Geboren am: 13. April 1885
Gestorben am: 4. Juni 1971
Geboren 1885 in Budapest. Philosoph, Literaturhistoriker und politischer Theoretiker. Seit 1918 war Lukács Mitglied der ungarischen KP, 1919 wirkte er als stellvertretender Volkskommissar für das Unterrichtswesen in der Räterepublik. Lukács emigrierte nach Wien, Berlin und Moskau. Nach dem Zweiten Weltkrieg kehrte er nach Ungarn zurück und arbeitete als Professor. Lukács war führendes Mitglied des Petöfi-Klubs und beteiligte sich am Ungarnaufstand 1956.
Privatbrief über Stalinismus
Auf sieben Fragen des Herausgebers der italienischen Zweimonatsschrift „Nuovi Argomenti“, Alberto Carocci, betreffend Veränderungen der sowjetischen Szenerie seit dem XXII. Parteitag, antwortete Georg Lukács, neben Ernst Bloch letzter großer Überlebender aus der Hoch-Zeit des Kommunismus der (...)
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Stalin ist noch nicht tot
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Zur Debatte zwischen China und der Sowjetunion
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Zur Debatte zwischen China und der Sowjetunion (II)
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Probleme der kulturellen Koexistenz
Vom FORVM wird niemand erwarten, es sei einer Meinung mit Georg Lukács, großem Überlebendern aus Zeiten, da der Kommunismus prästalinistisch intellektuellen Glanz hatte. Vom FORVM wird desgleichen, schon seinem Namen nach, niemand erwarten, es drucke nur, wessen Meinung es ist. Vom FORVM wird, (...)
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Probleme der kulturellen Koexistenz (II)
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100 Worte Sozialismus
Vor fünfzig oder gar hundert Jahren konnte man, tatsächlich oder vermeintlich, mit zehn Worten sagen, was Sozialismus sei. Reichen heute hiefür auch nur hundert Worte aus?
Dies herauszufinden, schien uns eines größer angelegten Versuches wert.
Von den vierzig Autoren, die auf unsere Frage (...)
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Kunst als Selbstbewußtsein der Nation
Vom Altmeister der revisionistisch-marxistischen Literaturgeschichte, dessen gesammelte Werke bei Luchterhand, Neuwied, bereits auf sechs starke Bände gediehen sind, erscheint ebendort im kommenden Jahr und im Rahmen seiner Studien zur Ästhetik ein Werk „Über die Besonderheit“. Das Nachfolgende ist (...)
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Die Sowjetunion ist nicht typisch
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Geschichte und Literatur
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Ernst Bloch und Georg Lukács
Ernst Bloch, Deutschlands lebendigster lebender Philosoph, 82, erhielt den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels in der Frankfurter Paulskirche. Mit den herzlichsten und respektvollsten Glückwünschen für ihn, den Doyen unseres Internationalen Redaktionskomitees, präsentieren wir das nachfolgende (...)
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Genosse Professor, Sie haben vor kurzem die Ansicht geäußert, daß sich in neuerer Zeit in der Welt eine Situation herausbilde, die dem zunehmenden Einfluß der marxistischen Lehre sehr günstig sei. Im Westen, sagten Sie damals, erfasse das Interesse für den Marxismus immer breitere Kreise und die (...)
Kürzlich hat Rudolf Augstein ein Werk veröffentlicht, das sich mit der Problematik der Deutschen in ihren Beziehungen zu Friedrich dem Großen beschäftigt. Wenn man von dieser Problematik ausgeht ... Ich glaube, man muß allgemeiner beginnen: einerseits mit der Ablehnung jener Auffassung, nach der (...)
Wir möchten mit einer persönlichen Frage beginnen. Was denken Sie über Ihr Leben? Womit sind Sie zufrieden und was scheint Ihnen daran unbefriedigend? Während ihrer 50 Jahre langen revolutionären und wissenschaftlichen Tätigkeit sind Sie geehrt und beleidigt worden. Was ist der Sinn von fünf (...)
Erst Demokratie, dann Wirtschaftsreform
Man meint oft, das System der Arbeiterselbstverwaltung sei eine speziell jugoslawische Entdeckung. Gehört sie nicht eher allgemein zum Begriff des Sozialismus? Die Selbstverwaltung der Produzenten ist jedenfalls eines der wichtigsten Probleme des Sozialismus. Selbstverwaltung steht im Gegensatz (...)
Rede zur Verleihung des Goethepreises der Stadt Frankfurt, 28. August 1970, verlesen in der Paulskirche (da Lukács gesundheitshalber in Budapest bleiben mußte). — Vgl. Günther Nenning, „Georg Lukács oder Die Flucht in die Ästhetik. Zu seinem 85. und zum Goethepreis“, NEUES FORVM, August/September (...)
Für Angela
Der nachfolgende Text wurde von Georg Lukács verfaßt, von diesem an Ernst Bloch, Robert Jungk, Günther Nenning weitergesandt. Als erstes Ergebnis liegen die untenstehenden Unterschriften vor. Weitere bitte an das „Neue Forum“, Museumstraße 5, A-1070 Wien. (Vgl. Jean Genet, Unter schwarzen Panthern, (...)
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Zur Ontologie des gesellschaftlichen Seins
I. Jeder weiß, daß in den letzten Jahrzehnten in radikaler Weiterbildung alter erkenntnistheoretischer Tendenzen der Neopositivismus mit seiner prinzipiellen Ablehnung einer jeden ontologischen Fragestellung als unwissenschaftlich, absolut herrschend war. Und zwar nicht nur im eigentlichen (...)
Angela Davis
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G. L. starb am 5. Juni 1971, knapp vor seinem 86. Geburtstag. Eine Würdigung ist wahrhaft unnötig für Leser, die sein Werk kennen, und dies auch aus zahlreichen Aufsätzen in dieser Zeitschrift (vgl. Verzeichnis am Ende des Textes sowie: Günther Nenning in NF Anfang Sept. 1970, S. 855 ff., Iring (...)
I. Budapest liegt im geographischen Zentrum Europas. Sitzt man Lukács gegenüber, im Zentrum Budapests, Blick rechts auf die Donau, Blick links auf ungezählte Bände klassischer Literatur, inklusive Marx, Lenin, Lukács, glaubt man gerne, daß Budapest auch das geistige Zentrum Europas sei. Dieser Papst (...)
I. F., Philosoph, Soziologe, Politologe, Ordinarius der Goethe-Universität Frankfurt, Mitglied der Internationalen Redaktion des NF, befaßte sich — ursprünglich protestantischer Theologe — mit Marxismus schon zu Zeiten, als dieser in Adenauers Reich noch des Teufels war: als Herausgeber der (...)
I. Intellektuelle als Verräter Angesichts der schamlos offenen Taktik, mit der die Monopolbourgeoisie versucht, die ihr Herrschaftssystem bekämpfenden Kräfte sich einzuverleiben und für ihre eigenen Zwecke nutzbar zu machen, erscheint die Verleihung des Goethepreises an Georg Lukács als (...)
Bei der kritisch-materialistischen Rekonstruktion des Revolutionsverständnisses von Lenin und dem frühen Lukács gehe ich von der These aus, daß die grundlegenden Züge der Leninschen Gesellschafts- und Parteikonzeption nur konsequent bestimmt werden können, wenn die asiatische Konzeption von Marx und (...)
Nach seiner Beteiligung an den „ungarischen Ereignissen“ des Jahres 1956 auf der Seite der Regierung Nagy blühte Georg Lukács nur mehr im Verborgenen. 11 Jahre später wieder in die Partei aufgenommen, behielt er seine orthodoxmarxistische Position zwischen Stalinismus und Westlertum bei, bis zu (...)
Georg Lukács ist als Verfasser von Geschichte und Klassenbewußtsein jener Autor, auf den sich alle spätere Theorie, die der Auseinandersetzung mit der Marxschen Fetischkritik zentrale Bedeutung beimißt, in der einen oder anderen Form bezieht. Er gilt als Wegbereiter einer Marx-Interpretation, die (...)
In einer Patriarchalen Warengesellschaft ist auch der Sex ein patriarchaler Warenaustausch. Insbesondere in heterosexuellen Beziehungen spielt der patriarchale Charakter unserer Gesellschaft auch beim Sex und in sexuellen Beziehungen eine Rolle. Den Warencharakter behalten Beziehungen aber auch (...)
Wir leben in einer effizienzversessenen Gesellschaft, die, um möglichst viel Output in kürzestmöglicher Zeit auszuspucken, alle Lebensvollzüge bis zur Raserei auf Trab bringt. Die alte Einsicht, dass alles, was gut getan sein soll, seine Zeit braucht, dass es ein angemessenes, stimmiges Verhältnis (...)
Georg Bernard Lukács [ungarisch György Lukács, mit vollständigem Namen in ungarischer Reihenfolge szegedi Lukács György Bernát; * 13. April 1885 in Budapest, Österreich-Ungarn; † 4. Juni 1971 in Budapest, Volksrepublik Ungarn) war ein ungarischer marxistischer Philosoph, Literaturwissenschaftler und -kritiker sowie kommunistischer Politiker. Lukács gilt (zusammen mit Ernst Bloch, Antonio Gramsci und Karl Korsch) als Mitbegründer und bedeutender Vertreter des Neomarxismus in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts.
] (Leben und Werk[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Lukács entstammte einer wohlhabenden Familie des ungarisch-jüdischen Bürgertums: Sein Vater Josef (József) war Bankdirektor in Budapest und hatte 1890 den Familiennamen Löwinger in Lukács geändert – durch Nobilitierung zum Baron szegedi Lukács („Lukács von Szegedin“). Seine Mutter Adele, geborene Wertheimer, war die reiche Erbin eines Zweiges der Holzhändlerdynastie Neuschloss. Georg Lukács studierte zunächst an der Universität seiner Heimatstadt, wo er 1906 zum Dr. rer. oec. und 1909 zum Dr. phil. promoviert wurde.[Anm. 1] In den folgenden Jahren lebte er meist im Ausland, so in Berlin und in Heidelberg, wo er zu den Kreisen um Max Weber und Stefan George Kontakt pflegte und seine Theorie des Romans (1914/15) verfasste. 1918, nach seiner endgültigen Rückkehr nach Budapest, trat Georg Lukács der KP Ungarns bei. Er war während der viermonatigen ungarischen Räterepublik 1919 stellvertretender Volkskommissar für Unterrichtswesen in der Regierung von Béla Kun.
Während der Monate April–Juni war er als politischer Kommissar der 5. Division der ungarischen Roten Armee an allen Fronten an Einsätzen beteiligt. In seinen autobiographischen Erinnerungen berichtet Lukács aus dieser Zeit, dass er im Ungarisch-Rumänischen Krieg ein außerordentliches Kriegsgericht einberufen habe, um acht Personen eines nach seinen Worten aus dem Ort Tiszafüred geflohenen Verteidigungsbataillons auf dem Marktplatz im Ort Poroszló erschießen zu lassen. Danach sei die Ordnung wieder hergestellt gewesen.[1]
Ursprünglich vom Neukantianismus (Emil Lask) sowie von Georg Simmel und Max Weber beeinflusst, war Lukács in seinen frühen philosophischen Schriften Georg Wilhelm Friedrich Hegel und Karl Marx in gleicher Weise verpflichtet und wandte sich später einem vom deutschen Idealismus geprägten Marxismus zu. Früh lernte er Ernst Bloch kennen. Beide beteiligten sich am Gesprächskreis um Max Weber.
Starke Beachtung fand er mit seiner Theorie des Romans (1916), einer lebensphilosophischen Analyse, in der er die Geschichtlichkeit als eine zentrale Kategorie des gesellschaftlichen Seins herausstellt und die „transzendentale Obdachlosigkeit“ der bürgerlichen Welt thematisiert.
Lukács trat gegen Ende 1918 der Kommunistischen Partei bei.[2] Nach seiner Hinwendung zum Kommunismus fasste Lukács dieses Problem als das der Entfremdung. In diesem Sinn schlägt sein wirksamstes Werk Geschichte und Klassenbewußtsein. Studien über marxistische Dialektik von 1923 eine Brücke von Hegel über Marx zu Lenin und Rosa Luxemburg. Das Buch wurde zwar von der KPD abgelehnt, trug aber zur Linksorientierung der europäischen Intellektuellen in den 1920er-Jahren und zur Entwicklung des Neomarxismus entscheidend bei. Lukács distanzierte sich jedoch später teilweise von diesem Werk (vgl. das Vorwort zur Neuauflage von 1967).
Im Mai des Jahres 1923 nahm er an der Marxistischen Arbeitswoche teil.
Mit den unter dem Pseudonym Blum veröffentlichten Thesen (Blum-Thesen, 1928), in denen Lukács den Gedanken einer demokratischen Diktatur des Proletariats formulierte, brachte er sich in Widerspruch zur Parteilinie der KPD und wurde zur „Selbstkritik“ gezwungen.
Nach dem Scheitern der ungarischen Räterepublik im August 1919 floh Lukács nach Wien, wo er unter dem Namen Max Friedel von der Polizei aufgegriffen, jedoch nicht interniert wurde. 1920 konnte sich Lukács in einem Verfahren gegen den Vorwurf der Falschmeldung erfolgreich wehren. In diesem Verfahren wurde unter anderem festgehalten, dass Lukács, trotz des in Budapest erhobenen Vorwurfs der Ermordung des Mediziners Madarász, von Deutsch-Österreich nicht ausgeliefert werden würde.
Nach dem Tod von Jenő Landler am 24. Februar 1928 wurde Lukács im März des Jahres in das Zentralkomitee der kommunistischen Partei Ungarns kooptiert, ebenso in die Leitung des Auslandskomitees.[3]
Lukács war ab dem Ende der Räterepublik zuvörderst in Wien aufhältig, wo er mit seiner Ehefrau eine Wohnung bezogen hatte. Am 3. Mai 1928 wurde er durch österreichische Sicherheitsorgane wegen des Verdachts, mit dem ebenfalls wiederholt nach Wien zurückkehrenden Béla Kun (1886–1938) in Geheimbündelei wider Deutsch-Österreich bzw. dessen Gesetze agiert zu haben, verhaftet.[4] Während Kun der Prozess gemacht wurde, war Lukács wegen Verfahrenseinstellung aus der Haft zu entlassen. Am 14. Juni 1928 wurde seine für Wien gültige Aufenthaltsgenehmigung widerrufen, verbunden mit einer zehntägigen Frist bis zur Ausweisung aus Deutsch-Österreich.[5]
In der Folge ging Lukács über Berlin nach Moskau, wo er, Jahre später, dem Großen Terror knapp entging. 1941 wurde er vom NKWD vorübergehend in das Lubjanka-Gefängnis gesperrt. Zuvor hatte er sich selbst in einer vom 4. bis 9. September 1936 stattfindenden „geschlossenen Parteiversammlung“[6] der deutschen Parteigruppe des Sowjetischen Schriftstellerverbands an einer „politischen Säuberung“ beteiligt.
In Moskau fanden während der Zeit des Stalinismus, vor allem in den 1930er-Jahren, wichtige Kämpfe um das gültige ästhetische Verständnis der Marxisten statt. In der Expressionismusdebatte stellte sich Lukács gegen die Ergebnisse der modernen Literatur und den Führungsanspruch der sogenannten Avantgarde. Andererseits wandte er sich auch gegen aufkommende vulgärsoziologische Vorstellungen sowjetischer Literaturwissenschaftler, die die Weltliteratur als Abbild der klassengebundenen Psychologie des jeweiligen Autors umzudeuten versuchten. In solchen und anderen ästhetischen Kämpfen bekam Lukács Unterstützung von Alfred Kurella und Michail Lifschitz. Mit Lifschitz verband Lukács die Zusammenarbeit in der russisch-sowjetischen Zeitschrift Literaturnyj kritik, in der Lukács seine wichtigsten Aufsätze auch in russischer Übersetzung veröffentlichte. Nach Stalins Tod stellte Lukács die seither umstrittene[7] Behauptung auf, er habe im Rahmen dieser Zeitschrift oppositionell gegen die offizielle (d. h. stalinsche) Literaturpolitik gewirkt.[8]
Seine zahlreichen ästhetischen Schriften und Werkanalysen deutscher, englischer, französischer und russischer Dichter des 18. bis 20. Jahrhunderts stehen vor allem auf der Basis von mit Hegels Ästhetik verbundenen Vorstellungen, die er weiterentwickeln konnte. Er erarbeitete so mit der Theorie der literarisch gestalteten Widerspiegelung gesellschaftlicher Verhältnisse in ihrer Totalität die Grundlagen einer marxistischen Ästhetik.
Die Methode der Romane des bürgerlich-kritischen Realismus sah er im Gegensatz zur offiziell propagierten Arbeiterliteratur und ebenfalls im Gegensatz zur modernen Avantgarde-Literatur (James Joyce, Dos Passos usf.) als vorbildlich für die (sozialistische) Kunst, wofür ihm einerseits Geringschätzung des sozialistischen Realismus, andererseits Unaufgeschlossenheit gegenüber neuen Kunstformen vorgeworfen wurde. Neben seinen die Fragen des Realismus betreffenden Schriften (v. a. Erzählen oder Beschreiben, Kunst und objektive Wahrheit sowie Es geht um den Realismus) und seinen Auseinandersetzungen mit den großen Dichtern der Weltliteratur sind ebenfalls von großer Wichtigkeit die Werke Der historische Roman, seine Ästhetik, seine Ontologie des gesellschaftlichen Seins, Die Zerstörung der Vernunft und Der junge Hegel.
Nach der Befreiung vom Faschismus kehrte Lukács 1944/45 nach Ungarn zurück. 1948 wurde er Professor für Ästhetik und Kulturphilosophie in Budapest. In Die Zerstörung der Vernunft (1954) kritisierte er die deutsche bürgerliche Philosophie seit Hegel als geistige Voraussetzungen von Irrationalismus, Faschismus und Imperialismus.
1946 wurde Lukács Mitglied des ungarischen Parlaments. Er wurde einer der intellektuellen Führer des Petöfi-Klubs und damit des Budapester Aufstandes 1956. Er nahm einige Tage die Funktion des Kulturministers der Regierung von Imre Nagy ein und wurde in das Zentralkomitee der kommunistischen Partei aufgenommenen. Nach der Niederschlagung des Aufstandes wurde er verhaftet und aus der Partei ausgeschlossen.[9] Kurz vor der Verhaftung gab es in der DDR Pläne, Lukács aus Ungarn zu evakuieren. Die befreundeten Schriftsteller Anna Seghers und Johannes R. Becher, zu der Zeit Kulturminister der DDR, baten den ebenfalls mit Lukács befreundeten Leiter des Aufbau-Verlags Walter Janka, den Schriftsteller nach Berlin zu holen. Janka erklärte sich bereit, jedoch fragte Johannes R. Becher Walter Ulbricht dafür um Erlaubnis; dieser verbot das Vorhaben.[10] Seither war Lukács verfemt, seines Lehramtes enthoben und aus der Akademie ausgeschlossen. Von orthodox marxistischer Seite wurde ihm Revisionismus vorgeworfen.[11] Seine Werke wurden bis auf wenige Ausnahmen nur noch in westeuropäischen Ländern gedruckt, wo sie erheblichen Einfluss vor allem auf die Neue Linke gewannen.
1967 wurde sein Parteiausschluss aufgehoben. In seinen letzten Lebensjahren konnte Lukács einen Kreis von jungen Philosophen und Sozialwissenschaftlern – darunter die Philosophin Ágnes Heller – um sich scharen („Lukács-Kreis“) und prägte dadurch intellektuell viele ungarische Denker der darauffolgenden Jahrzehnte.
Im Februar 1971 verfasste Lukács den Aufruf Für Angela, welcher u. a. von Ernst Bloch, Robert Jungk, Heinrich Böll unterstützt wurde.[12] (Angela steht für die kommunistische Bürgerrechtlerin der USA Angela Davis, die nach Verhaftung am 13. Oktober 1970 angeklagt, wegen angeblichen Mord, Entführung und Verschwörung die Todesstrafe drohte. Am 5. Juni 1972 wurde Davis in allen Punkten freigesprochen.) Davis’ Verhaftung löste eine weltweite Solidaritätsbewegung v. a. in der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) aus, die unter dem Motto „Eine Million Rosen für Angela Davis“ Postkarten mit Rosen ins US-Gefängnis schickten, an der sich Hunderttausende DDR-Bürger – vom Kindergartenkind bis zum Rentner – beteiligt hatten.[13]
Rezeption und Kritik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Zu den von Lukács beeinflussten Theoretikern zählen, neben den Philosophen und Wissenschaftlern der Frankfurter Schule, die in erheblicher Weise von Lukács’ Arbeiten profitierten, Ágnes Heller, Leo Kofler, Lucien Goldmann und Rudi Dutschke.
„Wir haben einen der größten Denker, der edelsten Charaktere des Jahrhunderts verloren“, schreibt Ernst Fischer in seinem Nachruf.[14]
Der Berliner Komparatist Winfried Menninghaus schreibt in einem Aufsatz, Lukács habe sowohl Kant, Hegel als auch Marx selbst, vor allem in Hinblick auf die Begriffe „Dialektik“ und „Verdinglichung“, quasi systematisch falsch verstanden. Ein Missverständnis reihe sich an das nächste.[15]
Die Zerstörung der Vernunft wird als Tiefpunkt im Schaffen von Lukács gesehen.[16] Theodor W. Adorno kritisierte dieses Werk wie folgt: „Nietzsche und Freud wurden ihm schlicht zu Faschisten, und er brachte es über sich, im herablassenden Ton eines Wilhelminischen Provinzialschulrats von Nietzsches ‚nicht alltäglicher Begabung‘ zu reden“.[17]
Seit dem Jahr 1972 existiert in Budapest, in ehemals von ihm bewohnten Räumlichkeiten, das öffentlich zugängliche Georg-Lukács-Archiv, in dem sich u. a. der Nachlass von Lukács befindet und das sich um die Erschließung seines Werkes bemüht.[18] Das Archiv wurde 2016 trotz internationaler Proteste geschlossen.[19] Auch ein Denkmal für Lukács im Szent-István-Park der ungarischen Hauptstadt soll laut Beschluss des Budapester Stadtrates verschwinden,[20] die Statue wurde durch ein Denkmal für Bálint Hóman ersetzt. Ab 1977 wurde das Archiv von László Sziklai geleitet.[21]
Vorbild in literarischen Werken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Georg Lukács war Vorbild für die Figur des Naphta in Thomas Manns Roman Der Zauberberg. Nach ihrer einzigen kurzen Begegnung, nach dem Ersten Weltkrieg in Wien, zeigte sich Thomas Mann von Lukács nachhaltig beeindruckt, nämlich durch dessen im „Sinnlichen wie im Geistigen asketische Natur“ sowie durch die „fast unheimliche Abstraktheit seiner Theorien“. Das Vorbild hat sich selbst, so Manns Einschätzung, in Naphta „offenbar nicht erkannt“.
György Dalos hat Georg Lukács als Figur in dem Roman Der Versteckspieler eingebunden. Robert Menasse verfasste seinen Roman Selige Zeiten, brüchige Welt angenähert auf der Grundlage von Lukács’ Jugendbiografie. Ebenso ist Lukács als Figur in dem Theaterstück Die Stimme seines Herrn von István Eörsi zu finden sowie in dem Roman Die Geschichte des reichen Jünglings von Martina Wied.
Werke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Werkausgabe, hg. v. Frank Benseler, Luchterhand Verlag
- Werke, Aisthesis Verlag (Bd. 1.1: Frühschriften I. Schriften 1903–1913, ISBN 978-3-8498-1150-1; Bd. 1.2: Frühschriften I. Schriften 1914–1918, ISBN 978-3-8498-1151-8; Bd. 2: Frühschriften II. Schriften 1919–1928, ISBN 978-3-89528-999-6; Bd. 3. Teilband 1., ISBN 978-3-8498-1555-4; Bd. 18: Autobiographische Texte und Gespräche, ISBN 978-3-89528-720-6)
Monografien[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Die Seele und die Formen. Essays. Als Georg von Lukács. Egon Fleischel & Co., Berlin 1910, DNB 574931961 (373 S.).
Neuausgabe mit einer Einleitung von Judith Butler: Aisthesis-Verlag, Bielefeld 2011, ISBN 978-3-89528-729-9. - Die Theorie des Romans. Ein geschichtsphilosophischer Versuch über die Formen der großen Epik. Verlag Paul Cassirer, Berlin 1920, DNB 574932011 (169 S., Digitalisat im Internet Archive).
Neuausgabe: Aisthesis-Verlag, Bielefeld 2009, ISBN 978-3-89528-641-4. - Geschichte und Klassenbewußtsein. Studien über marxistische Dialektik (= Kleine revolutionäre Bibliothek. Band 9). Malik-Verlag, Berlin 1923, DNB 580618277 (343 S.).
Neuausgabe in der Reihe Werke: Band 2, Aisthesis-Verlag, Bielefeld 2013, ISBN 978-3-89528-999-6.
Jubiläumsausgabe: Faksimile des Hand- und Arbeitsexemplars von Georg Lukács, Aisthesis-Verlag, Bielefeld 2023, ISBN 978-3-8498-1856-2. - Die Verdinglichung und das Bewußtsein des Proletariats. Malik-Verlag, Berlin 1923
Neuausgabe in der Reihe Werke: Band 3, Aisthesis-Verlag, Bielefeld 2015, ISBN 978-3-8498-1117-4. - Lenin. Studie über den Zusammenhang seiner Gedanken (= Wissenschaft und Gesellschaft. Band 1). Malik-Verlag, Berlin 1924, DNB 580618285 (77 S.).
- Gottfried Keller. Staatsverlag der Nationalen Minderheiten, Kiew 1940, DNB 993307604 (110 S.).
- Deutsche Literatur im Zeitalter des Imperialismus. Eine Übersicht ihrer Hauptströmungen. Aufbau Verlag, Berlin 1945, DNB 574931813 (69 S.).
- Goethe und seine Zeit. A. Francke Verlag, Bern 1947, DNB 453108652 (207 S.).
- Fortschritt und Reaktion in der deutschen Literatur. Aufbau Verlag, Berlin 1947, DNB 453108644 (118 S.).
- Schicksalswende. Beiträge zu einer neuen deutschen Ideologie. Aufbau Verlag, Berlin 1948, DNB 453108806 (355 S.).
- Karl Marx und Friedrich Engels als Literaturhistoriker. Aufbau Verlag, Berlin 1948, DNB 453108717 (244 S.).
- Essays über Realismus. Aufbau Verlag, Berlin 1948, DNB 453108628 (264 S.).
Zweite, vermehrte und verbesserte Auflage als Probleme des Realismus. Aufbau Verlag, Ost-Berlin 1955, DNB 453108725 - Der junge Hegel. Ueber die Beziehungen von Dialektik und Oekonomie. Europa-Verlag, Zürich/Wien 1948, DNB 453108660 (720 S., Manuskript von 1938).
Neuausgabe als Der junge Hegel und die Probleme der kapitalistischen Gesellschaft, Aufbau Verlag, Ost-Berlin 1964, DNB 574931767 - Thomas Mann. Aufbau Verlag, Berlin 1949, DNB 453108695 (112 S., Manuskript von 1938).
- Der russische Realismus in der Weltliteratur. Aufbau Verlag, Berlin 1949, DNB 453108741 (292 S., Manuskript von 1938).
- Existentialismus oder Marxismus? Aufbau Verlag, Ost-Berlin 1951, DNB 453108636 (183 S.).
- Deutsche Realisten des 19. Jahrhunderts. Aufbau Verlag, Ost-Berlin 1951, DNB 453108776 (307 S.).
- Balzac und der französische Realismus. Aufbau Verlag, Ost-Berlin 1952, DNB 453108598 (200 S.).
- Skizze einer Geschichte der neueren deutschen Literatur. Aufbau Verlag, Ost-Berlin 1953, DNB 574931988 (161 S.).
- Puschkin; Gorki. 2 Essays (= Reclams Universal-Bibliothek. Nr. 7906/07). Reclam Verlag, Leipzig 1953, DNB 364357738 (157 S.).
- Die Zerstörung der Vernunft. Aufbau Verlag, Ost-Berlin 1954, DNB 453108849 (692 S.).[22]
- Beiträge zur Geschichte der Ästhetik. Aufbau Verlag, Ost-Berlin 1954, DNB 453108601 (438 S.).
- Der historische Roman. Aufbau Verlag, Ost-Berlin 1955, DNB 453108792 (393 S., Erstmals erschienen in Literaturnyj kritik, Moskau 1937/38).
- Friedrich Nietzsche. Mit Franz Mehring (= Philosophische Bücherei. Band 14). Aufbau Verlag, Ost-Berlin 1957, DNB 453285465 (215 S.).
- Über die Besonderheit als Kategorie der Ästhetik. Luchterhand Literaturverlag, Neuwied/West-Berlin 1967, DNB 457471263 (402 S.).
- Ontologie – Marx. Zur Ontologie des gesellschaftlichen Seins. Die Ontologischen Grundprinzipien bei Marx (1972) (13. und 14 Werkband, damit komplett online)
- Ästhetik. In vier Teilen (1972–1976)
- Gelebtes Denken. Eine Autobiographie im Dialog, hg. von István Eörsi (edition suhrkamp 1088, Neue Folge Bd. 88, Suhrkamp, Frankfurt/M. 1981, ISBN 3-518-11088-8)
- Zur Ontologie des gesellschaftlichen Seins (in: Werkausgabe Bd. 14, 1984)
- Zur Kritik der faschistischen Ideologie. Aufbau-Verlag, Berlin, 1989, ISBN 3-351-01251-9
- Gelebtes Denken. Mit einem Beitrag von Ágnes Heller, Nachwort: Werner Jung. Aisthesis-Verlag, Bielefeld 2021, ISBN 978-3-8498-1732-9 (221 S.).
Textsammlungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Ästhetik, Marxismus, Ontologie. Ausgewählte Texte. Herausgegeben und mit einer Einleitung von Rüdiger Dannemann und Axel Honneth, Suhrkamp, Berlin 2021, ISBN 978-3-518-29939-5.
- Texte zum Theater. Herausgegeben von Jakob Hayner u. Erik Zielke, m. einer Einleitung v. Dietmar Dath. Theater der Zeit, Berlin 2021, ISBN 978-3-95749-362-0
Briefwechsel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Hansgeorg Schmidt-Bergmann: Georg von Lukács. Heidelberger Ästhetik – Auf dem Weg zur „Theorie des Romans“. Briefwechsel Leopold Ziegler und Georg von Lukács. Literarische Gesellschaft Oberrhein. Braun, Karlsruhe 2010, ISBN 978-3-7650-8572-7
Lorenz Jäger: Ironisches Dogma – Georg Lukács und Leopold Ziegler in Briefen, Rezension, FAZ, 1. September 2010, Seite N 4.
Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Chronologisch geordnet:
- Leo Kofler (als Jules Dévérité): Der Fall Lukacs. Georg Lukacs und der Stalinismus. 1952.
- Fritz J. Raddatz: Georg Lukács in Selbstzeugnissen und Bilddokumenten. Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 1972, ISBN 3-499-50193-7.
- Ágnes Heller, Féher Ferenc, Márkus György, Sándor Radnóti: Die Seele und das Leben. Studien zum frühen Lukács. Aus dem Ungarischen übersetzt von Agnes Meller-Vértes und Magda Szilágyi. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1977, ISBN 978-3-518-07680-4.
- Ernst Keller: Der junge Lukács. Antibürger und wesentliches Leben. Literatur- und Kulturkritik 1902–1915. Sendler, Frankfurt am Main 1984, ISBN 3-88048-066-4.
- László Sziklai: Georg Lukács und seine Zeit: 1930–1945. Aus dem Ungarischen übersetzt von Ágnes Meller (Meller-Vértes). Böhlau, Wien [u. a.] 1986, ISBN 963-13-2188-6.
- Frank Benseler: Lukács, Georg,. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 15, Duncker & Humblot, Berlin 1987, ISBN 3-428-00196-6, S. 509–513 (Digitalisat).
- Bolívar Echeverría, El concepto del fetichismo en Marx y Lukács. In: Gabriela Borja Sarmiento (Hrsg.), Memoria del Simposio internacional György Lukács y su época. Universidad Autónoma Metropolitana – Xochimilco, México, 1988, S. 209–222.
- Werner Jung: Georg Lukács. Eine Einführung. Metzler, Stuttgart 1989.
- Johannes Vorlaufer: Lukács, Georg. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 5, Bautz, Herzberg 1993, ISBN 3-88309-043-3, Sp. 401–404 .
- Stuart Sim: Georg Lukács. Harvester Wheatsheaf 1994, ISBN 0-7450-1463-1.
- Lukács. Jahrbuch der Internationalen Georg-Lukács-Gesellschaft. Aisthesis-Verlag, Bielefeld 1996, ISSN 1421-8208.
- Rüdiger Dannemann: Georg Lukács zur Einführung. Junius, Hamburg 1997, ISBN 3-88506-946-6.
- Linda Simonis: Georg Lukács. In: Matías Martínez, Michael Scheffel (Hrsg.): Klassiker der modernen Literaturtheorie. Von Sigmund Freud bis Judith Butler (= Beck'sche Reihe. 1822). Beck, München 2010, ISBN 978-3-406-60829-2, S. 33–56.
- Ulrich von Bülow und Stephan Schlak (Hrsg.): Kommissar Lukács. Zeitschrift für Ideengeschichte, Heft VIII/4, Winter 2014.(Themenheft Lukács mit Beiträgen von Ágnes Heller, Fritz J. Raddatz, Matthias Bormuth, Joachim Fischer, Iring Fetscher sowie Brief- und Bilddokumenten aus dem Lukács-Archiv).
- Stefan Gandler, Bolívar Echeverría y Georg Lukács. Teoría crítica entre América y Europa. In: Constelaciones. Revista de Teoría Crítica, Centro de Ciencias Humanas y Sociales - Consejo Superior de Investigaciones Científicas, Madrid, Vol. 6, 2014, S. 289–307. ISSN 2172-9506.
- Hanno Plass (Hrsg.): Klasse Geschichte Bewusstsein. Was bleibt von Georg Lukács’ Theorie? Berlin Verbrecher Verlag 2015, ISBN 978-3-95732-005-6.
- Rüdiger Dannemann, Maud Meyzaud, Philipp Weber (Hrsg.): Hundert Jahre „transzendentale Obdachlosigkeit“. Georg Lukács’ „Theorie des Romans“ neu gelesen. Aisthesis, Bielefeld 2018, ISBN 978-3-8498-1232-4.
- Gerhard Stapelfeldt: 1923. Lenin, Luxemburg, Korsch, Lukács, Bloch. Edition Kritik, Hamburg 2024, ISBN 978-3-00-076990-0.
Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Literatur von und über Georg Lukács im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Werke von und über Georg Lukács in der Deutschen Digitalen Bibliothek
- Internationale Georg-Lukács-Gesellschaft e. V.
- Georg-Lukács-Archiv in Budapest
- Georg-Lukács-Archiv (englisch) (deutsch) im Marxists Internet Archive
- Rüdiger Dannemann: Umwege und Paradoxien der Rezeption. Zum 50. Todestag von Georg Lukács, zeitschrift-marxistische-erneuerung.de, abgerufen am 9. Juli 2021
- Maruyama Keiichi: Bibliografie der Werke Georg Lukács’ (PDF; 833 kB)
- Kaninchen am Himalaja, Der Spiegel, Nr. 52/1963, S. 83–88
- Titus Stahl: Eintrag in Edward N. Zalta (Hrsg.): Stanford Encyclopedia of Philosophy.
- Briefe von und an Georg Lukács, gesammelt auf real-ms.mtak.hu.
- Theorie-Podcast der Rosa-Luxemburg-Stiftung: tl;dr #24 Georg Lukacs – Geschichte und Klassenbewusstsein.
Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- ↑ Vgl. Gelebtes Denken. Eine Autobiographie im Dialog, Frankfurt am Main 1981, S. 105.
- ↑ Leszek Kołakowski: Die Hauptströmungen des Marxismus. Hrsg.: R. Piper & Co. Band 3. R. Piper & Co., München, Zürich 1979, S. 282.
- ↑ Die Anklage gegen Bela Kun. (…) Bela Kuns Tätigkeit nach seinem Sturz. In: Freiheit!, Nr. 277/1928 (II. Jahrgang), 26. Juni 1928, S. 3, Spalte 1. (online bei ANNO).
- ↑ Ein fünfter Helfer Bela Kuns verhaftet. Der frühere Volkskommissär Dr. Georg Lukacs. In: Neue Freie Presse, Abendblatt, Nr. 22856/1928, 3. Mai 1928, S. 2, Mitte. (online bei ANNO).
- ↑ Herr Schober hebt das Asylrecht auf. Die Volkskommissäre Lukacs und Szekely ausgewiesen. In: Arbeiter-Zeitung. Zentralorgan der Sozialdemokratie Deutschösterreichs, Nr. 164/1928 (XLI. Jahrgang), 14. Juni 1928, S. 4, Spalte 1. (online bei ANNO).
- ↑ Georg Lukács, Johannes R. Becher, Friedrich Wolf u. a.: Die Säuberung – Moskau 1936. Stenogramm einer geschlossenen Parteiversammlung.Rowohlt, Reinbek 1991, ISBN 3-499-13012-2
- ↑ Zur Frage, inwiefern die Zeitschrift Literaturnyj kritik oppositionell war, vgl. Meier, Nils: Die Zeitschrift »Literaturnyj kritik« im Zeichen sowjetischer Literaturpolitik. München, Otto Sagner, 2014. ISBN 978-3-86688-433-5; E-Book: ISBN 978-3-86688-434-2. Insbesondere S. 166–172, 188–189, 193–203
- ↑ Siehe Lukács’ Vorwort zur Neuausgabe von 1968 in Ders.: Geschichte und Klassenbewußtsein. Neuwied, 1970, S. 45.
- ↑ Leszek Kolakowski: Die Hauptströmungen des Marxismus. Hrsg.: R. Piper & Co. Verlag. Band 3. R. Piper & Co. Verlag, München, Zürich 1979, S. 287–288.
- ↑ S. 294 in: Alexander Behrens: Johannes R. Becher. Eine politische Biographie. Böhlau Verlag, Köln 2003, ISBN 3-412-03203-4
- ↑ So in dem Sammelband Georg Lukács und der Revisionismus, Aufbau-Verlag, Berlin 1960, mit Beiträgen von 8 Kulturfunktionären und Literaturwissenschaftlern aus der DDR (Hans Koch und Hans Kaufmann), Ungarn und der UdSSR.
- ↑ Georg Lukács Für Angela 1971. FORVM, abgerufen am 8. Februar 2024.
- ↑ Lars-Broder Keil: Als die DDR für die Freiheit von Angela Davis kämpfte. welt.de, abgerufen am 8. Februar 2024.
- ↑ Ernst Fischer: Das Phänomen Georg Lukács, in: Wiener Tagebuch, Juni / August 1971, S. 38–40
- ↑ „Kant, Hegel und Marx in Lukács’ Theorie der Verdinglichung. Destruktion eines neomarxistischen ‚Klassikers‘“. In: Spiegel und Gleichnis. Festschrift für Jacob Taubes. Herausgegeben von Norbert W. Bolz und Wolfgang Hübener. Würzburg (Königshausen und Neumann) 1983, S. 318–330.
- ↑ Udo Bermbach, Günter Trautmann: Georg Lukács, Opladen 1987, S. 191.
- ↑ Theodor W. Adorno, Noten zur Literatur II, Frankfurt am Main 1961, S. 153.
- ↑ Internetauftritt des Georg-Lukács-Archivs (Memento des vom 25. März 2016 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Rüdiger Dannemann: Aus für Lukács-Archiv oder Neubeginn?, hagalil.com, 21. März 2016
- ↑ Ungarn entsorgt die Erinnerung Jüdische Allgemeine, 2. Februar 2017
- ↑ Die Lederjacke nicht abgelegt. 7. April 2021, abgerufen am 30. Dezember 2021.
- ↑ (1., 3., 4. Kapitel online) Rezension
Anmerkungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- ↑ Lukács wurde im Mai 1920 vom Universitätssenat der akademische Grad Doktor der Philosophie entzogen, da er als eine Hauptstütze der Proletarierdiktatur den Doktoreid verletzt habe. – Siehe: Budapest, 12. Mai (…). In: Arbeiter-Zeitung. Zentralorgan der Sozialdemokratie Deutschösterreichs, Morgenblatt, Nr. 131/1020 (XXXII. Jahrgang), 13. Mai 1920, S. 3, Spalte 3. (online bei ANNO).
Personendaten | |
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NAME | Lukács, Georg |
ALTERNATIVNAMEN | Lukács, György; Löwinger, Georg |
KURZBESCHREIBUNG | jüdisch-ungarischer Philosoph, Literaturwissenschaftler und -kritiker |
GEBURTSDATUM | 13. April 1885 |
GEBURTSORT | Budapest |
STERBEDATUM | 4. Juni 1971 |
STERBEORT | Budapest |