagazin SPIEGEL betrieben, in dem die Kritiker ihrerseits kritisiert werden. Wer, so wie ich, sich etwas genauer mit den Ereignissen beschäftigt hat, kann sich nur wundern. Schlampig, pappig im Stil, die KritikerInnen permanent denunzierend und beleidigend, werden dem Publikum einige Brocken hingeworfen, so man sich nicht überhaupt an zweifellos existierenden obskuren Aussagen hochzieht. Widersprüche, offene Fragen – niemals. Der Einsturz von WTC 7? NIST (National Institute for Standard and Technology) habe alle Verschwörungstheorien schlüssig widerlegt und die Kritiker zum Schweigen gebracht, werden wir angeschnauzt. Dass die Unterlagen für die Computersimulation im Interesse der nationalen Sicherheit unter Verschluss blieben, dazu kein Wort. Dass auf den Seiten der KritikerInnen genaue Auseinandersetzungen mit dem NIST Bericht gab, wird verschwiegen oder vielleicht auch gar nicht registriert. Und so weiter, und so fort. Für jedes Phänomen, für jede offene Frage, für jedes unplausible Geschehen gibt es eine punktgenaue, glasklare und unbezweifelbare Erklärung. Die schönste Entlarvung fand ich aber in einem Artikel von Henryk M. Broder. Wer ist überhaupt Schuld an den ganzen dümmlichen Fragen und an den lächerlichen Zweifeln? Das Internet! „Die Verschwörungstheorien, die nach dem 11. September 2001 in Umlauf kamen, wären ohne das Internet über ein paar alternative Kifferstuben und Erste-Hilfe-Stationen für Verwirrte nicht hinausgekommen.“ belehrt uns Broder. „Mit dem Recht, eine Meinung verbreiten zu können, verhält es sich so wie mit den meisten Rechten, die auf einer unausgesprochenen Vereinbarung beruhen: Wenn sie von allen wahrgenommen werden, schaffen sie sich selbst ab. Wenn alle Menschen zur gleichen Zeit in ihre Autos steigen würden, käme der Verkehr zum totalen Stillstand. (…) Und genau das ist die Verheißung des Internets. Die wichtigste Erfindung seit dem Buchdruck schafft nicht nur eine universale Zeit in einem universalen Raum, im dem sich jeder ausbreiten kann. Das WWW ist auch maßgeblich für die Infantilisierung und Idiotisierung der Öffentlichkeit verantwortlich.“ [45]

Schlussfolgerung

Erstens: Die Forderung nach einer tatsächlich unabhängigen, finanziell und personell ausreichend ausgestatteten Untersuchungskommission ist nach wie vor zu erheben.

Zweitens: Wenn auf die Ereignisse um 9/11 Bezug genommen wird, so würde es allen zur Ehre gereichen, die offizielle Version nicht unkommentiert und blauäugig zu übernehmen. Die Courage, nicht vor den Anfeindungen und Denunziationen zurückzuweichen, können wir doch alle aufbringen. Auch wenn uns dann ein Herr Broder mit Verachtung straft.

[1Dieses Verhalten steht z.B. klar im Gegensatz zur Reaktion auf die offizielle Darstellung der Todesnacht 1977 im Gefängnis Stuttgart-Stammheim. Dass sich die vier inhaftierten Mitglieder der RAF kollektiv zum Selbstmord entschlossen und diesen auch durchgeführt hätten, wurde (nicht nur) von der Linken durchwegs bezweifelt.

[2Widerlegungen in diesem Stil existieren zuhauf. Webseiten, Medienberichte, ja Filme in Spiellänge. Das Muster ist immer dasselbe. Alles, was es an phantastischen Theorien gibt wird mit ernsthaften Einwänden vermengt und so verächtlich gemacht. Zumeist haken die AutorInnen an besonders abstrusen Darstellungen ein, je wahnwitziger, desto medienwirksamer.

[3Ein Musterbeispiel ist die diesbezügliche Wikipedia Eintragung http://de.wikipedia.org/wiki/9/11_Truth_Movement Alle KritikerInnen werden in einen Topf geworfen um dann genüsslich zu konstatieren: „Die angebotenen Erklärungen sind vielfältig, teils widersprüchlich und inkonsistent. Demgemäß bekämpfen sich einige Teilgruppen der 9/11-Truth-Bewegung.“ Die Demagogie dieses Eintrags lässt sich anhand der Person William Rodriguez aufzeigen. Als einer der Hausmeister des Nordtums überlebte er den Zusammensturz. „Er gehörte 2004 zu den etwa 1200 Zeugen, die die 9/11 Commission befragte, und 27 ausgewählten Zeugen, die das National Institute of Standards and Technology befragte. In beiden Zeugenaussagen äußerte er sich nicht über Explosionsgeräusche.“, lesen wir auf der Webseite, von denen er später berichtete. Auf die Idee, dass – da nicht sein darf, was nicht sein kann – seine Aussagen eventuell zensuriert wurden, sind die Urheber dieses Textes offensichtlich nicht gekommen. Stattdessen wird er als Wichtigtuer und Selbstdarsteller entlarvt. „Seit seinem verlorenen Prozess hält er als ein Sprecher des 9/11 Truth Movements in vielen Staaten Vorträge, in denen er sich als Retter hunderter Überlebender, der Letzte, der das Gebäude verlassen habe, und Helfer vieler 9/11-Opfer darstellt.“ Nun, zweifellos gibt es Personen, die die Aufmerksamkeit einer Szene genießen und ihr alles erzählen, was diese so hören will. Aber wäre es nicht fairerweise angebracht gewesen die Tatsache, dass “For his outstanding heroism during America’s desperate hour, William Rodriguez received a special commendation for valor from President George W. Bush at a special White House ceremony.” (Quelle: http://www.thetruthseeker.co.uk/?p=31991) zu erwähnen? (Abgerufen am 1.8.2014)

[6Es sein denn, eine Person aus der Familie Grasser habe versucht, im verwirrten Zustand nach Lichtenstein zu reisen. (Das ist ein innenpolitischer Scherz liebeR LeserInnen aus D.)

[7Sebastian Range, „9/11: Perfektes Drehbuch – Schlechter Film“, in: Hintergrund 3/2011, Seite 12. Matthias Bröckers und Christian Walther dokumentieren in ihrem Buch „ 11.9. Zehn Jahre danach“ insgesamt 26 Übungen, bei denen Flugzeugentführungen simuliert wurden. Und das alles soll die Sicherheitsberaterin des Präsidenten nicht gewusst haben?

[8http://www.youtube.com/watch?v=4iY6HBXAk1k (Abgerufen am 28.7.2014)

[9http://www.doppeladler.com/oebh/lrue.htm : „ 2002 kam es zu 54 Alarmstarts der Draken! Etwa einmal pro Woche löste ein verdächtiger Kontakt Alarm aus.“ Und http://www.airpower.at/news02/1023_f-117a/ informiert: „Etwa 20 bis 30x im Jahr brennt der Hut und die Luftraumüberwachungsflugzeuge des Bundesheeres steigen scharf bewaffnet (30mm Bordkanone & Sidwinder-Lenkwaffe) zu einem Abfangeinsatz auf.“ (Abgerufen am 28.7.2014)

[11M. Bröckers, Ch. C. Walther, „11.9. – Zehn Jahre danach. Der Einsturz eines Lügengebäudes“, Frankfurt am Mein 2011, Seite 185

[12Transponder melden von sich aus die Identität des Flugzeugs und wichtige Daten an die Bodenstationen.

[13„Denn ein weiterer Aspekt, der sich mit der offiziellen Theorie schwer in Einklang bringen lässt, ist die präzise Gleichzeitigkeit der Ereignisse in den zehn Minuten kurz vor 9.00 Uhr. Um 8.46 Uhr schlug das erste Flugzeug ins World Trade Center ein. Sekunden später, um 8.47 Uhr, änderte das zweite Flugzeug seinen Transpondercode und verschleierte damit seine Identität. Um 8.51 Uhr wendete das zweite Flugzeug. Um 8.54 Uhr dann wendete das dritte Flugzeug, das seinerseits um 8.56 Uhr seinen Transponder abschaltete. So wurden in nur zehn Minuten die Fluglotsen quasi überrumpelt - und das von drei Maschinen aus, deren „Entführer“ zu diesem Zeitpunkt gar nicht untereinander kommunizieren konnten. Da die genannten drei Flüge alle mit unterschiedlichen Verspätungen zwischen 10 und 15 Minuten starteten, scheidet vorherige Absprache von Atta und Co. als Grund für die signifikante Gleichzeitigkeit aus.“ http://www.heise.de/tp/artikel/35/35438/1.html (Abgerufen am 29.7.2014)

[14http://www.youtube.com/watch?v=4iY6HBXAk1k, Minute 1:50 (Abgerufen am 15.7.2014)

[15Quelle: M. Bröckers, Ch. C. Walther, „11.9. – Zehn Jahre danach. Der Einsturz eines Lügengebäudes“, Frankfurt am Mein 2011, Seite 124

[16Sebastian Range, „9/11: Perfektes Drehbuch – Schlechter Film“, in: Hintergrund 3/2011, Seite 7

[17Quelle: M. Bröckers, Ch. C. Walther, „11.9. – Zehn Jahre danach. Der Einsturz eines Lügengebäudes“, Frankfurt am Mein 2011, Seite 159.

[18Auf der Webseite http://911-research.info/html/Fakten/weitere-fakten-zur-statik.html findet ihr interessante Überlegungen bezüglich Statik und der Stabilität der Gebäude (Abgerufen am 18.7.2014)

[19„Die Federal Emergency Management Agency (FEMA; deutsch Bundesagentur für Katastrophenschutz) ist die nationale Koordinationsstelle der Vereinigten Staaten für Katastrophenhilfe und ist dem Ministerium für Innere Sicherheit der Vereinigten Staaten unterstellt.“ http://de.wikipedia.org/wiki/Federal_Emergency_Management_Agency (Abgerufen am 15.7.2014)

[21http://www.youtube.com/watch?v=rVCDpL4Ax7I (Abgerufen am 15.7.2014)

[22http://cryptome.org/nist070709.pdf (Abgerufen am 15.7.2014)

[25Ich empfehle eine vorurteillose Betrachtung folgendes Videos: http://www.youtube.com/watch?v=JnLcUxV1dPo Wie salopp und lakonisch trotz allem Zweifel weggewischt werden, zeigt ein Artikel von Florian Rötzer. Er beruft sich auf das Computermodell von NIST, bedauert, dass leider keine Stahlträger von WTC 7 zur Untersuchung zur Verfügung stand und schreibt: „WTC 7 habe, so NIST, einige Eigenheiten besessen, die den ungewöhnlichen und bislang einzigartigen Einsturz ermöglichten. Das Gebäude habe nicht nur eine ungewöhnliche Architektur gehabt, sondern sich auch über einer U-Bahn und einer Stromstation befunden.“ Das ist alles. http://www.heise.de/tp/news/Einsturz-des-WTC-Turms-7-offiziell-geklaert-2011132.html Und mit dieser dürren Aussage ist das Problem vom Tisch? (Abgerufen am 22.7.2014)

[26M. Bröckers, Ch. C. Walther, „11.9. – Zehn Jahre danach. Der Einsturz eines Lügengebäudes“, Frankfurt am Main 2011, Seite 113

[28http://de.wikipedia.org/wiki/Able_Danger (Abgerufen am 28.7.2014)

[29Quelle: M. Bröckers, Ch. C. Walther, „11.9. – Zehn Jahre danach. Der Einsturz eines Lügengebäudes“, Frankfurt am Mein 2011, Seite 217

[30M. Bröckers, Ch. C. Walther, „11.9. – Zehn Jahre danach. Der Einsturz eines Lügengebäudes“, Frankfurt am Mein 2011, Seite 218

[31Sebastian Range, „9/11: Perfektes Drehbuch – Schlechter Film“, in: Hintergrund 3/2011, Seite 12

[34Zitiert nach: M. Bröckers, Ch. C. Walther, „11.9. – Zehn Jahre danach. Der Einsturz eines Lügengebäudes“, Frankfurt am Mein 2011, Seite 269. Diese Aussage finde sich im Kommissionsbericht auf Seite 172. www.9-11commission.gov/report/911Report.pdf (Abgerufen am 1.8.2014)

[37Es existieren einige Webseiten, unter anderem auch vom SPIEGEL, die vorgeben, kritische Einwände schlüssig zu widerlegen. Viele sind um eine Stufe schlampiger und summarischer als die kritischen. Ein Beispiel sei genannt. Es geht um den Wunderpass von Satam Al-Suqami. „Wie konnte der Pass eines der Terroristen die Explosion überstehen?“ frägt etwa Hubertus Volmer auf der Webseite http://www.n-tv.de/politik/119/Die-vielen-9-11-Luegen-article4268816.html . Die Antwort: „Die Webseite 911myths.com stellt zunächst die Gegenfrage: Warum hätten die US-Behörden den Pass in der Nähe des Tatorts platzieren sollen? Die Wahrscheinlichkeit einer solchen Verschwörung ist einfach nicht plausibler als die Wahrscheinlichkeit, dass der Pass von Satam al-Suqami, der vermutlich im Flug AA 11 saß, die Explosion überstanden hat. Zumal der Pass keineswegs das einzige Objekt aus Pappe und Papier war, das die Katastrophe überstand. Auf der Straße vor dem World Trade Center fand ein Broker etwa einen Zettel mit Informationen über die Flugroute eines Verkehrsflugzeugs. Klingt unwahrscheinlich? Wie ist es damit: Ein paar Würmer, mit denen im All Experimente gemacht worden waren, überlebten den Absturz der Raumfähre Columbia am 1. Februar 2003, bei dem die gesamte Besatzung ums Leben kam.“ Was ein Wurm kann, kann ein Pass noch lange, oder wie war die Botschaft?

[38https://en.wikipedia.org/wiki/Jersey_Girls (Abgerufen am 1.8.2014)

[39M. Bröckers, Ch. C. Walther, „11.9. – Zehn Jahre danach. Der Einsturz eines Lügengebäudes“, Frankfurt am Mein 2011, Seite 58

[40„Er legte jedoch kurz darauf sein Mandat zurück, beschuldigte das Weiße Haus öffentlich ‚die Arbeit der Kommission zu unterminieren’ und bezeichnete die Untersuchungskommission als ‚nationalen Skandal’. Stattdessen nahm er einen Aufsichtsratsposten in der Export-Import Bank of the United States an, in der er von 2004 bis 2009 tätig war.“ http://de.wikipedia.org/wiki/Max_Cleland (Abgerufen 19.7.2014)

[44Quelle: M. Bröckers, Ch. C. Walther, „11.9. – Zehn Jahre danach. Der Einsturz eines Lügengebäudes“, Frankfurt am Mein 2011, Seite 32

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